Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Bagari am 12.06.2020, 10:43 Uhr

Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Hallo an alle,
Mich interessiert euer Erziehungsstil. Wie macht ihr das? Wieso macht ihr das so? Habt ihr einen festen Tagesablauf und Regeln, macht ihr alles mal so und mal so oder habt ihr überhaupt kein Konzept und lasst die Kinder selber machen.

Ich habe eine 2,5 jährige Tochter und einen 7 Wochen alten Sohn und ich überlege grad ob unser Konzept hier (fester Tagesablauf, feste Essenszeiten, feste Schlafzeiten usw) das richtige ist. Wenn man anderswo sieht dass Kinder machen dürfen was sie wollen und sich dadurch total selbstbestimmt entwickeln, denkt man manchmal "vllt ist dieses ständige Vorschriften machen gar nicht richtig".
Warum soll meine Tochter nicht ihre Gummistiefel anziehen auch wenn draußen 30 Grad sind und Sonne, wenn sie es aber unbedingt will.
Aber dann kommt man wieder an die Grenzen des antiautoritären Erziehungsstils wenn es um Dinge geht die "sein müssen": Zähne putzen, Nägel schneiden, Jacke anziehen wenn es kalt ist...und ein Kind kann eben auch nicht den ganzen Tag nur Süßkram essen, auch wenn es das natürlich gerne möchte.
In solchen Situationen wird man dann doch wieder streng.
Ich weiß grad nicht ob ich das alles so richtig mache und vermutlich gibts auch kein richtig oder falsch.
Aber mich interessiert wie andere das machen und was die für Erfahrungen gemacht haben.

Momentan ist meine Tochter in der Trotzphase und kreischt sehr viel und findet alles total blöd. Mitmachen möchte sie nie, bei nichts. Kann Erziehung klappen ohne ständig schimpfen zu müssen? Das muss ich nämlich momentan ziemlich viel, sonst klappt hier gar nix mehr. Natürlich hab ich auch wegen dem Baby nicht sooo viel zeit für meine Große wie vorher und bin darauf angewiesen dass sie auch mal mitarbeitet. Ich schenke ihr trotzdem sehr viel Aufmerksamkeit und unternehme auch Dinge nur mit ihr allein, aber man merkt dass sie irgendwie unglücklich ist und jetzt plötzlich möchte sie sogar nicht mehr zur Krippe gehen und da ist sie immer total gerne hingegangen. :( Zuhause benimmt sie sich wie die Axt im Wald.

Wie läuft das bei euch?

Viele Grüße!

 
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Re: Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Antwort von Lollipups am 12.06.2020, 11:33 Uhr

Hallo

Wir haben 2 Töchter, 3 und 9 Monate alt.
Hier gibts teilweise einen festen Tagesablauf. Ich sage teilweise, weil sich durch Unternehmungen, Termine oder Sonstiges immer etwas verschiebt.
Die 3 Jährige ist auch oft trotzig. Dies wird hier aber nach mehrmaligen Ermahnen auch geahndet, indem sie den Raum verlassen darf und sich erstmal beruhigen soll. Wenn sie ihre Schwester ärgert, geschieht das Gleiche. Sie wird natürlich nicht eingesperrt, aber geht eben raus und soll sich dann überlegen, ob sie jetzt weiterhin so ungehorsam bleibt oder vielleicht doch mal auf und hört. Genau das Gleiche eben auch beim Essen. Wenn Oma alle paar Monate zu Besuch ist, gibts immer ganz viel Süßkram. Das bedeutet, dass sie nicht mehr vernünftig Mittagessen isst und nur Süßigkeiten in sich reinstopfen möchte. Diese sollen aber was besonderes sein. Wenn wir einkaufen sind, darf sie sich z.B einen Joghurt oder Lolly aussuchen, das findet sie ganz toll und weiß, dass es das nicht jeden Tag hier gibt. Hier wird auch nicht nach jedem Mittagessen, wenn sie doch mal ne Kartoffel verdrückt hat, mit Nachtisch belohnt. Nicht für etwas, eigentlich selbstverständliches. Isst sie nichts, weil sie bockig ist, wars das eben. Dann gibts auch keine Alternative. Noch niemand ist vor nem vollen Teller verhungert.
Ich koche auch nicht extra, weil Fräulein vielleicht etwas gerade nicht in den Kram passt. So wird sie im späteren Leben ebenso viele Sachen nicht essen wollen und das gibts hier nicht.
Was sowas angeht, darf sie eben nicht machen, was sie will.
Anders ist es z.B. auf dem Spielplatz oder im Garten. Wenn sie meint, mit kurzer Hose bei 10 Grad im Garten rumlaufen zu müssen, soll sie das tun. Sie wird schon merken, dass es irgendwann kalt wird. Sie soll eben auch gewisse Dinge selber lernen. Wenn sie meint, mit Gummistiefeln bei 30 Grad in den Garten zu gehen, soll sie machen, sie wirds schon merken. Wir haben sie nie zu sehr in Watte gepackt, darf im Dreck spielen u.s.w. auch ein Grund, warum sie noch nie krank war.
Sie schmiert ihr Brot schon selber, kann sich fast alleine anziehen, bis auf die Socken und kann eben schon viele Dinge alleine, weil sie es oft auch mal selber probieren sollte. Braucht sie Hilfe, bekommt sie diese natürlich. Wir haben sie nie zu etwas gezwungen, der Wille, Brote und sowas eben selber zu machen, kam von ihrer Seite aus, weil wir sie mit Spaß rangeführt haben. Sie machts teilweise besser als manch ein Erwachsener. Gut, beim essen landet auch mal viel daneben, aber das ist normal. Vorallem bei Bolognese.
Sie darf vieles selber machen und entscheiden, aber andere Dinge eben auch nicht. Das waren so ein paar Beispiele.
Ich finde, Vorschriften gehören dazu. Was Essen und Benehmen angeht.
Wenn sie sagt, sie ist satt und die Sachen werden weggeräumt und paar Minuten später kommt sie an, dass sie doch noch Hunger hat, dann wars das. Verarschen lass ich mich nicht. Wenn sie im Essen rummatscht, weil ihr wieder etwas nicht passt, dann gibts ein paar Ermahnungen und dann wird der Teller auch weggeräumt ohne noch mal einzuknicken. Man muss bei vielem konsequent bleiben, sonst lernen es die Kinder nicht und denken sie könnten einem auf der Nase herumtanzen. Das gibts aber nicht. Schrecklich finde ich es, wenn man draußen mitbekommt, wie Eltern Ihre Kinder 100 mal Ermahnen und keine Konsequenz folgt.
Ich bin übrigens nicht für Strafen. Eher dafür, den Kindern etwas zu erklären, warum sie das nicht machen sollen etc.
Hier wird z.B nichts verboten oder weggenommen oder sowas. Ein anderes Beispiel habe ich nicht. Die höchste "Strafe", welche hier eingesetzt wird, ist aus dem Raum rausgehen oder aufs Zimmer schicken. Das Kind kann auch schon nach 5 Sekunden wieder zu uns kommen, solange es sich beruhigt hat und hier keinen mehr anschreit.
Das klappt ganz gut. Ihre Schwester kann sie ein paar mal ärgern und dann ist vorbei. Sie hat mehrere Chancen und dann folgt eben ne gewisse Reaktion unsererseits, wenn sie macht, was sie will. Keine körperliche, aber eben mit bestimmten Worten. Dann wird es auch mal ein wenig lauter, dann merkt sie auch, dass sie gerade etwas sehr böses gemacht hat.
Ich habe von einer bekannten damals gehört, dass ihr Kind sie angespuckt hat und sie zur Strafe, zurückspuckte. Das finde ich echt schrecklich. Damit zeigt man doch nur, dass man sich provozieren lässt und man ruhig mal jemanden anspucken darf. Aber ihre Sache. Ich regle sowas lieber mit Erklärungen.

