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Geschrieben von As am 06.07.2019, 20:07 Uhr

Nochmal Lügde

Hallo, dieser unsägliche Kindesmissbrauchsfall in Lügde sorgt ja nach wie vor für Schlagzeilen. Ich lese immer mal was darüber und kann nur fassungslos den Kopf schütteln.
Besonders dieses Versagen von Behörden und Polizei find ich unglaublich.

Was aber ist eigentlich mit den Eltern all dieser Kinder? Ich frage mich immerzu, ob es sein kann, dass ich als Mutter über lange Zeiträume nichts bemerkt hätte.

Ob ICH mein Kind zu diesem seltsamen Typen auf dem Campingplatz gelassen hätte, um den sich zudem doch einschlägige Gerüchte rankten? Was meint ihr, müssten auch die Eltern in den Fokus der Ermittlungen rücken?

 
13 Antworten:

Re: Nochmal Lügde

Antwort von Felica am 06.07.2019, 20:32 Uhr

Das ist das heftige. Einige Kinder haben den Eltern wohl was gesagt. Die Eltern haben es aber ignoriert und wohl teils die Kinder weiter dahin geschickt.

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Re: Nochmal Lügde

Antwort von kati1976 am 06.07.2019, 20:48 Uhr

Es soll wohl Eltern geben die davon wussten. Wenn das stimmt müssen die auch bestraft werden.

Die Fall ist so schrecklich und widerlich.

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Re: Nochmal Lügde

Antwort von oma am 06.07.2019, 21:06 Uhr

Diese Frage beschäftigt mich, seit ich von dem Fall erfahren habe. Zum einen frage ich mich, was das für Eltern sind, die ihre Kinder einem alleinstehenden Mann überlassen, anstatt sich zu freuen, ein paar freie Tage mit ihnen verbringen zu können. Einem Mann, der es sich einiges kosten lässt, Kinder anzulocken. Spielzeug, Pferdchen usw....
Was haben sie denn gedacht - sofern überhaupt soviel Hirn zum Denken da ist - welche Intention dieser Mann hatte?

Zum anderen: Wer glaubt denn, dass Kinder, teilweise noch im Kindergartenalter, eine Vergewaltigung lautlos über sich ergehen lassen? Und das hat niemand gehört???

Über das Versagen von Polizei und Jugendamt will ich gar nicht reden. Ich bin sicher, dass es in deren Reihen entweder Pädophile oder durch Geldzuwendungen profitierende Personen gab. Anders lässt sich das alles nicht erklären, vor allem das Verschwinden von belastendem Material aus der Asservatenkammer. Dann das vorschnelle Abreißen des Tatortes ohne Anwesenheit von Ermittlern. Unsäglich, dass dann vom Abrissunternehmen weiteres Belastungsmaterial gefunden wird. Und nun taucht noch ein weiterer Verdächtiger auf, ein Freund des einen Hauptangeklagten, mit dem er sich zeitweise die Parzelle und die Wohnung geteilt haben soll. Ich denke, das alles ist nur die Spitze des Eisberges.

Und mein ganz persönlicher Verdacht: Da sind zumindest teilweise Kinder von den eigenen Eltern für den Missbrauch "verkauft" worden. So ein Kinderporno lässt sich ja gut verkaufen, da kann man seine erbärmliche Existenz ja ein bißchen erträglicher machen. Kotz........

Als die Familie unseres Sohnes noch unter uns gewohnt hat, war ich oft sehr enttäuscht, dass ich die Kinder nur sitten "durfte", wenn die Schwiegertochter arbeiten ging. Ansonsten durfte ich nicht mal einen Spaziergang mit ihnen machen, weil sie sagte, dass sie ihre Kinder viel zu gern selbst um sich hat.
Aber ganz im Stillen habe ich immer gedacht, wie sehr ich mich für meine Enkelkinder freue, dass sie so sehr geliebt werden und ihren Eltern nie lästig sind. NIE, NIEMALS hätten sie die Kinder einem Außenstehenden überlassen. Auch dann nicht, wenn es ein Villenviertel anstelle eines Campingplatzes gewesen wäre.

Tja, und vorhin habe ich im Thread zur "Elternschule" gelesen, dass die meisten Userinnen es völlig in Ordnung finden, dass Kinderseelen gebrochen werden. Und nichts anderes wurde da gezeigt. Die Kinder werden ja nicht irgendwann "einsichtig", dass ihr Verhalten falsch ist. Und schon gar nicht manipulieren sie vom Babyalter an. Sie resignieren, geben auf, weil sie gelernt haben, dass es sowieso niemanden interessiert, wie es ihnen geht.
Diese unglaublich traurigen Augen haben mich so sehr getroffen...
Aber so ist es heute. Kinder haben zu funktionieren. Hauptsache, Mutti geht arbeiten. Das löst doch alle Probleme....

Malus, falls du das liest: Ich hab dir schon mal gesagt, wie sehr ich dich für deine Empathie schätze. Du und Jeckyll haben erkannt, wie grausam das Ganze ist. Danke!

