Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Marbo2 am 17.11.2007, 19:22 Uhr

Hilfe!! Leidige Thema Essen (sorry lang)

Hallo wir brauchen heute mal dringend Rat und Hilfe!!!

Wir haben einen lebhaften, lieben, manchmal anstrengenden (also ganz normalen) fünfjährigen Jungen.

Es könnte alles so schön sein, wäre da nicht das leidige Thema essen. Mein Sohn mag nicht essen !!! Es ist so. Seit seiner Geburt!
Ich bin mittlerweile völlig frustriert, verzweifelt und ratlos.

Mein Sohn hat nie, wirklich nie Hunger. Ich glaube er kennt das Gefühl gar nicht. Er mag nicht frühstücken, nicht Mittag essen. Außer sein Abendbrot, dies ist er vor dem Fernseher und ich denke, er sieht es mehr als Ritual denn als Essenszeit.

Ich war immer der Meinung, Kinder nehmen sich was sie brauchen (wurde mir auch von jedem Arzt gesagt, den ich um Rat und Hilfe fragte, ebenso "es ist noch kein Kind freiwillig verhungert") Unser Sohn wird das erste Kind sein! Ich bin auch nicht dafür, Kinder zum essen zu zwingen. Mag man nich frühstücken, auch gut, nicht jeder ist für Frühstück. Auch mag nicht jeder alles, hab ich vollstes Verständniss für. Aber gar kein essen?

Es war immer schon so. Als Baby aß er max. ein halbes Gläschen, egal wovon auch immer.
Sobald die Essenszeit naht bekommt er Bauchschmerzen ist müde etc. Sitzt er dann vor seinem Teller, starrt er diesen seufzend an wie den schlimmsten Feind. Er spielt und stochert und krümelt nur mit dem Essen herum. Er zappelt am Tisch herum. Da nützt alles ermahnen nichts, gar nichts.

Wir gehen am Wochenende oft essen. Dies ist einfach furchtbar und peinlich. Uns ist auch klar, dass ein Kind in dem Alter nicht die ganze Zeit ruhig sitzt. Er darf sich etwas zu spielen (Auto, Tiere, Malzeug etc.) mitnehmen. Kommt dann das Essen, isst er nicht einen Bissen. Er spielt und krümelt und hat keinen Hunger mehr egal was er sich auch immer ausgesucht hat ( er darf selbst entscheiden, was er sich bestellen möchte).
Alle anderen Kinder essen dann fröhlich vor sich hin, nur unser Sohn stört (die anderen ) und spielt den Kasper u. Clown (weil ihm, da ja alle anderen mit essen beschäftigt sind, langweilig wird).

Er hat auch nicht wirklich ein Lieblingsessen. Folgende Dinge ist er nur:
- Knödelchen (Gnocchis) - mageres Fleisch - Tortellinis - Spinat, alles ohne jegliche Soße. Und davon auch nur mini Portionen.

Aber ich kann doch nicht immer nur diese Dinge kochen. Er mag keinen Salat, keinerlei Gemüse (außer Spinat), kein Obst, keine Rohkost, keinen Reis, keine Kartoffeln, keine Pommes, nichts frittiertes wie Nuggets, Fischstäbchen usw., nicht mal Kuchen. Er isst es einfach nicht.

Aus diesem Grunde haben wir uns auch entschieden, ihn als er mit drei Jahren in den Kiga kam, als Mittagskind anzumelden, in der Hoffnung, das er dort mehr ist. Und das tut er. Dort ist er A L L E S. Wir haben dem Kiga unser Problem geschildert und sie waren so nett und haben zwei Wochen lang aufgeschrieben, was er alles ist. Wir waren platt. Dies bewahrt ihn wahrscheinlich auch vor dem verhungern !
Er sagt dann auch, dass er das im Kiga isst, obwohl er es nicht mag, aber zu Hause isst er dass nicht. Was sollen wir machen???????

Die meisten Essen enden damit, dass er dann zur Strafe in die Küche verbannt wird und dort alleine weiter essen muss.
Süßigkeiten (die meisten mag er sowieso nicht, eigentlich nur Gummibärchen u. Schokobons) werden gestrichen. Macht ihm aber nichts, er isst dann halt keine.

