zurück| Geschrieben von pingelfee am 15.11.2013, 9:12 Uhr |
Fein-Ultraschall
Guten Morgen,
geht ihr hin? Ich habe meinen 1. für die 12. Woche vereinbart, da man dann schon sehr viel an Fehlbildungen erkennen kann. Das nächste Mal dann um die 20.
Ich habe ja bereits Kinder und davon ist 1 schwer krank. Wir sind uns sehr sicher, dass wir nicht wissentllich noch ein behindertes Kind tragen können. Das wäre für alle (auch das neue Baby) eine nicht erstrebenswerte Situation. Und das ist noch untertrieben. Wir möchten dem behinderten Kind alle Aufmerksamkeit und Förderung zukommen lassen. Das Maximum heraus holen, damit ein selbstbestimmtes Leben so gut wie möglich möglich ist.
Zudem sollen die gesunden Kinder nicht zu kurz kommen.
Bei noch einem behinderten Kind kann ich das nicht wuppen.
Natürlich kann IMMER etwas passieren. Mein Kind kam auch gesund zur Welt! Und kein US oder DNA-Test hätte das gezeigt. Schicksal!
Aber darum sage ich ja wissentlich. Wenn es so ist, dass wir alle Untersuchungen gemacht haben, alles ok zu sein schien und dann doch so ist, ziehen wir es natürlich nach besten Kräften durch.
Aber die meisten Mütter verkennen eben, dass es nicht lange das süße Baby sein wird, das nichts kann. So oder so. Sondern in 5,10 und 16 Jahren immer noch auf Hilfe angewiesen ist. Dass man sich selbst eben dabeii durchaus ein Stück aufgibt. Aufgeben muss. Dass die wenigsten Ehen diese Belastung aushalten. Dass die gesunden Kinder viel schneller erwachsen werden müssen.
Natürlich sieht man immer nur das "Babychen". So oder so süß und schützenswert, aber wenn man am eigenen Leib weiß, wie es weiter geht, ist man vermutlich vorsichtiger.
Diese Entscheidung stand für mich beim 1. Kind nicht zur Diskussion.
Da hätte ich auch wissentlich dieses Menschenkind bekommen.
Ich gehe komischerweise davon aus, dass alles gut ist. Habe totales Vertrauen. Aber dennoch ist diese Absicherung für mich wichtig. Für meine Kinder und für meinen Bauchbewohnervampir.
Alle sollen ein Elternhaus haben, das ihnen gerecht wird. In Liebe.
Der 1. Fein-US Termin ist 5 Tage vor Weihnachten. Das ist natürlich etwas ungeschickt, aber lässt sich nicht vermeiden.
Durch den Beruf meines Mannes erlebe ich so viel, vor dem ich große Angst habe...
Ich für mich möchte allen gerecht werden können. Und ich denke, mit 1 behinderten Kind habe ich da bereits genug "Aufgabe"...
Wie doll sichert ihr euch ab?
Beitrag beantwortenRe: Fein-Ultraschall
Antwort von Halluzinelle von Tichy, 8. SSW am 15.11.2013, 11:02 Uhr
Ich werde voraussichtlich die Ultraschallfeinuntersuchung machen lassen. Wir wollen uns einfach vorbereiten und wollen, dass sich unsere Geburtsklinik gut vorbereiten kann. Man stellt ein anderes Ärzteteam zusammen, wenn man mehr Komplikationen erwartet. Ich käme jedoch nicht auf die Idee, das Kind nicht zu bekommen.
Ich habe selbst in der Verwandtschaft und Bekanntschaft Menschen, die zunächst als Baby als schwerbehindert eingestuft wurden und die sich dann doch normal entwickelt haben.
Meine Nichte hatte z.B. vorgeburtlich einen Schlaganfall und ein gesamtes Hirnareal ist völlig vernarbt. Die ersten 3 Jahre war sie stark entwicklungsverzögert und ist nun mit 8 Jahren in einer Regelschule und man merkt keinen Unterschied zu Gleichaltrigen. Sie hat allerdings eine Epilepsie.
Eine Freundin in meinem Alter hatte als Kind einen schweren Herzfehler (Fallotsche Tetralogie) und daraus folgend als Baby Sauerstoffmangel bis zur Diagnose und OP mit 2 Jahren. Damals hat man angenommen, sie würde sich nicht normal entwickeln können. Sie hat einen Hochschulabschluss und inzwischen selbst gesunde Kinder.
