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Geschrieben von Feli2312 am 20.08.2010, 22:17 Uhr

Wo zieht ihr die Grenze? (Zu: Trotzphase erreicht)

Ich habe die Postings zu "Trotzphase erreicht" gelesen und sehe es genauso wie Birgit, Püminsky und die anderen:
"Ich war immer so eingestellt: Wenn es um die Sicherheit meiner Kinder gient war ich stur und ohne Kompromiss - alles andere habe ich laufen lassen wie es war und wenn ich einem Tobsuchtsanfall aus dem Weg gehen konnte habe ich es gemacht" (von Birgit67)

Meine Frage ist aber, wo ihr die Grenze zieht, wenn es um Dinge geht, die zwar nicht die Sicherheit eurer Kinder gefährden, aber auf Dauer trotzdem nicht sein sollen. Ein Beispiel ist das im Stuhl sitzen beim Essen: meine Kleine möchte auch lieber rumspringen und nebenbei essen, und jetzt mit ihren 1,5 Jahren ist das ja auch noch in Ordnung. Wenn sie mal älter ist, soll sie das aber nicht mehr machen.
Lasse ich ihr jetzt ihren Willen und riskiere, dass sie in ein paar Jahren immer noch Theater macht, wenn sie sich hinsetzen soll oder bin ich konsequent und bringe ihr schon jetzt bei, dass sie beim Essen wie wir anderen auch sitzen muss?

 
8 Antworten:

Re: Wo zieht ihr die Grenze? (Zu: Trotzphase erreicht)

Antwort von carry2 am 20.08.2010, 23:21 Uhr

Hallo,

bei uns gilt, wer vom Tisch aufsteht ist fertig mit dem Essen. Das war von Anfang an so. Unsere Jungs sind 1 1/2 und 3. Der Große hat sich da öfter ausprobiert, der Kleine bisher noch nicht.

Wenn es um Sicherheit geht, gibt es bei mir auch keine Kompromisse. Ansonsten handelt der Große gerne mal was aus. Aber unsere Grundregeln werden im Großen und Ganzen schon eingehalten.
-gegessen wird am Tisch und wenn man aufsteht ist man fertig, beim Kleinen gilt wer wirft ist fertig (natürlich mit Vorwarnung)
-Händewaschen vor und wenn nötig nach dem Essen
-Zähne putzen
-Fernsehzeit
-nicht hauen
-Spielzeug nicht werfen oder jm damit bewerfen, sonst kommts weggeräumt

Das war's, ist ja auch genügend. Alle Konsequenzen nach Vorwarnung.
LG

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Re: Wo zieht ihr die Grenze? (Zu: Trotzphase erreicht)

Antwort von maxekowski am 21.08.2010, 12:31 Uhr

da zieht wohl jeder andere grenzen. bei uns wird auch am tisch gegessen. wer fertig ist darf aufstehen. es gibt nicht nur nachtisch, mit essen wird nicht gematscht. ich denke im alter von 1,5 ist es am besten eine gewisse vorahnung zu bekommen, was die kleinen wollen. so hat man noch bissl spielraum zum nachdenken. kann mich erinnern, das ich beim ersten anfall auch nicht so recht wußte was überhaupt los ist. aber wenn man bissl kindgerecht denkt, dann klappt es ganz gut. so viele sachen muß man gar nicht verbieten. eben das übliche: nicht hauen, nichts kaputt machen, keine steckdosen anfassen. aber eben so viel wie möglich alleine machen lassen oder alternative anbieten. und wenn ich etwas nicht möchte, dann bleibt es dabei. mein großer ist jetzt 4. da verhandle ich auch gern mal.

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Re: Wo zieht ihr die Grenze? (Zu: Trotzphase erreicht)

Antwort von Püminsky am 21.08.2010, 13:44 Uhr

Tja. Da sind wir dann auch in der "Trial & error" Phase ;)
Für uns ist es einfach so, dass er bestimmte Dinge noch nicht machen muss, wenn wir der Meinung sind, dass er sie noch nicht versteht und ihm einfach auch die Fähigkeit fehlt, sich zu "beherrschen" - sowas müssen die Kids noch früh genug.
Also, wenn ernicht mehr sitzen kann, weil zu unruhig, dann darf er auch rumlaufen und sich ab und zu was vom Tisch holen. Mittlerweile ist es jedoch so, dass er tatsächlich erst aufsteht, wenn er fertig ist bzw sich etwas anderes holen möchte.
Das sitzen bleiben, bis alle fertig sind mit essen werden wir erst viel später üben. Das finde ich selbst mit 4 noch zu happig, weil es für Kinder wirklich interessanteres gibt, als doof rum zu hocken und Gesprächen zuzuhören, denen sie eh noch nicht folgen können. Aber das ist meine Meinung und wir handhaben das so. Da hat wohl jeder seinen persönlichen "Stil" ;)
Andere Dinge, wie Scheren zB darf er nicht allein nutzen, wohl aber in meinem Beisein. Auch die großen für Erwachsene, um zB eine Tüte aufzuschneiden oder so. Dann wird aber auch nicht gemotzt, wenn sie danach mit einem "fertig!" meinerseits wieder weggelegt wird. Mit seiner Schere darf er auch mal ne Minute allein sein - da hab ich eher Angst um die Dinge, die er mir so zerschneiden könnte ;) Da er zB ein normales Brötchenmesser benutzen darf, ist es für ihn okay, wenn ich bei Gemüse- oder Brotmessern konsequent sage, dass das nur Mama & Papa dürfen und er noch dafür größer werden muss.
Messer und Schere darf er auch nur solange in der Hand behalten, wie er steht oder sitzt. Sobal er losläuft, werden diese Gegenstände konfisziert.

