Fläschchennahrung

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Geschrieben von frau77 am 23.08.2006, 15:28 Uhr

Habt ihr auch den Eindruck?

Ich will nicht lange lamentieren, wahrscheinlich kennen einige noch mein Stilldrama. Gut, vorbei. Aber so manchmal habe ich den Eindruck, dass die Gesellschaft, bzw Hebammen, Ärzte etc immer davon ausgehen, dass jede Frau stillen muss, kann und soll. Wenn ich schon lese, dass eine Frau immer stillen kann, und wenn die Warzen noch so wund sind. Gut bei mir ging es wegen Blutverlust, Hb6,4 nicht. Aber ich kann auch andere Frauen gut verstehen, die bei z. B wunden Warzen, oder ner fetten Brustentzündung abstillen. Was soll daran so toll sein, wenn Frau fast umkippt vor Schmerzen. Auch in fast jedem Buch, oder so, geht man davon aus, dass jede Frau automatisch stillt. Manchmal nervt es ein wenig, aber was soll´s, einfach ignorieren. Letztens war sogar meine Nachbarin völlig entrüstet, dass ich nicht stille, sowas aber auch. Naja, das ist eh ne achtzig jährige alte Quisel. :)
Wie ging euch das so?

 
9 Antworten:

Leben und leben lassen...

Antwort von Sphynxie am 23.08.2006, 17:09 Uhr

Also ich als Stillmama verirr mich ja höchst selten hierher, aber manchmal ist es doch sehr interessant zu sehen, wie quer durch die Foren bestimmte Vorurteile breitgetreten werden...
Keine Frau die nicht stillen kann/will sollte ein schlechtes Gewissen haben oder sich dumm anmachen lassen; jede hat ihre Gründe so oder so zu handeln, und Aussenstehende haben nix zu meinen (obwohl sie sich ja immer grundsätzlich in ALLES einmischen). Man sollte doch als erwachsene, guterzogene und informierte Frau über den Dingen stehen... *augenroll* Ich habe einfach was gegen jeglichen Fanatismus, egal aus welcher Ecke, denn es gibt andererseits auch genug Flaschenmamas die sich über nackte Brüste in der Öffentlichkeit oder ähnliches aufregen...

LG
Sphynx

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Re: Habt ihr auch den Eindruck?

Antwort von berlinbaby am 23.08.2006, 20:05 Uhr

Ach,lass Sie doch alle quatschen.... und liebt eine Mutter, die nicht stillt ihr Kind weniger? Ist sie dann automatisch eine schlechte Mutter? Wenn es andere denken - Bitteschön - ich wurde auch immer vollgequatscht und mußte mich immer rechtfertigen, irgenwann habe ich es ganz selbstsicher gesagt und keiner hat was gesagt... immer muß einem ein schlechtes GEwissen eingeredet werden. Ich Scheiß drauf, im nachhinein bewunder ich die Mütter nicht, die 100 Jahre stillen... für mich und meinen Sohn war es mit Flsche auch gut. Punkt - Ende - der Diskussion

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Re: Habt ihr auch den Eindruck?

