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Geschrieben von Falbala am 25.07.2018, 7:42 Uhr

Özilgate

(In Anlehnung an Watergate)

Allmählich nimmt das groteske Ausmaße an. Man könnte meinen, Özil sei der einzige türkische oder gar ausländische Fußballer in ganz Deutschland.
Geht das nur mir so?
Es gibt so viele ausländische Fußballer, die gut integriert sein wollen und sind, die toll spielen, und sympathisch sind!
Boateng zum Beispiel, da bekomme ich fast Muttergefühle, wenn ich den sehe, mit seiner goldenen Brille. Abgesehen davon ist er recht bodenständig (was so manch anderem, zu Selbstüberschätzung neigendem, "biodeutschen" - wie ich das Wort hasse - Fußballer abgeht).

 
20 Antworten:

Re: Özilgate

Antwort von 3wildehühner am 25.07.2018, 8:30 Uhr

Im Prinzip gebe ich dir schon recht; deine Beispiele sind aber schlecht gewählt.

Özil ist auch Deutscher. Wäre er das nicht, hätte er nicht in der Deutschen Fußballnationalmannschaft gespielt und dann wäre auch nicht dieses Foto mit Erdogan so ein großes Problem gewesen.

Boateng ist waschechter Berliner und auch Deutscher und kein „Ausländer“. Er ist hier geboren und hat eine deutsche Mutter.

Aber es gibt fast 50% ausländische Fußballer in der Bundesliga und davon sind vorallem die, die schon viele Jahre hier spielen, oft gut integriert.

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Re: Özilgate

Antwort von Shanalou am 25.07.2018, 9:13 Uhr

Boateng ist kein Ausländer! Ebenso wenig wie alle anderen Nationalspieler. Özil hat vor allem ziemlich schlechte Berater. Sonst wäre so ein dämliches Bild nie entstanden. Wenn Özil Erdogan gut findet, dann ist das zu respektieren ( wir leben schließlich in einem freien Land). Deswegen aber so ein Theater zu veranstalten, ist genau so daneben. Hätte es die deutsche Nationalmannschaft bis ins Halbfinale oder Finale geschafft (mit Özil), hätte kein Hahn mehr danach gekräht. Viel schlimmer als dieses Bild, finde ich die ganzen DFB Funktionäre und den Trainerstab. Entweder man nimmt so einen Spieler gar nicht mit zur WM, oder man steht zu seiner Entscheidung und stellt sich dann auch hinter diesen Spieler. Alles andere ist einfach nur peinlich.

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Hier mal ein sehr interessantes Interview mit einem 'echten' Landsmann:

Antwort von Alhambra am 25.07.2018, 9:15 Uhr

Also ebenfalls Deutscher mit türkischen Wurzeln. Einer der wenigen Sportler, die sich öffentlich (!) gegen Erdogan aussprechen und dafür auch massiv angefeindet wird. Respekt!


http://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/boxer-uensal-arik-ueber-oezil-duemmere-aussage-noch-nicht-gehoert-15704304-p2.html


Boxer Ünsal Arik über Özil : „Eine dümmere Aussage habe ich noch nicht gehört“


Der Boxer Ünsal Arik ist einer der wenigen deutsch-türkischen Sportler, die sich öffentlich gegen Erdogan aussprechen. Im Interview reagiert er auf die Vorwürfe von Mesut Özil.


Herr Arik, sind Sie traurig, dass Mesut Özil aus der Fußball-Nationalmannschaft zurückgetreten ist?


Traurig bin ich darüber, dass er die Initiative ergriffen hat und der DFB ihn nicht vorher rausgeschmissen hat.

Warum hätte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) das machen sollen?

