Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von affenbande1 am 09.08.2009, 9:03 Uhr

Brauche mal Rat

Hatte vorige Wochen schon mal geschrieben, dass mein Mann mich wegen einer Anderen verlässt. Ich mache mir nun Gedanken darüber wie ich es allein alles schaffen soll.
Es ist so, ich habe einen 3 Jahre alten Sohn, welcher auch noch sehr viel Aufmerksamkeit brauch. Jetzt bin ich schwanger mit Zwillingen (29.Woche) und eines der beiden hat auch noch eine Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte.
Also dieses Kind macht noch mehr arbeit als ein ganz gesundes.
Was soll ich nur machen? Bin total verzweifelt und habe Angst das mein Großer total zu kurz kommt.
Nun bin ich von meiner Ärztin auch noch dazu verdonnert wurden so oft wie nur möglich zu liegen, da GMH sich schon verkürzt.
Ich bin total am Ende.

 
9 Antworten:

Re: Brauche mal Rat

Antwort von Anjaunddavid am 09.08.2009, 9:12 Uhr

Ruf gleich morgen früh bei deiner Krankenkasse an und beantrage ab SOFORT einen Haushaltshilfe.
Hole dir ein Attest dafür von deinem FA.
Bestehe bitte drauf, denn du wirst wahrscheinlich erst zu hören bekommen, dass du niemanden brauchst.
Aber mach bitte DRuck, dann bekommst du auch Hilfe!
Wenn es nicht klappt, melde dich bei der Diakonie/Caritas und bitte um deren Mithilfe.

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Re: Brauche mal Rat

Antwort von vallie am 09.08.2009, 9:15 Uhr

ich hab das jetzt grad nicht mehr im kopf, ist dein mann sicher weg oder wollte er noch überlegen....????

nachdem er der vater aller kinder ist, würde ich ihn bei allem übel in die pflicht nehmen. auch wenn er in liebe mit einer anderen ist, hat er dennoch verantwortung und kann sich um seinen sohn kümmern.
lippen-kiefer-gaumen spalte, damit kenne ich mich nicht aus, aber ich denke nicht, daß es als behinderung angesehen werden muß. werden die kids nicht schon im säuglingsalter operiert?
es wird kein zuckerschlecken, aber du schaffst das sicher, denk an anja, die hat 6 und ist allein!!!! dazu hast du noch einen vater, dem ich mal die ohren langziehen würde!!!
was ist mit eltern, freunden??

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Re: Brauche mal Rat

Antwort von kyraleya am 09.08.2009, 9:31 Uhr

hallo du!

lass dich mal unbekannterweise knuddeln

das kommt mir sehr bekannt vor...

mein mann hat mich mit unseren zwillingen wegen seiner chefin verlassen als diese grade drei wochen alt waren und wir mitten im umzug steckten...
ich habe beide voll gestillt und nebenbei noch meine zwei großen (damals 13 und 9) gewuppt...

...von behördengängen und schulummeldungen und und und will ich garnicht erst reden...

hätte ich nicht soviel hilfe von meinen eltern und schwiegereltern gehabt, würde ich vermutlich immer noch zwischen umzugskartons und nicht aufgebauten möbeln mit diversen nervenzusammenbrüchen hier rumsitzen...

ich kann dir nur den tip geben: leg dich hin wann immer es geht!
geht der große schon zum kindergarten?
dann ruh dich in der zeit aus!
wenn er schläft geh auch direkt ins bett.
lass den haushalt, haushalt sein - mach nur das nötigste.
und wenn die zwerge erstmal da sind, findet sich bestimmt jemand der mit ihnen spazieren geht.
bei mir war´s so- gut ich hab aber auch wie gesagt sehr viel hilfe von meiner und seiner familie gehabt!

deinen großen kannst du ja schon mit einbeziehen.
er kann die flasche halten oder die baby´s schaukeln damit sie schlafen oder ein liedchen einüben oder oder oder...

ich kann gut verstehen das du jetzt erstmal fertig mit den nerven bist, aber glaub mir: es wird sich alles einspielen!

und in ein zwei jahren freust du dich wie gut du das alles hinbekommen hast, und was du für geniale kinder großgezogen hast!!!!

kopf hoch!!! das wird schon!!!

ganz liebe grüße
kirsten

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Re: Brauche mal Rat

Antwort von affenbande1 am 09.08.2009, 10:00 Uhr

Ich habe keine Hoffnung mehr das er noch zur Besinnung kommt. Der denkt im Moment nur an sich.
Ich weiß auch nicht ob ich es ertragen kann, wenn er hier auf der Matte steht und sich um die Kinder kümmern möchte. Es tut so weh.
Ich weiß auch das ich es lernen muss damit umzugehen, aber es wird schwer.