Antwort von rose33 am 23.08.2006, 21:40 Uhr

... kann deine Worte gut nachvollziehen... stimmt, es wird davon ausgegangen, dass Frau stillt. Ist im Grunde ja auch gut, aber wenn es nicht geht oder andere Gründe eine Rolle fürs nicht Stillen vorhanden sind...
Ich wollte stillen, klappte aber nicht zu 100%, füttere zu. Laufend redete mir meine Umwelt schon halbe Minderwertigkeitskomplexe ein... Irgendwann sprach ich nicht mehr darüber, war ja nicht auszuhalten... aber gestern machte ich dann eine außergewöhnliche Erfahrung (nicht ärgern, wundern... !!!). Insbesondere eine Frau, die sich zu Beginn meiner Stillzeit laufend mit einbrachte und mir laufend sagte, wie ich es richtig machen würde... mir das Gefühl gab, es läge an mir, dass es nicht klappt... brachte kürzlich folgendes zutage, als ich mit ihr sprach. Und zwar stehe ich inzwischen dazu, wenn es thematisiert wird, dass es nicht zu 100% klappt und ich zufüttere... da sagt sie mir, dass sie AUCH NICHT VOLL stillte und nach kurzer Zeit selber abstillte... ich dachte, ich höre nicht richtig... sie log mich ja an!!! Manchmal denke ich, dass viele Frauen über Stillprobleme gar nicht wirklich reden, sondern nur so tun als ob alles reibungslos läuft... schon klar, dass es viele gibt, wo es klappt, aber es gibt auch andere... ich finde, dass wir Frauen damit auch enorm unter Druck gesetzt werden. "Eine gute Mutter stillt ihr Kind voll, die andere ist eben eine ...... andere Mutter!" Bin froh, wenn die Stillzeit vorüber ist und eine Entwicklungsphase vom Kind eintritt, in der es um andere Dinge geht.

Meines Erachtens sollte insgesamt sensibler mit diesem Thema umgegangen werden. Insbesondere auch unter Frauen! Vielleicht auch mehr Verständnis von den Frauen, die voll stillen, gegenüber den nicht oder nur zum Teil stillenden Frauen.

Leben und leben lassen! Jede so, wie sie kann!

Neben dem Druck des Schlankheitswahn, gerade auch nach einer Schwangerschaft, kommt für mich jetzt die Erfahrung des Still-Druckes dazu, der eine Frauenseele genauso erreicht, wie Figurprobleme...

Hauptsache wir lieben unsere Kinder und freuen uns über sie!!!

LG
Rose33

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Habe oft gegenteilige Erfahrungen gemacht...

Antwort von Lotte73 am 23.08.2006, 21:53 Uhr

Ja das leidige Thema! Ich habe bis 5,5 Mon. voll gestillt, dann mit Beikost begonnen und gebe meinem Sohn jetzt 1x Tag die Flasche, damit er sich nun daran gewöhnt, da bald aus diversen Gründen abstillen möchte (er ist jetzt fast 7 Mon.). 2x am Tag stille ich noch (und manchmal noch 1x nachts :-) Ich habe genau die gegenteilige Erfahrung gemacht: Mich fragen ganz viele ob ich immer noch stille?! Sie sind total erstaunt und zum Teil entrüstet, dass man länger als 4 Mon. oder max. 6 stillt. Da das Flasche geben für mich völliges Neuland war, habe ich jetzt auch in diesem Forum schon ein paar nützliche Tipps bekommen. Egal wie man sich entscheidet, ob Flasche oder Stillen, wichtig ist, dass man dahinter steht! Lotte

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Druck und so

Antwort von frau77 am 24.08.2006, 8:38 Uhr

Ja da gebe ich rose Recht. Der Druck ist manchmal schon enorm. Aber auch im Gegenteil. Ich würde auch nicht länger als ein halbes Jahr stillen, aber wenn eine Frau das macht, ist es ihre Sache, und geht mich und andere nichts an. Das mit den Lügen stimmt schon. Meine Freundin z. B stillte, und pumpte ab, da Kind in der Klinik war. Sie gab ihm abends die abgepumpte Milch, als er dann zu Hause war mit der Flasche, hat sonst gestillt, damit er schön schläft. Nach 6 Wochen ( ihre Angabe ) hat sie zugefüttert. Sie gibt aber im Nachhinein nicht zu, dass sie die abgepumpte Milch gegeben hat. Wahrscheinlich auch wegen Druck etc. Ich muss mich manchen Meinungen echt anschließen. Erst der Stilldruck, dann der Schlankheitswahn. Ich denke, dass das Stillen heute wieder in Mode gekommen ist, was ja auch gut ist, aber Frau darunter ganz schön leiden kann. Eben dann, wenn es nicht geht. Und..., nicht zuletzt wird im Vorfeld auch nicht offen alles thematisiert. Ich hörte in meiner SSW nur, aber auch nur Gutes vom Stillen. Die paar Problemchen die es gibt, da gibt es für alles ne Lösung, und super easy. Aber so ist es nun mal nicht. Das Stillen wird heute irgendwie verkauft, und angeworben, wie eine Ware, die man kaufen muss, dabei sollte aber doch realistisch geblieben werden. Ich kann auch Frauen verstehen, die nicht stillen wollen, z, B wegen kosmetischer Sachen oder Rauchen. Das wird auch nicht gerne zugegeben. DAss die Brust evtl doch nicht mehr so ist, wie vorher, auch wenn man lange abstillt. Ist ja auch logisch, muss aber nicht jede Frau treffen. Oder wie gesagt, wenn ne Frau raucht. Dann hat sie ja nach der SS die Wahl, wenn sie schon in der SS die Sucht nicht in den Griff bekommt. Letztens hab ich auch mit einer gesprochen, die voll pro Stillen ist. Aber 2 Kippen am Tag hat sie immer gequalmt, genau wie meine Freundin, die raucht auch dabei. Ehrlich gesagt, was ist dann gesund für das Baby????? Naja, es hat eben alles Vor und Nachteile, so sehe ich das.

