Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von max am 06.08.2008, 22:15 Uhr

Schüchternheit oder doch nicht?

hallo!

ich weiß, eigentlich bin ich hier nicht richtig mit meiner frage aber hier gibts ja auch ältere kinder.

und zwar wollt ich loswerden was mich seit gestern irre beschäftigt. lisa ist 9 und körperlich etwas hinterher wo wir auch physio jetzt machen und das bessert sich gut.
jetzt zum eigentlichen thema: sie ist extrem schüchtern fremden gegenüber, immer noch. d.h. sie redet da nicht wirklich viel und wenn meistens sehr leise. es hat sich so eingebürgert dass mein papa mit ihr an ihrem geburtstag mit ihr einkaufen geht, also nur opa-enkel zeit (2 std. oder so). das machen sie jetzt schon seit 3 oder 4 jahren so. ansonsten sehen wir meinen papa nicht so oft, also so alle paar wochen, monate mal.

ich weiß mir ehrlich gesagt auch nicht mehr wirklich viel mit ihm zu reden. da wir uns so selten sehen, hm, schwer zu erklären. er hat neu geheiratet und irgendwie ist es komisch.

also, jetzt war wieder mal so ein opatag für lisa. gestern hab ich mit meinem papa telefoniert und er meinte was denn mit ihr los sei, sie redet gar nichts mehr bei ihm und sie ist komisch und überhaupt, das ist nicht normal für ein kind. sie braucht therapie usw.

hm, mich macht das total fertig. zum einen bin ich auf meinen papa sauer, so wie er das gesagt hat, das ist einfach nicht ok finde ich. er war so...anklagend...als ob ich lisa was antun würde oder keine ahnung, sie isolieren würde und sie von daher kein sozialverhalten hätte. wohl gemerkt, bei mir und oma, papa,...redet sie ununterbrochen.

ist das noch normal wie sie sich verhält für eine 9jährige oder sollte ich mir wirklich sorgen machen? andererseits machen wir eben schon physio, sie war lange in logopädie. ehrlich gesagt, ich will ihr nichts mehr aufbrummen, da ich ja ganztags arbeite, wäre auch gar nicht so wirklich zeit dafür und wäre nur stress.

was sagt ihr da dazu, mir ist klar, ferndiagnosen sind immer schwierig aber ich denke, sie war immer so eine art grenzfall ob therapiebedürftig oder nicht.

lg max

 
4 Antworten:

Re: Schüchternheit oder doch nicht?

Antwort von matiz am 06.08.2008, 22:39 Uhr

Hallo max,

direkt zu Lisa persönlich kann ich Dir nix raten, wie Du schon geschrieben hast, ist eine Ferndiagnose, ohne das Kind zu kennen, immer schwierig ...

Aber:
ich kann Dir nur von mir und meiner Kindheit was sagen; nämlich ich war auch extremst schüchtern als Kind ... das ging so ca. im Kindergartenalter los und war so bis ich ca. 13 J. alt war.

Ich hab mich nix getraut, habe nie was gesagt, bin immer sofort puterrot angelaufen, mehrere Kinder auf einem Haufen waren mir immer zuwider etc.

Sogar als ich ca. 10 J. alt war, und mit meiner (4 J. jüngeren Schwester) beim einkaufen war, musste meine Schwester(!) an die Kasse gehen, und die Sachen zahlen, weil ich mich nicht getraut habe :-/

Hab sogar auch in der 4. Klasse mal lieber in die Hose gemacht, bevor ich aufs Klo in der Schule gegangen bin, weil dort einige größere Mädels (5.+6. Klasse) waren, die dort geraucht haben ... und ich hatte Angst, daß sie mir irgendwas "tun" würden, wenn ich da auf Klo gegangen wäre.

In meinem Zeugnis der 3. Klasse steht im Text oben drin "die sehr schüchterne und gehemmte Schülerin"

Hab mich auch z.B. NIE gemeldet in der Schule, weil ich mich nicht getraut habe.

WARUM ich so war? - Keine Ahnung.
Ich hatte eine schöne Kindheit, keine Probleme mit meinen Eltern, keine sonstigen Probleme ... nix.

Irgendwann als ich dann so ca. 13 oder 14 J. alt war, hab ich mich quasi selbst therapiert ;-)
Hab mich zu manchen Situationen gezwungen bzw. mich überwinden müssen, bis ich irgendwann gemerkt habe, so schlimm ist das gar nicht.

Und mit ca. 18 J. war diese Schüchternheit dann eigentlich weg.

Aber ich muß sagen, selbst heute, mit 36 J., gibt es noch manchmal Situationen, wo ich mich innerlich dazu überwinden muß, irgendwas zu machen. Aber das ist ganz selten und das hab ich im Griff.

Bei meiner Tochter hatte ich auch Angst, daß sie das übernimmt. Darum hab ich sie von frühester Kindheit schon immer bestimmte Sachen alleine machen lassen, z.B. solche Sachen, ihr Geld zu geben und sie alleine in den Bäckerladen zu schicken, um z.B. eine Breze o.ä. zu kaufen. Ich hab draußen gewartet.
Oder irgendjemanden zu fragen, z.B. bei McDonalds an der Kasse nach einem Strohhalm usw.

