Rund um die Erziehung

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Geschrieben von FeliciasMama am 07.06.2008, 13:06 Uhr

Schwesterneifersucht und Trotzphase

Hallo, ich weiß echt nicht mehr weiter.......

wir haben vor 4 Wochen ein zweites kleines Mädchen bekommen. Unsere grosse Tochter ist 2 1/2. Nachdem anfangs alles ok war und die Grosse eigentlich ganz gut reagiert hat, geht das Theater jetzt richtig los.

Sie hat schon von anfang an immer sehr viel an dem Baby gehangen. Küßchen hier, knuddel da, am liebsten rumtragen (was natürlich nicht geht!) draufschmeissen , umarmen usw. Anfangs fanden wir das ja auch noch ganz niedlich und haben immer versucht ihr ruhig zu erklären, dass das Baby keine Puppe ist und vorsichtig behandelt werden muss. Es wird aber immer schlimmer und sie hört gar nicht mehr. Im Gegenteil! Ich hab eher das Gefühl, sie macht das inzwischen extra, um noch mehr beachtert zu werden. Dabei kümmer ich mich echt schon viel um sie und bin bemüht, sie wirklich spüren zu lassen, dass sie genau so wichtig ist wie die kleine Schwester.Sobald ich nicht stille oder wickle beschäftige ich mich mit ihr. Es nützt nix.

Ich würde meine Kinder niemals hauen, aber ich werde inzwischen schon echt laut. Nach dem 80ten Mal: Felicia hör auf damit!!!! kann ich einfach nicht mehr ruhig sein, vor allem, wenn sie gar nicht drauf reagiert. Gestern hat sie das Baby fast vom Bett geschmissen und eine ihrer Glanzleistungen ist es, sich was zum Draufsteigen zu holen und in den Stubenwagen zu klettern um sich aufs Baby zu setzen um sie zu umarmen. Toll.

Ich hab mit ihr Auge in Auge geredet, sie zum Nachdenken in ihr Zimmer geschickt, sie abgelenkt usw... usw. Sobald ich denke.... jetzt hats sie es begriffen ..... kommt der nächste Knaller. Was soll ich noch tun?

Hat jemand noch den ultimativen Tip? >Ich weiß ja, das das jetzt gerade mit der Trotzphase zusammenkommt, aber ich muss doch irgendwas tun!

Mir tut sie ja auch irgendwo leid, ich kann ja auch verstehen, dass sie sich manchmal zurückgesetzt fühlt, gerade wenn ich stillen muss, aber das ist doch nun mal so.......

Vielen Dank im Vorraus

Silke

 
4 Antworten:

Re: Schwesterneifersucht und Trotzphase

Antwort von RunderBauch am 07.06.2008, 21:21 Uhr

Ihr steckt da leider in einem kleinen Teufelskreis. Die Kleine (das ist ganz normal) ist eifersüchtig, weil dein Baby ja volle Aufmerksamkeit braucht (und auch zugesteht). Aufeinmal ist die Mama für das Baby ganz da, dabei hatte sie doch vorher ihre Mama für sich allein. Um Aufmerksamkeit zu erlangen, wird sie immer "extremer" im Umgang mit dem Baby. Aber sie bekommt negative Aufmerksamkeit von dir (nachdenken, unter 4 Augen...). Sie kann aber mit ihren 2,5 noch nicht den Unterschied von negativer und positiver Aufmerksamkeit verstehen- also macht sie so weiter und du reagierst weiter. Um den Teufelskreis zu durchbrechen musst du deiner Tochter positve Aufmerksamkeit geben: Sie loben, wenn sie mit der Kleinen nett umgeht, ihr sagen, dass sie nun die Große ist und helfen kann. Und genau das umsetzen: Nimm die Große als Hilfe- lass dir die Pampers anreichen, lass sie die kleine Trösten, lass sie den Pamperseimer aufhalten, das Spucktuch geben, auf die kleine "aufpassen" wenn du kurz was anderes machst (im gleichen Raum), erkläre ihr, was bei dem Baby gemacht werden muss. Die Große wird schell stolz sein, dass sie helfen darf und wird dann liebevoll mit dem Baby umgehen. Wichtig ist immer loben! Und wenn sie noch mal ihre "austicker" bekommt, erkläre ihr ohne Wertung, dass das Verhalten nicht ok war und warum- und dann ist das Thema erledigt (eine 2 jährige kann nicht über etwas nachdenken, die lebt sozusagen im Jetzt).
Außerdem sind Spielzeiten (am Tag wenn das Baby schläft oder der Papa da ist) mit dir alleine wichtig.
Oder sie darf mal was alleine mit dem Papa unternehmen.
Natürlich dauert es ein wenig, bis es fruchtet, aber probier es mal!