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Re: Brauche mal Rat

Antwort von vallie am 09.08.2009, 10:03 Uhr

das verstehe ich gut, aber mach ihm sein neues leben so unangenehm wie möglich.
die next soll schon wissen, daß sie sich einen vater von 3 kindern "geangelt" hat. vielleicht hilft dir diese sicht ein bißchen weiter ( bevor jetzt wieder andere kreischen, auf der elternebene ist sie noch lange nicht; natürlich ist vater sein nicht unangenehm! )

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Re: Brauche mal Rat

Antwort von affenbande1 am 09.08.2009, 10:03 Uhr

Tja mit Hilfe ist das so eine Sache, Meine Mutter ist allein und arbeitet noch und sie sagt das sie das nicht mehr so schafft. Meine Schwiegereltern wohnen 200 km weg. Die würden zwar mal am WE kommen.

Eine Haushaltshilfe habe ich schon beantragt, die sich in der Zeit nach dem KIGA um ihn kümmern soll. Habe aber noch keinen Bescheid.

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Re: Brauche mal Rat

Antwort von Anjaunddavid am 09.08.2009, 10:07 Uhr

Deswegen sollst du ja Druck machen.
Ich hatte mal ne schlimme Lungenentzündung, war alleine mit fünfen und es ging NICHTS mehr.
Die Krankenkasse meinte auch, dass das dauert..........ich habe dann gesagt, dass ich so lange am Telefon bleibe, bis jemand erscheint oder ich mich in die KLinik lege.
Eine Stunde später war eine Hilfe da.

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Re: Brauche mal Rat

Antwort von affenbande1 am 09.08.2009, 10:12 Uhr

Habe als Haushaltshilfe eine Nachbarin angegeben, welche meinen Sohn nach der KITA bespielt. Mir wurde von der KK gasagt das die dann rückwirkend zahlen.
Wenn nicht werde ich mich mit ihr schon einig.

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Re: Brauche mal Rat

Antwort von Semiha am 09.08.2009, 13:36 Uhr

Hallo,

ich habe deine Zeilen gelesen und erst im letzten Satz schreibst du von Verzweiflung und deinen Gefühlen. Du setzt dich ja ganz an letzter Stelle.
Gebe Verantwortung ab. Du musst nichts alleine schaffen und erstrecht nicht perfekt.
Manchmal sind auch Bekannte und Familie mit gewissen Krisen/Scheidung/Trennung auch überfordert.
Deine Mutter kann ihre Hilfe anbieten indem sie dich einfach mal bekocht, nach dem rechten sieht, zuhört. Meine Mutter ist inzwischen auch recht alt geworden und in Rente. Sie hat lange gehadert, ob sie uns 3 hier lassen und ihren wohlverdienten Aufenthalt in der Türkei geniessen sollte.

Es gibt viele gute Beratungsstellen, wende dich an das Jugendamt ( ich habe mit etwas Druck auch dort sehr gute Hilfen bekommen ).
Da du ja nun viel liegen musst, könntest du erstmal um eine telefonische Beratung bitten. Haushaltshilfe ist auch wichtig und lasse dich bitte nicht mit 3-4 std/tag abspeisen.
Und vergiss bei alledem nicht, dass DU jetzt wichtig bist.