Heute musste er als krönenden Abschluss des ganzen Essensdebakel dieser Woche dann nach mehrmaliger Verwahnung sofort ins Bett. Wir sind uns aber nicht wirklich sicher, ob dies nun der richtige Weg ist, bzw. ob es überhaupt was nützt.
Ich habe auch schon versucht, das Essen durch lustige Gestaltung (halbe Kartoffel als Maus mit Radieschenohren und Möhrenschwanz) schmackhaft zu machen. Fehlanzeige!! Ich habe ihn beim kochen mitmachen lassen. Das macht er dann auch mit Begeisterung, belegt sich seine Pizza selber usw. Aber anschließend essen? Fehlanzeige !!

Mittlerweile ist jedes Essen ein einziges Chaos und ich habe das Gefühl wir sind in einer Sackgasse gelandet!!!!

Irgendwie werde ich auch von keiner Seite ernst genommen. Unser Sohn ist sehr lebhaft, ist zwar sehr dünn, aber nicht zu dünn wie die KiÄrztin bestätigte. So versteht uns auch keiner. Jetzt bekommt er durch das regelmäßige Essen im Kiga alles was er braucht, die Wochenende zu Hause steckt er locker weg. Aber mir graut schon davor, wenn er nächstes Jahr in die Schule kommt und dann nur noch zu Hause essen muss.
Er isst auch bei den Oma`s nichts, auch nicht wenn wir uns Kinder zum Essen eingeladen haben. Er läßt diese dann nicht mal in Ruhe auf essen, so nach dem Motto "jetzt komm, lass doch das blöde essen, wir gehen lieber spielen".

Bitte!!!! Wer hat Tipps oder Ratschläge wie wir unserem Sohn das Essen schmackhaft machen können.

Liebe Grüße von einer völlig verzweifelten und gerade sehr frustrierten

Tina

 
20 Antworten:

ich glaube du machst ein Problem draus...

Antwort von SusanneZ am 17.11.2007, 19:32 Uhr

....und eigentlich ist doch nur das das Problem, oder? Dein Sohn ist gesund und bisher nicht verhungert.

Was mir auffällt: eigentlich sind alle Essenszeiten mit negativen Erlebnissen und Erinnerungen besetzt (Strafen, Schimpfe, "iss doch endlich mal was"-Generve, Langeweile...), bis auf das Abendbrot? Dann wäre mir das Leben ohne Essen auch lieber, außer natürlich am Abend.

LG

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Re: ich glaube du machst ein Problem draus...

Antwort von Oma am 17.11.2007, 19:50 Uhr

Ich würde ohne Ansage von heute auf morgen vollkommen aufhören, das Essen überhaupt zu thematisieren.

Zu den Essenszeiten käme für jeden was auf den Tisch. Auch für ihn. Er isst oder er isst nicht. Und dabei würde ich über alles mögliche reden, nur nicht vom Essen. Hat er nichts gegessen, würde ich seinen Teller kommentarlos (!) wegstellen und ihm bis zur nächsten Mahlzeit auch nichts mehr anbieten.

Er wird ein paar Tage Hunger schieben. Aber verhungern wird er nicht.

Und sobald er versteht, dass es nicht mehr interessant ist, ob er was isst oder nicht, verliert die Essensverweigerung auch ihren Reiz.

Im Kindergarten wird ihm sicher nicht das Essen aufgedrängt. Die Kinder essen, weil eben Essenszeit ist. Und er ist nicht der Mittelpunkt, um dessen Essensverhalten sich die Welt dreht.

Ich glaube, dieses Problem ist wirklich hausgemacht.

Er war sicher von Geburt an ein schlechter Esser. Ich kenne auch so ein Kind. Und ich verstehe auch, dass man als Mutter daran verzweifeln kann. Aber es ist wirklich so, dass noch kein Kind vor einem gefüllten Teller verhungert ist.

Und Strafen wegen Nichtessen? DAS geht gar nicht. Essen ist so normal wie Atmen, das kann man weder belohnen noch bestrafen.

Versuch es. Zu verlieren hast du nichts. Und wenn es klappt, mach nicht den Fehler, ihn für gutes Essen zu loben.

LG Marion

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@SuzanneZ

Antwort von Marbo2 am 17.11.2007, 19:52 Uhr

Hallo,

tja, siehst Du, das ist genau das, was ich immer zu hören bekomme.

Aber es ist ein Problem. Wahrscheinlich kann sich ein Außenstehender dies nicht vorstellen. Aber er isst nichts!!

