Juli 2020 Mamis

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Geschrieben von Ruto am 31.07.2021, 19:58 Uhr

Meinung zum schnellen Trösten vs. warten lernen

Huhu,
Langsam sind ja aus unseren Babys Kleinkinder geworden, der Übergang vom schnellen Erfüllen der Bedürfnisse zum Erziehen beginnt ja langsam.
Beim Grenzen setzen (Nein zu Steckdosen etc :D) ist das für mich ganz selbstverständlich. Aber wie handhabt ihr das beim Weinen und Quengeln?
Mein Mann (die Unsicherheit kommt durch meine Schwiegermutter, die allgemein noch ganz andere Ansichten hat) ist sich unsicher, ob wir uns und unserer Tochter nicht langsam sogar Schlechtes tun wenn wir immer recht prompt auf ihre Empfindungen eingehen. Wir ihr eventuell besser beibringen sollten, dass sie warten muss etc.
Wie steht ihr dazu? Welche Erfahrungen haben die Mehrfachmamis?

Für mich fühlt es sich natürlich an, sie hochzunehmen und zu tragen, wenn sie das offensichtlich gerade braucht (oft beruhigt sie sich dann auch nur so). Motorisch ist sie trotzdem weit, finde ich (sie läuft noch nicht, aber stellt sich mitten im Raum auf und schiebt Gegenstände zum Laufen herum, krabbelt sonst eben).
Bisher hat mich das nie verunsichert, aber langsam werden auch die Stimmen der Schwiegereltern in meinem Kopf lauter und Unsicherheit ist definitiv niemals gut.

 
17 Antworten:

Re: Meinung zum "schnellen Trösten" vs. warten lernen

Antwort von Sommersonnenschein am 01.08.2021, 12:47 Uhr

Hallo,

also ich handle und tröste der Situation entsprechend.
Meine Kleine tut ihren Unmut auch gern in Form von Quengeln kund. Ich schau mir die Situation an, gehe zu ihr, wenn ich zum Beispiel in der Küche bin und sie im Wohnzimmer spielt.
Sie quengelt ja nicht ohne Grund. Einmal da hat sie sich am Laufstall hochgezogen (sie war außerhalb des Laufstalls) und ihr Fuß hat sich leicht verkeilt, ich hab sie befreit und es war wieder gut. Manchmal bekommt sie ihre Bücher nicht aus der Kiste, ich helfe ihr, es ist wieder gut. Manchmal kommt sie zu mir in die Küche und quengelt, will sich an mir hoch ziehen oder meine Hände zum Laufen. Ich nehme sie hoch, zeige ihr, was ich mache und setze sie dann wieder ab, gebe ihr ein Spielzeug etc. um sie abzulenken. Oder ich gehe mit ihr ein paar Schritte, bis sie wieder glücklich ist. Bei Müdigkeit nehme ich sowieso zu mir, genauso, wenn sie sich verletzt hat.

Ich sage ihr aber genauso, dass es jetzt wieder gut ist, wenn sie sich „reinsteigert“. Und lenke sie dann ab. Sie hört natürlich auch „Neins“ von mir.

So finde ich es für mich perfekt, da sie sich schnell wieder beruhigt und ich meine Tochter ernst nehme.

Lass dich durch andere nicht verunsichern. Du kennst dein Kind am besten und weißt, wann es Trost braucht.
Zu viel Liebe hat bestimmt noch nicht geschadet. Bleib einfach echt gegenüber deinem Kind.


Liebe Grüße

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Re: Meinung zum "schnellen Trösten" vs. warten lernen

Antwort von kariert-gepunktet am 01.08.2021, 20:48 Uhr

Ich selbst bin großer Freund der Montessori und Pikler-Pädagogik ... und auch Jesper Juul mag ich sehr :)

Ich versuche, sehr klar mit meinem Kind zu kommunizieren und gleichzeitig sein Verhalten nicht zu werten (à la "das ist böse/ du störst/ sie will nur Aufmerksamkeiten" usw).

Manche Sachen findet sie auch sooo toll - und dann komme ich und sage ihr "Nein. Steckdosen sind verboten, wir können mit XY spielen." .... und dann ist sie auch manchmal sehr verzweifelt und weint.
Und ich werde IMMER für sie da sein und sie trösten, wenn sie das möchte.
Das sehe ich einfach als meine Aufgabe an. Es ist ja auch gut untersucht, dass Kinder dadurch Empathie und Selbst-Bewusstsein lernen, dass man ihnen erklärt, was gerade in ihnen vorgeht. Ich sage dann z.B: "Du bist traurig und wütend. Du wolltest so gern mit den Steckdosen spielen, ich weiß."

