zurück| Geschrieben von Räuberkind_, 31. SSW am 02.06.2023, 22:01 Uhr |
Privatsphäre - oder was davon noch übrig bleibt
Hallo zusammen,
gerade, was man hier so von Kommentaren von anderen Familienangehörigen liest, zeigt mir, dass ich da wohl nicht alleine mit bin…
Ich beobachte in letzter Zeit immer mehr, dass man gefühlt in der Schwangerschaft und bei der Geburt keine Privatsphäre mehr bekommt und jeder seine (unqualifizierte) Meinung hat. Und am besten wird dann von Schwimus oder andern, teilweise auch Mus weiter mit Freunden, Bekannten etc. noch über intimste Dinge diskutiert - mit regem Meinungsaustausch. Und sind wir mal ganz ehrlich: diese Meinung ist zu 99,9% einfach ohne Qualifikationshintergrund…
Da wird über das Verhalten in der Schwangerschaft, die Entscheidung zur Bauchgeburt (Kaiserschnitt), den Wunsch keine Einleitung ohne für die Kugelmama ausreichenden Grund, die Bitte möglichst keine Dammschnitt zu machen, Infektionen im Intimverkehr etc. diskutiert. Und dann höre ich, dass einfach Kreißsaalfotos an Freunde und Bekannte weitergeleitet werden (oder sogar mehrfach an 3.) …
Für mich sind das absolute Grenzüberschreitungen.
Die meisten von denen haben zwar auch mal Kinder bekommen, aber das ist schon eine Weile her und vieles hat sich geändert. Und vor allem: Das ist immer noch unser Körper und nicht deren.
Ich bin aktuell aufgrund der oben beschriebenen Problematik am überlegen, was ich wem noch erzähle. Man will es ja erzählen, das tut oft gut, aber diese möchtegern-Ahnung vorallem von der Generation der zukünftigen Gromos finde ich furchtbar. Bin kurz davor nurnoch zu sagen ,,Baby ist noch im Bauch‘‘.
Wie geht es euch? Habt ihr auch solche Erfahrungen? Und wie geht ihr damit um? 
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Re: Privatsphäre - oder was davon noch übrig bleibt
Antwort von Mrs M am 02.06.2023, 23:28 Uhr
Huhu,
Kann ich absolut verstehen! Meine Mama weiß sowieso immer alles besser. Sie weiß genau was man alles tun sollte und was nicht, was ungesund ist und und und. Angeblich hat sie es ja immer in irgendeiner von tausend Studien gelesen! Sie muss auch immer alles ganz genau wissen und bohrt immer, damit sie auch ja über alles Bescheid weiß. Wir wollten uns eigentlich das Geschlecht nicht sagen lassen, aber die hat mich einfach so mega damit genervt und jedes Mal danach gefragt. Auch den Namen wollten wir dann eigentlich erst bei der Geburt verraten, aber sie hat immer alle möglichen Namen geraten und ob es der ist etc. Sie bohrt und nervt einfach solange bis man gar keine Lust mehr hat. Aber sie ist eben meine Mutter und sonst sehr liebevoll. Ansonsten ist meine Schwieger-Familie mit Ratschlägen und Fragen zum Glück sehr zurückhaltend. Die wissen genau dass ich das nicht auch noch packen würde.
Re: Privatsphäre - oder was davon noch übrig bleibt
Antwort von Kathri, 30. SSW am 03.06.2023, 8:44 Uhr
Ich denke das ist echt bei fast jedem Thema. Hatte auch schon Situationen mit der Familie meines Mannes und ich weiß jetzt schon, dass die nach der Geburt alles besser wissen. Sie meinen es zwar gut, aber sind ganz anders als wir und wir werden definitiv einige Dinge anders machen.
Ich finde es wichtig rechtzeitig Grenzen zu setzen auch wenn das schon in der Schwangerschaft passiert. Wenn ein Kommentar kommt sollte man direkt sagen, dass man bitte seinen eigenen Weg geht und jeder es auf seine Weise ganz toll macht. Bei uns wird es sicher die ein oder andere Eskalation geben aber ich stelle mich jetzt schon darauf ein. Ich lasse mir kein blödes Gewissen machen und werde jedem versuchen deutlich zu machen dass es meine Entscheidungen sind.
Das wird sicher nervig und ich bin auch eher der Typ,der Streit aus dem Weg geht aber alles andere würde mich zu sehr belasten also muss man zwangsläufig mit den Menschen sprechen. Zumindest mit denen, die einem am Herzen liegen.
Re: Privatsphäre - oder was davon noch übrig bleibt
Antwort von Sonnentempel am 03.06.2023, 9:33 Uhr
Das tut mor leid, das du solche Erfahrungen gemacht hast. Ich kann da nicht mitreden tatsächlich 
meine familie und schwiegerfamiloe kennt mich und meinen mann. Wir sind alternativ eingestellt, stur und oft mal auch beratungsresestent 
die haben es aufgegeben mit uns zu diskutieren über unsere Entscheidungen. Das fotos aus dem Kreißsaal weitergeschickt werden ist schon krass. Aber ganz ehrlich? Wer macht denn die bilder? Der mann. Also muss der mann die bilder einfach für sich/euch behalten und dann können die auch nicht an 3. Weitergeleitet werden.
