Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Astrid am 18.06.2009, 11:18 Uhr

Das Einzige, was die Kinder wirklich brauchen, ist...

Hallo,

ich achte auch darauf, dass die Hobbys meiner Kinder sich in Grenzen halten (maximal zwei Hobbys pro Kind, z. B. ein Instrumentalunterricht plus eine Sportaktivität). Schlaue Entwicklungspsychologen betonen ja, dass das sog. freie Spiel die einzig wirklich nötige Form der Freizeitgestaltung für Kinder ist. Alles andere - vor allem die organisierten Hobbys - sind eigentlich (!) überflüssig, wenn auch nicht direkt schädlich. Überflüssig sind sie deshalb, weil hier Erwachsene die Kinder zu anderen Erwachsenen fahren, die die Kinder beschäftigen und ihnen sagen, was gemacht wird. Es besteht auch bei schönen Hobbys wenig Möglichkeit für Kinder, sich selbst etwas auszudenken, selbst etwas auf die Beine zu stellen, selbst zu entscheiden, unbeobachtet zu spielen. Das unbeobachtete freie Spiel aber wiederum ist - wie gesagt - das Wichtigste und Wertvollste.

Das Tolle ist also, dass das Einzige, was für ein Kind unbedingt in großen Mengen nötig ist, auch das Einzige ist, das rein gar nichts kostet! Hobbys sind ganz nett, aber nicht wirklich notwendig - auch nicht zur Förderung. Ein Kind fördern heißt, es viel mit anderen Kindern frei und möglichst auch phasenweise unbeobachtet (je nach Alter) spielen zu lassen. Dieses Spiel ermöglicht dem Kind, sich im Sozialverhalten mit anderen zu üben und zu messen, eigene Ideen zu entwickeln, sie mit dem Gegenüber abzustimmen und umzusetzen, gegen die Langeweile (die sehr wichtig ist!) eigene Fantasie zu setzen und z.B. auch seine momentanen seelischen Themen auszuagieren (z. B. in Rollenspielen). Ohne Langeweile keine Kreativität, kein Erfolgserlebnis!

Wenn ein Kind keine Möglichkeit hat, sich mal zu langweilen und die Erfahrung zu machen, dass dieses nie lang andauert, weil man ganz von selbst irgendwann eine prima Idee hat, dann kann tatsächlich Unzufriedenheit aufkommen. Alles wird fertig vorgekaut und vorgesetzt, alles stammt von Erwachsenen, alles wird beaufsichtigt und kontrolliert, es besteht kaum Freiraum. Nicht umsonst gilt bei Soziologen die sogenannte "Straßen-Kindheit", wie wir selbst sie zum Teil noch hatten und wie sie jahrhundertlang die Regel war, als absolute Idealform der Kindheit: Die Kinder gingen nach Mittagessen und Hausaufgaben auf die Straße und kamen erst bei Einbruch der Dunkelheit wieder rein, ausgetobt, fröhlich, rotwangig, voller Ideen - das ist das pure Glück!

Grüßle,

Astrid

 
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