Das Kind bei bestimmten Gefühlen zu ignorieren, davon halte ich gar nichts. Es lernt dann m.M.n. nur, dass bestimmte Gefühle nicht erwünscht sind und dass es sich auf uns Eltern nur dann verlassen kann, wenn es ein "happy Baby" ist.

Was ich aber total interessant finde, ist mal nachzudenken: Wie hat es mein Partner (oder ich selbst) denn in seiner Kindheit erlebt?
Ein weinendes Kind löst bei uns oft so krasse Gefühle aus - und die haben oft viel mehr mit uns und unserer Kindheit zu tun, als mit unserem Kind.

Ein Freund von mir hat es z.B. überhaupt nicht ausgehalten, wenn das Kind mal (im Arm seiner Mama) geweint hat. Es musste so schnell wie möglich, egal wie, beruhigt werden.
Irgendwann hat er sein Verhalten und seine Gefühle verstanden: Er wurde von seinen Eltern immer ausgeschimpft, wenn er geweint hat - deshalb hat er dieses Gefühl nicht ausgehalten.

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Re: Meinung zum "schnellen Trösten" vs. warten lernen

Antwort von kariert-gepunktet am 01.08.2021, 20:53 Uhr

PS: Was genau meinst du mit "Warten lernen"?
In welcher Situation soll das Kind warten?

Ganz generell würde ich sagen: Wenn sich die Situation natürlich ergibt, dass ich mein Kind gerade nicht prompt trösten kann, sondern erst noch fertig Pipi mache oder was weiß ich ... dann ist das ja total normal ... aber jetzt extra zu sagen: ich warte jeden Tag 1 min länger, bevor ich das Kind tröste, das finde ich persönlich Quatsch.
Das Kind merkt ja auch, dass du es mit Absicht nicht tröstest und kann dieses Verhalten nicht einordnen.

Stell dir mal vor, du stehst weinend vor deinem Partner und der starrt erstmal 5 Minuten ins Leere, bevor er dich in den Arm nimmt - da wärst du ja bestimmt auch krass verunsichert.

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Re: Meinung zum "schnellen Trösten" vs. warten lernen

Antwort von Ruto am 01.08.2021, 22:12 Uhr

Da hast du absolut Recht damit, dass ich mich da nicht verunsichern lassen sollte.
Bin mir eigentlich sehr sicher in dem was ich tue, aber wenn dann mein Mann daher kommt und plötzlich solche Einwände bringt, komme ich doch ins Nachdenken.
Man sollte vielleicht dazu sagen, dass sie oft auch ohne erkenntlichen Grund nörgelt und schimpft, weil sie einfach überdurchschnittlich viel Nähe braucht. Denk mir immer, sie braucht das einfach und alles was wir ihr jetzt mitgeben, bringt ihr Sicherheit und eine enge Bindung.
Aber glaube, da kommen bei ihm dann die Sätze seiner Mutter raus, für die auch Schreien lassen eine Methode ist und mit super veralteten psychoanalytischen Annahmen daher kommt (a la Wenn das Kind nicht früh lernt allein zu schlafen, dann entsteht eine gestörte Mutter-Kind Beziehung und das Kind lernt niemals sich selbst zu beruhigen, was aber für eine gesunde Psyche extrem notwendig ist, bla bla). Ich weiß, dass das Unsinn ist, aber wenn man eh schon kein pflegeleichtes Kind hat, fällt es doppelt schwer sich da selbstbewusst durchzusetzen und keine Zweifel aufkommen zu lassen.
Und zu diesem alten Repertoire gehört wohl auch, dass schon die Kleinsten lernen müssten, Frust auszuhalten und Wünsche aufschieben zu lernen.
Jetzt wo ich das so aufschreibe merke ich wieder, was das für ein Blödsinn ist, und Frage mich wie sich sowas als Unsicherheit festsetzen kann

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Re: Meinung zum "schnellen Trösten" vs. warten lernen

