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Geschrieben von susiundstrolche am 08.04.2019, 21:19 Uhr

Spielsucht und die Grenzen der Erziehung bei GSR

Guten Abend,

ich bin gerade sehr verzweifelt.

Mein fast 13 jähriger Sohn (bin getrennt vom Vater seit 12 Jahren und lebe mit meinem Sohn, neuem Mann, seiner Tochter und 3 gemeinsamen Kindern zusammen) ist süchtig nach Spielen via Internet, genauer gesagt einem Spiel.

Bis vor einigen Wochen hielt er mit ihm zusammen verfasste Regeln noch ein und Mediennutzung mittels Handy und Tablet etc. war im Rahmen.

Jetzt läuft alles aus dem Ruder. Er ist nur noch am Spielen, vernachlässigt Schule , Hobbys und Familie, ist versetzungsgefährdet.
Ich habe zeitnah sein Handy einkassiert und WLAN gesperrt, nur nützt das nichts, weil genau da der Vater (hochstrittige Trennungssituation, zig Mal Gericht mit Ausgang immer mit Recht auf meiner Seite) dagegen agiert.

Kassiere ich Sohnemanns Handy ein, kommt er mit einem anderen vom Vater. Kassiere ich das ein geht das fröhlich so weiter.
Ich hatte 10 !!! Handys hier. Dann wurde mir mit Anzeige gedroht, weil diese ja Eigentum des Vaters sind (im Anzeigen ist er gut, ich hatte schon einige von ihm)
Er hat unseren Sohn angestachelt, dass dieser ein Recht auf WLAN und Handy hat und wenn dies hier nicht verfügbar ist solle er doch in die Wohnung des Vaters gehen.
Dort ist WLAN permanent verfügbar und unser Sohn nutzt das.
Schalte ich das WLAN aus fährt er mit dem Rad (wenn ich das einkassiere bringt er welche vom Vater an) zum Vater (8km) und daddelt. Auch, wenn der Vater nicht daheim ist, was oft vorkommt.

Konsequenzen, die ich ziehen kann habe ich keine mehr.
Sämtliche anderen Verbote etc. bringen nichts.
Mein Sohn macht größtenteils was er will. Kommt und geht wann er will.
Zwischendurch gibt es ganz kurze Phasen, in denen er meine Nähe sucht, mal wieder der Alte ist und sich normal verhält. Immer nur kurz.
Gespräche nützen nichts, Konsequenzen gibt es keine, da ihn nur Daddeln interessiert.

Jugendamt habe ich involviert, es gab ein Gespräch mit dem Vater, der sich da wohl hinsichtlich der Gefahren durch Medien sehr einsichtig gezeigt haben soll.
Der JA- Mitarbeiter kennt den Vater von den vielen Gerichtsverhandlungen und zweifelt diese Einsicht an. Aber was soll er machen???
Eine Beratung bei der Mediensuchtberatung lehnt der Vater ab.
Er sieht kein Problem. Kind hat ein Recht auf diese Medien, fertig. Sagt er mir, schreibt er mir. Was soll man als Kind sonst auch machen (O- Ton Vater).
Das JA kann nur reden, die können ja schlecht beim Vater vorbei gehen und dies kontrollieren. Die sehen schon das Problem, aber keine Möglichkeit, dieses zu lösen.

Unser Sohn erledigt nichts, aber auch gar nichts mehr für die Schule, wird nicht versetzt werden, nimmt keine Hilfe von mir an, hat die Nachhilfe verweigert, zwei Mal die Schule verweigert.
Ich bin am Ende meines Lateins und sehe keine Lösung.

Ein Gespräch bei einer Psychologin hatte ich, da hat er demnächst einen Termin.
Ich hoffe, er ist bereit, dort langfristig mitzuarbeiten bzw. hinzugehen.

DIe Lösung mit Entzug funktioniert einfach nicht ohne Mitarbeit des Vaters, der aber NULL Einsicht zeigt.
Ich bin total verzweifelt, weil ich Angst davor habe, wo das langfristig hinführt.