Mmhhh, ich verstehe auch nicht ganz, was Du mit negativen Erlebnissen und Erinnerungen meinst?? Dürfen Dein/e Kind/er am Tisch zappeln, den Kopf auf den Tisch legen, mit Essen spielen, auf dem Stuhl rumhüpfen usw.?
Als er zwei Jahre alt war, habe ich gedacht, sowas gibt sich, aber mit fünf?
Vielleicht sehe ich das auch zu eng? Ich weiß es nicht??

Eigentlich habe ich dies bisher nicht so gesehen. Aber vielleicht hast Du recht. Es mag sein, dass ich mittlerweile auch schon angespannt bin, wenn die Essenszeit naht.
Obwohl ich es eigentlich nicht so empfinde. Wir bereiten das Essen gemeinsam vor, er hilft mir beim decken des Tisches. Er holt dann auch schon mal Kerzen, Servietten, Kindergeschirr aus dem Schrank und deckt damit den Tisch ganz alleine ein und ist ganz stolz.
Also eigentlich sehr harmonisch.
Nur essen tut er dann leider nichts. Und das geht doch nicht.

Wir können doch nicht jede Mahlzeit aus Butterbrot vor dem Fernseher bestehen lassen, nur damit er sich dort wohl fühlt.

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@Oma

Antwort von Marbo2 am 17.11.2007, 20:13 Uhr

Hallo,

ja dies haben wir auch schon so gemacht. Vielleicht waren wir nicht konsequent genug.

Wie würdest Du es denn genau handhaben? Dürfte er bei Dir dann aufstehen und in sein Zimmer spielen gehen?
Dies ist dann nämlich das zweite Problem, welches durch das erste entsteht. Weil er nichts essen mag, mag er auch nicht mit uns am Tisch sitzen, während wir essen. Und dies finden wir dann wieder schade. Denn einmal am Tag sollte man als Familie doch zumindest am
Wochenende zusammen essen (oder bei ihm dann eben nicht). Aber er zappelt dann rum und will nicht sitzen bleiben.

Würdest Du ihn dann nicht mehr an den gemeisamen Essen (auf seinen Wunsch hin) teilnehmen lassen? In der Woche ist es ja praktisch so, da er dann im Kiga ist und wir natürlich vollkommen verstehen, dass er Abends wenn wir quasi "Mittag" essen nicht nochmal essen möchte.

MMhh? Also, wir decken den Tisch und lassen ihn entscheiden, ob er sich zum essen zu uns setzen möchte und mitessen, oder gar nicht erst mitessen möchte. Meintest Du das so? Wäre natürlich eine Möglichkeit! Vielleicht sollten wir es so versuchen.

Ach so, die Strafe (n) hat er nicht bekommen, weil er nicht essen wollte. Den Teller hatten wir schon weggestellt. Die einzige Strafe dafür waren halt keine Süßigkeiten mehr. Die Strafe war für den "Ungehorsam" (blödes Wort, fällt gerade kein besseres ein) den er "drumherum" fabriziert. Hüpf auf den Stuhl rum usw. Fanden dies auch nicht so sinnvoll, aber irgendwann schaukelt sich die Situation so hoch, da hat man auch keine Nerven mehr :(((.

Aber wenn wir ihm die Teilnahme am gemeinsamen Essen freistellen, hat sich dies ja auch erledigt.

Sorry, das ich dich gerade mit diesem wahrscheinlich hausgemachtem Problem zutexte, aber manchmal steckt man in einer (selbstgemachten) Sackgasse und weiß nicht weiter. Da helfen andere Meinungen schon.

Danke
Tina

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Re: Hilfe!! Leidige Thema Essen (sorry lang)

Antwort von glückskinder am 17.11.2007, 21:27 Uhr

Bei meinem ersten habe ich auch mehr darauf geachtet, was und wie viel er isst. Beim zweiten wurde ich entspannter. Der Kleine isst gut im Kindergarten. Warum auch immer. Bei uns sieht es anders aus. Er hat heute wieder kein Abendbrot gewollt und heute Mittag nur eine kleine Kartoffel gegessen. Zum Frühstück einen halben Pudding. Wahrlich nicht wirtklich viel. Ach, und eine Banane. Es scheint ihm zu langen, er ist fröhlich und aufgeweckt.
Lass ihn selber wählen, was er essen will, auch wenn es etwas ist, was so völlig untypisch für die Mahlzeit ist, wir Müsli zum Mittag. Er muss es essen und nicht du.
Nimm den Kampf raus, du verlierst ihn sowieso. Der Kleine ist stärker.