Ich bin da sehr kritisch jemandem aufgrund einer Erkrankung das Recht zu Leben abzusprechen. Und wo setzt man die Grenze? Wie schwer muss eine Behinderung sein, um sterben zu müssen bzw. wie leicht soll eine Behinderung sein, um noch leben zu dürfen? Da ich diese Fragen nicht beantworten kann, würde ich mich immer für das Kind entscheiden. Dennoch will ich nicht sagen, dass Deine Entscheidung falsch ist. Ein behindertes Kind ein Leben lang zu haben, ist sicher anstrengend genug. Und ich hoffe, das nicht erleben zu müssen.
Re: Fein-Ultraschall
Antwort von pingelfee am 15.11.2013, 11:24 Uhr
Ich hoffe auch, das nicht erleben zu müssen.
Bei meiner Tochter war alles in Ordnung und das ist gut so.
Das Recht auf LEBEN! Wenn es denn ein Leben für alle ist.
Durch die Krankheit meiner Tochter erlebe ich sehr sehr viel. Und auch vorgeburtliche Schlaganfälle und es muss nicht "gut" ausgehen. Ich kenne 16 jährige, die nichts können. Im Sinne von NICHTS. Aber das war kurz vor der Geburt und das ist für mich auch etwas total anderes. Man kann nicht alle Risiken ausschließen. Man kann nicht alles minimieren.
Aber mit 2 behinderten Kindern zur KG, Logo, Ergotherapie. Mein Kind hat keine dieser Horrorsachen wie Sauerstoffmangel, wird nie einen Schulabschluß machen und ist SEHR sehr glücklich und führt ein SEHR lebenswertes Leben. Wäre ihre Erkrankung genetisch und wäre es "wieder" passiert (damit hatten wir uns vorher auseinander gesetzt), wäre das für mich kein Grund gewesen, es nicht zu bekommen.
Das ist eben sehr subjektiv. Ich weiß, was die Sorge um das sterbende Kind bedeutet, Rettungswagen, was es bedeutet nicht zu wissen, ob man mit Kind die Klinik verlässt. Die Angst vor der Zukunft.
Weihnachten später allein im Heim, wenn ich nicht mehr bin?!
All diese Gedanken und Ängste kann man wohl erst nachvollziehen, wenn man sie selbst erlebt hat.
Ich gebe Dir uneingeschränkt Recht, dass es für die Teams einfach absolut super ist, wenn die wissen, was kommt. Wie sie das Mäuschen bestmöglich versorgen können, die richtigen Leute geburtsplanerisch anwesend sind, notwendige OPs vielleicht vorbereitet sind etc.
Und man kann als Eltern damit umgehen. Man weiß, dass man vermutlich nicht sofort ein friedlich grunzendes Bündel im Arm haben wird, sondern dass es einen anderen Verlauf hat.
Das Recht auf Leben....aber im Gegenzug fragt auch niemand, ob dieser Mensch je SO leben wollte.
Sollten Fragen wegen meines großen Mäuschens auftreten, werde ich die gerne per PN beantworten.
(Wir haben sie durch extremsten Aufwand krankheitsmäßig nun soweit im Griff, dass wir nicht mehr täglich um das Leben kämpfen und fürchten müssen!)
Re: Fein-Ultraschall
Antwort von Erstling am 15.11.2013, 12:44 Uhr
Moin,
ich bin neu hier bei Euch. Am Mittwochabend habe ich einen Test gemacht, weil ich Abends gern ein Bierchen trinken wollte, wir es aber drauf anlegen und nunja, der ist schonmal positiv (gab also kein Bier an dem Tag^^)
Wir haben schon eine wundervolle Tochter und sind nun beide gespannt, wie weit wir sind und ob alles ok ist! Ich bin mit 37 ja nun auch nicht mehr die jüngste. Die Kleene ist nun 20 Monate aöt, ich denke ein super Abstand wäre es.
Wir hatten schon bei der Kleene Sorgen und extra Untersuchungen machen lassen. Das werden wir nun auch wieder tun.
Ja Dein Termin ist schon anstrengend ^^
Am Montag gehen wir zusammen zum Arzt, wärend meine Mutter auf die Kleene achtgibt.
Alles Gute Euch!
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