Gespräche mit meinem Sohn führen bei ihm nicht zu einer Verhaltensänderung.
Das Problem hingegen, also sein Problem mit der Mediensucht, konnte er bei der Beratung verbalisieren und reflektiert einschätzen.
Da aber der Vater nicht mitzieht laufen alle meine Konsequenzen ins Leere.

Zum Vater ziehen will mein Sohn nicht. Der Vater kann dies auch nicht gewährleisten, da er sehr oft auswärts arbeitet.

Die Gründe für die Mediensucht wurden von der Beratungsstelle (echt top die Leute dort, war allein mit meinem Sohn da) mit ihm herausgearbeitet: ganz klar Schule. Setzt sich unter Druck, hält sich für dumm, kein Selbstvertrauen, woraus ein Teufelskreis mit schlechten Noten usw. entstanden ist. Schule wird er demächst wechseln (muss ich vor Gericht erstreiten, da der Vater nicht einverstanden ist, GSR)
Alle anderen ursächlich in Frage kommenden Aspekte (Familie, Babygeschwister etc.) wurden beleuchtet, sind allesamt für Sohnemann positiv besetzt. Die Schule ist das große und einzige Problem, Artikuliert er auch selbst.
Die in der Schule ausbleibenden Erfolge und Bestätigung holt er sich bei diesen Spielen. Ebenso Erfolge.

Hobbys hat er, ich mühe mich, dass er diese auch weiter wahrnimmt, ist sehr schwierig, weil er oft "keine Lust" hat, also lieber daddeln will.
Zeit für ihn nehme ich mir. Ausflüge, Shopping, Eis, Film gucken, Kurztrip mit ihm allein.

Die Sucht bleibt.
Ich hab solche Angst. :-((((
Niemand kann uns helfen

 
14 Antworten:

Re: Spielsucht und die Grenzen der Erziehung bei GSR

Antwort von spiky73 am 09.04.2019, 1:53 Uhr

Guten Morgen!

Ich weiß nicht, ob ich dir viel raten kann... Aber mein Mitgefühl hast du auf jeden Fall.

Einer meiner Ex-Partner war spielsüchtig. Allerdings hat er an Automaten gespielt, da ging es auch noch um richtig viel Geld.
Seitdem reagiere ich sehr sensibel auf dieses Thema.

Es ist natürlich schwer, einen renitenten Pubertisten zu bändigen, vor allem, wenn er sich über sämtliche Ge- und Verbote hinweg setzt und zu allem Überfluss einen Vater an der Seite hat, der das Verhalten auch noch schön unterstützt.

Warst du denn schon beim schulpsychologischen Dienst? Hast du die Lehrer mit ins Boot geholt?
Eigentlich dürfte denen ja nicht daran gelegen sein, dass ein Schüler sich selbst solche Steine in den Weg legt und dann auch noch sitzen bleibt. Im Grunde müsste auch die Schule tätig werden, wenn solche Probleme offensichtlich werden - und das sind die ja inzwischen und lassen sich nicht mehr weg diskutieren. Dann würde die Kontaktaufnahme mit dem Schulpsychologen uU durch die Schule erfolgen.

Ich weiß nicht, ob zB eine sozialpädagogische Familienhilfe in eurem Fall überhaupt noch hilfreich wäre, glaube aber fast nicht.
Ich hätte halt keine Probleme damit, den Jungen auf irgendeine Art und Weise (vorübergehend) aus dem Haus zu schaffen und damit aus der Schusslinie zu nehmen. Und bis auf weiteres den Umgang zum Vater zu kappen.
Da wäre es mir egal, ob er in eine betreute Wohngruppe kommt oder in die Kinder--und Jugendpsychiatrie oder eine andere Einrichtung zur Suchtbekämpfung. Hauptsache, aus dem elterlichen Dunstkreis.
Ich hoffe, das klang jetzt nicht missverständlich. Ich wollte dir auf keinen Fall Versagen unterstellen und das ist auch hoffentlich nicht so angekommen. Aber ich kenne es aus meiner eigenen Erfahrung als Mutter, dass eine solche Zäsur manchmal oft das letzte Mittel ist, um die Beziehung zum Kind zu resetten und wieder zu einem guten Umgang miteinander zu bringen.
Darüber hinaus wäre Junior in dem Fall auch aus der ungeliebten Schule und könnte nach einiger Zeit eben wieder völlig frisch woanders durchstarten.