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Re: @SuzanneZ

Antwort von glückskinder am 17.11.2007, 21:36 Uhr

Mein Kleiner ist erst drei, aber ich weiß, dass er auch mit fünf noch am Tisch hüpfen, spielen und kaspern wird. Soll er. Je weniger ich dazu sage, umso weniger macht er es. M. bohrt all seine Schnitten an, weil es Bauarbeiterschnitten sind und die müssen angebohrt sein. Warum? Ich weiß es auch nicht, aber ich lasse es geschehen. Er isst sie dann auch auf. Wurst wird prinzipell erstmal in kltzekleine Stücke geschnitten und dann gegessen. M. kann keine Minute ruhig sitzen. Dass heißt, dass er auch mal aufspringt, schnell eine Runde im Raum rennt und sich dann wieder setzt. Aber immer mit einer Begründung- die Bohrmaschine ist noch an, er braucht ein Messer usw. So ist er nunmal. Ich war nicht anders, bloß dass mir dies autoritär untersagt wurde.
Meine Kinder dürfen, wenn sie fertig sind mit dem Essen, aufstehen und spielen. Sobald sie aber aufgestanden sind, ist das Essen für sie beendet.
Das Erstaunliche ist aber, dass er im Kindergarten still am Platz sitzt, niemals aufsteht, kaspert usw.

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Re: @Marbo

Antwort von Oma am 17.11.2007, 21:45 Uhr

Wie lange habt ihr das denn ausprobiert?

Also ich würde alle an den Tisch bitten und wie gesagt eine ganz normale Unterhaltung führen. Wenn er den Teller nicht anrührt, würde ich höchstens, wenn er rumzappelt, ganz nebenbei sagen: Wenn du nichts essen magst, kannst du in dein Zimmer gehen.
Und absolut kein weiteres Wort über Essen oder Nichtessen.

Bei der nächsten Mahlzeit genau dasselbe. Und wie gesagt, wenn er anfangen sollte zu essen, das nicht extra hervorheben sondern so tun, als wäre es nie anders gewesen. Essen ist etwas Selbstverständliches, das ist kein Anlaß für Lob oder Kritik.

Vielleicht könnt ihr - auch wenn es anfangs schwer fällt, die Schärfe aus der ganzen Situation rausnehmen, wenn ihr ganz bewusst nur über erfreuliche und lustige Sachen bei Tisch redet und ihn so wenig wie möglich beobachtet.

Ist sicher Ansichtssache, aber ich persönlich halte nichts von strengen Regeln am Tisch. Bei uns ist es beim Essen immer lustig zugegangen. Und auch mit meinen Enkelkindern rede und lache ich viel beim Essen.

Ich muss aber auch zugeben, dass weder mein Sohn noch meine Enkel je Theater beim Essen gemacht haben. Sie durften und dürfen auch mal nichts essen, wenn sie keinen Hunger haben oder das Essen nicht mögen. Geht uns doch auch nicht anders.

Ich kann deine Ängste wirklich verstehen. Aber wenn ihr das Ruder nicht rumreißt, wird es wahrscheinlich ewig so weitergehen. Und ich könnte mir vorstellen, dass auch dein Kleiner froh wäre, wenn er aus diesem Teufelskreis rauskäme, wenn nicht mehr ständig so ein Gewese über jeden Bissen gemacht würde.

Essen vor dem Fernseher gäbe es übrigens bei mir gar nicht, hatte ich vorhin vergessen.

Ich wünsch dir viel Glück.

LG Marion

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Re: Hilfe!! Leidige Thema Essen (sorry lang)

Antwort von MichaelaPo am 17.11.2007, 23:01 Uhr

Hallo

ich kann Dich sehr gut verstehen, denn ich habe eine aehnliche Situation!
Erst mal: Nein, ich denke wirklich, dass das Aussenstehende oder Muetter mit Kindern ohne Essproblemen NICHT verstehen koennen...
Mein Rat ( und ich kann ihn nicht immer selber einghalten -aber immer oefters:-) ): Du bestimmst was und wann gegessen wird, er bestimmt ob und wieviel er davon essen will. Und ansonsten so wenig wie irgend moeglich thematisieren.
Die Theorie ist einfach, die Praxis TOTAL schwer!
Ich wuensch Dir viel Kraft und Geduld.
Wenn Du magst kannst mich mal privat anmailen, dann kann ich Dir unsere "Geschichte" erzaehlen, das waere hier zu lange.
Michaela

