Juni 2023 Mamis

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Geschrieben von Fideline am 04.09.2023, 10:19 Uhr

Aufgepasst an die Jungs-Mamas

Hallo ihr Lieben,

ich möchte euch von unserem vergangenen Monat erzählen, damit ihr Ähnliches bei euren Söhnen hoffentlich schnell richtig einschätzen könnt

Unser Sohn (zu dem Zeitpunkt 6 Wochen alt) hatte leider so eine starke Entzündung im linken Hoden, dass dieser in einer Not-OP entfernt werden musste

Zum Vorgang:

Beim 1. Wickeln morgens war noch alles unauffällig. Dann war ich mit ihm spazieren und er hat ungewöhnlicherweise nicht richtig in den Schlaf finden können und oft geweint. Ich habe es auf den Wachstumsschub und die Blähungen geschoben und ihn einfach weiter gehalten und gekuschelt.
2 Stunden später habe ich ihn wieder gewickelt und da war der linke Hoden gerötet und angeschwollen/ fest.

Ich habe sofort an eine Hoden-Torsion gedacht. Von dem Phänomen hat mir Gott-sei-Dank meine Schwester (Medizin-Studentin) in der Woche vorher erzählt, wie gefährlich das ist und dass nur 4 Stunden bleiben um einen verdrehten Hoden zu retten.

Bei mir haben also sämtliche Alarmglocken geschrillt und wir sind ab in die UniKlinik. Dort war im Ultraschall viel Blut zu erkennen, was eher gegen eine Verdrehung sondern eher für eine Entzündung sprach. Sie wollten mit Antibiotikum behandeln bis zum Glück der Oberarzt der Kinder-Urologie einen Blick auf ihn geworfen hat und sofort die Not-OP anordnete.

Der Hoden war bereits so stark entzündet, dass Gewebe abgestorben war und sie ihn entfernen mussten

Glück im Unglück: Dank meiner Schwester haben wir so schnell reagiert. Ich hätte sonst abgewartet und auf die Hebamme oder einen Termin beim Kinderarzt gewartet. So aber konnten wir eine weitere Ausbreitung verhindern. Es war eh schon schlimm genug!!!

Die Ärzte waren total baff, wo in dem Alter und vorallem OHNE VORHERIGE SYMPTOME wie Fieber, Berührungsempfindlichkeit, Wesensveränderung (schlechtes Trinken und Schlafen - das war ja erst an dem Morgen erstmalig so, dass er schlechter geschlafen hatte) und sie machten in den Tagen danach viele Tests um die Ursache zu finden.

Wir waren 9 Tage in der Klinik. Zu 100% werden sie nichtmehr herausfinden, was da passiert ist. Sie tippen auf einen Harnwegsinfekt, bei dem die Keime über den Samenleiter nur in den linken Hoden gelangt sind… total selten, hier noch nie gesehen und man hätte nichts dagegen tun können

Jetzt bekommt er eine Langzeitantibiose, wir testen täglich den Urin zuhause mit Teststicks selber, haben regelmäßig Kontrollen beim Kinderarzt und in der Klinik.
Er wird jährlich zur Kontrolle des gesunden Hodens gehen müssen. Stand jetzt hat es keine Auswirkungen auf sein Hornonsystem und auch der späteren Familienplanung steht nichts im Weg.

Aber ich mache mir riesige Sorgen. Er hat ja nur noch den einen Hoden und es kam so plötzlich und ohne Vorwarnung… und man kann einfach nichts tun gegen eine Infektion außer immer schön säubern, regelmäßig die Windeln wechseln und beobachten… aber das haben wir ja zuvor auch schon so gemacht

Wir beten einfach, dass wir niewieder sind eine Angst um ihn haben müssen, dass die Geschichte damit ein Ende hat und er einfach gesund bleibt.

Achtet gut auf eure Jungs! Unsere Geschichte ist wie gesagt super selten und unerklärlich. Aber es hilft zu wissen, dass im Bereich des Hodens einfach manchmal jede Minute zählt!
Wenn euer Kleiner unerklärlich weint mal lieber einen Blick mehr in die Windel werfen!

Liebe Grüße

 
7 Antworten:

Re: Aufgepasst an die Jungs-Mamas

Antwort von Junikäfer am 04.09.2023, 11:39 Uhr

Ach du meine Güte, wie gut, dass du so schnell reagiert hast! Es ist echt so schlimm wenn man solche Angst um sein Kind haben muss. Ich hoffe es geht dem kleinen nun dauerhaft besser und ihr verkraftet das Erlebnis gut.

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Re: Aufgepasst an die Jungs-Mamas

Antwort von Junikäfer am 04.09.2023, 11:40 Uhr

Achja und gut, dass ihr gleich in die Uni seid (in welche denn). Solche Dinge gehören wirklich an ein Zentrum!!!

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Re: Aufgepasst an die Jungs-Mamas

Antwort von mybabygirl am 04.09.2023, 20:02 Uhr

Hallo aus dem Juli!
Bin gerade total schockiert und betroffen von deiner Geschichte! Ich wünsche deinem kleinen tapferen Mann gute Besserung und euch ganz viel Kraft und positive Energie für die nächste Zeit.
Wie geht es deinem Sohn denn jetzt? Hat er die OP gut überstanden?
Du hast schlimmeres verhindert und darauf kannst du echt stolz sein!
Ganz liebe Grüße!!