Weil Özil seiner Rolle als Vorbild nicht gerecht geworden ist. Er hat sich politisch auf die Seite eines Diktators gestellt und ihn im Wahlkampf unterstützt. Ich engagiere mich seit Jahren gegen Erdogan, weil Tausende unschuldige Menschen wegen ihm im Gefängnis sitzen. Viele Sponsoren und Veranstalter in Deutschland sagen mir deswegen: Tut uns leid, aber mit Politik wollen wir nichts zu tun haben. Dann kann man auch zu Özil sagen: 'Du vermischst Sport und Politik und unterstützt politische Werte, für die wir nicht stehen. Also können wir dich leider nicht mitnehmen.' Das ist nicht rassistisch, sondern richtig.

In Özils Stellungnahme heißt es über seinen umstrittenen Fototermin mit Erdogan: „Ich verstehe, dass es vielleicht schwer nachzuvollziehen ist, da in einigen Kulturen ein politischer Führer nicht getrennt von der Person betrachtet werden kann. Aber in diesem Fall ist es anders.“

Eine dümmere Aussage habe ich noch nicht gehört. Das hieße ja, der Präsident darf alles machen, unschuldige Leute einsperren, Kriege führen, und ich muss ihn immer unterstützen? Selbstverständlich kann man sich auch als Türke weigern, sich mit so einem bösen Menschen zu treffen. Jeder Türke weiß, was es auslöst, wenn sich ein Sportler mit dem Präsidenten trifft. Das war eine geplante Aktion im Wahlkampf. Alles, was Özil gerade macht, ist politisch. Er soll mal recherchieren, wofür Erdogan verantwortlich ist, und erklären, warum er diesen Menschen so toll findet.

Erdogan ist ein gewählter Präsident.

Er ist nicht in einem freien System gewählt worden. Hunderte Menschen sitzen im Gefängnis, weil sie politisch anderer Meinung sind als Erdogan. Es gibt keine Freiheit mehr in der Türkei. Mit dem neuen Präsidialsystem hat er sich fast unbeschränkte Macht gesichert. Dadurch wird alles immer noch schlimmer werden. Jeder, der ihn unterstützt, ist ein Mittäter.

Özil sagt, dass er von seiner Mutter gelernt habe, niemals seine Herkunft, sein Erbe und seine familiären Traditionen zu vergessen. Für ihn sei es bei dem Foto mit Erdogan nicht um Politik oder um Wahlen gegangen, sondern darum, das höchste Amt des Landes seiner Familie zu respektieren.

Das ist doch nur eine billige Ausrede. Wenn ihm das Herkunftsland seiner Mutter so wichtig wäre, hätte er sich damals für die türkische Nationalmannschaft entscheiden müssen. Es waren ja nicht nur die Fotos. Gündogan hat Erdogan „meinen Präsidenten“ genannt, spielt aber für die deutsche Nationalmannschaft. Dann kann ja Boateng nach Ghana fliegen und sagen, das ist mein Präsident, Rüdiger nach Sierra Leone und Khedira nach Tunesien. Es zählt nicht nur das Können, sondern auch eine Leidenschaft für das Land, für das man spielt.
Mesut Özil und Joachim Löw: Was nun nach der Kontroverse um die gemeinsamen Fotos mit dem türkischen Staatspräsidenten zu Ende geht, war über viele Jahre eine Erfolgsgeschichte. Bilderstrecke
Özils DFB-Karriere in Bildern : Einer der Besten

Özil sagt, dass er zwei Herzen habe, ein deutsches und ein türkisches. Das ist ja das Prinzip hinter der doppelten Staatsbürgerschaft. Was soll daran falsch sein?

Ich sehe das anders: Entweder du fühlst dich als Deutscher und spielst für Deutschland oder du fühlst dich als Türke und spielst für die Türkei. Beides ist völlig in Ordnung, aber zu dieser Entscheidung muss man stehen. Ich boxe für die Türkei, weil ich mich als Türke fühle, obwohl ich hier geboren bin. Deswegen unterstütze ich aber keine Diktatur, das ist ein Riesen-Unterschied.