Ich lasse ihn auch allein duschen, weil er das cooler findet, als mit mir zusammen. Natürlich bin ich mit im Bad, aber ich werd halt aus der Dusche rausgeschmissen und er macht sich das Wasser (Einhand-Mischhebel) wieder an, wäscht sich die Haare (leider auch gern mal mit meinem Duschgel) und hüpft rum. Irgendwann ist er fertig, macht das Wasser aus und kommt raus zum Abtrocknen. Dann darf er sich auch die Haare selber trocken föhnen (hat Wärmestufenregelungen, also keine Verbrennungsgefahr). Ich bin nur Beobachterin und greife nur dann ein, wenn ich muss. Auch wenn er grundsätzlch zu viel Creme nimmt, lass ich ihn an den Spender, damit er sich eincremt. Manchmal cremt er mir auch den Rücken ein ;)

Wieviel Freiheiten so ein Kind im Alter von 2-3 bekommt, was zu riskant ist, muss man halt ein Stück weit selber entscheiden. Ich habe da eine recht hohe Toleranzgrenze.
Was gar nicht geht: irgendwelche Dinge im Garten pflücken und in den Mund stecken. Da bin ich immer bei, erkläre und schimpfe auch mal.
Derzeit steht auch ein Pool im Garten, auch ein Grund, ihn nicht 1 Sekunde allein im Garten herumturnen zu lassen.
Oder Süßigkeiten vorm Essen. Wenn er zu arg deswegen herumtobt, darf er 2-3 Pistazien haben, die leibt er abgöttisch. Ansonsten krieg ich ihn bis jetzt noch damit "ruhig", in dem er Teller oder Sets in die Hand bekommt, um den Tisch zu decken.

Wow. Ein Roman. Irgendwelche Verleger hier...? ;)

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Re: Wo zieht ihr die Grenze? (Zu: Trotzphase erreicht)

Antwort von miebop am 21.08.2010, 19:19 Uhr

"Erziehung ist Liebe und Vorbild -sonst nichts!" ;-)

Ich habe als Kind teilweise auf dem Boden gefrühstückt, mein Vater hat mir die Häppchen runtergereicht. Mein Ehedings macht heute gleiches mit unserer Tochter. Essen macht uns als Familie Spaß -das will ich vermitteln. Der Rest kommt von selbst -denn das Vorbild (das bin ich) isst heute überwiegend am Tisch. ;-)

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miebop

Antwort von Püminsky am 21.08.2010, 20:03 Uhr


Ein super Beitrag und gleichzeitig ein toller Apell für mehr Gelassenheit :)
Und das in nur ganz wenigen Sätzen...
Merci!

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Grenze ziehen? Warum nicht lieber was, was sie dahin zieht, wo sie hin sollen?

Antwort von Franz Josef Neffe am 22.08.2010, 23:42 Uhr

Wenn Dein Kind mit seinen Kräften nicht umgehen kann und es auch noch nicht lernen will, was hindert Dich, es vor ihm zu lernen? Der Ich-kann-Schule-Satz 2008 könnte Dich vielleicht motivieren: "Wenn ich mit deinen Kräften BESSER umgehe als du, mögen sie mich und folgen mir lieber als dir."
Statt Druck - der Gegendruck erzeugen muss (actio = reactio) - und gar nichts tun - das Chaos herausfordert - gibt´s doch auch noch das SOG-Prinzip, wenn auch scheints nur in der Ich-kann-Schule.
Du weißt doch, dass die Talente in Deinem Kind nach Anerkennung hungern - deshalb spielen sie sich ja immer so auf: sie wollen wichtig sein. Dann nutz doch diese natürliche NOT der Talente und gib ihnen reichlich Nahrung fürs Wachsen, aber bitte ganz gezielt fürs ERWÜNSCHTE Wachstum. Statt dagegen zu trotzen/drücken, überleg Dir halt, was ZIEHT. Mit der Wurst kannst Du den Hund überall hinführen.
Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe

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Re: Wo zieht ihr die Grenze? (Zu: Trotzphase erreicht)

Antwort von Emmi67 am 30.08.2010, 13:07 Uhr

Meine Tochter ist jetzt 2 1/2J. Wenn sie Hunger hat, bleibt sie automatisch beim Essen sitzen, ansonsten darf sie natürlich auch rumlaufen, warum denn nicht??? Meine älteren Kinder sind 11 und 13- sie bleiben natürlich sitzen, bis wir fertig sind, das ist doch ganz normal und kommt von alleine, das Beispiel der Erwachsenen reicht da vollkommen.
Ich habe, glaube ich, auch wenig Grenzen, allerdings denke ich da gar nicht so drüber nach; meine Tochter darf ihren Willen durchsetzen, so fern das für mich akzeptabel ist und das ist es eben fast immer. Wenn nicht, lasse ich mir was einfallen....

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Re: Wo zieht ihr die Grenze? (Zu: Trotzphase erreicht)

Antwort von kirshinka am 30.08.2010, 23:20 Uhr

Sie wird dann kein "Theater" mehr machen beim Essen, denn später kann sie länger still sitzen als jetzt.

Vieles gibt sich von selbst - wirklich. Meine ist jetzt 17 Monate alt und wollte auch als sie laufen konnte nur laufen und nicht im Stuhl sitzen - auch zum Essen. Jetzt isst sie selbst, bleibt gerne sitzen und darf danach auch wieder aufstehen.
Und wenn sie doch mal rumlaufen will, dann ist das auch ok.

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