Ich komme kaum noch zur Ruhe, weil mich so viele Dinge extrem belasten. All die Gewalttaten, die unerträgliche Situation der Flüchtlinge, das Dilemma, dass es eigentlich keine wirkliche Lösung gibt, allen ein menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen, und ebenso keine Lösung, diejenigen wieder zurückzuschicken, die genau die Gewalt in unser Land bringen, vor der sie doch angeben geflohen zu sein. Die Gefahr, die von Despoten, Tyrannen, Diktatoren und Narzissten ausgeht, die unerhörterweise in der Lage sind, einen Krieg anzufangen. Und nicht zuletzt die Einsicht, dass wir unseren eigenen Lebensraum mit unerträglicher Arroganz zerstören.

Wir erben die Welt nicht von unseren Eltern. Wir leihen sie von unseren Kindern. Und das haben wir gewaltig versiebt.

Ähm, ja, irgendwie bin ich vom Thema abgekommen.

Mir ist völlig klar, WER hierauf WAS antworten wird. Ist mir aber sowas von egal.
Ich habe mich ausgekotzt, darüber werde ich auch mit niemandem diskutieren.

Allmählich werde ich zum Misantrophen...

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Re: Nochmal Lügde

Antwort von nest118 am 06.07.2019, 21:45 Uhr

Hi!
Ich verfolge diesen schlimmen Fall in der örtlichen Zeitung, wir wohnen quasi ums Eck und ich hab mir diese Frage auch schon gestellt.
In der LZ, der örtlichen Tageszeitung, hab ich diesen Artikel gesehen:

https://www.lz.de/lippe/luegde/22496699_Missbrauchsfall-Luegde-Eltern-wegen-Beihilfe-unter-Verdacht.html

LG

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Re: Nochmal Lügde

Antwort von oma am 06.07.2019, 22:00 Uhr

Zitat aus dem verlinkten Artikel von nest118:

"Nach LZ-Informationen sollen einige Eltern bei einem Treffen mit den Beamten der Ermittlungskommission „Eichwald" Missbrauchsandeutungen ihrer Kinder in den vergangenen Jahren eingeräumt haben, doch immer wieder damit argumentiert haben, dass ihnen sonst ja die „Wochenendbetreuung" weggefallen wäre."

Ich kann nicht so viel fressen wie ich kotzen möchte...

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Re: Nochmal Lügde

Antwort von As am 06.07.2019, 22:40 Uhr

Oma, so ähnlich empfinde ich es auch.

Ich wünsche wirklich, dass im Zusammenhang mit Lügde alle zur Verantwortung gezogen werden, die da Dreck am Stecken haben, aber ich befürchte, dass sich da einige gegenseitig decken, warum auch immer. Wie sonst kann es sein, dass sowas nicht auffliegt?
Ich bin froh ( oder besser, ich hoffe), dass ich in meinem Umfeld nicht mit solchen Menschen zu tun hab. Ich glaube nicht, dass dort irgendeiner, weder Opfer noch Täter, unter für mich halbwegs normalen Umständen lebte.

Die Kinder können aber nicht dafür. Ich kann mir halt einfach nicht vorstellen, dass es soo viele Eltern geben soll, die dieses "Spiel" mitgemacht haben.

Ich habe früher ( bin inzwischen fast 50) nie geglaubt, dass ein Großteil der Menschheit dermaßen bösartig, schlecht, dumm, intrigant und verlogen ist, aber inzwischen kann einen bald nichts mehr schockieren.

LG

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Re: Nochmal Lügde

Antwort von As am 06.07.2019, 22:45 Uhr

Das ist unglaublich. Wie zum Teufel verbringen Mütter ihr Wochenende, während sie ihre kleinen Mädchen wissentlich oder zumindest ahnend einem Pädophilen überlassen????
Das wird sich mir nie erschließen.

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Re: Nochmal Lügde

Antwort von Luna Sophie am 07.07.2019, 9:56 Uhr

Es ist mehr als erschreckend.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass da noch viel mehr war.
Ich glaube nicht daran, dass die Öffentlichkeit je erfährt, wie umfangreich das alles war.
Und ich denke, es sind auch Täter und Mitwisser dabei, die nie belangt werden. Vermutlich an anderer Stelle mit anderen Kindern weitermachen.

Die armen Kinder, was die wohl alles mitmachen und erleben mussten. Und selbst jetzt ist es für diese nicht vorbei.
Sie bräuchten dringend Hilfe. Aber nein, Therapie dürfen sie (noch) nicht bekommen, damit mögliche Aussagen beim Prozess nicht verfälscht sind.
Welch ein Irrsinn, wie oft sie wohl schon befragt wurden. Was sie wohl alles aus den Medien lesen, hören, mitbekommen.
Die Eltern die mit ihnen reden, auf sie einreden.
Aber Therapie geht nicht!

Und Eltern, die ihr Kind zu so jemandem geben, obwohl da Gerüchte sind. Die Kinder etwas erzählen.
Nein, diese Eltern werde ich niemals verstehen.
Für mich sind diese Eltern hochgradig mitschuldig.

