Wieso gibt man die Flüchtlingskontainer nicht...

Die meisten können das einfach nicht (mehr). Wer nicht vorher schon psychische Probleme hatte, bekommt sie auf der Straße. In größeren Städten gibt es Kälteschutzunterkünfte, die nicht ganz so streng sind, oder es werden U-Bahnhöfe nachts nicht versperrt, damit niemand erfrieren muss.

Ich hatte jahrelang fast täglich Kontakt zu einem Obdachlosen (auch zu einigen anderen, aber nicht so intensiv). Seine Frau hatte ihn betrogen. Da er keinen Unterhalt zahlen wollte, hörte er auf zu arbeiten, hob sein ganzes Geld ab und lebte fortan auf der Straße. Die Gemeinde stellte ihm eine Wohnung (1ZKB in einem normalen Wohnhaus). Dorthin ging er nur selten zum Duschen und noch seltener zum Wäsche waschen. Er wollte mehr Abstand und Freiheit. Er schlief das ganze Jahr über draußen. Wenn es trocken war, auf einer Bank, bei Nässe am S-Bahnhof. Er holte bei der Gemeinde Bargeld und kaufte immer die gleichen Sachen, immer im selben Laden. Auch Alkohol, aber nicht so viel, wie man meinen würde. Er wurde ein paar Mal eingewiesen, aber gleich wieder entlassen. Ich kannte ihn ca. 10 Jahre lang. Irgendwann ist er morgens (im Sommer) nicht mehr aufgewacht.

Wir hatten noch einen langjährigen Obdachlosen in der Gegend. Auch ihm wurde ein Zimmer angeboten. Er lebte aber lieber in einer "Hütte" im Wald. Als er dort mit abgefaultem Fuß aufgefunden wurde (uns war aufgefallen, dass wir ihn länger nicht mehr gesehen hatten), kam er ins Krankenhaus. Nach ein paar Tagen war er wieder (mit Krücken und nur noch einem Fuß) in seiner Hütte. Dort starb er dann ein paar Monate später.

Beide Männer waren mE vorher schon psychisch krank. Sie waren sehr friedlich, solange man sie in Ruhe ließ. Aber sie konnten nicht auf "engem" Raum mit anderen Menschen zusammenleben, nicht mal in einer eigenen Wohnung :-(