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Re: Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Antwort von Monroe am 12.06.2020, 13:25 Uhr

Wir erziehen mit festem Regeln, festen Abläufen und teotzd möglichst viel Freiraum für die Kinder.
Wenn eins meiner Kinder einen grünen Elefanten malen will, würde ich ebensowenig dazwischen quatschen wie wenn das Kind bei Sonnenschein mit Gummistiefeln raus geht. Wenn die Füße anfangen zu schwitzen, kann man man die Stiefel ja immernoch ausziehen.
Der feste Ablauf wie IMMER nach dem Aufstehen erst anziehen, dann frühstücken,dann Zähneputzen gibt viel Sicherheit und man diskutiert nicht täglich neu, ob das jetzt sein muß. Es wird immer so gemacht und das schafft Routine und minimiert Diskussionen (schafft sie aber auch nicht vollständig aus der Welt).
Meiner Erfahrung nach fällt es Kindern leichter Regeln zu befolgen, die wirklich sein müssen, wenn sie am anderer Stelle selbst bestimmen dürfen wie etwas gemacht wird.
Viele Dinge kann das Kind entscheiden ohne das jemand dabei Schäden nimmt. Das Shirt im Sommer kann das Kind aussuchen. Auch die Pullifarbe im Winter, aber ich entscheide,DASS es einen Pulli anzieht.
Aus welchem Glas oder Becher das Kind trinkt, ist mir völlig egal, auch das kann das Kind ganz alleine entscheiden und fühlt sich dabei gehört und ernstgenommen. Das verhindert Trotzanfälle wegen einem "falschen" Becher und erhöht meine Chancen dem Kind ohne Diskussion die Zähne zu putzen.

Erziehung ist nicht immer leicht. Im Grunde genommen besteht Erziehung in meinen Augen aber auch nicht aus Strukturen und Regeln. Das erleichtert mir/uns nur den Alltag.
Ich glaube Erziehung ist das Endprodukt, das dabei rauskommt, was ich dem Kind beigebracht habe über das Leben, Gefahren, Werte und Menschen (Rücksichtnahme, Empathie und all die Werte, die man Kindern vermittelt und vorlebt)

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Re: Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Antwort von Monroe am 12.06.2020, 13:42 Uhr

Wir haben 3 Kinder. Wenn ein Neugeborenes da war, waren die größeren Kinder immer anstrengend.
Mir half es mich nicht drauf einzulassen. Es hat einiges erleichtert das Kind z.B. essen zu lassen wie es wollte (mit Fingern, mit Gabel, mit Löffel) und hinterher einfach zu putzen, als sich ständigen Konflikten auszusetzen, weil es nicht reibungslos läuft.
Morgens habe ich mega viel Zeit eingeplant. Erst das Baby "fertig" gemacht mit Stillen, anziehen, Windel, um dann mehr Zeit für die Großen zu haben.
Sprich Wecker eine halbe Std eher gestellt,Baby gefüttert, angezogen oder weiterschlafen lassen, Kind mit Frühstück versorgt, angezogen etc und falls das Baby wach wird oder weint, habe ich es auf den Arm genommen und der Rest lief einhändig.
Anstrengend, ja. Aber so kam erstmal keiner zu kurz und ich musste nicht nebenbei noch stillen oder Fläschchen geben.
Wenn sich deine Tochter nicht oft zurückgesetzt fühlt, wird es besser laufen.
Versuch zu vermeiden sie warten zu lassen, weil das Baby jetzt etwas braucht. Babys sind anpassungsfähig. Die warten auch mal 5Mimutem oder sind allein schon damit glücklich auf dem Arm zu sein.
Schraub deine Ansprüche für die ersten Monat ganz ganz weit nach unten.
Richtig essen lernt deine Tochter auch in einem halben Jahr noch. Zieh sie an, wenn sie es nicht selbst tun möchte. In ihrem Augen ist es ungerecht, dass das Baby sich nicht selbst anziehen muß, sie aber schon, denn das ist noch ganz schön anstrengend mit 2,5 Jahren.
Versuch sie zu betüddeln so oft es geht und lobe sie für die Dinge, die sie selbst tut.
Schenk ihr viel Liebe und Versuch das Schimpfen abzustellen. Dann läuft es besser

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Re: Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Antwort von Perspektiven am 12.06.2020, 13:44 Uhr

Hallo Bagari,

ich bin zwar Großvater, reihe mich aber trotzdem in dieses Thema ein, weil ich mich seit 30 Jahren aktiv mit dem Umgang mit Kindern beschäftigt habe.

In dieser Zeit habe ich den autoritären Erziehungsstil abgelegt.

Der Umgang unserer 2 Söhne miteinander und auch in ihrem Bekanntenkreis zeigt, dass ein eher demokratischer bzw. partnerschaftlicher Umgang positive Wirkungen hat. Da wurde von den Experten nicht zu viel versprochen, deren Methoden ich als Grundlage habe.

Im Erwachsenenalter zeigen die eigenen ehemaligen Kinder, wie die Eltern auf sie gewirkt haben.

Auch mit unseren Enkelkindern gehen wir entsprechend um. Das geschieht in enger Absprache mit deren Eltern. Die Unterschiede sollten nicht zu groß sein, denn dann haben die Eltern u. U. Stress.

Das einzige, was Eltern zum größten Teil bestimmen und vorleben, ist die eigene Lebensweise. Der Tagesablauf.
Aber er wird zunehmen auch von anderen außerhalb der Familie mitbestimmt. Insbesondere in den Schulen.

Ich habe unsere Enkelkinder bei uns beobachtet und in Videos festgehalten, wie sie mit Verhaltensregel umgehen. Sämtliche Fotos und Videos von unsern Enkelkindern bekommen die Eltern, damit sie zu Teil wissen wie es ihren Kindern bei uns ging.
Sonst befinden sie sich archiviert.
Kinder sind für mich vollwertige Persönlichkeiten.

Das war ein kleiner Auszug aus den Erfahrungen und Gedanken, die ich habe.

Viele Grüße

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Re: Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Antwort von Summer80 am 12.06.2020, 14:25 Uhr

Du dokumentierst per Video das Verhalten deiner Enkel und gibst es an ihre Eltern? Das erinnert mich irgendwie an Äffchen im Labor, deren Verhalten erforscht wird.

Vielleicht solltest du aus allem mal weniger eine (Pseudo-)Wissenschaft machen und einfach mal die Zeit mit deinen Enkeln frei nutzen. Einfach mal das Herz sprechen lassen und nicht jede Gesichtsregung dokumentieren, bewerten und ins Kleinste zu zerlegen.

Das ist ein ganz lieb gemeinter Rat.

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Re: Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Antwort von Monroe am 12.06.2020, 16:47 Uhr

Dass sehe ich auch so. So gut gemeint wie es auch sein mag die Kinder zu "erforschen"... Die Kinder wünschen sich wahrscheinlich nur eine gute Zeit mit den Enkeln.
Ich verstehe nicht, warum man das aufnimmt.

