Was ist eigentlich wenn ... aus Notwehr geschlagen wird ?

Guten Morgen !

Um Schläge geht es hier ja ständig - vielleicht hat jemand einen hilfreichen Gedanken zu folgendem Sachverhalt:

Man nehme ein getrennt lebendes Elternpaar mit zwei völlig unterschiedlichen Jungs. Kind eins groß, schwer, kräftig, mit dokumentiertem und attestiertem Aggressions- und Reizschwellenproblem und der Schwierigkeit "verbal angemessen zu reagieren", Kind zwei etwas jünger, eher zart, dafür mit flinkem Köpfchen, losem Mundwerk und der Fähigkeit, jede x-beliebige Person bei Bedarf im Handumdrehen rein verbal auf die Palme zu bringen durch zielsicheres Treffen der persönlichen Schwachstellen. Rivalität und Ärger unter den Jungs vorprogrammiert.

Man nehme dazu einen KV, der nachhaltig Kind zwei aufgrund seiner Intelligenz und Schlagfertigkeit bevorzugt und dies auch gern offen zur Schau stellt und kommentiert - gern auch auf dem Rücken von Kind eins, das sich diesen gemeinschaftlichen Angriffen - sh.o. - nicht wirklich "normal" im Sinne von konform zu den Regeln des zwischenmenschlichen Zusammenlebens zur Wehr setzen kann - TROTZ Einsicht und ehrlichem Bemühen (!).

Man stelle sich also vor, dass bei jedem Umgang Kind eins nach allen Regeln der Kunst gemobbt und provoziert wird - von Kind zwei und KV. Und dass Kind eins - TROTZDEM - seinen KV abgöttisch liebt und eigentlich alles tun würde, um endlich Anerkennung vor dessen ungnädigen Augen zu erlangen. Und dass Kind eins deswegen - und um seinen Vater nicht noch mehr an seinen Bruder zu verlieren - nicht auf den Umgang verzichten will - auch wenn jedesmal der reinste Psychoterror stattfindet.

Kind eins hat inzwischen glücklicherweise gelernt und verinnerlicht, seinen Frust nicht mehr ausnahmslos auf seinen Bruder zu projezieren, sondern durchaus zu sehen, welchen Einfluss das hanebüchene Verhalten des KV dabei hat. Beide Jungs haben - ab vom Zeitraum am und rund ums Umgangswochenende - inzwischen ein für diese Umstände wirklich gutes Verhältnis zueinander aufgebaut, auch wenn es an ein "normales" oder inniges Geschwisterverhältnis (noch) nicht heran kommt. Verprügelorgien von Kind eins gegen Kind zwei - ehemals an der Tagesordnung - sind inzwischen so gut wie vergessen.

Mich beschäftigt jetzt folgendes: Was passiert mit Kind eins und KV, wenn ...

Variante eins: ...es bei so einem Wochenende dazu käme, dass Kind eins auf seinen Vater losgeht - wobei es nach meiner Einschätzung dazu käme, dass es den KV mehr als nur ein blaues Auge kosten würde ?

Variante zwei - auch durchaus denkbar: Kind eins es schafft, sich soweit zu beherrschen, dass dem KV kein körperlicher Schaden entsteht, aber dem KV im Zuge einer der massigen Konfliktsituationen "die Hand ausrutscht" - und sich der KV evtl. später darauf berufen würde, dass diese Art Eingreifen notwendig gewesen sei, um beispielsweise sich selber oder Kind zwei zu schützen ???

Hat dazu jemand fundiertes Hintergrundwissen ? Das Jugendamt ist leider bei den "Was-wäre-wenn-Spekulationen" keine große Hilfe - ist ja noch nichts passiert ...^^. Aber muss es wirklich erst dazu kommen, DASS etwas passiert ? Und am Ende ist Kind eins praktischerweise so oder so wieder der Böse, obwohl Kind eins am allermeisten unter diesen "Spielchen" leidet ?

Mediation scheidet aus - leider. Der KV drückt sich. Er "hat ja kein Problem". Und Zeit für "solchen Scheiß" hat er auch nicht. Und beide, KV und Kind haben ja ihr "Recht auf Umgang" und wollen es auch wahrnehmen ... Die Situation ist irre ...

Danke und VG !