Lothar Matthäus hat sich als Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft in Russland mit Wladimir Putin fotografieren lassen. Obwohl auch das kein lupenreiner Demokrat ist, war der Aufschrei in Deutschland nicht vergleichbar. Wird bei Deutsch-Türken mit anderem Maß gemessen, wie Özil sagt?

Matthäus hat Mist gebaut. Aber es muss doch jeder kapieren, dass das mit Erdogan etwas anders ist: In Deutschland leben mehr als eine Million türkische Wähler und es hat direkte Auswirkungen auf das Leben der Menschen in der Türkei, wenn ein deutscher Nationalspieler Erdogan im Wahlkampf unterstützt. Da muss viel genauer drauf geschaut werden. Özil kapiert immer noch nicht, was er getan hat. Er hat einem Menschen im Wahlkampf geholfen, dem Blut an der Hand klebt. In jedem anderen Land hätte es daraufhin so eine Aufregung gegeben wie in Deutschland. Und das zurecht.

Was glauben Sie, warum sich Özil immer wieder mit Erdogan trifft?

Viele Sportler machen das und der Grund ist fast immer derselbe: Weil sie Geschäfte in der Türkei machen. Erdogan kann einem da viele Türen öffnen. Der Fußballer Arda Turan hat bei Barcelona gespielt, sich öffentlich für Erdogan ausgesprochen und kurz darauf ein Hotel in der Türkei eröffnet. Später war Erdogan sein Trauzeuge. Der Basketballer Hedo Türkolu wurde in Amerika wegen Dopings gesperrt, hat später Erdogan unterstützt und ist heute Präsident des türkischen Basketballverbandes. Özils Berater haben jetzt wohl eingesehen, dass er bei den Sponsoren in Deutschland keinen Fuß mehr auf den Boden bekommt. Also orientieren sie sich in Richtung Türkei. Das hat gut geklappt, wie die Reaktionen aus der Türkei heute zeigen. Da geht es nur ums Geld.


Also ist Özil kein eingefleischter Erdogan-Anhänger?

In der Türkei ist die Situation so: 20 Prozent sind echte Unterstützer von Erdogan. 30 Prozent gehen mit, weil sie sonst finanziell ruiniert sind. Die müssen so tun, als würden sie Erdogan unterstützen, weil sie weiter Geld verdienen wollen.

Was bedeutet der Streit zwischen Özil und dem DFB für junge deutsch-türkische Sportler?

Für viele Kinder ist Özil ein Riesenvorbild. Sie wollen so sein wie er. Es ist ein großes Problem, dass er sie auf den falschen Weg führt. Außerdem wird er viele Erdogan-Anhänger in dem bestärken, was sie denken. Die deutsch-türkische Freundschaft wird noch mehr zerbröckeln.

Aber daran ist doch nicht nur Özil schuld. Der DFB hat ihn nicht gegen die übelste rassistische Hetze verteidigt, der er nach dem WM-Aus der Mannschaft ausgesetzt war. Stattdessen haben führende Funktionäre ihn noch öffentlich kritisiert. Ein zentraler Satz in Özils Statement war deswegen, dass er „Deutscher ist, wenn wir gewinnen, und ein Immigrant, wenn wir verlieren“. Stimmt das nicht?

Doch, da muss ich ihm recht geben. Jeder Fußballer mit Migrationshintergrund wird als Deutscher angesehen, sobald er für die Nationalmannschaft spielt. Die anderen sind weiter Ausländer. Aber Özil war damit immer zufrieden, solange er erfolgreich war und als Weltmeister gefeiert wurde. Dieses Problem hätte er viel früher ansprechen können und nicht erst, sobald er persönlich ein Problem hat. Der DFB hat den richtigen Zeitpunkt verpasst, Özil für sein Verhalten zu sanktionieren. Beide, übrigens auch Gündogan, hätten nicht für die WM nominiert werden dürfen, es sei denn, sie hätten sich für dieses Foto öffentlich entschuldigt und nicht nur – wie im Fall Gündogan – erklärt. Emre Can war doch auch zu diesem Treffen eingeladen. Und er hat konsequenterweise abgesagt.