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Re: Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Antwort von pauline-maus am 12.06.2020, 21:43 Uhr

Ich glaube nicht, dass es DEN einen Erziehungsstil gibt, da kreuzt sich doch vieles und wandelt sich sogar im Laufe der Erziehung.
Ich habe glaube keinen direkten Stil.
Hier gibt es schon immer einen Rhythmus und Tagesablauf, auch weil ich das brauche und somit lebt das mein Kind eben schon immer mit.
Ich habe auch nie mein Leben dem Kind angepasst , sonder das leben mit Kind an das allgemeine Leben ,was ich vorher schon hatte.
Dinge ,die mir wichtig sind ,habe ich immer durchgesetzt und Dinge , die ich als nichtig empfand lasse ich laufen.
Man muss einfach mal entspannen und nach dem Bauchgefühl agieren, den Kindererziehung ist kein Projekt mit einem zu erwartetenden Ergebnisse , sondern ein Ablauf , der sich während er passiert entscheidet und abspielt oder gar aendert.
Fehler sind erlaubt und auch das man manchmal verzweifelt nach Lösungen sucht.
einfach authentisch bleiben und keine Wissenschaft drausmachen , die alles totredet, das ist der Planbei mir.

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Re: Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Antwort von Baerchie90 am 13.06.2020, 1:01 Uhr

Hier hat es sich im Laufe der Jahre immer wieder geändert. Wenn es irgendwo "drückt", dann schaue ich, ob wir was ändern müssen. :-)
Wenn ich es runterbrechen müsste, würde ich sagen, dass ich versuche unseren Kindern alles vorzuleben, was mir wichtig ist. Und dass ich versuche, sie so zu behandeln, wie ich gerne behandelt werden möchte. Mehr nicht.

Wie genau das ganze dann im Alltag aussah, war durchaus unterschiedlich, als Sohnemann noch Einzelkind war, habe ich sicher anders reagiert, als jetzt mit zwei Kindern. Als die beiden Kleinkinder waren anders, als jetzt mit 5 und 7 Jahren. Mit Kindergarten anders, als ohne Kindergarten usw. :-)

Ich versuche meine/unsere Regeln plausibel begründen zu können. Diese "weil man das so macht-Regeln" nerven mich ehrlich gesagt immer. Und ich versuche nur Dinge zu fordern, an die ich mich selbst halten kann.
Erst heute war ich bei Freunden zum essen eingeladen. Während vom Kind gefordert wurde, sich aufs Essen zu konzentrieren, saß der Papa während der gesamten Mahlzeit mit dem Handy in der Hand da und zockte irgendein Spiel. Sein Sohn stand immer wieder auf, weil er Papa beim spielen zusehen wollte, während der Papa ihn immer wieder auf seinen Platz schickte, da ja jetzt Essenszeit wäre... Das würde mich kolossal stören.
Hier gelten Regeln für alle Familienmitglieder gleichermaßen, wenn wie gesagt nichts wirklich dagegen spricht.

Im gewissen Rahmen durften die Kinder auch immer selbst entscheiden. Wir gaben dabei dann ein paar Punkte vor (zb es wird gewickelt, oder es werden zâhne geputzt, oder die Intimbereiche werden bedeckt, sobald wir das Haus verlassen), während die Kinder das drumherum entscheiden konnten (wo, wann, wie, womit, von wem, wie lang etc).

Auch durften bzw dürfen sie in der Regel alles ausprobieren, je nach Alter bzw Können eben mit mehr oder weniger Unterstützung.
Sohnemann schnitt schon mit einem Jahr mit einer normalen Schere Papier oder schälte schon vor seinem dritten Geburtstag Kartoffeln mit einem scharfen Messer, weil er das wollte und interessierte. Töchterchen zog sich schon mit 10 Monaten alleine aus und suchte mit einem Jahr aus welche Kleidung sie trug, weil sie das so einforderte.
Beide bestimmten früh, wann sie ins Bett gingen bzw ob sie Mittagsschläfchen machten, da sie einfach besser wußten, wann sie müde waren bzw schlafen konnten.
Beide bestimmen, was sie vom angebotenem Essen haben wollen und was nicht,ist nichts dabei können sie sich eine schnell gemachte Alternative aussuchen.
Beide suchen sich wöchentlich Süßigkeiten aus, welche sie sich über die Woche frei einteilen können.

Ein bisschen Struktur kann den Alltag erleichtern, wobei es bei uns auch jahrelang ohne gut lief. :-)
Meistens überdachte ich meine Ansätze, wenn irgendwas "unrund" lief. Dabei ging ich die "unrunden Situationen" durch, guckte was ich wollte, was das Kind wollte, was das Kind störte, wie es sich verbinden ließ usw.
Oft waren schon kleine Änderungen ausreichend, um es wieder entspannter zu gestalten. Wie eine simple Umformulierung, eine bessere Vorbereitung, ein bisschen mehr eingehen aufs Kind, mehr Zeit etc. :-)

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Re: Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Antwort von Lewanna am 13.06.2020, 1:06 Uhr

Manches ergibt sich ja automatisch.
Sobald Kinder in den Kindergarten gehen hat man ja feste Zeiten zum Bringen und Abholen. Der Rest ergibt sich dann Essenzeiten und Schlafenzeiten.

Mein Sohn wird bald 9 und hat ADHS. Er braucht klare Regeln und Struktur.
Ich wäre da gerne manchmal lockerer aber das klappt leider nicht.

Ansonsten muss man abwägen. Wenn das Kind unbedingt Gummistiefel anziehen möchte und mir kein pausibler Grund dagegen einfällt dann zieht das Kind eben Gummistiefel an.
Ohne Jacke bei 0 Grad geht wiederum nicht.

Richtig oder falsch gibt es wohl nicht. Es kommt auch immer aufs Kind an.

LG

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Re: Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Antwort von sunnydani am 13.06.2020, 11:49 Uhr

Ich mache das meiste nach meinem Bauchgefühl. Aber es gibt schon auch Regeln bei uns, aber ich bin auch nicht nur streng, sondern schaue schon, dass ich bedürfnisorientiert den Kindern gegenüber bin.
Meine Kinder sollen aber schon auch lernen, dass man sich eben benimmt und dass auch andere Personen Bedürfnisse haben und nicht nur sie selber. Das heißt, sie müssen eben auch lernen, dass nicht immer alles nach ihrem Kopf geht, weil das eben in einer Gruppe z.Bsp. oder schon beim Spielen mit nur einem Freund und auch in der Familie nicht geht, wenn das jeder so macht.

Gewisse Dinge bestimme ich und viele Dinge dürfen sie selbst entscheiden bzw. schlage ich auch oft zwei Sachen zum Auswählen vor, damit sie nicht überfordert mit der Wahl sind.
Ich bestrafe sie auch nicht und schimpfe nicht ständig, sondern versuche viel mit Ablenkung oder eben Erklärungen zu reagieren, aber ich bin trotzdem konsequent. Das heißt, wenn z.Bsp. ein Gegenstand geworfen wird, dann sage ich zuerst, dass ein weicher Ball geworfen werden darf, aber eben nicht dieses Spielzeug, weil es kaputt wird und ich es sonst wegnehmen muss. Wird es dann trotzdem nocheinmal geworfen, ist es weg.
Bei der Kleidung bestimme auch ich, was getragen wird. Also bei Minusgraden gibt es Mütze, Handschuhe und Jacke, egal ob Kind das will oder nicht. Welche Mütze ist mir egal, aber eine kommt auf den Kopf. Jetzt bei 30 Grad gibt es einen Sonnenhut, wenn nicht, muss das Kind drinnen bleiben.

