zurück| Geschrieben von misssilence, 37. SSW am 29.04.2023, 14:12 Uhr |
Geburtsplanung - ernüchternd
Letzte Woche war ich im Krankenhaus zur Geburtsplanung - auf deren Wunsch.
Nach der Untersuchung kam die Oberärztin rein und ihr erster Satz war: "Wir sehen uns dann in drei Wochen zur Einleitung" (39+0).
Das fand ich ziemlich daneben...mir war klar, dass sie mich eher einleiten wollen - aber das als unumstößliche Tatsache hinzustellen hat mich schon etwas auf die Palme gebracht. Das Gespräch wurde auch nicht besser. Als ich vorsichtig nach den Gründen fragte, wurde ich angepampt - Blutdruck zu hoch, Zustand nach Präeklampsie in der ersten Schwangerschaft, leicht adipös - die Leitlinien seien klar und von "studierten und schlauen Menschen geschrieben".
(Die Leitlinien kenne ich natürlich und so klar sind sie nicht für meinen Fall - denn noch habe ich keine Präeklampsie und mein Blutdruck ist grenzwertig.)
Da bin ich fast an die Decke gegangen - man muss MICH nicht als dumm darstellen, nur weil ich nach den medizinischen Gründen frage und ob es eine Alternative gäbe, die vertretbar ist. Das ist mein gutes Recht als Patientin.
Das war nun schon der dritte Arzt in dieser Klinik der mich - sobald ich nach Gründen für Aussagen frage - derart dumm anmacht.
Mal abgesehen davon, dass ich mich nicht einleiten lasse, solange mein Zustand und der des Babys gut ist (Blutdruck war bisher unter Tabletten top, wird jetzt wieder schlechter, sodass wir Tabl. erhöht haben), gibt mir das kein gutes Gefühl bei der Klinik. Die Hebammen waren bisher top und die Auslastung ist nie so dolle, dass man Angst haben muss, keine gute Betreuung zu haben. Aber die Ärzte....boah.
Ich überlege, mich doch nochmal ärztlich in der Klinik beraten zu lassen, wo ich meine erste Tochter entbunden habe. Ich glaube zwar auch nicht, dass sich mein guter Zustand hält und ich wieder eingeleitet werde, aber mir jetzt schon einen Termin dafür zu geben - ne, ne 
Ich will das vom Zustand abhängig machen.
Das war wirklich ernüchternd und lässt mich echt schwankend zurück, ob ich da wirklich entbinden möchte. Ich hoffe nun noch mehr, dass sich das Baby einfach von alleine vorab auf den Weg macht 
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Re: Geburtsplanung - ernüchternd
Antwort von Goldiebee, 38. SSW am 29.04.2023, 14:39 Uhr
Hey du Liebe, lass dich mal virtuell drücken < 3
Das ist wirklich unter aller Sau von der Ärztin, geht einfach gar nicht! Sie darf dir was empfehlen, aber dich direkt vor vollendete Tatsachen zu stellen, finde ich dermaßen unverschämt und respektlos. Es ist dein Körper und am Ende deine Entscheidung. Solange es dir und dem Baby gut geht, ist es sowieso Quatsch, einzuleiten. Richtig übergriffig, das einfach zu entscheiden, weil sie die Ärztin ist und sich für klüger hält, bei sowas will ich echt k*tzen.
Es tut mir total leid für dich, dass du diese miese Erfahrung machen musstest! An deiner Stelle würde ich mich in der anderen Klinik auch nochmal vorstellen, es ist so wichtig, dass du dich möglichst wohl und gut aufgehoben fühlst..! Drücke dir fest die Daumen, dass du vielleicht doch noch wechseln kannst und dort von Ärzten betreut wirst, die sich auch wie welche verhalten. Am besten geht's dann noch frühzeitig von selbst los und du kannst dir die Einleitung sparen.
Alles Liebe 
Re: Geburtsplanung - ernüchternd
Antwort von misssilence, 37. SSW am 29.04.2023, 14:58 Uhr
Erstmal vielen Dank für die lieben Worte
Genau wie du sagst ist es - letztlich entscheide ICH was mit meinem Körper passiert. Aber um eine fundierte Entscheidung zu treffen, wäre etwas mehr Aufklärung echt wünschenswert.