Und wen es interessiert: hier noch ein Artikel zu dem Boxer Arik. http://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/boxer-uensal-arik-setzt-sich-gegen-tuerkei-praesident-erdogan-ein-14953445.html

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Re: Özilgate

Antwort von DK-Ursel am 25.07.2018, 9:29 Uhr

Hej Falbala!

Nee, geht nicht nur Dir so - ich wudnere mich auch, wie oft das in Nachrichten und Senungen danach behandelt wird --- es wil lsich wohl keiner den irrsinnigen Rassismus-Integrations-Vorwurf, der ja überhaupt nicht sticht, gefallenb lassen.
Fehlt gerade noch en Brennpunkt
Aber wir haben ja auch ein Sommleroch - saure-Gurken-Zeit, früher kam da viel über Loch Ness und Co - für mich ist das hier auch so ein Spuk.
Und der DFB reibt sich die Hände,weil alles darauf schaut und nicht auf ihren Murks....
Die haben doch weiß Gitt nicht nur um Özil herum Klärungs- und Handlungsbedarf!
Gruß Ursel, DK

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nachtrag:

Antwort von DK-Ursel am 25.07.2018, 9:32 Uhr

Bei Watergate wurden wenigstens echte Vergehen aufgedeckt.
Bei Özil handelt es sich ja um Ablenkungsmanöver vom eigentlichen Problem:
1. Er unterstützt einen Despoten - und sieht diesen Fehler nich tein.
2. Er hat die dt. Meinung dazu gründlich unterschätzt.
3. Er hat schlecht Fußball gespielt in der letzten Zeit, vor allem auch bei derWM.

All das wird aber nicht zum Thema des Skandals...

Gruß Ursel, DK

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Re: Özilgate

Antwort von Tonic2108 am 25.07.2018, 9:43 Uhr

Der Rassismus Vorwurf von Seiten Özils ist echt lächerlich. Klar, er wurde von Fans rassistisch beleidigt, das ist nicht in Ordnung und dagegen hätte der DFB ihn schützen müssen. Dennoch versucht er den schwarzen Peter zurückzugeben und sich als Opfer zu stilisieren.

Und nicht nur diese saudoofe Claudia Roth springt bereitwillig über dieses Stöckchen.

Nach Rücktritt aus Nationalmannschaft - „Haben ein Rassismus-Problem“: Roth holt in Özil-Debatte zum Rundumschlag aus
https://focus.de/9304867

Ünsal Arik im Interview oben hat vollkommen und in allen Punkten recht.

Diese Sache wird so dermaßen ausgebauscht, das ist unglaublich. Alle Beteiligten, Bierhoff und Grindel sollten zurücktreten, und Thema durch.

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Mir hat es schon gereicht, als ich heute die Nachrichten hörte!

Antwort von Mehtab am 25.07.2018, 9:44 Uhr

Jetzt macht auch noch Habeck ein Fass auf, weil er offensichtlich gerade nichts anderes findet. Hier wird alles vermischt. Ich finde die Politik, die unser Innenminister gerade macht, katastrophal, aber das hat nichts mit Herrn Özil zu tun. Wieso kann man diesen Rücktritt, der nichts mit der Politik des deutschen Innenministers zu tun hatte, nicht einfach ruhen lassen.

Ursel hat oben einige plausible Gründe für den Rücktritt genannt, aber nein, jetzt soll auch noch der deutsche Innenminister den Grund für den Rücktritt geliefert haben. So geht es auch nicht. Jeden Tag wird eine andere Sau durchs Dorf getrieben.