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@frau77

Antwort von Lotte73 am 24.08.2006, 9:56 Uhr

JA da muss ich dir recht geben. Es gibt Argumente für beide Seiten. Als ich schwanger war, dachte ich es klappt nie mit dem Stillen und so 100%ig stand ich auch nicht dahinter. Stillen kann man glaube ich erst richtig befürworten, wenn es einmal klappt. Anfangs war es für mich der Horror, ich hatte gar nicht so viel Hände,den Kopf an die Brust zu halten und ihn zum Trinken zu animieren, er ist immer eingepennt. Ich dachte es klappt nie! Dann wa es mir aber doch auf einmal sehr wichtig, und erst nachdem es gut geklappt hat, kann ich sagen, es ist praktisch und schön ! Ich wollte auch nie länger als 6 Mo stillen, aber mein Kleiner hat nach einer Weile die Flasche strikt verweigert :-) JEtzt nimmt er sie ja seit 2 Wo wieder. Nur das Abstillen möchte ich auch etwas sanft betreiben (auch für meine Brust :-)Zum Thema Rauchen: Das meine ich mit dahinter stehen, das ist natürlich Pseudo, toll stillen und rauchen, kann ich auch nicht nachvollziehen. Jetzt bin ich übrigens wieder mit der Flasche Anfänger. Ich fütter mittags u. nachmittags Brei und morgens, abends bekommt er Milch (gestern erstmalig nur die Flasche). Da ist mir aufgefallen, dass er nur 100-120 ml trinkt u. schon mache ich mir Gedanken dass es zu wenig ist. Beim Stillen konnte ich es ja nie kontrollieren. Muss ich wohl so hinnehmen? Gruß Lotte

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Re: @frau77

Antwort von rose33 am 24.08.2006, 10:34 Uhr

... ja genau und dann "muss man es einfach so hinnehmen", mit der unterschiedlichen ml-Menge... wie gesagt, leider hat bei mir das volle Stillen nicht geklappt, aber das, was ich stillen konnte, fand/finde ich schon gut. Nun macht mein Kleiner aber rasante Wachstumsschübe und trinkt dementsprechend mehr aus der Flasche... im Moment ist das so eine Phase, in der ich oft denke: "Meine Güte, bekommt er überhaupt was aus meiner Brust!" ... und schon wieder ist es da: DAS SCHLECHTE GEFÜHL!!! Damit plage ich mich aber nicht mehr rum und NEHME ES HIN! Es ist wie es ist, ich gebe mein Bestes, beziehungsweise versuche mein Bestes. Somit kann ich mir persönlich nicht vorwerfen, keine gute Mutter zu sein... warum also der Druck! Leben und leben lassen!

... vor kurzem wollte ich sogar abstillen, weil ich so einen Druck in mir hatte, meinen "Job als stillende Mutter" nicht gut zu machen... zum Glück kam mir in den Sinn, dass nicht ich den Druck in mir auslöse, sondern mein Umfeld... von daher rede ich nun nicht mehr über das Stillen und weiß, dass jeder Tropfen Muttermilch für mein Kind gut ist und die gebe ich ihm - so viele Tropfen - JA; vielleicht sind es nur Tropfen!!! - wie möglich! Es ist eine einmalige Chance in seinem kleinen Leben, die ja bald vorüber ist...