Antwort von Ruto am 01.08.2021, 22:25 Uhr

Danke für deinen Beitrag. Das bestätigt mich eigentlich nur in dem wie ich dazu stehe.
Mein Mann ist per se auch dafür, und hat das auch immer mitgetragen. Aber offenbar hat sich bei ihm eingebrannt, dass man Babys im ersten Jahr nicht erziehen kann und es dann umgekehrt eben los geht. Denke auch, dass da viele Kindheitserfahrungen mitspielen. Meine Mutter hätte mich nie schreien lassen und mischt sich überhaupt nicht ein wie wir mit unserer Tochter umgehen. Seine Mutter dagegen versucht mit hilfsbereitem Hintergedanken schon, ihre Meinung zu sagen. Und sie hat da sehr veraltete Ansichten, gepaart mit uraltem psychoanalytischem Fachwissen (sie hat mir vor Monaten Mal ein Buch aufgedrängt, das älter ist als ich und das wirklich gruselige Ansichten teilt!). Er setzt sich da auch durch, aber ab und zu bleibt da scheinbar doch auch Mal was in Form von Unsicherheit hängen.
Deshalb finde ich den Austausch auch sehr wichtig.

Das letzte Mal kam so eine Situation vor als sie sich angehauen hat und darauf zu Weinen angefangen hat. Hab sie sofort hochgenommen und getröstet. Da kam dann eben sein Einwand, ob ich nicht besser warten sollte und nicht immer sofort tröste, weil sie sich ja vielleicht selber beruhigen würde (und es so nicht lernen kann, sinngemäß).
Natürlich reagiere ich weiter prompt auf solche Situationen, aber weil sie tatsächlich ein schlechter (genauer gesagt: No) Self-Soother ist, keimen dann selbst bei mir Unsicherheiten auf.

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Re: Meinung zum "schnellen Trösten" vs. warten lernen

Antwort von Fleurdelys am 02.08.2021, 11:02 Uhr

Bei dem was deine Schwiegermutter da sagt, stellen sich mir auch die Nackenhaare auf. Unsere nörgelt ja auch seeeeehr sehr viel und manchmal kann man eben nicht gleich drauf eingehen (du wirst es kennen), aber es gibt ja auch Abstufungen von leichtem Nörgeln bis zum richtigen Weinen und man kennt sein Kind so weit schon, dass man abschätzen kann, ob man sich sofort kümmern muss oder mal kurz abwartet. Wenn sie sich zum Beispiel wehgetan hat und weint, bin ich sofort zur Stelle, da springe ich auch mal nass aus der Dusche. Aber wenn sie unbedingt etwas haben will („Da! Da! DAAAAA!!“) und weint, wenn ich es ihr nicht gebe, rede ich ruhig mit ihr und lenke sie wenn nötig ab. In solchen Situationen nehme ich sie aber durchaus auch mal auf den Arm, wenn sie sich so richtig reinsteigert.
Ich bin ja noch nicht sehr erfahren und auch keine Expertin, aber mein Gefühl sagt mir, dass ein nähebedürftiges Kind am besten die Nähe bekommen sollte, die es braucht, weil man ja sonst das Gegenteil bewirkt: Kind fühlt sich nicht ernst genommen, abgewiesen, wird dadurch noch ängstlicher. Vielleicht hat es gelernt, ruhig zu sein, ist aber innerlich nicht gefestigt und hat nicht gelernt, Stresssituationen richtig zu verarbeiten. Und auch wenn man dem Kind viel Nähe gibt, kann man ja immer noch „erziehen“. Ich gebe ihr nicht alles, was sie will, aber ich bin trotzdem immer für sie da. So wäre zumindest mein Credo :)

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Re: Meinung zum "schnellen Trösten" vs. warten lernen

Antwort von kariert-gepunktet am 02.08.2021, 14:02 Uhr

Ah okay, jetzt verstehe ich besser, was du meinst und auch was dein Partner meint :)

Im Grunde findet ja jede Familie ihren eigenen Weg ... Was dein Partner sagt, kann ich verstehen, auch wenn ich es mit anders ausdrücken und begründen würde.

Maria Montessori sagt z.B., man solle dem Kind nach einem Sturz o.ä. die Möglichkeit geben, zu verstehen, was passiert ist. Für mich bedeutet das, dass ich mit dem Hochheben öfter mal ein paar Sekunden warte und es ist ganz erstaunlich, wie sie dann manchmal die Situation nochmal "nachspielt".

Gestern hat sie sich z.B. die Tür vor den Kopf gehauen, hat geweint und ich habe mich zu ihr gesetzt und sie hat die Tür nochmal genommen und gaaaaanz langsam und vorsichtig gegen ihren Kopf gezogen - so als wollte sie nochmal verstehen, was da gerade passiert ist und verstehen, wann etwas wehtut und wann nicht. Als sie damit fertig war, hat sie sich dann zum Trösten in meine Arme geworfen :)

Und ja, ich beobachte auch oft, dass sich die Kleinen schon richtig gut um sich selbst kümmern können und manchmal dann eben doch nicht weinen (Stichwort Selbstfürsorge) ... solche Gelegenheit möchte ich meinem Kind nicht nehmen und ich denke, wie immer ist da das wichtigste: Beobachten, beobachten, beobachten und mit dem Kind in Beziehung gehen.

