Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Ninea am 22.09.2010, 19:53 Uhr

Kind wendet sich von mir ab

Hallo!
Ich habe seit einiger Zeit ein Problem mit meiner Tochter (24 Monate). Sie ist seit ca. acht Wochen sehr auf ihren Papa fixiert, das geht so weit, dass sie mich richtiggehend ablehnt. Ich darf nichts mehr machen, alles wird mit einem wütenden "Nein!" quittiert, dafür steht Papa umso höher in ihrer Gunst. Das trifft mich umso stärker, als dass es zwei Jahre lang eher so war, dass sie sehr auf mich bezogen war und zwar ihren Papa auch sehr gebraucht hat, ich aber in allen Bereichen wichtiger war. Meine Frage ist, ob es sich dabei um einen normalen Entwicklungsschritt handelt oder ob meine Tochter irgendetwas so verstört, dass sie ihr Verhalten so massiv verändern musste. Und wie soll ich mich verhalten? Es fällt mir schwer, bei der rigorosen Ablehnung aller Annäherungsversuche ruhig und gelassen zu bleiben. Für Hilfe und Anregungen bin ich sehr dankbar!
Viele Grüße
Nia

 
7 Antworten:

Re: Kind wendet sich von mir ab

Antwort von violawittrockiana am 22.09.2010, 20:43 Uhr

Hallo,

diese Phase hatte meine Tochter auch. Sie ging irgendwann wieder vorbei und nun sind wir beide gleich wichtig :) Mach Dir mal keinen Kopf und freu Dich, dass der Papa dieses Gefühl jetzt auch einmal genießen darf. Ich muss zugeben, dass mir diese kleine Auszeit mal ganz Recht war, dass nicht immer ich "ran musste".

Liebe Grüße,

v.

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Re: Kind wendet sich von mir ab.... Nein tut sie nicht!!

Antwort von Kalianer am 22.09.2010, 21:51 Uhr

Hallo Nia,

Deine Tochter wendet sich nicht von Dir ab! Dieses Gefühl macht bestimmt jede Mutter durch, die eine starke Bindung an ihr Kind hat. Das hatte ich bei meinem Sohn auch als er knapp 30 Monate war.

Es ist schwer auszuhalten. Aber freue Dich das Deine Tochter auch zu Ihrem Papa ein enges Verhältnis und damit ihr Umfeld und Bezugspersonen näher erkundet. Je mehr Du einfach abwartest desto eher kommt deine Tochter wieder auf Dich zu.

Mit ca. 4 Jahren kommt dann die neue "Bewusstseinsphase" und sie haben wieder mehr Angst vor allem und jedem und sind wieder näher an Mama orientiert.

Ich wünsche Dir viel Geduld !

LG
Ulrike

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Re:Loslösung

Antwort von Stryla am 23.09.2010, 0:05 Uhr

Diese Phase nennt sich Loslösung. Es ist er Moment wo das Kind sich zum anderen Elternteil ( oder zu jemand anderes wenn es keinen zweiten , zuverlässigen, liebevollen, geduldigen Elternteil gibt ) wendet und andere Aspekte in sein Leben integriert, sich quasi abnabelt und seine Persönlichkeit gefestigt wird.

Das ist normal, wichtig für die Entwicklung und absolut schön, wenn der "aktuelle" Elternteil auch wirklich bevorzugt wird.

Du wirst aber merken, dass bei schwerer Krankheit, also Fieber u.ä. wieder nur Du ran darfst und der Papa weg gehen soll. Das liegt daran, dass bei der Not wieder der Elternteil ran muss, der die ersten Jahre eher bevorzugt wurde.

Das wird wohl lange so sein, aber wenn Du nicht da bist kann der Papa zumindest viel auffangen. Sollte Dein Kind früh Kiga gehen müssen,macht es auch Sinn, dass der Papa es bringt und eingewöhnt, denn trotz aller Liebe, bei "unbekannten" Situationen wird das bleiben bei der Mama ausgelöst. Beim Papa ( oder halt anderen Elternteil) lösen die sich viel schneller.

Später wird das eh differenzierter. Freu Dich. Der Vater meines Kleinen ist sehr zugewandt aber auch sehr streng. Richtig wohl fühlt er sich nur beim Onkel und der ist nicht wirklich da. Also die Loslösung verteilt sich auf ein paar Leute, aber es wäre natürlich schöner, wenn derjenige zu dem die Bindung geht auch oft da wäre und wenn er da ist auch superliebevoll und geduldig wäre. Und as scheint ja bei Euch so zu sein.

Also gelassen bleiben und die Zeit für Dich nutzen.

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Re: Normal, diese Phase haben viele Kinder...