Ich habe schon Verständnis für die zwei Seelen, die Menschen mit Migrationshintergrund in ihrer Brust haben, aber die Unterstützung des türkischen Diktators geht gar nicht. Dafür habe ich absolut kein Verständnis. Noch schlimmer finde ich es, wenn jetzt deutsche Politiker das auch noch unterstützen, weil sie Profit daraus schlagen wollen. Damit hat Herr Habeck seiner Partei einen Bärendienst erwiesen.

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Re: Hier mal ein sehr interessantes Interview mit einem 'echten' Landsmann:

Antwort von DK-Ursel am 25.07.2018, 9:46 Uhr

Hej!

Tja, derMann hat es begriffen - auch wenn ich die Stelle mit den 2 Staatsbürgerschaften nicht ganz kapiere oder einig bin.
Aber esist, wie er sagt:
Man kann durchaus dieTürkei lieben und Erdogan abwählen - vielleicht,so denke ich, gerade wenn man dieTürkei als Land liebt, muß man Erdogan abwählen, er macht das Land ja klaputt, das er vorher gut aufgebaut hat.
Deshalb, wenn man dieTürkei also liebt, kann man ja trotzdem für Dtld. spielen und brennen.
Und da hat er Recht:
Hat man sich für eine Mannschaft entschieden, muß man sich da auch einsetzen!
das gilt aberauch für Vereinssüpieler - ein Kölner in Bayern soll auch dort Bestleistung bringen, aucghwenn ersenieKölner Heimat liebt...

Mag sein, daß Vereinsspieler erstmal Ausländer bleiben und nur Nationalspieler (beim Gewinnen?) als Deutsche angesehen werden, das kann ich nicht beurteilen.
Das ist hieraber gar nicht der Punkt!!!

Özil wird jetzt wegen seiner türkischen Wurzeln ja ja aber nicht kritisiert oder angegriffen - jedenfalls nicht von mir und vielen anderen, sondern weil er einen Präsidenten unterstützt, der zwar freigewählt wurde, inzwischen aber keine andere Wahl zuläßt, und dies mit allen Mitteln.
Und wie gesagt, solche Vergleiche sind verpönt,aber mit derBehauptung, man dürfe Erdogan nicht ablehnen, er sei ja frei gewählt, stellt man nun mal auch Hitler in diese Reihe.
Der ist auch ganz legal an die Macht gekommen und hat sie sich dann diktatorisch angeeignet und ausgebaut - unterstützt übrigens von vielen mit änhlichen Gründen wie hier genannt.

Gruß Ursel, DK

,

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Re: Mir hat es schon gereicht, als ich heute die Nachrichten hörte!

Antwort von Falbala am 25.07.2018, 10:30 Uhr

Ich hätte weiter ausholen müssen: Boateng wurde mehrfach aufgrund seiner Hautfarbe diskriminiert, aber er hat gut reagiert, alle standen hinter ihm. (Klar, ich weiß er ist Deutscher.)
Özil wurde berechtigterweise kritisiert, und er ist mehr oder weniger abgetaucht. Das ganze Theater jetzt hätte er verhindern können, auch sein Management, aber er hat es mit dem "Statement" noch angeheizt, unter anderem mit diesem lächerlichen Rassismusvorwurf.

Ja, diese beiden Dinge kann man nicht vergleichen, aber ich denke, Ihr wisst was ich meine.

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Re: Mir hat es schon gereicht, als ich heute die Nachrichten hörte!

Antwort von Mehtab am 25.07.2018, 10:36 Uhr

Ja, ich weiß und will auch gar nicht bestreiten, dass es bei der Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus Handlungsbedarf gibt, und das nicht nur in Bezug auf Antisemitismus. Ich vermisse da schon etwas, wenn immer nur von Antisemitismus gesprochen wird und die jungen Menschen, deren Vorfahren z. B. aus der Türkei oder anderen Ländern stammen, nicht einmal erwähnt werden, aber mit dem Fall Özil hat das gar nichts zu tun. Hier vergleicht man Äpfel mit Birnen!