Alles Liebe

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Re: Meinung zum "schnellen Trösten" vs. warten lernen

Antwort von Marieli-e am 02.08.2021, 17:44 Uhr

Hey ich finde es noch zu früh, sie warten zu lassen und würde auch immer noch auf das Bedürfnis eingehen, rasch getröstet zu werden und sich sicher zu fühlen. Ich glaube du machst das genau richtig.

Wo es dann aber bei mir so langsam kritisch wird, wenn ich erlebe, wie Kinder mit 3 Jahren den ganzen Ablauf einer Geburtstagsfeier bestimmen können, weil sie sich nicht einordnen müssen, können und vielleicht auch mal warten bis sie an der Reihe sind und halt das andere Kind gerade die Hauptfigur ist bzw. wäre, weil Geburtstagskind. Anstelle wird auf jeden Pups dieses 3 jährigen sofort eingegangen und der Ablauf zu seinen Gunsten abgeändert. Hoffe du verstehst mich nicht falsch…

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Re: Meinung zum "schnellen Trösten" vs. warten lernen

Antwort von Ruto am 03.08.2021, 15:14 Uhr

Das ist ein schönes Credo :) Glaub, ich darf mich da nur nicht verunsichern lassen. Sie bekommt Grenzen, wo sie notwendig sind. Aber beim Trösten und Ablenken möchte ich mir da kein schlechtes Gewissen machen lassen.

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Re: Meinung zum "schnellen Trösten" vs. warten lernen

Antwort von Ruto am 03.08.2021, 15:42 Uhr

Danke für den Input. Kenne Montessori natürlich, aber habe mich nie ins Detail damit auseinander gesetzt.

Das Nachstellen kenne ich noch nicht, ich unterbreche sie beim Spielen auch nicht, wenn sie hinfällt. In vielen Situationen spielt sie dann auch einfach weiter als wäre nichts gewesen. Wenn sie allerdings brüllt, tröste ich sie direkt und sie beruhigt sich dann auch meistens sofort.

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Re: Meinung zum "schnellen Trösten" vs. warten lernen

Antwort von Ruto am 03.08.2021, 15:45 Uhr

Ja das sehe ich ganz genauso. Irgebdwann kommt der Übergang und das erscheint mir gerade wie eine Gratwanderung. Es gibt jetzt schon Sachen, die ich ihr nicht erlaube und die sie dann auch nicht unter Protest bekommt. Aber bei Stürzen (sofern sie nicht einfach weitermacht) oder auch undefinierbarem Weinen reagiere ich schnell und helfe ihr sich zu beruhigen.

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Re: Meinung zum "schnellen Trösten" vs. warten lernen

Antwort von Sunnybird am 03.08.2021, 16:23 Uhr

So wie du das beschreibst und es handhabst, erscheint mir das sinnvoll und kindgerecht. Aber noch viel wichtiger finde ich, dass man sich immer mal hinterfragt und reflektiert was man so tut. Das hast du ja gemacht! Das ist doch super, ich würde das gar nicht so negativ sehen im Sinne von „ich hab mich verunsichern lassen“, eher als „ich habe einen Denkanstoß bekommen, mich hinterfragt und bin zum Schluss gekommen, dass ich es so wie ich es mache gut finde!“

Ich denke keiner möchte ein Kind großziehen, das keinerlei Selbstregulation lernt, immer im Mittelpunkt stehen muss und keine Kompromisse eingehen kann. Ich glaube auch, die Erziehung beginnt jetzt. Aber mit sehr viel mütterlichem Feingefühl und das sagt einem, wenn man das hören will, wann das Kind einen wirklich braucht und wann es mal warten kann.
Wenn meine Maus weint weil sie sich wehgetan hat, nehme ich sie sofort hoch. Wenn sie schon richtig außer sich ist, kann sie sich nicht mehr allein beruhigen, ich glaube dafür sind sie noch zu klein! Zu lange Stresszustände schädigen das kindliche Gehirn, beruhigen ist wirklich wichtig.
Dennoch finde ich, dass es ein Körnchen Wahrheit gibt in dem was deine Schwiegermutter sagt.
Und ich denke, dass siehst du genauso, weil du von einer Gratwanderung sprichst.
Aber niemand weiß so gut wie die Mutter, wie das Kind drauf ist, wie und warum und wie intensiv es gerade weint, ob es doch noch allein ruhig werden kann oder nicht, was für eine Phase es gerade hat und so weiter. Pauschalaussagen von anderen sind einfach Unsinn!
Liebe Grüße