Was ist denn eigentlich die Problematik an der jetzigen Schule? Überforderung, weil er zB am Gymnasium ist und an einer Realschule besser aufgehoben wäre?

Liebe Grüße, Martina

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Re: Spielsucht und die Grenzen der Erziehung bei GSR

Antwort von Sternspinne am 09.04.2019, 8:35 Uhr

Hej Susi,

ich habe das ähnlich durch wie du.
Mein mittlerer Sohn hatte auch eine Phase, in der er extrem viel gespielt hat, auch diese suchterzeugenden Spiele.
Parallel ging er immer weniger zur Schule, bekam psychosomatische Beschwerden etc.

Der Vater war nicht wirklich präsent (da waren wir schon lange getrennt), hat das allerdings nicht so unterlaufen wie bei dir.

Mein Rat ist tatsächlich, bleib entspannt.
Das Problem deines Sohnes sind nicht die Spiele, es ist die Schule und unter Umständen auch der Umgang von dir und dem Vater.
Auch wenn es nicht so scheint, so macht es den Kinder extrem viel zu schaffen, wenn sie da für Machtkämpfe herhalten müssen.

Frag mal deinen Sohn, was seine Lösung wäre.
Und gib ihm Verantwortung dafür.
Es ist nicht schlimm, wenn er jetzt in der Schule absackt. Das würde er evtl. auch ohne Handy und Spiele, wie du sagst, hat er grossen Druck.

Da würde ich ansetzen.
Ich würde versuchen, das Machtspiel zu beenden mit dem Vater.
Aber nicht, indem du die Macht behälst, sondern indem du loslässt.

Hab keine Angst, wenn dann erstmal alles scheinbar den Bach runtergeht.

Frag deinen Sohn, was er gerne in Sachen Schule ändern möchte. Vielleicht einen Wechsel? Eine Wiederholung? Eine andere Schulform?

Bleib in Kontakt mit ihm, sprich mit ihm jeden Tag.

Mein Sohn war letztendlich "süchtig" nach der Community, die hinter dem Spiel steht, mit denen hatte er eine gute Freundschaft aufgebaut, mit einem davon ist er heute noch befreundet. Das ist sicherer als im reellen Leben gemobbt zu werden.

Unsere Lösung war, dass er einige Wochen in die psychosomatische Klinik gegangen ist, dort andere problembehaftete Kinder getroffen hat und einen guten Umgang mit dem Leben erlernt hat.
Ein Punkt war auch, und das hatte ich eigentlich im Sinn, die Trennung von den schwierigen Mustern, die wir hier gelebt hatten.

Heute, zehn Jahre später ist er ein sehr weiser junger Mann, der ein hohes Bewußtsein vom Leben hat, äusserst verantwortungsbewußt ist und sehr sozial und zuverlässig ist.
Das wäre er nicht, hätte er damals nicht diese schwierige Zeit durchgemacht, da bin ich mir sicher.

Und auch im Umkreis meiner nicht-PC-spielenden Tochter gab es keinen, der nicht exzessiv am PC gesessen wäre. Alle sind tolle junge Menschen geworden!

Also, häng es nicht so sehr am Spielen oder nicht Spielen auf, sondern guck, was dahintersteckt. Schule und Machtspiele sind Gift!
Auch bei dir ist ein sehr grosser Druck zu spüren, dass alles "richtig" verläuft. Lass los! Es gibt auch Umwege, die uns nicht gefallen.
Du hast ihn 13 Jahre lang Gutes vorgelebt, das wirkt!

Und nochmal, hab keine Angst!
Liebe Grüße

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Re: Spielsucht und die Grenzen der Erziehung bei GSR

Antwort von kravallie am 09.04.2019, 9:07 Uhr

ich bin ganz bei dir, sternenspinne!

die ap schrieb schon mehrfach im hf, da gibt es einige Nebenkriegsschauplätze.