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Re: Özilgate

Antwort von Felica am 25.07.2018, 20:05 Uhr

Özil hat vor allen ein Problem mit sich selbst, er sieht sich scheinbar selbst mehr als Türke wie als Deutscher. Entsprechend wird er auch behandelt. Andere sehen sich als Deutsche, egal wo die Eltern geboren worden sind. Die würden nie auf die Idee kommen in den Wahlkampf des Geburtslandes der Eltern mitzumischen. Diese Grenze hat Özil eben überschritten und entsprechend dafür Gegenwind bekommen. Jedem hätte klar sein müssen das das bei der angespannten Situation zu diesem Zeitpunkt das dümmste war was man machen kann.

Was gut ist an der ganzen Diskussion ist das es leider viel zu viele Bürger hier mit ausländischen Wurzeln gibt die sich nicht zugehörig fühlen. Die große Frage ist warum und was kann man da ändern.

warum spricht man zB von deutschtürken, aber nicht von Deutschgriechen, deutschitalienern, Deutschpolen? Und der Begriff Biodeutscher ist völlig daneben. Ab wann ist man ein Biodeutscher? langt es da selbst in Deutschland geboren worden zu sein, oder müssen Eltern, Großeltern, Urgroßeltern auch deutsche sein?

Ehrlich, für mich ist man dann ein Deutscher wenn man sich als Deutscher fühlt, sich mit dem Land verbunden fühlt, es respektiert. Völlig egal welche Wurzeln die Eltern haben oder hatten oder wo man selbst mal irgendwann geboren worden ist.

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Re: Özilgate

Antwort von sojamama am 25.07.2018, 20:29 Uhr

Ich habe die letzten Tage viele Interviews in den hiesigen Tageszeitungen gelesen, mit türkischstämmigen Fußballern.
Viele leben schon sehr lange hier, sprich, hier geboren. Hier heimisch geworden. Sie identifizieren sich mit ihren Orten, wo sie aufgewachsen sind und waren die noch so klein.
"meine erste Scheibe Gelbwurst beim Metzger - damit war ich hier integriert - und die war gut" - so eine, wie ich fand recht lustige, Aussage eine türkischen Fußballtrainers hier.

Allesamt fanden es lächerlich, was Özil da abzieht/abgezogen hat. Keiner kann verstehen, warum es solche Ausmaße annimmt und was Özil damit bezwecken will und mit dem Foto damals sagen wollte.

melli

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Re: Özilgate

Antwort von Falbala am 26.07.2018, 6:48 Uhr

Das eine Bild (und auch die anderen) ist ein Fest für Psychologen. Der väterliche Führer, der Özil eine Hand auf den Rücken legt, und von seinem männlichen Groupie angehimmelt wird, und beide halten das Fußballshirt.
Am Ende hat Erdogan den Özil wie das Lamm zur Schlachtbank geführt, denn er profitiert immens von dem Bohei. Alles von langer Hand geplant? Möglich. Ich glaube nicht, dass Erdogan irgendetwas in dieser Hinsicht nur zum Spaß macht, dafür ist er zu clever.
Was Özil damit bezwecken wollte, weiß nur Özil. Auffallend ist, dass er auf kaum einem andern Foto so überhappy lächelnd zu sehen ist.

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Re: Özilgate

Antwort von AnniFo am 26.07.2018, 8:42 Uhr

Ja aber man kann das kaum vergleichen. Özil hat sich bewusst zur Zielscheibe gemacht und die Medien sind bewusst drauf eingegangen. Und tun das immer noch.

Das mit dem erdogan-foto ist in keinster Weise schlimm, das verwendet die Medien nur im politischen sinne.

Das was özil da gezeigt hat war diese Doppelmoral was ich bei einigen "deutschen" nicht nachvollziehen KANN und WILL. Er behauptet er sei deutscher. Warum ist es dann diskriminierend wenn er selber sich als Türken benennt und er selber die Nationalhymne verweigert? Das seh ich auch unter vielen "deutschen". Einerseits wollen sie dass man sie nicht als Ausländer ansieht aber andererseits tun sie alles damit sie nicht verdeutschen.