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Re: Meinung zum "schnellen Trösten" vs. warten lernen

Antwort von kariert-gepunktet am 03.08.2021, 16:43 Uhr

Da habt ihr doch eine wunderschöne Verbindung :)

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Re: Meinung zum "schnellen Trösten" vs. warten lernen

Antwort von LuLu2020 am 04.08.2021, 11:23 Uhr

Jesper Juul: "Nein, aus Liebe" ist ein tolles Buch

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Re: Meinung zum "schnellen Trösten" vs. warten lernen

Antwort von Cranberrie am 04.08.2021, 11:44 Uhr

Ach lass die Stimmen der Schwiegereltern, die das letzte mal vor gut 30 Jahren ein Baby im Arm hatten mal GANZ SCHNELL aus deinem Kopf.
Links rein und rechts raus Süße!!
Es ist dein Baby und du weißt, was richtig ist.
Wir fühlen das!

Außerdem haben jüngste Erkenntnisse in der Medizin ergeben, dass es das Gleichgewicht des Kindes fördert, wenn man es herumträgt und nicht quengelnd irgendwo liegen lässt.

Rummeckern etc wird sie später noch früh genug, wenn sie alles versteht und auch reden kann - und vor allem laufen. Da kann man sie dann mal in ruhe lassen.
Aber jetzt, wo sie nur dich hat und noch nicht viel versteht, nehme sie hoch wann immer sie es braucht.

Schwiegereltern haben schlicht weg keine Ahnung.
Zu der Zeit in der mein Vater ein Kind war, galt noch die Theorie man solle „perfekte Soldaten erziehen“.
Die Kinder wurden nachts nur schreien gelassen und tagsüber genauso - damit sie zu keinen weichen Muttisöhnchen werden.
Leider gab es erst Jahrzehnte später die entdeckten psychischen Störungen bei diesen Kindern, ganz unterbewusst verankert.

Also du tust deinem Kind keinen Nachteil an, wenn du sie tröstest, hochnimmst etc. Vor allem wenn du da bist & eh Zeit für sie hast. Irgendwann ändert sich das alles. Dann sind sie nicht mehr so oft da oder Mama muss wieder mehr arbeiten.
Ich nutze diese Zeit jetzt noch wo sie Klein ist und mich braucht - da gebe ich ihr alles, was möglich ist.
Klar, bleibt sie auch mal 5min kurz meckernd wenn ich die Küche machen muss, einen Toilettengang oder so - aber ansonsten bin ich immer da.

Die Alte Generation kennt kein Bonding etc- die kennen keine Kuschelzeit. Das galt bei denen ja schon als „Verwöhnen des Kindes“ und musste untersagt werden.

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Re: Meinung zum "schnellen Trösten" vs. warten lernen

Antwort von Sunnybird am 04.08.2021, 11:57 Uhr

Hmm also meine Eltern sind ja aus besagter Generation und sind sehr liebevoll gewesen. Was du beschrieben hast, trifft wohl eher auf deren Eltern, also unsere Großeltern zu! Dennoch gibt es natürlich auch Eltern aus der erstgenannten Generation, die es nicht so hatten mit Attachment-Parenting.

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Re: Meinung zum "schnellen Trösten" vs. warten lernen

Antwort von Fleurdelys am 04.08.2021, 12:39 Uhr

Hier auch so. Meine Eltern sind bzw. waren Jahrgang ‘52 und ‘48 (ich bin Nachzüglerkind) und waren sehr liebevoll, manchmal fast etwas zu locker. Meine Mutter hat in den 70ern, als meine Schwester klein war, Sozialpädagogik studiert und war damals entsprechend der Zeit sehr für anti-autoritäre Erziehung. Heute sieht sie es etwas anders, zu mir hat sie z.B. auch schon mal gesagt, dass ich meine Tochter auch mal warten lassen sollte, wenn sie immer so viel quengelt. Neulich meinte sie aber zu mir, dass sie sich ja mittlerweile so toll selbst beschäftigen könne, und dass das bestimmt daran liegt, dass ich ihr die nötige Sicherheit gegeben und auf ihre Bedürfnisse geachtet habe. Da war ich stolz

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