Du bist nicht am Ende, nach der Trauer kommt ein neuer Lebensabschnitt.
Schwachsein darfst und sollst du. Verluste bergen neues Leben in sich.
Ich denke nicht, dass dein Mann dir die ganze Arbeit (Haushalt, Kindererziehung, Förderung,usw.) abgenommen hat. Warum also solltest du es in Zukunft nicht alleine schaffen?
Wir leben Gott sei Dank in einem Land, wo Menschen, die Unterstützung brauchen auch bekommen.
Ich weiss, es ist keine grosse Hilfe und die Gefühle wie Wut, Hass, Verzweiflung, Ängste werden anfangs immerwieder hochkommen, aber es ist ein Prozess, der durchlebt werden muss und schau hier, mit up´s and down´s haben wir es doch alle geschafft.

Lg
Semiha


Als die glutrote Sonne am Horizont dem Tag langsam entschwinden wollte, ging eine kleine zerbrechlich wirkende Frau einen staubigen Feldweg entlang. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.

Fast am Ende dieses Weges,
saß eine zusammengekauerte Gestalt, die regungslos auf den trockenen, ausgedörrten Sandboden hinunterstarrte.
Man konnte nicht viel erkennen, das Wesen das dort im Staub des Weges saß, schien beinahe körperlos zu sein.
Es erinnerte an eine graue aber weiche Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Als die kleine zerbrechlich wirkende Frau an diesem Wesen vorbeikam, bückte sie sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"

Zwei fast regungslose Augen blickten müde auf.
"Ich? Ich bin die Traurigkeit." flüsterte die Stimme stockend und so leise, dass man sie kaum zu hören vermochte.

"Ach, die Traurigkeit !" rief die kleine Frau erfreut,
als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.

"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit vorsichtig?
"Aber ja, natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast Du mich ein Stück meines Weges begleitet."

"Ja, aber ...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht und nimmst reiß aus? Hast du denn keine Angst vor mir ?"

"Warum sollte ich vor dir davonlaufen? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst. Man kann dir nicht entkommen.
Aber, was ich dich fragen möchte:
Warum siehst du so betrübt und mutlos aus ?"

"Ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit klangloser Stimme. Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr.

"Traurig bist Du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so sehr bedrückt."

Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht.

"Ach, weißt du", begann die Traurigkeit zögernd, "es ist so,
dass mich einfach niemand mag. Niemand will mich.
Dabei ist es doch nun mal meine Bestimmung unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber jedesmal wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich."

Die Traurigkeit schluckte schwer.
"Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich verstoßen wollen. Sie sagen: Ach was, das Leben ist heiter und fangen an zu Lachen.
Aber ihr falsches erzwungenes Lachen
führt zu Magenkrämpfen. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht.
Und dann bekommen sie Herzschmerzen.
Sie sagen: Man muss sich zusammenreißen. Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken, im ganzen Körper. Verkrampft sind sie.
Sie drücken die Tränen tief hinunter und haben Atemnot. Sie sagen:
Nur Schwächlinge weinen. Dabei sprengen die aufgestauten Tränen fast ihre Köpfe. Manchmal können sie dadurch nicht mal mehr Sprechen. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie nicht fühlen müssen."

Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen.
"Und dabei will ich den Menschen doch nichts Böses, ich will ihnen doch nur helfen. Denn wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen und zu heilen. Weißt du, wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut, und manches Leid bricht dadurch immer wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde,
und das tut sehr weh.

Aber nur wer mich zu sich läßt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden erst wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich Ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grellen Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit und ewiger Enttäuschung zu. Ich glaube, sie haben einfach nur unbändige Angst zu weinen und mich zu spüren. Deshalb verjagen sie mich immer wieder."

Dann schwieg die Traurigkeit. Ihr Weinen war erst schwach,
dann stärker und schließlich ganz innig und verzweifelt
und die vielen kleinen Tränen tränkten den staubigen, ausgedörrten Sandboden. Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkenen Gestalt tröstend in die Arme.
Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte das zitternde Bündel. "Weine nur, kleine Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst.
Du sollst nicht mehr alleine wandern. Ich werde auch dich von nun an begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr Macht gewinnt."

Die Traurigkeit hörte zu weinen auf.
Sie sah zu ihrer neuen Gefährtin auf und betrachtete sie erstaunt:
"Aber ... aber, wer bist du eigentlich ?"
"Ich ...", sagte die kleine und zerbrechlich wirkende Frau und lächelte dabei wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen, " ... bin die Hoffnung!

© Inge Wuthe

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