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Re: Aufgepasst an die Jungs-Mamas

Antwort von shikarra am 05.09.2023, 21:17 Uhr

Danke für den tipp, riesen respekt du bist eine tolle mama! Gut das du so zügig reagiert hast
Gute Besserung an deinen mini prinzen!

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Re: Aufgepasst an die Jungs-Mamas

Antwort von Dani89w am 05.09.2023, 21:59 Uhr

Ach du kacke.
Danke schön für deine Offenheit und die Tipps für uns Jungs Mamas.
Alles Gute weiterhin.

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Re: Aufgepasst an die Jungs-Mamas

Antwort von Fideline am 08.09.2023, 13:13 Uhr

Vielen Dank für eure lieben Worte und Genesungswünsche für meinen Sohn!

Es tat wirklich gut, die Nachrichten zu lesen, sich alles mal von der Seele zu schreiben und euch Jungs-Mamas evtl mit den Wissen weiterhelfen zu können (ich hoffe inbrünstig, dass niemand von euch es jemals benötigt)…

Es hat fast zwei Wochen gebraucht, dass er wieder ganz er selbst war. Anfangs total groggy von den Narkose-Nachwirkungen und er hatte arge Schmerzen. Zusätzlich ist das ganze auch noch in der heißesten Woche passiert und die Zimmer in der Klinik sind nicht klimatisiert Es ging aber von Anfang an täglich merkbar wieder aufwärts! Und er ist ein echtes Kämpferherz!

Jetzt geht es ihm soweit wieder gut. Wir freuen uns sehr, dass die verordnete „Bettruhe“ mit möglichst nur Liegen hinter uns liegt und wir wieder uneingeschränkt kuscheln, tragen, spazieren dürfen (in die Bauchtrage dürfen wir allerdings noch nicht). Die drei Wunden (am Hoden, ein langer Schnitt an der Leiste und der Bauchzugang des Blasenkatheters) heilen wirklich schön und man wird vermutlich irgendwann gar nichts mehr davon sehen.

Wie es weitergeht: wir testen möglichst täglich den Urin mit Sticks zuhause selbst. Wöchentlich geben wir eine Urinprobe beim Kinderarzt ab und der sieht auch immer wieder mal nach den Nähten (gestern hat er einen Faden gelöst). Nach 6 Wochen und 10 Wochen haben wir einen Kontrolltermin in der Klinik bei denselben behandelnden Ärzten mit Ultraschall etc. Danach wird er jährlich zur Kontrolle des gesunden Hodens vorgeladen. Sollte sich herausstellen, dass er eine Neigung zu Harnwegsinfekten hat, wäre die Beschneidung der Vorhaut eine Überlegung, da der ursprünglich zur Infektion geführte Keim eben unter jeder Vorhaut zu finden ist und bei ihm diese aber recht eng und damit ggf. ein Hotspot für Infizierungen darstellt…

Wir überlegen auch, ob wir bei Beginn der Fortpflanzungsfähigkeit seine Samen für ihn einfrieren lassen. Rein zur Sicherheit, er hat ja nur noch den einen Hoden.
Den einnähen in den Hodensack zur Prävention vor einer Verdrehung wollen die Ärzte aktuell aufgrund der Infektionsgefahr nicht riskieren. Da sie auch nicht glauben, dass der erkrankte Hoden zuvor mal verdreht war und somit keine direkte Gefährdung zu bestehen scheint.

Zur Info für euch: eine Hodentorsion also Verdrehung kommt wohl am häufigsten im 1. Lebensjahr und dann wieder verstärkt in der Pubertät mit 14/15/16 Jahren vor. Also bei plötzlich auftretenden Schmerzen, die bei Berührung zunehmen und evtl als Bauchschmerzen ausstrahlen… ab in die Klinik! Kann im Schlaf gerne mal auftreten oder beim Sport (Fahrradfahren vor allem).
Lag bei uns zwar wie gesagt nicht vor, aber ich habe inzwischen recht viel darüber gelernt…

Bzgl der Frage zur Klinik: Wir wohnen in Erlangen und waren auch hier in der Uniklinik. Hier haben sie wohl eine der / die beste Kinder-Urologie in ganz DL - was für ein Glück für uns!

So ganz verarbeitet habe ich die Geschehnisse noch nicht. Wenn es ihm gutgeht bin auch ich entspannt. Aber sobald er das weinen anfängt und ich Hunger, Müdigkeit oder Normales ausschließen kann, beginnt bei mir wieder das panische Gedankenkarussell Es ging einfach so rasend schnell und ohne Vorankündigung!
Mir graust es schon vor seiner ersten Erkältung… wenn ich dann nicht weiß, ob Fieber oder alle möglichen Symptome aufgrund der Erkältung oder einer neu aufkeimenden Infektion des verbliebenen Hodens kommen

Aber gut… mehr als Umsichtig sein geht eben nicht. Ich versuche trotzdem möglichst positiv zu bleiben. Und ich bin so unfassbar dankbar, dass es ihm jetzt wieder gut geht und er den ganzen Tag lang lacht

Liebe Grüße und euch alles Gute

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Re: Aufgepasst an die Jungs-Mamas

Antwort von Fideline am 08.09.2023, 13:17 Uhr

Achja und er bekommt derzeit für mindestens 6 Wochen eine Langzeitantibiose… was die eh schon vorhandenen Dreimonatskoliken echt wunderbar verstärkt Aber Hauptsache keine Wiederholung bis alles schön abgeheilt ist!

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