Das mögen für andere völlige Lappalien sein, aber ich hätte sowas als Kind NIEMALS gemacht!!
Meine Tochter macht das gut, und traut sich das alles auch.

Meine Eltern haben da nie irgendwie entgegen gearbeitet, sondern im Gegenteil, meine Gehemmtheit auch immer noch unterstützt.
Wenn ich irgendwas nicht machen wollte, haben es halt meine Eltern für mich gemacht. (Sachen gekauft, nachgefragt usw.).

Wie verhält sich Lisa denn so in der Schule? Meldet sie sich öfters?

Und macht sie außerhalb irgendwelche Sachen freiwillig? Also alleine irgendwo hingehen, fremde Leute nach etwas fragen oder so?

War jetzt ein langer Bericht, aber vielleicht hilft dir das ein bisschen :-)

Ich denke, es gibt einfach Menschen, die von Natur aus extrovertierter sind als andere.
Bei Lisa ist das halt in die introvertiertere Richtung.
Wie warst Du denn als Kind? Oder der Papa von Lisa?

lg,
matiz

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@matiz

Antwort von max am 06.08.2008, 22:46 Uhr

hallo und danke für deine aufbauenden worte!
in der schule meldet sie sich nicht wirklich, höre ich seit der 1. klasse. das habe ich übrigens auch nie gemacht lt. meiner mutter die sich das immer von den lehrern anhören musste.

einkaufen geht sie alleine aber gut, da muss sie ja nicht viel reden, in der trafik hält sie die zeitschrift hoch und zahlt aber jetzt z.b. im restaurant zum kellner "zahlen" sagen, das hat sie früher gemacht, jetzt aber nicht mehr. auch viele kinder mag sie eigentlich nicht wirklich. ich hab auch nie mit fremden kindern gespielt und ich bin auch heute noch eher ein einzelgänger, habe wenige freunde

hm, mich ärgert ja auch viel mehr WIE mein vater das gesagt hat. das ist typisch für ihn, da muss immer alles und jeder perfekt sein wenn was nicht nach seinen vorstellungen geht, dann keift er rum.

lg max

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@max

Antwort von Suka73 am 07.08.2008, 9:24 Uhr

Moin nach Ö :o)

also zuerst mal, da Du Dir ja um das Thema vorher schon Gedanken gemacht hast, kam der Spruch Deines Vaters mit Sicherheit nicht überraschend. ABER ich denke, dass Du das "anklagen" vielleicht auch ein wenig reininterpretiert hast. Keiner gibt Dir die SChuld, auch nicht Dein Vater. Gut, ich war beim Telefonat nicht dabei... aber versuche, seine Verwunderung und sicherlich auch ein wenig seine Unsicherheit und sein Ärgernis darüber zu verstehen. Stell Dir vor, Du triffst Dich mit jemandem, den Du nicht sooo oft siehst und der redet nicht mit Dir, das fändest Du sicherlich auch irgendwie doof, oder?!

Gibt solche und solche Kinder. Ich kann Dir Simon ausleihen, dann bist Du froh, dass Deine Tochter wenig redet, vor allem wenig zu Fremden, was ich spontan jetzt gar nicht mal so schlecht finde. Simon labert ALLES und JEDEN an, und das finde ich mitunter schon recht grenzwertig.

Die Tochter meiner Nachbarin ist auch eher ruhig, sie ist jetzt 8. Sie klebt auch an Mama, wenn fremde Leute dazu kommen und braucht erstmal ne Weile, um die Leute "abzuchecken" und dann für sich zu entscheiden, ob sie ihnen trauen kann oder nicht. Das war mit mir genauso, dabei war ich die Nachbarin und wir kannten uns schon ne ganze Weile...

Ist Ihr Verhalten in der Schule auffällig? Also ist sie auffällig ruhig, spielt sie mit anderen Kindern oder nicht, wie verhält sie sich Lehrern gegenüber? Wie erklärt Deine Tochter sich das selbst, wenn Du sie fragst?

LG Sue

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Für mich gibt es da genau ein Kriterium

Antwort von +emfut+ am 07.08.2008, 16:55 Uhr

Leidet das Kind darunter?

Wenn ja -> helfen (lassen)
Wenn nein -> Rücken stärken und ansonsten in Ruhe lassen

Ich war als Kind extremst schüchtern, und habe da sehr drunter gelitten. Aber wohl auch eher, weil meine Schüchternheit mit meiner Persönlichkeit (ich bin eigentlich ein sehr geselliger Mensch) kollidierte.

Wenn es für Lisa so paßt, wie es ist, würde ich nix machen. Wenn sie selber es nicht schön findet, dann würde ich mich um Hilfe kümmern.

Ob das irgendwem anders paßt oder nicht, wäre mir grad egal.

Ach so, noch was zu Deinem Vater: Ich finde es grundsätzlich nicht verkehrt, daß er es angesprochen hat. Ich finde es schlimmer, wenn Leuten was auffällt, und sie nichts sagen. Mir ist bewußt, daß ich als Mutter manchmal "betriebsblind" bin. Allerdings ist es Deine Entscheidung, ob und was Du unternimmst.

Gruß,
Elisabeth.

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