LG
Rose33

P.S. Mit dem Rauchen sehe ich das auch so: Was ist noch gut am Stillen, wenn die Mutter raucht! Ich kenne Mütter, die ganz lapidar sagen: "Ich schaffe es einfach nicht aufzuhören...!" und nehmen in Kauf, dass ihre Kinder, kleiner, blasser und kränklicher sind... zumindest können sie anfälliger sein... wie gesagt, leben und leben lassen! In diesem Sinne... Glück der Mütter, die voll Stillen können! Glück sollte man vielleicht auch zu schätzen wissen? ... ???

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Re: @frau77

Antwort von RainqueeN am 24.08.2006, 10:51 Uhr

Hallo,
also ich habe am 22.07.06 entbunden. Das Krankenhauspersonal "zwang" mich sozusagen zum stillen, obwohl abzusehen war, dass dort wenig bis gar keine Milch kommen würde. Der Spruch "Es ist immer genug Milch in der Brust" hing mir dann schon langsam zu den Ohren raus und mein Sohn nahm langsam aber stetig ab. Ich hatte dann schon richtig ein schlechtes Gewissen, dass ich vielleicht eine schlechte Mutter sein könnte, nur weil mein Körper keine Milch produziert.
Ich habe es mit Stilltee, Massagen, viel Trinken und vermehrtem Abpumpen versucht, aber es half nichts. Mehr als 50 Gramm insgesamt war nie zu holen. Und das reicht ja einem Baby nicht.
Als ich mit Tristan zuhause war, habe ich sofort angefangen, zuzufüttern und das Abpumpen nach 2 Wochen aufgegeben.
Ich bin der Meinung, man sollte sich kein schlechtes Gewissen einreden lassen von der Stillfraktion, denn es hat ja nicht jeder das Glück, stillen zu können. Ich weiss jetzt, dass ich keine schlechtere Mutter bin und mein Kind genauso gut groß werden kann, wie ein gestilltes Kind.
In diesem Sinne stimme ich euch voll und ganz zu. Leben und Leben lassen ;-)

Viele Grüße
Claudia und Tristan

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Interesse steuert die Wahrnehmung

Antwort von lilianna am 24.08.2006, 11:54 Uhr

Hallo Flaschenmamis!

Ich bin eine überzeugte Langzeitstillmami, meine Tochter ist jetzt 12 Monate alt und ein Ende der Stillzeit ist nicht in Sicht und Mutter und Kind geniessen es sehr.

Ich bin allerdings auch keine Fundamentalistin was das Stillen angeht. Ich wurde selbst nicht gestillt, habe keine Allergien und bin ein selbstbewusster Mensch geworden.

Allerdings habe ich den Druck, von dem ihr sprecht, genau anders herum erfahren. So ziemlich von Beginn an hörte ich Fragen wie: Wann fütterst du denn zu? Was, du stillst noch?Wird dein Kind denn noch satt? Hast du denn noch genug Milch? Auch ich hatte anfangs Schwierigkeiten: wunde Brustwarzen, Dauerstillen am Abend... und bekam natürlich auch Zweifel und der Druck wuchs.

Die Tatsache, dass meine Muttermilch von Aussenstehenden nicht als vollwertig angesehen wurde und dass ich nun als Langzeitstillenden ohnehin in meinem Umfeld eine absolute Ausnahme bin, hat mich dazu gebracht, dass ich nun auch nicht mehr darüber rede, dass ich schon so lange und immernoch stille...

Was ich mit meinem Posting sagen will, ist, dass es immer auf den Standpunkt ankommt, aus dem man eine Sache betrachtet. Ich von meinem Standpunkt aus habe immer nur erfahren, dass Fläschchen geben das "normale" ist.

Liebe Grüße
lilianna

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