Für alleinerziehende Eltern

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von spiky73  am 08.11.2016, 15:21 Uhr

Was soll ich noch tun - verantwortungsloser KV

Guten Morgen!

Ich habe den Thread verfolgt - und meine erste Reaktion war Unverständnis.
Dann bin ich etwas in mich gegangen, habe "unsere" Geschichte Revue passieren lassen - und muss gestehen, daß ich dich grundsätzlich verstehen kann. Nicht verstehen kann ich teilweise deine Reaktion.

Weißt du, bei uns ist die Situation nicht völlig unähnlich. Der Vater meiner Großen war US Soldat. Ich habe mich Hals über Kopf verliebt - und wusste, daß ich von ihm ein Kind wollte. Rückblickend kann ich sagen, daß die Beziehung so oder so gescheitert wäre. Damals mussten wir halt ständig fürchten, daß er in ein Kriegs- oder Krisengebiet gesendet wird, und da denkt man dann, man muß alles erzwingen, weil man eh nicht viel Zeit zusammen hat oder das gemeinsame Glück schnell vorbei sein kann...
Es kam dann aber ganz anders - ich wurde schwanger, und kurz vorm Entbindungstermin war er wieder in den Staaten. Zuerst versuchten wir noch, die Beziehung aufrecht zu erhalten, aber als das Kind acht Monate alt war, legte er sich eine neue Freundin zu, die er kurz darauf heiratete. Und von der er schon längst wieder geschieden ist.
Ich hatte daran sehr lange zu knabbern, denn SO hatte ich das ja auch nicht geplant!
Mir hat die räumliche Distanz natürlich sehr geholfen, der Beziehung Vater - Tochter nicht. Sie ist ihm fremd, er ist ihr fremd, sie sprechen nicht die gleiche Sprache, trotzdem haben beide den Wunsch nach Kontakt, und danach, diese "schwache" Beziehung irgendwie zu festigen oder zumindest nicht abreißen zu lassen...
Ich habe lange behauptet, daß das Verhältnis zwischen dem Vater und mir durchaus freundschaftlich war, eigentlich ist das aber die falsche Bezeichnung. Es war und ist freundlich-distanziert, aber wir reißen uns halt beide am Riemen. Für mich war allerdings auch immer klar, daß ich dem Kind zuliebe Zugeständnisse mache und lieber die Zähne zusammen beiße, selbst wenn mir das Messer im Sack aufgeht...

Was ich dir raten kann: Wenn du den Krieg nicht anders gewinnen kannst, mach dir den Feind zum Freund. Spring über deinen Schatten, lass ihn unter Umständen auch in die Wohnung, er soll am Leben des Kindes teilnehmen. Aber DU setzt dabei halt auch die Grenzen: Mach ihm klar, daß das Experiment sofort abgeblasen wird, wenn er sich daneben benimmt. Schlafen kann er woanders, es gab doch mal eine Website, wo Trennungseltern private Übernachtungsmöglichkeiten anbieten und finden konnten. Gibt es die noch? Da soll halt ER sich kümmern und zusehen, daß er länger als nur ein paar Stunden mit dem Kind verbringt.
Für mich war immer das Wichtigste, die Kommunikation aufrecht zu erhalten, auch wenn ich oft das Gefühl hatte/habe, mit einem Fünfjährigen zu reden. Aber es hilft ungemein, die widerspenstigen Väter mit ihren eigenen Waffen zu schlagen oder ihnen zumindest den Wind aus den Segeln zu nehmen...
Und noch etwas: So lange du beim Umgang dabei sein kannst (und sei es unter dem Deckmäntelchen der Übersetzungshilfe..), hast du natürlich auch noch ein bißchen die Kontrolle darüber, wie viele Liter Wasser am Ende des Tages in den Gummistiefeln drin sind... ;-)

Liebe Grüße, Martina.

 
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