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Danke

Antwort von Marbo2 am 18.11.2007, 0:20 Uhr

Nochmal Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten. Mein Mann und ich haben eben nochmal in Ruhe über alles gesprochen und uns überlegt, dass wir folgendes ausprobieren wollen:

Wir wollen alle gemeinsam am Tisch sitzen (das ist uns schon wichtig, wir wollen diese gemeinsame Zeit ja nutzen um uns gegenseitig vom Tag zu erzählen usw.) Auch wenn es sich vielleicht anders angehört hat, geht es schon lustig zu und es darf auch gelacht werden. Wir sind halt nur der Meinung für diese kurze Zeit sollte dann auch wirklich jeder auf seinem Platz bleiben.
Wir wollen es ihm dann selber überlassen ob er essen möchte oder nicht. Ist er nichts, gibt es bis zur nächsten Mahlzeit auch nichts mehr zwischendurch.
Der Teller wird ohne weiteres Kommentar von uns weggeräumt.

Klar, gibt es gewisse Speisen, die man nicht mag. Dafür habe ich auch vollstes Verständniss. Niemand muss alles mögen. Man muss auch nicht jeden Tag Hunger haben.

So, ich hoffe wir können zumindest die Situation ein wenig "entzerren" und kommen aus dieser Sackgasse raus.

Habe jedenfalls nun wieder ein wenig Mut geschöpft. Danke.

Tina

P.S.: an MichaelaPo: Vielen Dank für Dein Angebot. Ich habe Dir eine Mail geschickt. Hoffe sie ist angekommen.

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Re: Danke

Antwort von Suki am 18.11.2007, 11:37 Uhr

Berichte dann doch mal, ob es irgendwelche Fortschritte gibt.

Ich wurde von meinen Eltern IMMER gegängelt. Wenn das Essen fertig war, habe ich manchmal schon losgeheult, weil ich vorher schon wußte, dass ich die nächste Stunde vor meinem Teller hocken würde. Das war ganz schlimm und hat sich zu einem absoluten Machtkampf entwickelt.

LG Nicki

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Mir ist noch etwas eingefallen...

Antwort von Oma am 18.11.2007, 15:09 Uhr

Wie ich ja schon schrieb, sind meine Enkelkinder absolut problemlose Esser. Beide mögen fast alles, die Kleine isst sogar mehr als ihr Bruder.

Wenn es überhaupt mal ein Problem gibt, hat mein Mann das verursacht. Ich versuch mal, das zu erklären.

Also, ich fülle den Teller der Kinder, ohne vorher zu fragen, ob sie dies oder das mögen. Sie wissen ja, dass sie nichts essen müssen, was sie nicht möchten. Das schieben sie dann, was aber selten ist, an den Rand.

Nun hat unsere Kleine die Angewohnheit, ihren heißgeliebten Salat immer zuerst zu essen. Beide Kinder lieben Salat, aber der Große isst seinen dabei, die Kleine eben vorher. Sobald ihre Salatschüssel leer ist, nimmt sie sich ihren Teller vor.

Meinen Mann scheint das irgendwie zu stören. Er sagt dann z.B.: "Möchtest du nicht auch mal eine Kartoffel essen?"

Selbstverständlich sagt sie dann "Nein". Das ist ja nunmal bei Kindern in dem Alter (fast 4) so programmiert ;o).
Aber da sie ja auch ihren Stolz hat, isst sie dann die Kartoffeln tatsächlich nicht! Oder was auch immer mein Mann angesprochen hat.

Ich hatte größte Mühe, meinem Mann diese dumme Angewohnheit auszutreiben. Er schielt immer noch zu ihr rüber, ob sie nach dem Salat auch noch was anderes isst, verkneift sich jetzt aber (meist) den Kommentar.

Und solange sie keiner auf das Essen anspricht, kommt es so gut wie nie vor, dass sie etwas nicht mag. Sie liebt nämlich das Essen ;o).

Ich könnte mir schon vorstellen, dass es bei euch in etwa dieselbe Richtung geht.

Und von der Tochter meines Neffen möchte ich auch noch erzählen.