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Re: Spielsucht und die Grenzen der Erziehung bei GSR

Antwort von 3wildehühner am 09.04.2019, 10:33 Uhr

Ich bin ehrlich - auch, wenn du das jetzt nicht hören möchtest:

Das Problem ist absolut hausgemacht und ist die Folge von extrem strengen Regeln bezüglich Handynutzung der Kinder in eurer Familie, deinen Problemen mit dem leiblichen Vater, aber auch dem Vater eurer Drillinge inklusive deiner Stieftochter und -auch wenn dein Sohn das angeblich nicht so sagt-der Situation mit den Drillingen.

Ich erinnere mich an einige Beiträge von dir, wo du von starken Problemen berichtest. Insbesondere deine Beiträge vom Sommer letzten Jahres:



https://www.rund-ums-baby.de/forum/Eigentlich-Patchwork-Problem_5280221.htm#

damals ging es größtenteils um die Handynutzung deiner Stieftochter, die du damals schlecht gemacht hast wegen des Themas.

Einige Zitate von dir:

"Ich bin normalerweise sehr konsequent und stringent in meinem Verhalten. Meinem Sohn gegenüber klappt das auch problemlos."


Damals habe ich dir geschrieben:

"Du darfst da auch die Beiden nicht vergleichen. Mädchen kommen deutlich früher in die Pubertät als Jungen.
Die sind mit 12 oft noch ganz „zahm“ im Gegensatz zu Mädchen!
Warte mal ab, wenn dein Engelchen auch in die Pubertät kommt!"

Ich muss hellseherische Fähigkeiten gehabt haben...was natürlich Quatsch ist, es ist einfach die logische Folge eurer ambivalenten Erziehung.


Das finde ich auch aufschlussreich; du hast einfach ein viel zu großes Thema aus der Handygeschichte gemacht:

"Ich finde, dass eine uneingeschränkte Handynutzung in dem Alter unengemessen ist. Das deckt sich übrigens mit den allgmeinen Empfehlungen hierfür.

Zumal sich unsere Kinder im Handykonsum schlecht selbst regulieren können und schnell ins zu viel Daddeln und immer am Handy hängen verfallen.
DAS finde ich ehrlich gesagt nicht gut und gesund, deshalb kommt da machen lassen nicht in Frage."

Dein Sohn flüchtet sich auf der einen Seite sicherlich in das Handydaddeln, denn er HAT ja nicht nur schulisch einen Haufen Probleme, aber dass das Handy so einen großen Stellenwert besitzt, liegt an eurem Umgang mit der Nutzung.

Verbotene Früchte sind süß!

Und durch dein ständiges Abnehmen aller Geräte und deine negative Einstellung dazu, ist der Reiz und die Begierde danach extrem groß.

Zudem musst du dich so mit IHM ALLEINE beschäftigen-nicht nur mit einem Ausflug zwischendurch, sondern du musst richtige Gedanken machen. Ich sehe da auch einen Schrei nach Aufmerksamkeit, denn auch wenn du meinst, mit den Drillingen und dem Stiefvater sei alles "Rama" und er sage, es sei kein Problem und NUR die Schule. Aber er ist in einem Alter, in dem er bereits genau weiß, was er sagt und er weiß, dass du das nicht hören möchtest.

Dann ist da die Situation mit dem leiblichen Vater, der für ihn mehr Verständnis zeigt, während du dann versuchst, den Umgang zu unterbinden bzw. zu minimieren und im Grunde, das, was der Vater macht, ständig kritisierst und statt mit dem Vater zusammenzuarbeiten, immer gegen ihn agierst.
Dein Sohn steht da total zwischen den Stühlen!

Gerade in dem Alter ist es wichtig, nicht alles zu verbieten und auf Augenhöhe mit den Jugendlichen zu kommunizieren.

Leider ist die gesamte Situation nun sehr festgefahren.