Oft benenne ich auch die Gefühle der Kinder, damit sie merken, ich verstehe sie, aber gewisse Dinge gehen halt trotzdem nicht. Wenn der Große z.Bsp. schreit, weil er etwas bauen wollte, das ihm nicht so gelungen ist, dann sage ich zu ihm: "Das ärgert dich jetzt, dass es nicht klappt. Versuch es noch mal, dann klappt es bestimmt." Oder ich frage ihn: "Was hat denn nicht geklappt? Kann ich dir helfen?"
So in der Art halt. Ich habe das Gefühl, durch das Aussprechen, wie sie sich gerade fühlen, lernen sie selber zu merken, wie sie sich auch sprachlich ausdrücken können, ohne eben sofort durchzudrehen und Wutanfälle zu haben.
Der Große kann schon gut mitteilen, wann und warum er wütend, traurig, etc. ist. Sie lernen damit irgendwie besser mit ihren Emotionen umzugehen, hab ich das Gefühl. Genauso finde ich es wichtig, dass sie ihre Gefühle eben rauslassen dürfen, es ist doch in Ordnung, auch mal zornig oder traurig zu sein. Man kann sich selber nur regulieren und reflektieren, wenn man alle Gefühle zulassen darf, auch negative. Aber es darf eben nichts kaputt gemacht werden und es darf niemand verletzt werden. Man darf aber gegen den Boxsack oder gegen ein Kissen schlagen oder ganz schnell laufen, wenn man wütend ist.
Auch wenn er etwas nicht darf, sage ich ihm: "Ich weiß, dass es dich ärgert, aber es geht gerade nicht."

Ja, ich weiß nicht, es ist schwer zu erklären, da es ja nur Beispiele sind und ja auch jedes Kind anders auf gewisse Dinge reagiert. Bei meinem Großen bin ich so gut gefahren, beim Kleinen beginnt das gerade erst so ein bisschen, da er jetzt 22 Monate alt ist und erst schön langsam anfängt seinen Kopf teilweise richtig hartnäckig durchsetzen zu wollen. Bei ihm kann ich auch noch nicht so erklären wie beim Großen, da er das ja noch nicht versteht. Aber auch ihm nehme ich das Spielzeug aus der Hand, wenn er damit zu wild wirft. Ich gebe ihm dann einen weichen Ball in die Hand und sage, dass er damit werfen darf.

Ich versuche beim Kleinen eben oft Alternativen anzubieten oder abzulenken. Genauso versuche ich vieles eher positiv zu formulieren und nicht zu oft "Nein" oder "nicht" zu sagen. Ich sage eben eher dann das, was er tun soll, wenn es möglich ist, z.Bsp. wenn er Essen hinunterwirft, sage ich, er soll es in den Mund geben. Macht er es ständig, räume ich es weg, denn dann ist er meist ohnehin satt. Wenn er dann aber brüllt, weil er es doch noch haben will, sage ich ihm schon, dass er es nicht bekommt, wenn er es hinunterwirft. So in der Richtung halt.

Der Große muss schon auch teilweise in sein Zimmer gehen, wenn es zu viel wird und er z.Bsp. den Kleinen dauerärgert oder eben ständig hintereinander Blödsinn macht und das Reden nicht hilft. Er geht dann auch und kommt meist nach einigen Minuten wieder hinunter und dann gehts wieder.
Ich frage manchmal auch nach. Oft verstehe ich so dann nämlich besser, warum er gerade zornig ist. Immer geht das aber nicht, dafür müssen sie schon auch gerade zugänglich sein und die Zeit muss da sein. In Eile oder wenn ich eben will, dass etwas gerade sein muss, dann sage ich es und Punkt. Ich versuche auch oft kurze Sätze zu sagen und ich steige nicht immer auf jede Diskussion des Großen ein, denn sonst würde er oft nie aufhören zu diskutieren. Da beende ich das dann eben oft mit: "Ich will jetzt nicht diskutieren, es ist jetzt einfach so."

Also ja, es ist nicht so einfach. Aber wichtig ist, dass man sich selbst treu bleibt und authentisch ist. Denn die Kinder spüren, ob man es ernst meint oder nicht und leere Drohungen sind umsonst. Wenn eine Konsequenz angedroht wird, dann muss sie schon auch durchgesetzt werden. Deshalb ist es oft am wichtigsten, dass man sich selber überlegt, was einem wichtig ist, was man erlauben will, was nicht, wo man die Grenzen setzt und diese dann auch durchsetzt.

Komplett antiautoritär finde ich persönlich auch nicht so gut, denn Kinder brauchen Grenzen und Struktur, da sie sonst überfordert sind. Und wir Erwachsene sind ja da, um sie zu führen und zu begleiten, und nicht um ihnen alles entscheiden zu lassen. Das ist für mich Verantwortung ans Kind abgeben und für ein Kind ist das aber zu viel Verantwortung und das will ja an Grenzen stoßen. Nicht umsonst fordern sie es teilweise so hartnäckig ein.

Deshalb gibt es bei uns schon auch einen strukturierten Tagesablauf und Grenzen, innerhalb dieser gibt es aber viel Entscheidungsfreiheit für die Kinder.
Ebenso muss man manchmal immer wieder aufs Neue überlegen, ob man das jetzt erlauben will oder nicht. Jede Situation ist schließlich anders, aber das Wichtigste ist für mich eben, dass die Kinder nach und nach lernen, dass jeder Mensch Bedürfnisse hat und man am schönsten zusammen leben kann, wenn man manchmal eben auch Kompromisse eingeht und Rücksicht nimmt und sich aber trotzdem selber treu bleibt und weiß, was man will.

Und irgendwas macht man bestimmt immer falsch. Man muss einfach den Weg finden, der zu einem selbst und zu seinen Kindern gut passt und anstrengende Phasen wird es auch immer geben, in denen dann auch Dinge nicht gehen, die sonst immer gegangen sind.

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Re: Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Antwort von Perspektiven am 14.06.2020, 13:36 Uhr

Ich habe gelernt, Kindern in der Gefühlsebene zu begegnen. Gefühle sind richtig. Sie geben die erlebte Situation wieder.

Gefühle werden auch genutzt um Probleme zu lösen. Deshalb bemühe ich mich, möglichst einfühlsam zu sein. Die Frage „Was hast du?“ wird damit beantwortet.

Geprägt ist das Ganze mit Annahme, Akzeptanz und Aufmerksamkeit. Du bist mir wichtig. Dazu muss ich mir über meine Gefühle bewusst sein.

Nicht meine Gefühle stehen im Vordergrund, sondern die der Kinder. Beim einfühlsamen Umgang (Beobachten Zuhören) halte ich meine Gefühle zurück.

Wie das im praktischen Leben funktioniert, habe ich besonders in der Kinderbetreuung am praktischen Erleben gelernt.

Verstand und Gefühle arbeiten dann zusammen. Besonders dann wenn es darum geht sich die Gefühle bewusst zu machen.

Wenn das nicht theoretisch sein soll, muss ich das am Erlebten üben. Hier entscheidet die Stimmigkeit zwischen den vorhandenen Gefühlen und deren Erkennen. Dabei haben mir die Kinder viel geholfen. Die Art des einfühlsamen Beobachtens habe ich durch die Übertragung des einfühlsamen Zuhörens zum Sehen im praktischen Umgang gelernt. Damit nutze ich 2 von den 6 Sinnen (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen und der Gleichgewichtssinn).

