Mein Senf zum Glauben... noch'n Versuch!...

Glaube ist niemals etwas Bewiesenes. Ich kann von meinem Glauben überzeugt sein, ich kann zutiefst daran festhalten, aber beweisen kann nichts, gar nichts! :-)

Die Bibel, auch davon bin ich - als Christ übrigens! - überzeugt, ist in manchen Teilen lediglich ein Erklärungsversuch für die damalige Zeit, wie was zusammenhängt. Die Schöpfungsgeschichte ist für mich z.B. eher ein Märchen, eine schöne Geschichte. Für mich ist klar und auch offensichtlich, daß es anders geschah, das geht schon damit los, daß die Schöpfung auch heute noch weitergeht. Was für eine Anmaßung zu glauben, daß die Schöpfung beendet ist! Fortgeschrieben hätten wir also so um den 1.460.000. Schöpfungstag... schön, nicht? :-)Damit sage ich noch lange nicht aus, daß Gott damit nichts zu tun hat (für mich). Die moralisch-ethische Regeln wie z.B. die zehn Gebote sind für mich aber weitaus wichtiger als zu "beweisen" oder zu widerlegen, daß nur die Schöpfungsgeschichte stimmen kann.

Gott hat mir Verantwortung mit auf den Lebensweg gegeben, d.h. ich bin für mein Tun verantwortlich. Um verantwortlich handeln zu können, muß ich beurteilen, muß ich hinterfragen. Und wer intelligent genug ist, wird auch neugierig sein auf die Zusammenhänge der Welt. Daß wir nur ein Bruchteil von einem Bruchteil erkannt haben, und davon auch das meiste fehlerhaft in unserer Vorstellung zusammengesetzt haben, steht auf einem ganz anderen Blatt, aber ich glaube ebenso fest daran, daß Gott mit dieser Wißbegierde des Menschen völlig einverstanden ist.
Ich bin ferner überzeugt davon, daß Gott geradezu von mir erwartet, daß ich Erfahrungen anderer Generationen verwerte, ebenso das Wissen, das sie erworben haben, um so manche Fehler eben nicht auch zu machen bzw. dafür verantwortlich zu werden. Wer bestimmt hier, daß es nicht so sein könnte?

Damals im Mittelalter wurden Hexen verbrannt, Exorzisamus betrieben und die "Heilige Inquisition" sowie Kreuzzüge durchgeführt. Das war alles "im Sinne Jesu Christi", wie die Kirchenfürsten landauf landab versicherten. Es war ketzerisch und "unchristlich", dagegen aufzubegehren.
Heute wissen wir es besser. Sind wir deshalb unrein, gottlos und in diesem Sinne sündhaft? Ich möchte darauf hinweisen, daß es sich damals wie heute um diesselbe Bibel handelt, also, frag ich mich, WAS hat sich geändert, die Bibel oder die deren Sichtweise und /Auslegung?

Na also! :-)

Als mündiger Christ habe ich immer wieder mich selbst zu hinterfragen, und im Grunde bin ich gar kein Christ, sondern ich versuche zeitlebens einer zu sein, denn ich bekomme das ja schon mit der "anderen Wange hinhalten" nicht auf die Reihe, und die eine oder andere Notlüge habe ich auch auf der Uhr, ach und so vieles andere...
Das hält mich aber überhaupt nicht davon ab, Dinge zu tun, die im Grunde genommen auch ein Atheist mit der entsprechend moralisch-ethischen Einstellung tun kann. Ich glaube auch, daß so manch ein Atheist beim jüngsten Gericht besser dastehen könnte als so manche Heuchler, die sich auf Jesus Christus berufen, seine Grundthesen vor Blindheit aber völlig aus dem Auge verloren haben.
Das aber habe nicht ich zu beurteilen. :-)

Beurteilen kann ich daber, wenn Menschen die Grundaxiome/Gebote verletzen wie Morden, Diebstahl, üble Nachrede. Ich kann Nächstenliebe üben, ein Atheist nennt das dann vielleicht Solidaritätsprinzip, läuft aber doch auf etwas Ähnliches hinaus. Ich aknn mich engaieren, die welt bekömmlicher für alle zu machen. :-)

Ich habe vor langer Zeit auch mal hier gepostet, daß ich mir sowieso gut vorstellen kann, daß keine Weltreligion recht hat und wir alle unser blaues Wundererleben werden, daß Gott/Allah/Manitu sich samt Engeln, Propheten, Christus und Heiligen über uns schlapplacht, weil wir so dumm sind und uns wegen angeblicher Unterschiede Weltkriege liefern und nicht sehen, wie ähnlich wir uns doch sind. Wer weiß? :-)

Fazit: Das Seelenheil hängt ganz gewiß nicht von einem einzigen Glaubensbekenntnis ab. Man sollte gegen Unrecht und Ungerechtigkeiten aufstehen, den Betroffenen beistehen und sich mit Äußerungen, die andere in Bedrängnis bringen, stigmatisieren oder sonstwie in irgendeine Ecke stellen, zurückhalten und sich an die eigene Nase fassen (Christus hat es anders ausgedrückt, ich will es nur nicht wiederholen...*gg*). Davon sind Eiferer in der islamischen Welt und unter den christlichen Falken und Sekten, z.T. sogenannte "Freikirchen", aber auch so manche jüdische Gläubige weit, weit entfernt. Solche Menschen stellen eindeutig eine Bedrohung dar, zumindest aber ihre Organisationen mit der jeweiligen Macht, die sie innehaben.
Und genau da muß man aufpassen, gegenargumentieren oder auch einschreiten, als Christ, als Atheist, als Muslim... damit eines auf diesem Erdball gewährleistet wird: Daß Menschen Mensch bleiben/werden dürfen, in ihrer Ganzheit, in ihrer Würde, in ihrer Seele! :-)

Viele Grüße
Ralph/Snoopy