Die andere Klinik ist verkehrstechnisch so viel schlechter gelegen und bisher waren da meine Erfahrungen bzgl Hebammen und Ärzten genau anders herum - dort habe ich ca sieben Hebammen kennengelernt und fünf fand ich furchtbar. Außerdem ist die Klinik oft voller, bei meiner ersten Geburt waren sie übervoll und ich habe im 12 Stunden nur zweimal jemanden kurz gesehen...in den Kreißsaal konnte ich erst die letzte Stunde, die vorherigen 18 Stunden auf Station. Ärzte aber bisher alle nett. Es gibt dort natürlich viiiiiiel mehr Hebammen, die betreuuen dort gut 3x so viele Geburten wie in meiner (bisher) ersten Wahl, sodass mein Eindruck da nicht so repräsentativ ist und auch veraltet. Mittlerweile ist da zT ganz anderes Personal...zumal gibt es dort nur Stationsbäder und -toiletten. Auch wenn ich das zur Not in Kauf nehmen würde.
In der "näheren" Klinik gibt es nur gut 12 Hebammen, sieben davon habe ich kennengelernt und die waren alle super.
Tja, schwierig. Ich rufe in der zweiten Wahl nächste Woche an und erkundige mich, ob ich dort auch zur ärztlichen Geburtsplanung kommen kann. Bei den Hebammen angemeldet habe ich mich schon.
Auf meine Frauenarzt Praxis kann ich mich da auch nicht verlassen, die haben fast keine Erfahrungen mit Präeklampsie und sind froh, wenn die Klinik solche Entscheidungen und Empfehlungen trifft...
Re: Geburtsplanung - ernüchternd
Antwort von Goldiebee, 38. SSW am 30.04.2023, 8:10 Uhr
Genau so ist es, es ist dein Körper! Niemand darf da einfach irgendwas bestimmen oder dir reinreden, nur beraten. Fand das bei dieser Vertretungsärztin letztens ja auch so daneben, weil sie quasi entscheiden wollte, dass ein vorzeitiger KS sowieso das Beste für mich sei. Was zur Hölle ey. Fand die Ärztin im Krankenhaus dann echt angenehm, die sagte "wenn das Wachstum extrem sein sollte, aktuell ist es das gar nicht, dann kommen Sie am ET und wir entscheiden gemeinsam, wie es weitergeht." Mit sowas kann man ja arbeiten.
Das Dilemma mit den zwei Kliniken verstehe ich, das ist aber auch echt schwer zu entscheiden :-( finde deine Idee gut, dennoch nochmal in dem anderen Krankenhaus vorstellig zu werden und dann abzuwägen, vielleicht hat sich da ja auch einiges geändert. Ich würde es dir von Herzen wünschen
Es ist so schade, dass du dich in so einer sensiblen Zeit, eigentlich sogar der sensibelsten Zeit, die es gibt, nicht gut aufgehoben fühlst. Das macht mich immer so traurig, die Geburtshilfe muss echt besser werden :-(
Fühl dich gedrückt, ich denke an dich und melde dich, wenn es Neuigkeiten gibt 
Re: Geburtsplanung - ernüchternd
Antwort von Vannyleinchen am 30.04.2023, 12:09 Uhr
Oh man wie bescheiden ist das denn. Sehr schade das hier so wenig auf deine Wünsche und dein Befinden eingegangen wird. Ich drücke die Daumen das es sich so entwickelt wie du es dir wünschst und die Kleine sich von allein dazu entscheidet zu kommen!
Re: Geburtsplanung - ernüchternd
Antwort von Moneyhuhn am 30.04.2023, 13:20 Uhr
Oh mann, das finde ich ganz schrecklich.
Kann deinen Ärger und deine Unsicherheit bezüglich der Klinikauswahl sehr gut verstehen.
Aber wie du ja auch schreibst bleibt es ja letztendlich deine Entscheidung wann und ob eingeleitet wird. Man würde sich da aber natürlich eine kompetentere und vor allem empathischere Beratung wünschen.
Ich hoffe, dass du entweder gar nicht in die Situation kommst und sich dein Baby einfach schon eher entscheidet zu kommen.
Und ansonsten wünsche ich dir, dass du einen für dich guten Weg zwischen deiner Intuition und der ärztlichen/medizinischen Meinung findest, mit der ihr euch wohl und sicher fühlt!