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Re: Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Antwort von pauline-maus am 14.06.2020, 13:56 Uhr

"Nicht meine Gefühle stehen im Vordergrund, sondern die der Kinder. Beim einfühlsamen Umgang (Beobachten Zuhören) halte ich meine Gefühle zurück..."

das sehe ich anders , auch kinder dürfen erkennen , das wir traurig , verletzt ,auch mal unsicher ect. sind.
kindererziehung sollte authentisch ablaufen aber auch sicherheit geben .
ansonsten erziehen wir keine empathen sondern egoisten

mir ist das alles zu theoriebehaftet, wo ist da das bauchgefühl und das herz? wo darf man hier auch mal fehler machen oder unsicher sein? und wo darf ich auch mal sauer sein , wenn alles auf der " ich verstehe dich ohm..." schiene läuft, denn das macht mich schon leicht innerlich etwas agresiv

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Regeln ja, Mikro-Management nein! :-)

Antwort von Lillimax am 14.06.2020, 14:38 Uhr

Hallo,

Regeln und feste, verlässliche Abläufe sind wichtig für Kinder und geben ihnen Halt. Darin sind sich die meisten Entwicklungspsychologen einig. Ich selbst kenne zwei „regellose“ Kinder, und beide wirken egozentriert, missgelaunt und unglücklich. Sie ecken oft an bei anderen Familien, werden nicht gern eingeladen, weil sie sich nicht benehmen können usw. Das deckt sich mit der Beobachtung von Forschern, die völlig antiautoritär erzogene Kinder als oft unzufriedener und unglücklicher beobachtet haben.

Was Du schilderst, könnte aber teilweise schon in die Kategorie „Mikro-Management“ fallen. Darunter fallen Vorschriften, die eigentlich nichts Wichtiges betreffen, zum Beispiel welche Schuhe Dein Kind bei warmem Wetter anzieht. Wenn man sich mit seinen Anordnungen zu sehr mit Klein-klein beschäftigt, verliert man oft das große Ganze aus den Augen. Das ist ebenfalls nicht gut, und es strengt alle Parteien - Kinder und Große - zudem sehr an. Man investiert viel Zeit in Kinkerlitzchen, obwohl hier eine gute Gelegenheit wäre, dem Kind einfach etwas Freiheit und Verantwortung zu geben.

Ich persönlich fahre gut mit einem Mittelweg: Bei uns gibt’s Regeln und einen festen Tagesablauf, aber im Kleinen dürfen meine Kinder viel selbst entscheiden. Ich verbiete nur, was wirklich gefährlich ist. Sie dürfen sich schmutzig machen, Dinge ausprobieren, auch mal einen Tennisball aufschneiden, um zu sehen, was innen ist. Sie durften von klein auf viel selbst machen, ich habe ihnen nicht alles abgenommen, nur weil es mir nicht perfekt genug war. Sie durften beim Kochen, Gemüseschneiden, Putzen, Einkaufen, Wäsche falten etc. mithelfen, sich selbst duschen, die Haare waschen usw.

Es gibt so Übermütter, denen nichts perfekt genug ist, und so eine wollte ich nie sein. Denn die stehen irgendwann allein mit ihrem Haushalt da und wundern sich, dass ihre Kinder unselbständig sind und nie mithelfen wollen. Dabei haben sie das den Kindern, als sie klein waren, selbst abtrainiert, als sie es noch wollten.

Von daher: Gummistiefel bei warmem Wetter ja, und auch sonst dem Kind viele kleine Entscheidungsmöglichkeiten geben. Es außerdem viel mitmachen lassen, Kinder wollen nicht immer nur spielen, sie wollen sich auch wichtig und gebraucht fühlen. Alles erlauben, was nicht gefährlich oder schädlich ist oder teure Dinge kaputtgehen lässt, möglichst wenige Neins aussprechen. Regeln ja, aber nur ganz wenige, wirklich wichtige.

LG

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Re: Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Antwort von Monroe am 14.06.2020, 17:41 Uhr

Als Opa kommt er, wenn überhaupt, selten in die Lage, dass ihn die Enkel wütend machen, denn er hat als Opa die ganzen Alltagsdinge, die Eltern auf die Palme bringen, gar nicht dabei.
Haupterziehungsarbeit liegt ja meistens bei den Eltern und die Großeltern sind zusätzliches Bonusmaterial, dass oft nur fürs Verwöhnen da ist.
Sehe und erlebe ich zumindest bei uns und im Umfeld so.
Den morgendlichen Wahnsinn mit 2 Kindern und Zeitdruck haben sie genauso wenig wie den Schlafmangel und bleiben meistens sogar von Trotzanfällen verschont.
Bei den Großeltern "funktionieren" Kinder einfach super. Vor allem, wenn kein täglicher Kontakt besteht.
Was an Perspektivems Beiträgen auffällt ist die Distanz. Als wäre er ein Unbeteiligter Beobachter statt ein Opa

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Re: Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Antwort von sunnydani am 14.06.2020, 19:42 Uhr

Das sehe ich auch so, dass ich selbst als Mama auch mal wütend, traurig, sauer, etc. sein darf und das sag ich meinen Kindern dann genauso. Denn sie sollen eben lernen, dass man seine Gefühle zeigen darf und dass auch ich das mache, ihnen somit auch vorlebe. Und wie gesagt, eine authentische Mutter ist sicher wichtig für die Kinder, deshalb muss man ja auch einen Weg finden, der auch zu einem selber passt.

Und wenn ich richtig sauer bin, weil Kind nonstop ärgert, dann sag ich ihm natürlich auch mal klipp und klar, es reicht jetzt, ich bin gerade sauer und jetzt ab aufs Zimmer!

Aber in ruhigen Momenten versuche ich eben seine Gefühle zu benennen, weil ich einfach gemerkt habe, dass der Große weit weniger Wutausbrüche hat und sich selber besser mitteilen kann, seit ich das mache.

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Re: Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Antwort von kati1976 am 14.06.2020, 19:51 Uhr

Meine Kinder sind nicht mehr so klein ,sie sind 7,fast 11,12,14 und fast 16 Jahre.

Als sie Klein waren gab es bei uns einen geregelten Tagesablauf. Es gab feste Essenzeiten,natürlich nicht auf die Minute genau.

Wenn ein Baby da war, waren die älteren plötzlich wieder klein und konnten nichts mehr allein. Dann habe ich sie an oder ausgezogen,gibt schnell und es gab kein Theater. Dies Phase war irgendwann wieder vorbei.

Ich habe sie älteren auch immer helfen lassen, Windel bringen,Nuckel bringen oder in der Küche Spülmaschine ein oder ausräumen, auf oder abdecken und Tisch abwischen ( das er nicht immer eine gute idee ).

Mein Kleinster ist auch im Hochsommer bei bestem Wetter mit Gummistiefel in den Kiga,na und. Er hat das 2 oder 3 mal gemacht und dann nie wieder.

Alle meine Kinder wollten bei Kälte unbedingt mit Jacke raus,okay sollen sie ,nach nicht mal 1 min wollten sie dann doch ihre Jacke.

Beim Zähne putzen gab es allerdings keine Disskussion weil es da nie Probleme gab.

