zurück| Geschrieben von Dani3112 am 12.06.2020, 13:09 Uhr |
Eine Frage der Moral
Hallo Mamis!!
Im März-Bus wurde die Frage nach weiteren Kindern gestellt. Im Moment mach ich mir viele Gedanken darüber, unsere Situation ist nämlich nicht ganz so einfach.
Unsere Kinder sind alle (inklusive unserer Sternchen) durch ICSI entstanden, da die Spermienqualität sehr schlecht ist. Meine Große ist acht, das Baby jetzt 11 Wochen. Ich werde dieses Jahr 34, mein Mann schon 43-wir sind also nicht mehr die Jüngsten. Eine weitere ICSI käme nicht in Frage und sollte sich ein Wunder auf natürlichem Wege einschleichen, dann soll es so sein (ist die letzten 11 Jahre nicht passiert), aber wir haben noch zwei eingefrorene Embryonen im Blastozystenstadium, die gute Qualität hatten. Ich bin mir so unsicher, was wir damit machen sollen...wenn wir keine Kryo mehr versuchen, dann werden die zwei vernichtet und irgendwie hab ich das Gefühl, dass das nicht richtig ist. Freunde von uns versuchen schon so lange ein Baby zu bekommen, es klappt einfach nicht...mir käme das falsch vor, und spenden ist leider nicht erlaubt.
Aber ich kann doch auch nicht nur deshalb nochmal ein weiteres Kind bekommen...vor allem belastet uns die Schwangerschaft immer sehr und wir sind so dankbar für zwei gesunde Mädls! Zudem kommen noch Kleinigkeiten dazu wie ein fehlendes drittes Zimmer etc...
Bin hin und hergerissen...ich liebe Kinder, aber ich weiß nicht ob ich das Risiko nochmal eingehen will...ob es hier besser ist den Kopf oder den Bauch entscheiden zu lassen!
Wie geht es euch mit der weiteren Familienplanung, oder macht ihr euch darüber noch gar keine Gedanken?
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Re: Eine Frage der Moral
Antwort von @ni am 12.06.2020, 13:58 Uhr
Also wir sind durch mit der Kinder-Planung. Wir haben jetzt 3 (14 Jahre, 1,5 Jahre und 10 Wochen). Wir haben gesagt, dass wir allen Kindern gerecht werden wollen. Da die beiden kleinen nur 17 Monate auseinander sind, haben wir gerade alle Hände voll zu tun. Und wenn sie größer werden und irgendwann Mal Hobbies nachgehen wollen, so können wir uns immer Aufteilen und keiner kommt zu kurz. Wird bei 3en im relativ selben alter schwieriger, wenn dann beispielsweise alle zur selben Zeit etwas haben oder alle samstags irgendwo hin müssen.
Wir sind komplett 
Wenn ich Blastozyste bei Google eingebe kommt dies als erstes:
"Am Tag 5 nach der Befruchtung, kurz vor der Einnistung in die Gebärmutter, besteht der Embryo aus einer kleinen, mit Flüssigkeit gefüllten Kugel - das ist die Blastozyste. Nimmt die Natur ihren Lauf, entwickelt sich aus einer Handvoll Zellen im Inneren der Kugel der menschliche Fetus."
Ich persönlich, und das muss jetzt jeder selber entscheiden, würde dir da absolut nichts vorwerfen, wenn ihr euch gegen weitere Kinder entscheidet. Es hat sich noch nichts entwickelt, aus meiner Sicht. 5 Tage nach ES weiß ja auch noch keine Frau, dass sie schwanger sein könnte, denn es hat ja noch keine Einnistung stattgefunden.
Ich wäre Happy, dass ich auf diesem Wege 2 gesunde Kinder bekommen habe und würde das Glück nicht nochmal herausfordern.
Re: Eine Frage der Moral
Antwort von Jemalu1111 am 12.06.2020, 14:15 Uhr
Ich kann deine Gedanken irgendwie verstehen..
Bei uns steht fest das wir noch nicht komplett sind..ein 4. Kind soll es noch geben in den nächsten 3 Jahren ;)
Du musst die Entscheidung aber ja nicht jetzt treffen..und vermutlich würde ICH auf mein Herz hören..
Das das 3. Zimmer fehlt würde ich bei meinen Gedanken verwerfen wenn ihr in einer Wohnung lebt. Umziehen in eine größere ist ja immer möglich.
Falls ihr in einem Haus lebt gäbe es da sicher auch Möglichkeiten..
Lass es auf dich zu kommen. Momentan ist auch alles nocj recht frisch und vielleicht kommt in einem Jahr doch der Wunsch nach einem Kind, wer weiß.
Setz dich nicht unter Druck.
Re: Eine Frage der Moral
Antwort von Schneewittchen30 am 12.06.2020, 14:30 Uhr
Ich kann deine Gedanken auch total verstehen. Ein harter Weg, den ihr da hinter euch habt und eine große Verantwortung.
Wir haben jetzt 5 Kinder. Ich persönlich wollte immer sechs, mein Mann ist so der Typ "Fußballmannschaft", also denke ich dass das Thema nächstes Baby irgendwann kommen wird. Noch ist daran aber nicht zu denken, solange sich Maggies Schreiproblem nicht erledigt hat.
Nach dem 3. Kind, das ja auch ein Schreikind war, habe ich 2 Jahre gebraucht, bis ich den Gedanken an noch ein Baby zugelassen habe. Und ich denke jetzt nach den Zwillingen werden wir uns auch wieder so 2-3 Jahre Zeit lassen.
Allerdings ist es bei uns auch so, dass Platztechnisch und finanziell weitere Kinder absolut drin wären, wir sind 30 und 37 Jahre alt, also auch noch total im Rahmen, aus rationaler Sicht spricht also nichts dagegen. Insofern werden wir das wieder aus dem Bauch heraus entscheiden, wann und ob Nr. 6 kommen darf.
Re: Eine Frage der Moral
Antwort von Janisbaby am 13.06.2020, 22:25 Uhr
Hallöchen aus dem oktoberbus,
Ich verstehe dich voll und ganz, meine erste entstand natürlich und ausversehen, die zweite war der vierte icsiversuch und bei Nummer drei hat es beim ersten Versuch geklappt. Ich hab mir genau diese Gedanken schon gemacht bei der blastokultur, ich bin 38 und zusammen haben wir dann sechs Kinder, also definitiv abgeschlossen 
und ich bin sehr froh, dass ich diese Entscheidung nicht treffen musste, zwei waren’s und die haben wir eingesetzt
Also, ich versteh, dass das ein blödes Gefühl ist, aber wenn ihr sicher seid, dass ihr an sich keins mehr wollt, dann solltet ihr euch auch nicht vom Gewissen oder so drängen lassen. Kinder sollte man ja nur bekommen, wenn man das wirklich möchte. Oder stell dir vor, ihr entscheidet euch dafür und dann wirst du nicht schwanger, dann bist du enttäuscht. Also auch mir würde das Herz bluten, aber ich würde sie trotzdem verwerfen, das ist moralisch völlig einwandfrei finde ich...
LG Anna
