Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Camelot am 01.07.2009, 9:34 Uhr

Alleinerziehende Väter

Guten Morgen!

Heute möchte ich einfach mal ein Lob an alle alleinerziehenden Väter aussprechen!

... seit Tagen liegt mir das mal auf dem Herzen, insbesondere weil mein Vater vor Kürze 70 wurde und wir eine wunderbare Geburtstagsfeier hatten, die mich an so vieles erinnerte...

Mein Vater war in den 80zigern alleinerziehend mit mir. Damals war ich 10 Jahre, als meine Mutter ging. Meine Eltern ließen sich scheiden, was zu damaliger Zeit nicht nur selten genug vor kam, sondern vielmehr noch nach der "Schuldfrage" behandelt wurde. Sprich: wer hat Schuld, dass es zur Scheidung kam. Wie es so einseitig damals kommen mußte, wurde sich gestritten und sonst was... alles auf meine Kosten! es war eine schreckliche Zeit, ich erinnere mich noch genau. Allerdings hatten wir einen sehr guten Familienrichter, der sehr gut mit mir umging und mir das Ganze etwas leichter machte. So weit, so gut (oder auch nicht, je nach dem).

Eines möchte ich aber mal anmerken: trotz aller Schwere, wenn die Mutter (ein Elternteil) einfach geht, war es das Beste für mich, bei meinem Vater groß zu werden. Wir haben sehr schöne Jahre miteinander verbracht, die mich auch sehr gut geprägt haben. Mein Vater ist ein sehr guter Erzieher! er war auch oft überfordert, weil ich ein "Mädchen bin", aber er hat immer das Beste aus allem - zumindestens es versucht - zu machen. Ich bin froh, dass ich bei ihm bleiben konnte und nicht mit meiner Mutter mit mußte. Mein Vater und ich ähneln uns sehr, meine Mutter sind ungefähr wie 2 völlig verschiedene Planeten.

Tenor: so viel über die Väter dieser Nation geschimpft wird, so sehr darf und sollte man all´ die Dinge nicht einseitig im eigenen Sinne sehen.
Selbst wenn ich mich selber hier und da über den Vater meines Kindes erbose, so fördere ich doch immer den Kontakt zu unserem Kind, weil er sein Vater ist und weil es einfach Dinge gibt, wo die beiden sich gut verstehen und ich das mit meiner Art nicht abdecken kann. Ferner sollte jedes Kind das Recht haben, beide Elternteile lieben zu dürfen!

Kinder sind nicht unsere Eigentum, sondern wir ihre Weggefährten beim Großwerden. Beim Menschwerden in unsere Gesellschaft.

Streitereien der Eltern führen zu inneren Konflikten im Kinde, damit nimmt man ihm jede Menge Entwicklungsspielraum und auch die Freiheit, mal selber etwas entscheiden zu dürfen.

Sicher macht jeder Elternteil Dinge anders, aber als alleinerziehende Person sollte man auch nicht davon ausgehen, dass man alles alleine richtig macht und somit die "Weisheit ausschließlich verspeiste".

Dieses Posting richtet sich nicht an die, die sich vollkommen aus der Verantwortung gestohlen haben, was gemeinsame Elternschaft betrifft. Sondern an die, die versuchen den Weg im Umgang des Miteinanders des anderen Elternteils zum Wohle des Kindes zu finden.

Wenn ich lese, welche extremen Kämpfe zum Teil geführt werden, da wird es mir ganz anders im Sinne für die Kinder. Sie tun mir leid!

Ich glaube fest daran, dass jedes Elternteil letztendlich sein eigenes Kind liebt (Ausnahmen gibt es sicher, aber wer sein Kind nicht lieben kann, der hat wohl selber ganz tief liegende Probleme und ist schlussendlich eine "arme Seele" die viel im Leben missen muss - die Liebe!). Nur muss jedem die Möglichkeit gegeben werden, sein Kind lieben zu können und dies auch im Umgang des Miteinanders.

"Unsere Kinder sind nicht unsere Kinder! sie sind kleine und eigenständige Menschen auf der Suche nach sich selber." wir können sie gut begleiten und unterstützen, aber wir dürfen sie nicht in ihrer Freiheit beschneiden oder in der Liebe zum anderen Elternteil.

Der Schlüssel zum Glück für alle liegt wohl darin, dass auch der alleinerziehende Part sein eigenes Leben bewahren kann und sich darauf besinnt, nicht der oder die einzig Wahre zu sein und sich damit abzufinden, dass der andere Dinge möglicherweise anders macht, vielleicht auch fahrlässiger oder völlig konträr mit dem was man selber denkt und meint. Aber solange keine Gewalt im Spiel ist, oder Drogenkonsum und dem Kind somit "nicht wirklich" etwas negativ beeinflußendes vorgelebt wird, kann ich nur jeden dahingehend motivieren, die Liebe zum anderen Elternteil zuzulassen und nicht egoistisch im eigenen verletzten Sinne zu handeln.

Sich vor Gericht über dieses oder jenes zu streiten ist ein Kampf, der am Ende niemandem gut tut, schon gar nicht dem Kind. Und je mehr gekämpft wird, desto mehr verhärten sich die Fronten und desto schlimmer wird es für das Kind...

Ich möchte für mein Kind das Beste und nehme mich dafür oft zurück. Das ist wohl der biologische Lauf der Evolution! vieles ist ungerecht oder scheint so, aber letzten Endes ist das auch schlicht und ergreifend das Leben! ... niemand hat gesagt das es einfach ist...