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Re: Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Antwort von pauline-maus am 14.06.2020, 21:08 Uhr

Da gebe ich dir recht, Großeltern haben den Genuss, das die Enkel entspannt sind und selten rebellieren.
Nur kann man dann eben nicht die oparolle auf Eltern projizieren und denen raten wie es aus opasicht läuft...das ist leider kraeftig an der Praxis vorbei

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Re: Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Antwort von Monroe am 15.06.2020, 7:14 Uhr

Doch, könnte man. Denn als Opa hat man auch den Blick von außen und könnte etwas raten.
Viele Großeltern sind wunderbare Ratgeber.
Dieses ständige Wissenschaft daraus machen verkompliziert aber die normale Kommunikation zwischen ihm und den Müttern hier im Forum.
Im NORMALEN Alltag ist das kaum umsetzbar sich um alles vorab einen Kopf zumachen, das meiste passiert eben nach Struktur oder aus dem Bauch raus. Gerade dann, wenn man 2 kleine Kinder hat.
Der Blick von außen ist das, was wir alle hier im Forum tun.
Nur machen die meisten eben keine Wissenschaft daraus.
Ich finde das auch hinderlich dabei tatsächlich wen damit zu erreichen. Es fehlt das persönlich Erlebte, es ist alles theoretisch und Schwerpunkt bildet einfühlsames Zuhören und Beobachten. Das kann natürlich schon eine Bereicherung sein und hilft das Kind zu verstehen. Es hilft mir aber nicht dabei dem Kind die Zähne zu putzen oder ein 2 Jähriges davon abzuhalten das Esszimmer mit Kartoffelbrei zu tapezieren.
Auch hat man einfach bei 2 winzigen Kindern in vielen Situationen nicht die Zeit, die Nerven und die Gelegenheit dazu mit dem Kind auszudiskutieren warum jetzt etwas sein muß. Da helfen meiner Erfahrung nach eben andere Dinge als Zuhören.
Zuhören und Beobachten ist immer wichtig, das steht außer Frage. Aber mir fehlt der praktische Ansatz dabei.
Die AP verzweifelt im Alltag. Da hilft es wenig, wenn sie dem Kind aufmerksam zuhört oder ein Video davon dreht

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Re: Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Antwort von Monroe am 15.06.2020, 8:10 Uhr

Besonders weil ein 2 Jahre altes Kind seine Gefühle erst kennenlernt und sie selten schon benennen kann. Die Frage "was hast du" können ältere Kinder beantworten. So kleine eher weniger. Sie müssen ja erst lernen wie sich Gefühle benennen lassen und sie richtig einordnen.

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Wieso erwähnst Du das nur am Rande?

Antwort von Butterplätzchen am 15.06.2020, 8:46 Uhr

Dein Kind ist Schwester geworden. Das ist ein RIESEN Einschnitt für sie.
Sie wird mitten in der Abnabelungsphase (NICHT Trotz!! Kinder trotzen NICHT!!) vom "Thron" gestoßen.
Hat Angst dass ihre Mutter sie nihct mehr lieb hat.
Angst vor der neuen Situation.
Ist jetzt die "große" obwohl sie noch klein ist. und will selber wieder klein sein.

Von einer nicht mal dreijährigen sollte man nur selten erwarten dass es "mitarbeitet". Appelliere an die Empathie. Sag ihr: Ich brauch Deine Hilfe/kannst Du mir bitte helfen/usw.

Habe Verständnis für sie. Du musst verstehen dass die Situation für sie neu und beängstigend ist.
setz Grenzen wenn es Dir zu viel wird.erwarte nicht zu viel. achte drauf deine Mehrbelastung nicht an ihr auszulassen.

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Re: Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Antwort von Schniesenase am 15.06.2020, 14:49 Uhr

Hallo Bagari,

Dein Thread ist ja schon eine Weile drin, und irgendwie hatte ich nie die Muße zu antworten. Jetzt aber...

Erst einmal zur Ausgangsfrage: Bei uns ist es so, dass wir bestimmte Werte und Vorstellungen haben, die wir leben, und das ahmt unser Kind in vielen Dingen nach. Das ist meiner Meinung nach ein wesentlicher Teil von dem, was man "Erziehung" nennt. Dann gibt es persönliche Eigenarten, Vorstellungen und auch Grenzen. Die zeigen wir unserer Tochter, wenn sie ggf. mal drüber geht. Aber das geht normalerweise mit einfachen Erklärungen, je nach Alter kürzer oder länger. Geschimpft wird extrem selten, und wenn, dann ist das meistens ein Problem des Schimpfenden (schlechte Laune, eh schon genervt, besondere Aspekte, z.B. es ging etwas kaputt, an dem das Herz sehr hängt), und meistens sagen wir ihr später, dass uns das Geschimpfe Leid tut, wir aber das und das Problem hatten, weshalb es dann doch mal passierte - oder es war eine brenzlige Situation, die keine Diskussion verträgt, wo SOFORT gemacht werden muss, wass Mama oder Papa sagen.

In jedem Falle möchten wir alle freundlich behandelt werden, also behandeln wir unser Kind auch freundlich, schon von Anfang an. Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht. Unsere Tochter hat sehr viele Freiheiten, sie ist aber auch sehr kooperativ, wenn es darum geht, zu helfen, mitzuarbeiten, sich zu gedulden, rücksichtsvoll zu sein usw. Kind ist 8 Jahre alt. Natürlich ist das anders als mit 3. Aber auch da war sie schon ziemlich kooperativ, altersmäßig betrachtet.

Unsere Tochter hat auch ihre Wutanfälle, und ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich darauf nicht einsteige, sondern sie toben lasse, bis sie sich so weit beruhigt, dass man in Ruhe reden kann. Und dann ist Das Verständnis für ihre Situation immer der Türöffner, mit dessen Hilfe sie in solchen Situationen auch erzählt, was sie bedrückt (ggf. auch Sachen aus der Schule o.Ä.) und warum sie so lostobte. Immer entschuldigt sie sich, wenn sie ausfallend geworden sein sollte, und es tut ihr dann auch stets sehr Leid. Ich sehe darin keine "Trotzanfälle" oder Versuche, jemanden "zu verarschen", sondern einfach die Unfähigkeit, mit den manchmal auftretenden eigenen Emotionen richtig umzugehen. Ich komme immer viel weiter mit Verständnis als mit Strenge. Allerdings sage ich auch sehr klar, wenn meine Grenzen erreicht werden, und die will ich dann auch beachtet und respektiert sehen. Allein der ernste Ton reicht schon, dass das auch passiert. Ich habe mir auch angewöhnt, zu sagen, dass ich jetzt in diesem Moment damit überfordert bin (Wutausbruch usw.) und erst mal nicht darauf reagieren will. Nicht immer ist man selbst so ausgeruht und gelassen, dass man so locker mit irgendwelchen Vorwürfen oder so umgehen kann. Damit muss sie dann leben. Am Ende verraucht die Wut auf beiden Seiten, ohne dass man sich schlimme Dinge an den Kopf wirft, und dann kann man kuscheln und drüber reden. Diese Abgrenzung musste ich aber lernen, das gelang mir am Anfang nicht so. Dabei ziehen dann die Kinder naturgemäß immer den Kürzeren, weil sie einem natürlich unterlegen sind. Das finde ich irgendwie nicht fair und ist mehr Deckel auf Kochtopf drücken als erziehen.