Mein Ratschlag ist:
Nimm den Druck ganz heraus!
Was ist so schlimm daran, wenn er das Schuljahr nicht schafft? Es haben schon viele Schüler vor ihm mal ein Jahr wiederholt und wenn er sogar die Schulform wechseln wird, ist es jetzt doch geklärt.
Lass ihn das Handy nutzen! Zuhause kannst du bestimmte Zeiten festlegen, aber nicht zu kurz.
Was beim Vater ist, ist beim Vater. Agiere nicht immer gegen den Vater. Dadurch treibst du deinen Sohn viel mehr dorthin, als wenn du akzeptierst, dass der Vater anders erzieht.

Ich finde, dass du das "Suchtproblem" viel zu sehr aufbauschst und mit Sprüchen "Die Sucht bleibt. Ich hab solche Angst. Niemand kann uns helfen" sehr dramatisierst.
Wenn du zur "Mediensuchtberatung" gehst und vorher kommunizierst, dass dein Sohn süchtig ist, ist klar, dass die dort sagen, es sei eine Sucht.
Aber das Problem liegt an anderer Stelle! Die Schule hat er immerhin benannt.

Ist es möglich, dass er JETZT die Schule wechselt? Er könnte eine Klassenstufe runter gehen, sich dieses Schuljahr schon in der Klassengemeinschaft einfügen und einleben und dann auf der neuen Schule die jetzige Klasse mit freiem Kopf komplett mitmachen.

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ich hab jetzt mal einige Tage nachgedacht...

Antwort von desireekk am 10.04.2019, 21:57 Uhr

Hallo,

ich hab jetzt mal einige Tage nachgedacht...

und soweit ich jetzt deine Situation mitbekommen habe trage ich folgendes zu diesem Post bei:

1.) dein Großer sitzt zwischen den Stühlen. Aber total.
Klar, der Vater hat seinen Stuhl "weiter weg gerückt", aber manchmal ist das einfach so.
Dass er damit dem Kind keinen Gefallen tut ist richtig, aber dazu werdet ihr eben immer ZUSAMMEN Eltern sein und euch gegenseitig mit solchen Situationen konfrontieren.

Ich würde NICHT müde werden gemeinsam beim Jugendamt Termine zu haben, einfach für meine eigenen Seelenhygiene, aber allzuviel wird das nicht bringen...

2.) Aus meiner Langzeiterfahrung kann ich aber darüber berichten was aus solcher Situation entstehen kann:
Mutter AE, ein Kind (Bub), erst einige Jahre Kontakt mit Vater (10 km weg in gleicher Stadt), dann überwirft sich der Vater mit der Mutter, kein Kontakt. Mutter bemüht sich nach einigen Jahren wieder für das Kind (damals dann so ca. 12-13 J.), Kontakt kommt wieder in die Gänge.

Mutter eher strenge, klare Regeln. Vater eher "entspannt" und Weg des geringsten Widerstandes.

Kontakt zum Vater wurde tendenziell besser und eher mehr.
So, das Kind wird 14, genießt die Wochenenden mit "Freigang" beim Papa... irgendwann kommt es auch mal zu einem gemeinsamen Urlaub, etc.

Ende vom Lied: seit er 17 ist lebt er jetzt komplett beim Vater, die engen Regeln (im Vergleich zum Vater) der Mutter gingen gar nicht mehr. Er kommt noch ab und zu, hat 1 Jahr vor dem Abitur die Schule geschmissen, macht jetzt Ausbildung...

Ich fürchte, ihr entwickelt Euch in eine ähnliche Richtung. der KV wollte auch hier bei meiner Bekannten nicht wirklich die "Kinderbetreuung" übernehmen, aber als er halbwegs "erwachsen" war konnte er dann beim Vater leben, ist ja kein Aufwand mehr UND der KV spart sich jetzt den Unterhalt. Und ja, das Kind hat ja Ausbildungsvergütung und muss nun Zuhause abgeben...

Ich verstehe deine Sorgen, aber ich denke, Du wirst dich mehr/besser strecken müssen wenn Du den Kontakt zum Kind nicht verlieren willst.

Gruß

D

P. S. mein Mann erzieht(verwöhnt seine Mädels auch ganz anders als ich meine Söhne, ich selbst weiß also auch um die Patchworküproblematik

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Re: ich hab jetzt mal einige Tage nachgedacht...