Die Kleine ist 5 1/2 Jahre und seit Geburt ein miserabler Esser. Sie ist dünn, aber pumperlgesund.

Ihre Eltern haben wirklich alles versucht, sie zum Essen zu bringen und waren schier verzweifelt.

Erst als vor 14 Monaten ihr Bruder geboren wurde, der ein kleiner Vielfraß ist, konnten sie sich langsam an den Gedanken gewöhnen, dass es eben solche und solche Kinder gibt. Denn beide wurden von Anfang an gleich behandelt, an der Erziehung liegt es also nicht.

Die Kleine isst noch genauso schlecht wie früher, aber ihren Eltern geht es jettz besser.

Wär toll, wenn du noch mal berichten könntest...

Viel Glück!

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Re: Hilfe!! Leidige Thema Essen (sorry lang)

Antwort von Tathogo am 18.11.2007, 17:08 Uhr

Muss mal was nachfragen.
Du sagst dein Sohn ist 5...mal ehrlich...wenn es WIRKLICH so wäre dass er NICHTS essen würde wie du es beschreibt,dann wäre er mit Sicherheit schon verhungert!

Auf "nicht Essen" eine Bestrafung folgen zu lassen ist meiner Meinung nach völlig verkehrt.

Ich denke mal ihr seid in einem Teufelskreis den ihr unbedingt aufbrechen solltet.

Deinem Sohn ist essen offenbar nicht so wichtig-solls ja geben-wahrscheinlich ist es für ihn nur lästige Pflicht,während es für dich wahrscheinlich mehr bedeutet...

Ich würde ihm weiterhin regelmässig zu den Mahlzeiten Essen anbieten(und zwar das was IHR alle esst keine "Extrawürste"),würde ihn zu Tisch bitten...ihn essen lassen(und WENNS nur 2 Löffelchen sind) und gut ists.

Ist bestimmt schwer,aber ich denke was anderes bleibt dir nicht-offenar isst er ja immer noch genug,sonst wäre er krank und unterversorgt.

LG
Tanja

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zu negativen Erlebnissen...

Antwort von SusanneZ am 18.11.2007, 19:13 Uhr

du schreibst, dass ihr inzwischen regelmäßig Ärger bei Tisch miteinander hat und dass er zur Strafe in der Küche fertig essen muss. Restaurantbesuche, bei denen er immer als der schlechteste Esser (und natürlich schön im Vergleich zu anderen Kindern :-() abschneidet und Restaurantbesuche für Kinder meist nicht besonders toll sind, weil die meist abverlangten Manieren rein aus Entwicklungsgründen noch nicht so einfach einhaltbar sind. Das sind eindeutig negative Erlebnis bezüglich des Essens.

Ob Essen beim Fernseher nun toll ist oder nicht, sei dahingestellt. Aber es ist eindeutig, dass es für ihn ein positiv besetztes Erlebnis (bereits ein Ritual, sprich regelmäßiges Erlenbnis) ist. Und: er isst. Soll nicht heißen, dass er nur vor dem Fernsehen essen soll zukünftig, sondern ich wollte den Zusammenhang verdeutlichen. Sorgt dafür, dass euer Essen nicht Stress, sondern positives Erlebnis ist. Oma hat es sehr schön geschrieben.

Essen zwischendurch: ich finde, entweder es gibt bei euch immer essen zwischendurch oder nie. Auf keinen Fall abhängig machen von fein gegessen oder wieder nichts in den Magen gebracht. Damit thematisierst und lobst/strafst du wieder sein Essverhalten.

Rumhüpfen auf dem Stuhl...obwohl klar ist, dass euch das nicht gefällt: da sind wir beim Thema negative Aufmerksamkeit. Er rebelliert, es kotzt ihn an,... und er langweilt sich sicher auch. Und ganz still sitzen, muss er mit 5 Jahren sicher nicht. Aber versteht ihn nicht falsch: er will euch nicht provozieren, er teilt sich mit. Seine Rebellion verschwindet, wenn der Grund verschwunden ist. Zerrt also nicht an seinem Verhalten, sondern sucht nach dem Grund.

LG

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Heute Mittag...

Antwort von Mami65 am 18.11.2007, 19:34 Uhr

Hallo Tina, vorab: mein Sohn ist 10 und im Gegensatz zu seiner Schwester der absolute Mäkelfritze und schlechte Esser... aber wenn er nicht möchte, dann eben nicht. Einzigste Konsequenz: es gibt dann eben auch keine Süßigkeiten, aber nicht aus Strafe, sondern weil er sich sonst nur davon ernähren würde. Das weiß er.