Ich habe eine leichte Ahnung, wie es den Kindern geht.
Auch ich musste einiges erleben.
Erst später habe ich verstanden, dass meine Mutter "Bescheid wusste".
Als Grundschülerin habe ich immer Ärger bekommen, wenn ich nach der Schule auch nur 5 Minuten zu spät nach hause kam. Nur nicht, wenn ich bei einem bestimmten Nachbarn war.
Also, ich weiß, dass es Mütter gibt, die ihr Kind "verkaufen", die sich ihr Schweigen bezahlen lassen.
Ob es hier auch so war, weiß ich natürlich nicht.

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Re: Nochmal Lügde

Antwort von Christine70 am 07.07.2019, 15:05 Uhr

Leider gab es das früher auch schon, nur durften man Zuhause nix sagen. Es gab entweder eine Ohrfeige, oder es hieß: "Halt den Mund, wenn das die Nachbarn erfahren, machen WIR uns zum gespött"

Heutzutage sollte man meinen, die Leute sind dahingehend aufgeklärt, daß eben NICHT das missbrauchte Kind schuld ist, sondern der Pädofile :(

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Re: Nochmal Lügde

Antwort von sun1024 am 08.07.2019, 16:30 Uhr

Ich finde es erschreckend, dass jetzt hier die Eltern der betroffenen Kinder unter Generalverdacht gestellt werden.

Auf Campingplätzen ist es völlig normal, dass die Kinder sich sehr frei bewegen und mal hier, mal da spielen. Kaum ein Kind hängt da den ganzen Tag mit den eigenen Eltern zusammen. Und je länger und öfter man auf dem gleichen Campingplatz ist, desto mehr ist der ganze Platz das Zuhause des Kindes und es bewegt sich auf bekanntem Terrain. Und eigentlich ist das auch sehr schön so und sollte nicht generell verurteilt werden, nur weil ein paar echt fiese Perverse das ausgenutzt haben.

Ich will gar nicht ausschließen, dass es da vereinzelt unsägliches (halb) wissentliches Wegsehen von Eltern oder gar Absprachen gegeben haben kann. Aber das werdet ihr ja wohl nicht allen Ernstes _all_ den Eltern der vielen betroffenen Kindern unterstellen (die sich jetzt eh schon Vorwürfe bis an ihr Lebensende machen).

Furchtbar :(.

LG sun

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Re: Nochmal Lügde

Antwort von Felica am 08.07.2019, 17:16 Uhr

Furchtbar ist es wenn Kinder daheim erzählen der Onkel hatte seine Finger unten in mir drin und die Eltern schicken diese am nächsten Tag wieder dahin.

Ich lese im übrigens nirgends das es einen Generalverdacht gegenüber allen Eltern gibt.

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Re: Nochmal Lügde

Antwort von sun1024 am 08.07.2019, 18:08 Uhr

Das bezog sich hauptsächlich auf das Posting von "oma", die sich fragte, wie man Kinder anderen "überlassen" könnte, ist nur weiter runter gerutscht, sorry.

Dass es gar nicht geht, die Augen zu verschließen, ist klar - mit ging es nur um die grundsätzliche Ablehnung, dass Kinder zu anderen dürfen. Und den Stolz darauf, Kinder niemals aus der Obhut der Eltern zu lassen.

LG sun

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@sun1024

Antwort von oma am 08.07.2019, 19:11 Uhr

Den "Stolz" hast du in meinen Beitrag reininterpretiert. Ich schrieb wörtlich:
"Aber ganz im Stillen habe ich immer gedacht, wie sehr ich mich für meine Enkelkinder freue, dass sie so sehr geliebt werden und ihren Eltern nie lästig sind. "

Ich denke, du hast auch im TV die Bilder des völlig verkommenen Campingplatzes gesehen. Für mich sah das so aus, als wenn da eher die an der Armutsgrenze Lebenden urlauben, nicht der Otto Normalverdiener. Da ist sicher auch die Erziehung etwas - ähm - robuster, und man ist die Blagen auch gerne mal los...

Es steht auch ganz außer Frage, dass die Kinder nicht nur bei den Eltern rumhängen auf Campingplätzen. Natürlich spielen sie zusammen. Aber dass Kinder für längere Zeit in einem völlig heruntergekommenen Wohnwagen bei einem alleinstehenden Mann sind: Nein, dass ist nichts Normales. Das kannst du dir auch nicht schönreden.

Ich habe da wirklich allerübelstes Kopfkinde: "Mann, was bläddert unsere Kurze denn so blöde beim Andy im Wohnwagen? Dreh doch mal das Radio an, das ist ja nicht zum Aushalten..."

Und so las man ja auch von der Polizei, dass gegen mehrere Eltern ermittelt wird und die in ihren Zeugenaussagen dann u.a. ausgesagt hätten, dass die Kinder wohl was gesagt hätten, aber man hätte ja die "Wochenendbetreuung" verloren, wenn man die Kinder nicht mehr hingelassen hätte.

Muss man dafür wirklich noch nach Entschuldigungen suchen? Hier ist doch nicht die Rede von normalen, gepflegten Campingplätzen.

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