Und das ist eben das was özil gezeigt hat. "Ich bin Türke und muss nicht deutsch sein, aber dadurch dass ich den deutschen Pass habe müsst ihr mich als deutschen anerkennen, ansonsten seid ihr rassistisch". Wieso spielt er dann in der wm für Deutschland wenn er 100% Türke Ist? Ist ja net schlimm. Aber sich dann hinzustellen und zu sagen dass alle rassistisch sind, DAS finde ich schlimm. Mich stört es auch net dass er als Türke in Deutschland lebt aber dass er sich deutscher schimpft und die Nationalhymne als so schlimm sieht, das finde ich schlimm. Hätte ja gereicht zu sagen dass er zwar in Deutschland lebt aber sich nicht als deutscher sondern als Türke fühlt und deswegen die Hymne nicht singen will. Wäre für mich dann in Ordnung gewesen. Weil das ehrlich ist und der Tatsache entspricht.

Ist ne reine Doppelmoral. Und die ganze Geschichte zeigt auch wie es in Deutschland Tatsächlich ist: sobald man als deutscher irgendwas gegen jemanden hat der nicht reinrassig deutsch ist, auch wenn es nix mit der Herkunft an sich zu tun hat, gilt man als rassistisch und die restliche Bevölkerung sieht das genauso.

Und so kann sich jeder hinstellen und Deutschland als rassistisch beschimpfen und man bekommt noch recht!

In anderen Ländern ist das nicht so. Schau dir allein Türkei an.

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Re: Özilgate

Antwort von Falbala am 26.07.2018, 9:16 Uhr

Falsch. Er singt nicht mit, weil er währenddessen betet. Hat er laut seiner Aussage schon als Kind vor Spielen gemacht.
Es singen so viele Sportler die (ihre) Hymne nicht mit, und ich finde, bloß weil jemand diese mitsingt, macht ihn das noch lange nicht zu... ja, zu was? Zu einem Patrioten? Zu einem "besseren" Mitbürger? Nee.

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Re: Özilgate

Antwort von claudi700 am 26.07.2018, 10:24 Uhr

der punkt ist: seit löw bundestrainer ist, war es ihm ein anliegen, dass die spieler die nationalhymne singen. wenn wir schon keine nationalmannschaft mehr haben, sondern nur noch "die mannschaft", dann wäre das m. e. okay. wenn die franzosen mit 8 schwarzen spielern ihre hymne aus tiefster brust schmettern, hat das schon was.

özil ist nur eines: feige und dumm. er macht sich zum opfer, kein einziges wort der selbstkritik oder reflexion. der ist nicht integriert, hier bricht grad ein kartenhaus zusammen, und das ist das hauptproblem.

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Re: Özilgate

Antwort von DK-Ursel am 26.07.2018, 12:00 Uhr

Anni, Deine "Analyse" ist aber in vielen Punkten nicht schlüssig und in der Tat - naja, nicht rassistisch aber eben - oh Schreck: "biodeutsch".

Ich verstehe auch nicht ganz, was Du sdagen willst, das liegt vielleicht an mir.
Das mit der Hymne hat jemand anderes schonaufgeklärt.
WARUM jemand nichtz mitsingt, ist jedermanns Privatsache und könnenwir nicht (immer) wissen.
ich erinnere mich an dt. Nationalmannschaften, wo kaum jemand hmitgesungen hat - das waren gestandene Bayern, Westfalen, Rheinländer, Hanseaten und Co.
Bezweifelst Du da auch die "100%"???
Und wie ich oben bereits ausführte, ist sogar so mancher Deutsche (soltle ich nun sogar schreiben: hoffentlich?) nicht 100% Deutscher - ebenso wenig wie man wohl 100% Türke, Däne, Engländer, syrer oder snstwas sein kann -d enn wem paßt wirklich schon ALLES im eigenen Land?
Wersieht nicht,daß es anderswo gerade auf demgebiet, wo es einemselber im eigenen Land sauer aufstößt, für einen selber "besser" ginge?
Was also heißen "1000%§?