Regeln: Die gibt es bei uns so kaum. Beim Essen wollen wir nicht, dass zwischendurch aufgestanden oder mit etwas gespielt wird. Nach dem Frühstück wird Zähne geputzt, und das ist auch so eine meiner Grenzen. Ich will nicht predigen müssen. Bestimmte Routinen des Tages unterliegen keiner Diskusionsfreiheit. Kind weiß, warum das wichtig ist, diese Dinge wurden alle früher geklärt, sie müssen bereitwillig gemacht werden. Meckern ist aber erlaubt, d.h. zum Ausdruck bringen, dass man gerade keine Lust hat oder so, nur eben nicht im Sinne von "blöde Mama" usw. Das hat sie mal ausprobiert, und dann habe ich ihr erklärt, was das mit mir macht, nämlich, dass ich ja keine Wahl habe und darauf bestehen muss, wegen der Zähne, und dann ist es einfach fies, mich zum Sündenbock zu machen. Das hat sie verstanden und seitdem mit wenigen Ausnahmen (über die wir dann auch sprachen) gelassen. Abends muss zeitig ins Bett gegangen werden. Kind braucht viel Schlaf, und wenn Schule ist, dauert es wenige Tage mit zu wenig Schlaf, und sie ist krank. (Das liegt an gesundheitlichen Beeinträchtigungen, unter denen sie leider leidet.) Ich betüdele sich ja gern, wenn sie krank ist, aber es ist schon so, dass die schlaflosen Nächte nichts sind, was mir Spaß macht. Sowas ist oft vermeidbar, wenn sie entsprechend mitmacht. Mittlerweile gibt es darüber keine Diskussionen mehr, sie hat selbst ein Gefühl für Müdigkeit entwickelt und weiß, dass es sich gut anfühlt, ausgeschlafen zu sein.

Dann gibt es noch solche Sachen wie Bescheid geben, bevor sie außerhalb des Grundstücks spielen geht und wenn sie zurück ist, vor dem Saubermachen ihr Zimmer in einen saubermachbaren Zustand bringen, aber das ist eigentlich keine Regel, sondern ein Teil des respektvollen Umgangs miteinander. Ich weiß gar nicht, ob wir andere Regeln haben. Keine explizit ausgesprochenen - ah - außer, dass sie NIEMALS Kinderfreunde mit in das Bastelzimmer ihres Vaters nehmen darf, außer er ist dabei und macht die Führung. Alle anderen Regeln ergeben sich als logische Zusammenhänge im Leben. Wir sind da eher weniger streng.

Bei so kleinen Kindern würde ich immer machen, was für alle am besten funktioniert.Was nützt eine feste Schlafenszeit, wenn das Kind nicht müde ist und dann nur Terror herrscht? Was nützt es, Klamotten vorzuschreiben, wenn das Kind in einer Phase ist, in der es selbst probieren will? Dann hänge ich eben nur solche Klamotten in den Schrank, die vom Kind auch angezogen werden können, ohne dass viel Bügelarbeit oder der Ruin von Omas bester Bluse darauf entsteht. Ich schlage aber vor, das eine oder andere Kleidungsstück mitzunehmen, wenn man unterwegs geht, für den Fall, dass dann doch was anderes gebraucht wird.

Ja, und dann stimme ich meiner Vorschreiberin aus vollem Herzen zu: Dein Kind war bis vor kurzem die Prinzessin im Hause. Du hattest viel Zeit und Aufmerksamkeit für sie. Die Entthronung ist sehr hart und mit schlimmen Gefühlen verbunden. Liebt Mama mich überhaupt noch? Oder wenigstens so sehr wie das Baby? Werde ich weiter beachtet? Werden meine Bedürfnisse auch erfüllt? Bin ich jetzt nicht mehr gut genug, so, wie ich bin? Usw. Es sind existentielle Gefühle, die da entstehen, und die Kinder entwickeln sich dann noch mal zu kleineren Kindern zurück, die auch wie Babys betüdelt werden wollen. Regression ist in dieser Zeit wohl eher normal. Wenn sie dann lernen, dass sie einerseits auch mal Nummer 1 sind, wenn das Baby keine existentiellen Bedürfnisse anmeldet und dass sie helfen können, Partner der Eltern sind, Hilfe für das Baby usw., dann kann daraus ein neues Selbstwertgefühl erwachsen. Wenn aber immer geschimpft wird, lernt das große Kind besonders eines: Ich bin falsch, so, wie ich bin. Ich mache alles falsch. Sie haben das Baby lieber als mich. usw.

Also ich würde versuchen, einen anderen Blick auf die Situation zu nehmen. Das Kind ist est mal in existentieller Not. Unsere Hebamme sagte damals im Geburtsvorbereitungskurs zu den werdenden Zweitmüttern: Das Baby kann schon mal kurz warten, es kennt es ja nicht anders, für das große Kind (das ja auch noch sehr klein ist), war es aber anders, und das sollte man auch so beibehalten und nur langsam verändern.

Ein letzter Gedanke: Man neigt dazu, die "Großen" zu überschätzen, wenn kleine Geschwister dazukommen. Ich habe dazu selbst keine Erfahrung, aber meine Nichte hat vor langer Zeit mal ihren Kummer bei mir ausgeschüttet, dass sie nie was richtig machen kann und den Ansprüchen ihrer Mutter nie genügen kann. Sie war überfordert. Als ich mit meiner Schwägerin darüber sprach, merkte sie, dass sie in diese Falle getappt war, und sie veränderte ihre Ansprüche. Auch das große Kind ist ein kleines Kind!

Alles Gute für Euch!

VG Sileick

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Re: Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Antwort von mausebär2011 am 15.06.2020, 16:42 Uhr

Nein, wir hatten nie einen festen Tagesablauf. Auch heute noch nicht (er ist mittlerweile 9).
Klar, ein bisschen muss man sich natürlich richten, aber wir haben keine starren Zeiten.


Zb Thema essen: Was bringt es mir auf biegen und brechen durchzusetzen das es um 13Uhr Mittagessen gibt wenn dann 2 von 3 Personen gar keinen Hunger haben? Nichts.
Also wird hier eben erst dann gegessen wenn alle Hunger haben.
Natürlich reizen wir das nicht wer weiss wie weit aus, soll ja keiner Stundenlang hungern nur weil einer den Tag mal keinen Hunger hat.
Also kann es auch mal vorkommen das erst um 15Uhr Mittag gegessen wird. Oder wie heute, es ist kurz vor 17Uhr und bisher mag noch keiner von uns was essen. Wird halt erst später gekocht evtl. auch gar nicht mehr und nur noch ein Brot gegessen.

Auch ins Bett gehen, jetzt zu Schulzeiten muss er natürlich irgendwann ins Bett. Aber das ist nicht starr. Hier muss keiner um Punkt 19/19.30/20Uhr alles hinwerfen und ins Bett. Mal geht er früher ins Bett, mal später. je nachdem wann er müde genug ist. Bringt ja auch nichts dann noch ne Stunde hellwach im Bett zu liegen weil man einfach null müde ist.
Grade mit kleinen ist das ja sogar sehr anstregend sie zum Schlafen zu bringen wenn sie gar nicht müde sind.



Ich glaube auch das Kinder - mit der Zeit - erkennen was nötig ist und einfach gemacht werden muss (wie zb Zähne putzen) und wo man eben auch mal 5 grade sein lassen kann (wie zb bei der Bettgehzeit).
Ist natürlich nicht einfach und geht nicht von heute auf morgen. Aber es geht.
Zumindest erleichtert es uns sehr den Alltag nicht so auf starre Regeln zu pochen.

