August 2012 Mamis

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Geschrieben von Isa1005 am 19.05.2013, 1:00 Uhr

Keine Überschrift da mir die Worte fehlen

Ich kann dich so gut verstehen. Ist doch immer das selbe mit den Arbeitgebern (sorry, aber so ist meine Erfahrung). Mein Ausbildungsbetrieb, in dem ich danach noch zwei Jahre gearbeitet habe, hat mich schon über'n Tisch gezogen und mein jetziger Arbeitgeber hat mich jetzt auch total enttäuscht.

Ich will/muss meine Arbeitszeit von 100% auf 80% reduzieren, weil ich so einen langen Arbeitsweg habe und deshalb zum einen Schwierigkeiten wegen der Kindergartenzeiten bekommen würde und zum anderen meinen Kleinen kaum noch sehen würde, wenn ich weiter Vollzeit arbeite.

Ich war dann neulich im Betrieb um das mit meinen Chefinnen zu besprechen und wir haben vereinbart, weil wir keine praktikable Lösung gefunden haben, dann ich noch mal mit der Personalstelle und dem Personalrat spreche, ob die noch einen Lösungsvorschlag hätten. So weit, so gut. Am nächsten Tag habe ich dann eine E-Mail bekommen, in der mir die beiden mitteilten, dass es auf keinen Fall möglich ist meine Arbeitszeit auf 80% zu reduzieren und ich mich zwischen 50 und 100% entscheiden muss. Da frag ich mich doch wozu ich am Tag vorher wertvolle Stunden mit meinem Kleinen geopfert habe für ein Gespräch, dass sich als völlige Zeitverschwendung rausgestellt hat.

Das ist aber gar nicht so sehr mein Problem. Ein viel größeres Problem habe ich mit den (teils versteckten) Vorwürfen, die mir während des Gesprächs gemacht wurden. Es wurde angedeutet, dass ich zu langsam arbeiten würde und ein paar Fehler gemacht hätte bevor ich in Mutterschutz gegangen bin. Außerdem wurde bemängelt, dass ich in den letzten Wochen vor dem Mutterschutz öfter früher nach Hause gegangen bin. Das ich aber auch grade in den letzten Wochen auf dem Zahnfleisch gegangen bin, weil immer so viel zu tun war und ich alles schaffen wollte bevor ich weg bin, wurde schön ignoriert. Stattdessen kamen eben die anderen beiden Vorwürfe. Das ich aber nach einem Jahr Betriebszugehörigkeit noch nicht so schnell bin wie meine Kollegin, die bereits seit 5 Jahren in dem Bereich arbeitet und im Betrieb auch ihre Ausbildung gemacht hat, ist ja wohl logisch. Noch dazu musste ich mir erst mal selbst ein kompliziertes Computerprogramm selbst anlernen, weil niemand anderes in dem Bereich das benutzt. Das bremst natürlich auch aus. Und das einem auch mal Fehler unterlaufen, wenn man am Limit arbeitet (oft musste ich mich zu Hause erst mal hinlegen und schonen, weil ich Schmerzen im Bauch hatte), ist auch logisch. Als ich dann sagte, dass es mir in der letzten Zeit so schlecht ging, dass meine Ärztin mir mehrmals angeboten hat mich für 2-3 Wochen krank zu schreiben, damit ich mal zur Ruhe komme (für ein Beschäftigungsverbot hätte es nicht gereicht) kam nur "Wenn es dir so schlecht ging, hättest du dich eben krankschreiben lassen müssen." Ich finde das sowas von undankbar. Wer hätte denn meine Arbeit gemacht in der Zeit? Meine Kollegin, die selbst total überlastet war oder vielleicht die Auszubildende, die ich als meine Elternzeitvertretung grade frisch angelernt habe? Und was hätte sich denn nach diesen paar Wochen am Pensum geändert? Nichts. An meinem letzten Arbeitstag war ich 12 Stunden da um möglichst alles zu schaffen. Sogar in meiner Urlaubswoche, die ich vor dem Mutterschutz noch hatte bin ich an einem Tag noch mal hingegangen um die restliche Ablage zu machen und der Auszubildenden noch etwas zu erklären, was wir vorher nicht mehr geschafft hatten. Und jetzt darf ich mir sowas anhören.

Das Ende vom Lied war nun, dass ich offiziell den Antrag auf Reduzierung gestellt habe, der dann von meinen Chefinnen abgelehnt wird und dann kümmert sich die Personalstelle um eine Lösung. Da ich im öffentlichen Dienst (unbefristet) angestellt bin, können die mich nicht einfach rausschmeißen. Die Personalstelle war sowieso überrascht über die Ablehnung. Meine Sachbearbeiterin sagte mir "Ihre Chefinnen können die Reduzierung gar nicht einfach so ablehnen. Wir sind ein familienfreundliches Unternehmen. Wir MÜSSEN eine Lösung für Sie finden. Notfalls über eine Umsetzung." Inzwischen ist mir das sogar lieber.

Ich werde mich auch nach einem Job in meinem Wohnort umsehen. Dann kann ich wenigstens Vollzeit arbeiten.

Sauer bin ich trotzdem. Kann dich also gut verstehen.

 
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