Antwort von pauline-maus am 11.04.2019, 10:33 Uhr

darf ich fragen wie sich die erziehung von deinen kindern ,von denen deines mannes und seinen kindern unterscheidet? und findet das unter einem dach statt?

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Re: Spielsucht und die Grenzen der Erziehung bei GSR

Antwort von susiundstrolche am 11.04.2019, 17:12 Uhr

Hallo Sternspinne,

vielen lieben Dank für deine Antwort.
Es tut gut zu lesen, dass bei Euch alles gut geworden ist.
Das ist auch meine große Hoffnung, dass er sich auf das besinnt, was ich ihm mitgegeben habe.
Er ist sonst ein so liebenswerter, hiilfbereiter und schlauer Bursche, der eigentlich immer gern überall gesehen ist.

Mein Sohn äußert sich auf alle Fragen mit "ich weiß nicht", "ist eh alles sinnlos". Er ist in solchen Dingen nie der große Redner gewesen, aber ich empfinde das so, dass er jetzt kein Licht mehr am Ende des Tunnels sieht was die Schule angeht.

Das Schulproblem basiert auf seinem geringen Selbstbewusstsein was Schulleistungen angeht, ein Defizit, dass seinen Ursprung wohl in der furchtbaren Grundschulzeit hat.
Dort gab es permanent Probleme mit der Lehrerin, nicht nur meinem Sohn ging es so, auch anderen Jungen, die jetzt ähnliche Probleme haben, weil sie von der Lehrerin niedergemacht wurden.
(haben Mütter, die zur Abholung vorm Klassenzimmer standen (hier so üblich) mehrfach mitbekommen.

Ich mache ihm keinen Druck, mir wäre einfach nur wichtig, dass er wieder ins Leben findet.
Ein Jahr zu wiederholen und/oder zu wechseln ist doch in Ordung.
Ich möchte doch nur, dass er Freude am Leben hat und glückklich ist. Das ist er momentan offensichtlich nicht.
Man sieht ihm das schon an und er verhält sich vollkommen anders.

Aktuell streben wir den Schulwechsel an. Vermutlich gegen den Willen des Vaters per Gericht.
Die psychologische Betreuung läuft auch.

Danke dir vielmals!
Ich bemühe mich schon sehr, fest daran zu glauben, dass er seinen Weg gehen wird.

VG

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Re: ich hab jetzt mal einige Tage nachgedacht...

Antwort von desireekk am 11.04.2019, 18:06 Uhr

Naja....

Da sind "harte" Faktoren wie:

- meine bekommen Taschengeld, seine nicht (sie sagen was sie brauchen/wollen, er kauft)

Dann anderes wie:
- er fährt seine Kids ständig überall hin, habe ich so nicht gemacht, meine mussten sich auch mal selbst organisieren und schauen wie sie rumkommen (heißt ja nicht dass ich nie fahre, aber man soll auch mal selbst organisieren lernen).
- "Muss" man grüßen, danke sagen., etc. (meine MÜSSEN, seine nicht)
- meine Kinder "müssen" alles essen bzw. ich koche nicht extra, nur weil einer z. B. keine Würstchen mag o. ä.

In vielen Dingen musste ich "nachgeben" einfach weil man eben zusammenwächst:

- Früher gab es bei uns Zuhause max 3x im Jahr Cola, Fanta & Co....
Nun gibt es das hier ständig, weil mein Mann z. B. Saft nur in homöopathischen Dosen zu sich nimmt. Meine trinken aber alles quer durchs "Gemüsebeet" (Wasser, Tee, Softdrinks, Saft, Milch) insofern geht das OK
- Dafür muss er jetzt ab und zu auf Fleisch verzichten, oder Vollwertnahrung zu sich nehmen :-)

Nunja, meine haben schon verstanden dass eben einige Uhren anders ticken, maulen wenn sie es doof finden, verstehen aber insgesamt dass es eben nicht 100% gleich ist….es ihnen aber soooo schlecht nicht geht.