Heute Mittag ist das Essen fertig und ich rufe: Kinder, essen kommen! Mein Sohn zurück: hab keinen Hunger!!! Naja, kenn ich schon. Also ich: dann setz dich aber bitte mit uns an den Tisch und trinke wenigstens was. Er wollte seinen heißgeliebten Kakao.

Ich zu ihm: Felix, wirklich keinen Hunger??? Er: nein! Ich: o.k.

Wir fangen alle an zu essen und keine 2 Minuten später möchte auch er Klöße, Fleisch und Rotkohl und isst alles ratzekahl auf!!!

Diese Situation haben wir öfter: bei ihm kommt wirklich erst der Appetit, wenn er uns essen sieht.

Wollt ich dir bloß mal schnell erzählen.

Liebe Grüße
Petra, die ihren Sohn manchmal liebevoll "Spinnenbeinchen" nennt!!!

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@Tazthogo

Antwort von Marbo2 am 18.11.2007, 19:44 Uhr

Hallo,

zu Deiner Frage; würde unser Sohn nur zu Hause essen, wäre er wahrscheilich schon verhungert oder unterversorgt (oder er würde endlich essen).
Die Woche über isst er aber im Kiga und dort traut er sich wohl nicht das Essen zu verweigern. Sind halt andere Autoritätspersonen. Er sagt auch ganz klar, im Kiga mag ich das auch nicht essen aber da muss ich und zu Hause esse ich es eben nicht! Ja, was willste da sagen?

Zum Frühstück darf er sich z.Bsp aussuchen, was er vom Bäcker haben möchte. Liegt es dann vor ihm auf dem Teller zerbröselt er es nur. Oder im Restaurant (sind ja nicht immer andere Kinder dabei): er läuft am Büffett vorbei und schaufelt mit Begeisterung auf den Teller oder bestellt sich was er möchte, aber essen tut er nichts davon. Klar will er mit dem gezappele dann Aufmerksamkeit, ist mir auch klar.

Du hast recht, wir stecken in einem Teufelskreis und versuchen ihn gerade zu knacken.

Ich werde berichten, ob und wie es uns gelingt.

LG
Tina

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@Mami65

Antwort von Marbo2 am 18.11.2007, 19:50 Uhr

Hallo Petral,

danke für den Bericht, das läßt hoffen.
Wir haben uns jetzt entschlossen auch so zu verfahren. Er soll sich zu uns setzen und essen oder nicht.

Vielleicht fängt er ja dann auch mal an. Werde berichten.

Wie sagte mir mal ein Kinderarzt: "schlechte Esser existieren nur in den Köpfen der Mütter".

Nun ja, wahrscheinlich liegts halt an mir/uns ;).

LG
Tina

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@Marbo2

Antwort von stetibi am 18.11.2007, 21:06 Uhr

Hallo,

es ist schon viel wichtiges gesagt worden, und alle haben recht: nicht zwingen bzw. gar kein großes Thema draus machen - es ist noch keiner verhungert oder abgemagert, obwohl er genügend Nahrungsangebot hat.

Ich habe eine Freundin, bei deren Sohn ist es genau dasgleiche. Sie erzählt aber auch, ihr Sohn hat einen Stuhlgang als ob er täglich 5 volle Mahlzeiten eingenommen hätte - mir drängt sich da der Verdacht auf, ob dieser wenige Appetit vielleicht organische/physische Ursachen hat: das der Stoffwechsel ungewöhnlich ist bzw. das Sättigungsgefühl sich sehr früh einstellt. Egal welchen Grund das hat, wenig essen ist der natürliche Bedarf von deinem Kind, und du solltest es so belassen und nicht gegensteuern. Er reguliert das selbst unbewußt für sich optimal.
Vielleicht versuchst du mal dich weitergehend ärztlich beraten zu lassen, und jemand kommt dahinter, was die Ursache ist. Damit du selber weißt woran du bist und lockerer damit umgehen kannst. An Unterernährung oder Mangelerscheinungen scheint er ja nicht zu leiden.

LG, Stefanie

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Buchempfehlung

Antwort von sun1024 am 19.11.2007, 11:35 Uhr

"Jedes Kind kann richtig essen" von Annette Kast-Zahn und Hartmut Morgenroth.