So denke ich an meinen 70jährigen Vater, der selber viel im Leben erleben mußte (Kriegskind) und dennoch so warmherzig und liebevoll im Umgang mit Kindern und einst mir ist und war. Und als wir feierten wurde mir diese tiefe Eltern-Kind-Liebe noch mal so bewußt! sie ist so wichtig für unser Sein und macht letztendlich auch unseren Charakter, unsere Vorlieben und Umgehensweisen aus.

Danke Vater - danke, dass Du immer versucht hast uns es so gut wie möglich zu machen!

Ich wünsche allen Erwachsenen die Fähigkeit, im Sinne für ihre Kinder, immer die Liebe zum anderen Elternteil leben lassen zu können, denn: sie haben nur 2, Vater und Mutter.

... mußte ich einfach mal loswerden...

 
5 Antworten:

Respekt für alle guten Eltern

Antwort von mamafürvier am 01.07.2009, 9:43 Uhr

Ich habe vor allen Eltern Respekt
egal ob AE oder nicht
egal ob Mama oder Papa
wenn sie es schaffen ihren Kids einen guten Weg zu zeigen.

Ich kenne beide Seiten...
der Papa der beiden Großen hatte alle Rechte aber wollte seine Kids immer seltener sehen, beteiligungen an ihrem Leben fast null, Unterhalt ebenso. Respekt mir gegenüber war mies bis ich ihm meien Meinung gegeigt habe, er soll gefälligst Respekt haben weil ich die Frau bin die unsere Kinder gut groß zieht.

Der Papa der beiden Kleinen sorgt gut und liebevoll für die Kids, behandelt mich respektvoll wie ich ihn. Es gibt einige Dinge die mich nerven aber nichts was negativ für die Kids wäre.

Ich bin auch wahnsinnig stolz auf mich, denn ich kann behaupten, daß es mir bei 2 meiner Kids schon gelungen ist 2 selbstständige sympathische junge Männer zu machen. Ihr Papa hat außer den Samen und wenige Jahre nicht viel dazu beigetragen.

lG Kerstin

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@mamafürvier

Antwort von Camelot am 01.07.2009, 9:54 Uhr

Ich kann sehr gut verstehen was Du schreibst und zum Teil auch nachvollziehen, weil es bei mir ja ähnlich mit dem Vater meines Kindes ist. Genau das ist auch das was ich meine, dass man trotz der Widrigkeiten einen Weg findet und es dennoch schafft, so wie Du schreibst "sympathische junge Männer" (oder auch Frauen, je nachdem) zu erziehen. Und zurecht kannst Du stolz auf Dich sein! das ist es was ich meine! ganz genau der Punkt. Und sicher, egal ob Vater oder Mutter, auch ich habe Respekt vor allen Elternteilen die ihre Sache gut machen!

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Re: @mamafürvier

Antwort von mamafürvier am 01.07.2009, 10:00 Uhr

dem hab ich nix beizupflichten

Der Papa meiner beiden Großen tut mir ja schon fast schon leid. Er hat aus Trägheit oder Desinteresse so viel schönes verpaßt, nicht viel davon miterlebt, wie sie rangewachsen sind.
Nicht er war es zu dem die Jungs gegangen sind egal ob erste Mädchenprobleme, Zoff in der Schule usw.
Jetzt brüstet er sich schon mal mit ihnen, weil er ja ihr Vater ist... find ich lachhaft.

lG Kerstin

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Re: @mamafürvier

Antwort von Camelot am 01.07.2009, 10:38 Uhr

Das ist ja bei mir nicht anders und ich bin froh, das ich inzwischen damit umgehen kann! (hat aber auch seine Zeit gebraucht!).

Der Vater von meinem Kind ist auch träge, ehrlich! am liebsten in jeder freier Minute auf dem Sofa liegen. Aufstehen nur um zu essen... und unsere kleine Maus mag gerne spielen und toben... das kann sein Vater nicht gut haben. Egal... er ist wie er ist! Hauptsache er macht seine Sache in der Zeit gut, wo er ihn betreut. "Gut machen" im Sinne von: das nichts passiert. Alles andere kann und will ich nicht beeinflussen. Ich bin ja nicht seine Aufpasserin! sonst muss ich ja 2 erziehen... nö, nö!

Und das mit dem stolz sein: typische Sache! "Mein Sohn" - so ist es bei uns jetzt schon. Wenn der Kleine was gut macht, ist er nur sein Sohn, wenn etwas nervt oder stört sagt er: "mach Du mal!"

Deshalb meine ich ja "Achtung vor allen Eltern, die ihre Sache gut machen!" das ist nämlich gar nicht so einfach...

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Re: Alleinerziehende Väter

Antwort von jakobienchen am 01.07.2009, 21:02 Uhr

hallo camelot!

ja, ich gebe dir recht! voll und ganz! aber mir fällt es oft so schwer, offen für die zuneigung vom KV gegenüber unserem sohn zu sein, weil mein persönlicher hass gegen ihn so groß ist und ich ihn auch nicht los werde. immer wieder kommt der ärger hoch... ich würde meinen sohn nie negativ in punkto vater beeinflussen und er darf ihn auch sehen, aber er merkt sicher, dass seine eltern nicht gerade das beste verhältnis haben. es wird vor dem kind nie gestritten, es wird halt wenig gesprochen. jetzt merkt er das viell noch nicht so stark, aber später einmal.
vielleicht kannst du mir tipps geben, wie man diesen persönlichen groll überwindet?

lg

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