zurück| Geschrieben von Sonnentempel am 16.06.2023, 12:47 Uhr |
Negative Gedanken, stimmung im keller
Versteht mich nicht falsch, ich liebe meine kinder und bin unendlich dankbar für alles. Aber es gibt so tage, da liege ich hier, bin nur müde, finde alles mist und denke über das leben von meinem Partner und mir nach, wie es wohl ohne kinder ausgesehen hätte.
Manchmal beneide ich kinderlose paare um ihre zeit zu zweit, das was sie alles erlebt haben zusammen ohne auf ein kind Rücksicht zu nehmen. Die freien Wochenenden zusammen ausschlafen, im bett frühstücken, liebe machen wann man will und nicht gucken muss, wann endlich die kinder schlafen und hoffentlich wachen sie nicht auf, wenn man kurz vorm Höhepunkt ist. 
Man lebt den tag aneinander vorbei. Nicht immer. Aber manchmal. Es ist halt nunmal Stressig eine Familie zu haben.
Und man, was hätten wir geld!
Zusammen reisen, etc, das alles haben wir nicht erleben können da ich schon nach 8 Monaten beziehung schwanger wurde.
Kennt ihr diese gedanken?
Es spielen jetzt sicherlich noch die hormone mit und die aufregung 4 tage vor der Hochzeit machts auch nicht besser.
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Re: Negative Gedanken, stimmung im keller
Antwort von Sophie Emilia, 34. SSW am 16.06.2023, 13:45 Uhr
Ich glaub, das ist normal.
Wir hatten 12 Jahre unsere Ruhe, bis Hund #1 und dann #2 einzogen.
Seitdem ist der Blick eigentlich ständig auf der Uhr, der Tag hat einen verpflichtenden Rhythmus.
Jetzt dann noch die Kröte dazu.
Manchmal denke ich auch: wie dumm kannst du nur sein, Mädel?
Das bedeutet aber nicht, dass man das, was man hat, weniger liebt. Man vermisst nur die Freiheit. Diese Freiheit ist aber auch nicht ewig erfüllend.
Wie gesagt: 12 Jahre 
wir sind weder groß gereist, noch sonstwas.
Ganz im Gegenteil. Ich fange die Urlaube (dank Hunde und Kind) erst jetzt zu planen. 
Re: Negative Gedanken, stimmung im keller
Antwort von Ninimei- am 16.06.2023, 19:35 Uhr
Kann ich total nachvollziehen, auch als Erstgebärende!
Ab und an habe ich auch Gedanken, wie wohl die bevorstehende Zeit als Familie so wird und vor allem wie wenig Zeit dann eigentlich noch für die eigenen Interessen/Hobbys und mal eben spontan irgendwohin wegfahren doch bleiben wird - quasi gleich Null, zumindest für den Anfang.
Andererseits denke ich mir dann... lebt man zu Zweit den Großteil nicht auch irgendwie von einen Tag in den Nächsten? Man geht morgens aus dem Haus, Vollzeitjob, alles routiniert und am WE ist man froh einfach die Beine hochzulegen und rein gar nichts zu machen. Klar fährt man auch mal in den Urlaub um was anderes zu sehen oder unternimmt so was, das kommt auf den Typ Mensch/Beziehung an, doch im glaube im Durchschnitt klebt man eher im Alltag fest. Für Leute die Daueraction mit Party brauchen und 5x im Jahr wegfliegen ist Familienplanung - aus meiner Sicht - meistens ja eh weniger ein Thema.
Für mich ist eine eigene Familie zu haben eigentlich auch ein bisschen Luxus. Man buttert viel Geld, Zeit und Liebe in die Kleinen, dafür bekommst du etwas zurück, das nur ein Kind dir geben kann: bedingungslose Liebe. Und aus eigener Erfahrung mit jahrelang unerfülltem Kinderwunsch seh ich es da natürlich noch einmal aus der anderen Perspektive. Mutter zu werden wird von der Gesellschaft immer als total easy hingestellt, ein zwei Mal unverhütet Sex und zack biste schwanger und ist das Normalste und Einfachste der Welt, was sonst. Wenns bei einem selbst dann so gar nicht klappt und in vielen Fällen auch niemals etwas wird, dann versteht man wirklich wie viel Glück ein eigenes Kind bedeutet 
Soll jetzt aber keinesfalls heißen: "Sei mal froh", sondern sind einfach meine Gedanken dazu.
Das wird schon alles und sieh es mal so. Familie ist eine dauerhafte Abwechslung, ohne 0815-Programm, mit gratis Bespaßung und man lernt sooo viel über sich selbst von den Kleenen 
Re: Negative Gedanken, stimmung im keller
Antwort von nulesa am 18.06.2023, 11:09 Uhr
So geht es mir auch gelegentlich.
Ich schaue ab und an hier bei euch vorbei, meine Jüngste ist ein August 2020 Kind (durch den KS wurde es dann noch Juli) und ich freue mich immer durch euch nochmal zurück zu blicken, da es meine letzte Schwangerschaft war.
Ich habe auch gelegentlich so eine Phase, in der ich die Freiheit, dad ungezwungene vermisse.
Meine Kinder sind 17, 15, 9 und fast 3.
Das erste Kind bekam ich kurz vor meinem 19. Geburtstag. Das war so gewünscht und gewollt, alle anderen Kinder ebenfalls absolute Wunschkinder.
Und trotzdem sind mal die Gedanken da, wie schön es wäre, mal ganz ohne Kinder zu sein, so wie "früher". Einfach tun und lassen wie man möchte.
Ich erwische mich, wie ich gelegentlich meinen Bruder, kinderlos, ohne Partnerin, beneide. Weil er einfach so in den Tag leben kann, das Wochenende völlig zwanglos und frei.
Dann sind da aber wieder die vielen Momente mit den Kindern, gerade kuschelt die Kleine einfach nur bei mir. Das ist so schön und ich bin glücklich!
Ich möchte niemals mehr irgendeines meiner Kinder hergeben und freue mich über alle Entwicklungen ob groß oder klein.
Die einen starten in die Berufsausbildung, die andere wird gerade windelfrei....
Worüber würde ich mich jetzt freuen wenn sie nicht da wären?
Ich denke, es ist völlig normal, diese Gedanken zu haben und man soll sie auch zulassen.
Andersrum werden die kinderlosen genau gegenteilige Gedanken haben...
Lass die Stimmung zu und lass den Tag auch mal nicht perfekt sein - der nächste wird bestimmt wieder ganz anders.
Liebe Grüße und alles Gute euch allen.