Antwort von Hexhex am 23.09.2010, 10:24 Uhr

Hallo,

die Papas stehen bei vielen Mädchen eine Zeitlang sehr hoch im Kurs, solche Phasen sind ganz häufig (früher nannte man das nach S. Freud den Ödipuskomplex, eine normale Entwicklungsstufe bei Mädchen). Das hat überhaupt nichts mit Dir zu tun oder damit, dass Du irgendetwas "falsch" gemacht hättest oder verändern müsstest. Ich kenne diese Phase auch: Meine Tochter himmelte eine Zeitlang den Papa an, mein Sohn dagegen ist phasenweise mehr auf mich fixiert.

Es ist einfach so, dass Papas - als gegengeschlechtliches Elternteil - sowieso eine große Faszination auf Mädchen ausüben. Und dann haben die Väter ja oft auch noch den "Papa-Superstar-Bonus". Das heißt, die Mama hat man immer, den ganzen Tag lang (gähn!). Der Papa aber hat abends beim Heimkommen seinen großen Auftritt. Er muss sich ja auch nicht tagsüber um all den Erziehungs-Kleinkram kümmern (Mütter müssen ja auch öfters mal meckern, sich beim Kind durchsetzen etc.) - sondern kann den gutgelaunten Familienvater geben, der das Kind fröhlich hochnimmt zur Begrüßung usw.

Es kann sein, dass die Papa-Phase bei Deiner Kleinen auch noch eine Weile anhält. Sei souverän und steh' da drüber, das ist ganz wichtig. Zeig' Deiner Kleinen, dass Du sie immer gleich lieb hast, ob sie sich nun enger oder lockerer an Dich bindet. Wenn Du nämlich heimlich gekränkt bist und Deine Kleine das merkt, dann gerät sie in einen Loyalitätskonflikt: sie fühlt sich schuldig, wenn sie einen von Euch beiden momentan favorisiert. Und Schuldgefühle sind wirklich schädlich für Kinder.

Dass Deine Kleine den Papa momentan so vorzieht, heißt auch nicht, dass sie Dich weniger lieb hätte. Gerade WEIL sie sich Deiner Liebe so absolut sicher ist und sie überhaupt gar nicht in Zweifel zieht, traut sie sich überhaupt, sich auch mal mehr dem Papa zuzuwenden. Kinder, die sich der Liebe ihrer Mama nicht sicher sein können, klammern sich umso mehr an die Mutter!

Langer Rede kurzer Sinn: Bleib gelassen, bei Euch ist alles in Ordnung und normal!

LG

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Geht das schon mit 15 Monaten?

Antwort von Emily25 am 23.09.2010, 13:23 Uhr

Hallo,

ich hake mich mal ein:
mein Kleiner ist auch hauptsächlich mit mir zusammen, aber wenn der Papa da ist, macht er alles mit ihm. Die beiden lieben sich sooo sehr und es macht echt Spaß ihnen beim Ball spielen, Bücher lesen etc. zuzschauen.

Am Wochenende spielte mein Mann den ganzen Vormittag mit ihm, am Nachmittag wollte ich dann mit dem Kleinen raus, damit mein Mann auch einweig Ruhe hat.
Mein Sohn weinte und schrie Papa Papa! Er wollte partout nicht mit mir spielen...armes Mutterherz (-:

Ich denke, die Bindung zum Papa wird immer enger und wichtiger, ist das schon Loslösung? Mein Sohn ist knapp 16 Monate.

Emmy

(PS Keine Krippe, oder lange Fremdbetreuung, nur Oma und Babysitterin, die er liebt.)

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Re: Geht das schon mit 15 Monaten?

Antwort von streepie am 23.09.2010, 15:35 Uhr

Meine hatte auch mit 15 Monaten die Phase, wo Papa sie ins Bett bringen sollte. Ein halbes Jahr spaeter musste es wieder die Mama sein.

Manche Kinder sind frueher damit dran, andere spaeter.

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Re: Kind wendet sich von mir ab

Antwort von ninas am 23.09.2010, 22:39 Uhr

Ich sehe das ein kleines bisschen anders.

Vielleicht ist deine Tochter momentan einfach auf deinen Mann fixiert, es ist möglich dass ein Kind mit 24 Monaten die Aufmerksamkeit nicht so gut auf 2 Personen aufteilen kann. Was du als Ablehnung empfindest kann vielleicht eher Aufmerksam für deinen Mann sein.
Es ist nicht so, dass du die Dinge nicht tun darfst sondern der Papa soll sie machen. Du bist ja sowieso da.
Sie entdeckt gerade den Papa, so gesehen ist es eine wunderbare Sache. Lass sie einfach, und dräng dich nicht auf. Wenn sie sich über Papas Aufmerksamkeit bewußt ist, wird sie sich wieder mehr für dich interessieren.
Mach nur nicht den Fehler und bezieh das auf deine Person. Sie kommt schon wieder zu dir zurück.

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