Und es ist keine Doppelmaoral, wenn jemand mt 2 Staatsbürgerschaften, 2 Heimaten, 2 Ländern,die er aus verschiedenen Gründen liebt oder auch nur mag und zu denen er sich mal mehr, mal weniger zugehörig fühlt, sich genau dazu bekennt.

Die Brisanz in Özils Fall liegt darin,d aß er sich weniger zur Türkei als zu Erdogan bekannt hat.
Erdogan = Despot --- und eine Bekenntnis oder ga rUnterstützung zu einems olchen wird in Dtld. immer kritisiert, dafür haben wir zu schlechte Erfahrungen mit solchen Typen.
Es macht nun eben einen UNterschied, ob sich ein Neuer oder Hummel oder eben ein Özil zu Erdogan - naja, wohlwollend verhält, weil Özil als Doppelstaatler, als Fußballer mit türk. Wurzeln, für die Jugend mit ähnlicher Herkunft eine besonderes Funktion hat.
Das hat nichts mit Rassismus zu tun, und wenn, dann käme er ja eben aus dem türkischen Klientel.

Wenn er sich sowohl alsTürke als auch als Deutscher fühlt, ist das für mich niemals doppelmoralisch, sondern sehr natürlich.
Er kann aber nicht demokratisch und gleichzeitig für Erdogan sein - DA liegt der Konflikt.
Wenn er das nicht selber einsieht und sich tattdessen auch noch mit den einseitig "falschen" Beratern umgibt, ist das traurig, aber seine eigene Wahl.
Die Auswirkungen fliegen ihm gerade um die Ohren, und macht den Schaden umso größer, je kleiner er ihn zu reden versucht.
Für mich wäre das alles kene Schlagzeile mehr wert.
Er hat sich verzockt - das hat weder mit Fußball noch mit Doppelmoral zu tun.
(Außer, man wirft ihm vor, nicht in einem totalitären System,. sondern im freien Westen leben zu wollen - wobei es ihm ni der Türkei nun vermutlich eben auch nicht unebdingt schlechter ginge, aber das ist nur eine Vermutung.)


Allerdings: Der DFB hätte da auch ganz anders einschreiten udn eine derartige Diskussion verhindern können und müssen.
Hat er nicht- und DAS ist der nächste Skandal.

Alles andere wurde nicht nur von mir bereits gesagt - aber eni Türke, der sich sowohl zur Türkei als auch zu Dtld. bekennt, hat meine vollsten Sympathien - ICH kann gut verstehen, daß man 2 Länder auf unterschiedliche Weise mögen, unterstützen, sich mit ihnen verbunden fühlen kann.

Gruß Ursel, DK

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Re: Özilgate

Antwort von stef78 am 26.07.2018, 14:48 Uhr

Naja ich seh das mit dem beten eher als Ausrede. Das kann er auch wenn vom Gegner die Nationalhymne kommt.
Fand toll wie sowohl bei Croatien als auch den Franzosen alle mitgesungen haben. Wer nicht singen kann, kann wenigstens passend die Lippen bewegen.

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Re: Özilgate

Antwort von DK-Ursel am 26.07.2018, 14:52 Uhr

Warum?

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Nicht Löw, sondern Beckenbauer...

Antwort von shinead am 26.07.2018, 16:19 Uhr

... der 1974 selbst noch schweigend die Hymne anhörte, hat es 1984 bei der Nationalelf eingeführt. Er selbst hat es noch tatsächlich "eingefordert", inzwischen ist das Mitsingen eine Empfehlung des DFB.

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