Gruß

D

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Re: ich hab jetzt mal einige Tage nachgedacht...

Antwort von pauline-maus am 11.04.2019, 21:15 Uhr

Mhm ich stelle mir das schon schwer vor , wenn 2 Erziehungsstile aufeinandertreffen aber den Kindern zuliebe sollte man schon einen konsenz finden.
Oder eben nicht zusammen wohnen, das wäre für alle am einfachsten.
Aber ich Rede schlau,ich bin nicht in der situation

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Re: ich hab jetzt mal einige Tage nachgedacht...

Antwort von desireekk am 12.04.2019, 16:16 Uhr

Ganz ehrlich: ich hätte nicht zwingend zusammenziehen müssen...

Aber ständig über 6200 km getrennt zu sein bzw. zu pendeln ist auch nicht prickelnd :-)

Die ersten 2-3 Jahre waren echt schwierig, aber jetzt hat es sich eingependelt.
Alle mussten nachgeben, ich mehr, er weniger, aber fas ist OK so. Wir haben viel voneinander gelernt, meine Buben haben vieles mitmachen müssen, Aber auch Dinge gelernt die ich alleine nie hätte "beibringen" können.

Nicht sicher ob ich es nochmal so machen würde, aber bereuen tu ich es nicht!

LG

D

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Re: ich hab jetzt mal einige Tage nachgedacht...

Antwort von Leena am 12.04.2019, 18:33 Uhr

Na ja, aber auch bei mehreren Kindern erzieht man ja als Elternteil selbst nicht komplett gleich, einfach weil die Kinder schon unterschiedlich sind!

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Re: Spielsucht und die Grenzen der Erziehung bei GSR

Antwort von susiundstrolche am 12.04.2019, 21:31 Uhr

Liebe Wildehühner,

Ich erinnere mich gut an deinen Beitrag, der mir damals, das schrieb ich auch, zu denken gegeben hat.
Wir haben tatsächlich die Handyregeln gelockert und waren nicht mehr so streng wie vorher.

Unsere Familiensituation und die Situation meines Sohnes sind ingesamt sehr komplex. Es gelingt kaum, alle Asoekte und Facetten, die da reinspielen hier niederzuschreiben und ist demzufolge auch schwierig für den Leser, die Situation in Gänze zu erfassen.

Ich beschäftige mit TÄGLICH ALLEINE mit meinem Sohn. Wir führen Gespräche, spielen regelmäßig Tischtennis und schnattern dabei und gerade auch bei Ausflügen (Wanderungen etc.) ist oft Zeit, mal länger und intensiver miteinander ins Gespräch zu kommen.

Die ursächliche Zuordnung auf Schule als Ursache kommt übrigens vom Psychologen, der das wohl ausführlich erörtert hat. Nicht von mir.

Deine Vorschläge habe ich alle schon umgesetzt. Schulwechsel wird initiiert, klappt hoffentlich demnächst schon, Handy darf er sehr großzügig, fast immer, nutzen.

Ich hoffe sehr, der Schulwechsel bringt Besserung.
Es wäre schön, wenn es ihm endlich besser ginge.

Danke für Eure Antworten, die mir sehr geholfen haben!

VG

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Re: Spielsucht und die Grenzen der Erziehung bei GSR

Antwort von 3wildehühner am 12.04.2019, 22:22 Uhr

Ich finde toll, dass du dich so reflektieren kannst! Ich wünsche deinem Sohn, dass er in der neuen Schule gut ankommt und dort Freunde findet, mit denen er seine Freizeit lieber verbringt, als mit dem Handy! Und euch allen wünsche ich, dass ein Ex nicht immer gegen euch arbeitet!

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Re: ich hab jetzt mal einige Tage nachgedacht...

Antwort von pauline-maus am 13.04.2019, 1:07 Uhr

Das stimmt schon,nur glaube ich das Eltern eines gemeinsamen Kindes ungehemmt er in die jeweilige Erziehung des andere reinreden , als wenn es nicht die eigenen sind und das sind dann schon Konfliktpunkte die Partnerschaft betreffend.
Aber wie gesagt alles nur graue Theorie meinerseits

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