Wenn jemand anfängt zu beraten oder diskutieren einfach gleich bestimmt sagen "nein danke ich will mit dir darüber nicht reden"
Re: Privatsphäre - oder was davon noch übrig bleibt
Antwort von Sophie Emilia, 31. SSW am 03.06.2023, 22:39 Uhr
Ich kann da Gott sei Dank jetzt auch nicht so mitreden.
Natürlich hat meine Mum zu Dingen ihre Meinung und die äußert sie auch. Aber nur dann, wenn ich sie explizit frage. Sie weiß, dass ich ein großes Mädchen bin 
Und meine Schwiegermutter ist auch still. Was aber vermutlich auch einfach an unserer Kerndynamik liegt. Ich bin eher dominant, während sie eher devot ist.
Klingt irgendwie komisch jetzt. Bräuchte mal einen Smiley mit Peitsche, wenns geht.
Nein, ernsthaft. Meist fragt sie eher mich um Rat und Hilfe, als andersrum. Aber sie steht immer bei Seite, wenn ich sie brauche. Ohne zu fragen 
Besser weiß in meiner Familie also niemand etwas. Außer meine Oma. Aber die ist ü80 und weiß mittags meist nicht mal mehr, was sie gefrühstückt hat. Die darf klugscheißen. Da schmunzle ich und genieße die Telefonate eher 
Re: Privatsphäre - oder was davon noch übrig bleibt
Antwort von Mejuna, 33. SSW am 04.06.2023, 10:18 Uhr
Meine Schwiegermutter weiß auch alles besser. Hat schließlich vor über 40 Jahren zwei Kinder auf die Welt gebracht. Die haben auch NIE geschrien, weil sie nämlich keinen Kaffee getrunken hat… 
Ich trinke vielleicht 1x die Woche einen „echten“ Kaffee mit viel Milch und so 2-3 mal einen entkoffeinierten IN DER WOCHE, nicht am Tag..
Und trotzdem höre ich, dass ich ein Schreibaby bekommen werde… und ich werde „schon sehen, was ich davon hab“… 
Ich war ein absoluter Kaffeejunkie und hab locker 4-6 Tassen am Tag getrunken, auch vorm schlafen gehen. Hat mich nicht gejuckt.,.
Naja… wir wohnen auch noch in einem Haus und sie kommt sowieso gerne einfach mal in unsere Wohnung… ich denke, mir steht da noch einiges bevor… an unerwünschten Besuchen und Ratschlägen…
Mein Freund immer nur: „Also meine Mutter sagt...“ 
Re: Privatsphäre - oder was davon noch übrig bleibt
Antwort von Vanessa_firenze, 29. SSW am 04.06.2023, 13:29 Uhr
Also mir persönlich geht das wirklich sonst wo vorbei 
Wenn mich jemand was fragt, antworte ich ehrlich. Wenn jemand mir seine Meinung dazu sagt, dann soll er das tun. Das ändert nichts an meiner Einstellung und verunsichert mich auch nicht. Jeder soll seine Meinung haben und ich unterhalte mich auch offen und ehrlich über meine Meinung/Einstellung usw.
Persönliche Bilder aus dem Kreißsaal gab es bisher nur für Familie und enge Freunde und diese wissen auch genau, dass sowas nicht weitergeleitet wird. Für den Rest gibt es andere Fotos. Ich kommuniziere meine Grenzen klar und deutlich und wem das nicht passt, der soll sich bitte selbst aus meinem Leben verabschieden 
Re: Privatsphäre - oder was davon noch übrig bleibt
Antwort von Vanessa_firenze am 04.06.2023, 13:30 Uhr
Ich weise übrigens gerne auch auf neuste Studien hin und auf den Fortschritt, den es ja zum Glück mittlerweile gibt
Re: Privatsphäre - oder was davon noch übrig bleibt
Antwort von Räuberkind_ am 04.06.2023, 22:41 Uhr
Danke für den Austausch.
Ich habe das ganze mit den Fotos mal mit meinem Mann besprochen. Wir sind da gleicher Meinung, aber haben auch bei den gleichen Personen Bedenken. Aber auch schon Lösungen gefunden.
Trotzdem hatten wir auch am Wochenende wieder Situation, wo ich von anderen Geburten Dinge erfahren habe, wo ich nicht weiß, ob die Person es so okay findet, dass das etliche Leute erfahren. (Und ich weiß es von Leuten, bei denen ich nicht dachte, dass die so ,,objektiv und diskret“ gegenüber dem Gesundheitszustand anderer Leute sind.)
Habe das vorher so nie wahrgenommen. Wir ziehen nun klarer erkennbar die Grenzen.
Puh, Unverständnis und Gegenwind die ich teils spüre, sind für mich da echt unverständlich. Prost Mahlzeit, wenn die Kinder erst mal da sind - ich wünsche uns allen gute
Nervenstärke und gutes Durchhalten.
Re: Privatsphäre - oder was davon noch übrig bleibt
Antwort von Sonnentempel am 04.06.2023, 22:56 Uhr
Puh ich würde ja auch niemals mot meinen Schwiegereltern unter einem dach wohnen. War der grund für eine damalige Trennung. Für ihn kam nichts anderes in frage, aös im Elternhaus oben wohnen zu bleiben. Und tschüss da war ich weg.
Und unerwünscht und ungefragt in der Wohnung stehen?! Das würden die sich nur einmal trauen. Einfach anschließen und gut