Hat mir sehr geholfen, gelassener mit dem Gemäkel beim Essen umzugehen.

LG sun

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Re: Leidiges Thema

Antwort von Astrid18 am 20.11.2007, 10:48 Uhr

Meine Tochter isst in der Krippe auch besser als zuhause. Das ist der "Futterneid", kennen andere Mütter auch.

Isst denn Dein Sohn etwas zwischendurch? Seit ich meiner Tochter nach der Krippe nur noch Obst gebe, also keine Breze oder Ähnliches, hat Sie zum Abendessen "richtig" Hunger und isst wenigstens etwas. Kann es sein, dass er seinen Kalorienbedarf durch Süßigkeiten, Säfte, Limo deckt? Dann würde es mich nicht wunder, wenn er abends keinen Hunger hat.

Vor allem müsst Ihr aber wirklich die Situation entspannen. Am besten achtet Ihr gar nicht so auf Euren Sohn. Lass ihn mit am Tisch sitzen. Lass ihn aber selbst etwas nehmen. Wenn er nichts nimmt, würde ich maximal fragen, ob er keinen Hunger hat. Wenn er mit dem Essen spielt, oder zu unruhig wird, ist ihm einfach langweilig. Lass ihn aufstehen. Dann kannst du wenigstens mit Deinem Mann in Ruhe essen.

Tja, und mit dem Entzug von Süßigkeiten als Strafe: Stell vielleicht besser die Regel auf: Süßigkeiten gibt es nicht vor dem Abendessen, und nur, wenn Dein Sohn vielleicht wenigstens ein Joghurt oder Ähnliches gegessen hat. Wenn es eine Regel ist, ist es keine Strafe. Und erkläre ihm warum: Dass sein Körper halt außer Zucker Vitamine und Mineralstoffe braucht.

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willkommen im Club *lach

Antwort von Astrosternle am 20.11.2007, 15:16 Uhr

Hallo!

Ich hab auch so einen Wenigesser zu hause. Allerdings glaube ich, ißt er doch etwas mehr wie Deiner, aber beim Abendessen (warm) braucht er nur Miniportionen. Da ißt ja seine kleine Schwester (1 Jahr) schon genauso viel.

Er hat zwar ein paar Dinge, die er liebt, wie z.b. Suppe und nackige Nudeln (ohne Soße - glaube das lieben alle kids). Dafür ißt er aber gerne Salat und läßt lieber das Schnitzel stehen (hat er nicht von mir - ich liebe Fleisch). So ist halt jeder anders.

Früher habe ich einfach gekocht, auch mache ich keine Extrawürste, außer ich weiß sicher, daß was bestimmtes nicht mag und frage ihn dann, ob er ne Suppe essen will. Das ist dann auch ok so. Ansonsten soll er essen was wir essen und wenn's ihm mal nicht schmeckt, dann ißt er halt weniger oder ein Brot. Wir Erwachsenen mögen ja auch nicht alles und kochen bestimmt nie etwas was wir überhaupt nicht mögen.

Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, daß er wenig ißt bis gar nix. Dagegen futtert er manchmal ganz schön viel Süßes, ist aber ein aktiver Typ, daher setzt da nix an.

Laß ihn also so machen wie er will, vllt. ist es mittlerweil für ihn zur Phobie geworden, daß er was ißt, weil jeder so ein Wirbel drum macht?
Versucht einfach beim nächsten Mal ruhig zu bleiben, sage ihm heute koche ich xy und hole ihn zum Essen. Wenn er rumstochert und nicht mag, laß ihn. Hat er Hunger wird er sich melden. Vielleicht reicht ihm das, was er im Kiga bekommt? Wenn ich überlege, was mein Sohn den ganzen Tag ißt? Da kam gestern vllt. folgendes zusammen: Eine Laugenstange (Kiga), ein Marmeladenbrot, ein Joghurt, zwei Pinguis und eine halbe Khaki. Abends gabs Spaghetti Bolognese (mag er), davon hat er aber auch nur so ne halbe Babyglasportion gegessen. Dazwischen gabs glaub ich noch ein paar Gummibärchen. Kannst ja mal schauen, ob Dein Sohn noch weniger ißt.

Also spring mal über Deinen Schatten und laß ihn einfach selber entscheiden, er wird bestimmt nicht verhungern. Probier es einfach mal aus.

Viel Erfolg!

Claudia

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