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Re: Schwesterneifersucht und Trotzphase

Antwort von BiggiMael am 08.06.2008, 0:49 Uhr

Hallo, herzliche Glückwünsche!

Ich stimme obigem Posting z.T. zu...
Sie darf mithelfen.

Und es ist nicht alles nur Eifersucht.
Küsschchen und Knuddeln zeigen doch eher das Gegenteil, sie hat ihre Schwester lieb!

Ich glaube auch, dass Umarmen und ein bisschen auf-dem-Baby-draufliegen gar nix machen.
Daher keine Panik. Ich würde ihr schon sagen, das Draufliegen ist zu schwer, aber ich würde ihr eine Position zeigen, wie es ok ist.
Was soll passieren? Das Baby zerbricht nicht und erstickt nicht.
Das ist doch für Euer Baby auch schön, noch ein Mensch mehr, der es liebt.

In den Stubenwagen krabbeln und drauflegen ist zu heftig, ok.

Tragen- Tja. Sie kann das Baby noch nicht tragen, leider. Aber das ist durchaus ein guter Wille und keine Eifersucht. Sie will Bemuttern und Gross sein. (ist sie ja auch, ist ja jetzt die grosse Schwester)

Vielleicht kann sie es im Sitzen auf dem Schoss haben? Neben ihm im Elternbett liegen? Schnuller geben? Popo mit feuchtem Tuch abwischen? Was fällt dir noch ein?

Ich habe meinen damals 1 1/4 jährigen von einer nicht ganz 4 jährigen
tragen lassen, einmal ist er runtergefallen und hat geweint...
Das war das erste, auf das mich die Kleine bei unserem nächsten Besuch (3/4 Jahr später) angesprochen hat, für sie war das ein Erlebnis, was sie anscheinend lange total beschäftigt hat. Viel mehr als mich oder meinen Kleinen. Sie hatte ein schlechtes Gewissen.

Damit will ich sagen, Kinder lernen ihre Grenzen, indem was passiert, was sie überschritten hat. Das heisst nicht, dass deine Tochter das Baby tragen soll, bis es mal fällt, dazu sind beide zu klein... aber generell müssen wir kleine Unfälle akzeptieren.

Und grundsätzlich haben Kinder schon ein Gefühl dafür, was sie mit Babies machen können und was nicht... Man muss natürlich aufpassen und nicht alles geht...

Ciao Biggi, und ich freue mich mit Euch über den Nachwuchs.

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Re: Schwesterneifersucht und Trotzphase

Antwort von FeliciasMama am 08.06.2008, 9:41 Uhr

Vielen Dank für die Tips, ich werd versuchen ruhiger zu werden und das mit dem loben noch mehr zu machen.

Ich denke auch, dass die Grosse die Kleine prinzipiell lieb hat, so verhält sie sich auch, aber eben das mit der positiven und negativen Aufmerksamkeit nicht unterscheiden kann.

Mal sehen.... wir schaffen das schon.

LG Silke

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liest sich für mich gar nicht wie Eifersucht...

Antwort von murmeldrach2 am 09.06.2008, 13:58 Uhr

... sondern eher, als habe sie sich sehr auf / über die Schwester gefreut und sei jetzt sehr enttäuscht und verärgert, dass sie nicht mit ihr spielen darf, wann und wie sie will. Klar ist ein Geschwisterkind keine Puppe, und ich hab' leicht reden, weil mein Großer erst 1 1/2 war, als seine Schwester kam. Da konnte er sie noch gar nicht rumtragen.

Aber Du wirst sie nicht vom Baby weghalten können, weil es doch zu spannend ist. Und es ist ja auch wichtig, dass die beiden eine Beziehung zueinander aufbauen. Wenn Du das unterbindest, sieht sie die Kleine wirklich nur als Eindringling. Dabei kann eine Schwester eine wunderbare Bereicherung sein.

Ich glaube auch, Du solltest versuchen, sie so viel wie möglich mit der Kleinen spielen zu lassen, ihr aber zu zeigen, wie sie dem Baby nicht weh tut oder gefährlich wird. Allerdings eher positiv formuliert: "Wenn Du das so machst, mag sie es lieber. Wenn Du sie hier hinlegst, kann sie nicht runterfallen." Wir haben in den ersten Monaten so ziemlich alles zu dritt gemacht, vor allem viel Kuscheln, aber auch Toben. Und jetzt sind die beiden ein Herz und eine Seele. Was Schöneres kann es gar nicht geben.

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