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Re: Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Antwort von romankowitz am 16.06.2020, 14:53 Uhr

Mein Erziehungsstil:
Ich habe meinem Kind recht schnell klar gemacht, wer die Hosen anhat. Wenn ich der Überzeugung bin, es kann etwas selbst entscheiden kann, entscheidet es, falls nicht, ist mein Wort Gesetz. Da gab es nichts zu rütteln.
Als das Kind größer wurde, habe ich ihm erklärt: Im Leben Demokratie, aber an der Schwelle zum Haus beginnt die Diktatur! Wenn das Kind sich im Leben bewährt hat, mit der Demokratie umgehen kann, es groß und stark ist, genug Bildung besitzt, dann kann es gerne versuchen den Diktator zu stürzen. Was soll ich sagen, nach 16 Jahren bin ich gestürzt :-) Alles gut

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Re: Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Antwort von pauline-maus am 16.06.2020, 21:38 Uhr

Diese Umschreibung gefällt mir....speichere ich ab im Gehirn j

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Re: Wieso erwähnst Du das nur am Rande?

Antwort von Bagari am 21.07.2020, 10:17 Uhr

Weil es darum gar nicht geht, "Butterplätzchen". Meine Frage war wie der Erziehungsstil anderer Eltern aussieht, die anderen Mütter hier haben meine Frage auch verstanden. Ich hätte das drum herum auch ganz weg lassen können. Was mich mich interessiert ist wie andere Eltern ihre Kinder erziehen.
Wenn du beurteilen können möchtest wie ich mit meinen Kindern umgehe und was ich sage und wie welche Situation hier abläuft, ganz ehrlich Butterplätzchen, dann müsste ich einen Roman schreiben der das Format hier völlig sprengen würde.
Darum geht es ja nicht.
Sei versichert, dass ich selbstverständlich weiß in welcher Situation meine Tochter jetzt ist und wie sie sich fühlt und ob man diese phasen nun Trotzphase oder abnabelungsphase oder Autonomie phase oder kleinkinder Pubertät nennt...es gibt dafür tausend worte, bedeuten aber alle das gleiche. Auf Begriffen rumzureiten ist kleinkarierter "mutti hat frust und zu viel Zeit und schreibt aggressive antworten in Muttiforen"- Unsinn.
Im übrigen kann ich deine worte auch sehr gut lesen wenn sie nicht fettgedruckt sind und keine Ausrufezeichen dahinter sind.
Brüll doch bitte Zuhause deinen Partner an wenn du frust schiebst aber nicht mich hier o
im Forum, ich kenne dich überhaupt nicht und das würdest du sicher nicht tun wenn du mir persönlich gegenüber stehen würdest.

Du hast außerdem meine Frage nicht beantwortet. Wozu dann also überhaupt eine Antwort schreiben, wenn du nicht auf meine Frage eingehst.

Selbstverständlich kann man von den eigenen Kindern erwarten dass sie mal mitarbeiten. Hilfe von Kleinkind einzufordern funktioniert überhaupt nicht. Da kommt einfach zurück "will ich nicht, mach selber". Meine Tochter ist vllt erst 2,5 aber kann sprechen wie eine 5-jährige, sie spricht schon seit sie 10 monate alt ist ganze Sätze. Sie diskutiert mit mir wie ein erwachsener und da kommt man mit "hilf mir doch bitte" überhaupt nicht weiter. Da helfen nur klare Ansagen.
Bevor ich das alles schildere damit man es besser nachvollziehen kann, frag ich besser einfach nur nach dem Erziehungsstil von anderen. Im Grunde mache ich es nicht anders als die meisten hier schreiben.
Gut zu wissen.
Und wie du erzogen worden bist "Butterplätzchen", kann man schon an deiner Antwort hier sehen :)

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Re: Euer Erziehungsstil! Bitte Erfahrungen!

Antwort von Bagari am 21.07.2020, 10:48 Uhr

Hallo ihr lieben,
Vielen Dank für all die Antworten. Irgendwie ist es schön zu lesen dass ich im Grunde fast alles so mache wie die meisten hier. Natürlich kann man aus den wenigen Sätzen die ich geschrieben habe unmöglich heraus lesen wie was hier genau abläuft. Ich habe das nicht so umfangreich und detailliert beschrieben wie die meisten hier.(dazu fehlt mir auch die Zeit)
Aber ich habe mich fast überall wiedergefunden und ich stelle fest, dass niemand ein Patentrezept hat (habe ich auch nicht erwartet) und die meisten Eltern wie ich eine Mischung aus allem fabrizieren: Freiheiten, Regeln, ab und zu Ansagen machen, wo es geht auf Gefühle eingehen aber sich auch nicht auf der nase herum tanzen lassen...ich habe mal eine einen tollen Artikel gelesen in dem stand was heutzutage von Eltern alles erwartet wird. Die Liste war unglaublich lang und kompliziert. Und dann stand da was früher von Eltern erwartet wurde: "gib dem Kind ab und zu etwas zu essen". :)
Ich fand's großartig, weil es einem richtig vor augen führt in was für einer Gesellschaft wir angekommen sind, in der aus Kindererziehung eine Wissenschaft gemacht wird und man im Grunde Psychologe, Kinderarzt, Heilpraktiker, Ergotherapeut, Lehrer, Erzieher, Koch, Putzfrau, Leistungssportler und Veranstaltungskaufmann in einer Person sein muss, um aus dem eigenen kind den "perfekten Menschen" zu machen.
Absurd.
Ich mache deshalb alles nach Bauchgefühl, ohne jemals irgendwelche Ratgeber oder sonstwas gelesen zu haben. Interessanter Weise sind so auch viele Probleme die andere Eltern haben bei uns nie aufgetreten: Kind will nich allein schlafen, kind will nix essen, kind hängt nur an mamas Rockzipfel...hatten wir alles nie.
Da jedes Kind durch diese trotzpasen muss und Wutanfälle bekommt, hab ich selbstverständlich Verständnis dafür. Aber ich sehe es genauso wie einige andere hier, dass auch Mama ein Mensch mit Gefühlen ist und irgendwann der Zenit erreicht ist.
Unser Leben ist momentan extrem stressig mit chronisch krankem baby, Hausbau und Kleinkind in der Trotzphase. Mikromanagement hab ich noch nie gehört, kann aber versichern dass wir das hier nicht betreiben. Das mit den Gummistiefeln war nur irgendein Beispiel. Ich liebe meine Tochter sehr und das versichere ich ihr auch jedeb Tag. Das schimpfen kann ich mittlerweile umgehen indem ich einfach aus der Situation raus gehe und sie toben lasse bis sie sich beruhigt hat. Ich biete ihr nach kurzer Zeit an in meinen arm kommen zu können und wenn sie dann wieder ruhig ist, spreche ich sie nochmal auf das Thema an das zum Wutanfall geführt hat. Ansonsten hilft bei meiner Tochter folgendes ungemein:
Egal wie unfreundlich und patzig sie ist, egal wie genervt ich bin, ich bleib einfach ganz ruhig, ohne in meiner Stimme genervt zu klingen.
Das überträgt sich auf sie und sie dreht dann gar nicht erst richtig auf.

Einen festen Tagesablauf brauche ich nicht. Aber die Kinder brauchen den, die Struktur gibt ihnen Sicherheit.

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