Geschrieben von Korya am 09.05.2019, 2:21 Uhr |
Großbritannien seit einer Woche ohne Kohlestrom
Um ihre selbst gesteckten Klimaziele von "Null-Netto" Kohle-Emissionen bis 2050 und "Null-Kohlekraftwerke" bis 2025 zu erreichen, übt die Regierung zunehmend Druck auf die Betreiber aus.
Am 1. Mai wurde das letzte Kohlekraftwerk abgeschaltet - heute haben wir das erste Mal seit Beginn der Industrialisierung in England die erste Woche ohne Kohlekraftwerke erlebt.
Gleichzeitig soll der agressive Ausbau von Wind-, Wasser- und Solarenergie voran getrieben werden. In GB werden sind gerade die Windräder vielfach auf hoher See - da kann sich im Landesinneren noch viel bewegen.
Nun ja, ein erster großer Schritt in die richtige Richtung, und mal nicht nur Brexit... erstmal bleiben die Kohlekraftwerke am Netz, um im Notfall wieder einspringen zu können - aber die Experten sind deutlich zuversichtlicher als noch vor ein paar Jahren, dass das 2025-Ziel erreicht werden kann.
LG
Re: Großbritannien seit einer Woche ohne Kohlestrom
Antwort von Rosewill am 09.05.2019, 3:14 Uhr
Kein Wunder wenn die Hauptlasten im Strommix bei 40% Gas und 20% Kernenergie verteilt sind.
Re: Großbritannien seit einer Woche ohne Kohlestrom
Antwort von Lauch1 am 09.05.2019, 6:14 Uhr
Weil GB auf Kernkraft setzt, wie man das abfeiern kann bist mir schleierhaft. Wind und Solarenergie liefern nur situationsbezogen und nie 24h am Tag.
Re: Großbritannien seit einer Woche ohne Kohlestrom
Antwort von Lauch1 am 09.05.2019, 6:17 Uhr
https://www.electricitymap.org/?page=country&solar=false&remote=true&wind=false&countryCode=GB
Da kann man sich in Echtzeit ansehen, wie jeder Staat seinen Strombedarf deckt.
Re: Großbritannien seit einer Woche ohne Kohlestrom
Antwort von Monroe am 09.05.2019, 8:01 Uhr
Hast du dir dazu schon Deutschland angeguckt? ;-)
Da gibt es erst Recht nichts zu feiern
Re: Großbritannien seit einer Woche ohne Kohlestrom
Antwort von Lauch1 am 09.05.2019, 8:15 Uhr
Hab ich das behauptet? Alle die hochgejazzten, also CO2 „neutral“ agierenden Staaten wie Schweden, Frankreich liefern mit überwiegend mit Atomstrom (Norwegen ausgenommen, die setzten Geographie bedingt auf Wasserkraft).
Naja, aber Atomkraft ist eben besser, was den CO2-Ausstoß angeht.
Antwort von Leewja am 09.05.2019, 8:50 Uhr
das ist ja nun mal ne Tatsache.
Das Wir die trotzdem nicht wollen, liegt ja an anderen Gefahren, nicht am Klimaschaden.
Windräder sind halt ökologisch wegen lebensraumbedrohung und Vogelflugproblemen ein Thema, Solarpaneele lassen sich auch nicht so einfach abbauen
Re: Naja, aber Atomkraft ist eben besser, was den CO2-Ausstoß angeht.
Antwort von Lauch1 am 09.05.2019, 8:59 Uhr
Aber genau das ist ja der Schmäh der CO2 Zertifikate, an denen einige recht gut verdienen.
Windenergie deckt nie eigenständig ohne Backupkraftwerke, deswegen sind sie keine vollwertige Alternative.
ich will sagen: 100% sauber und problemfrei gibts bislang
Antwort von Leewja am 09.05.2019, 9:00 Uhr
Leider nicht.
Dann muss man überlegen, was man am schlimmsten oder am wichtigsten findet.
Re: ich will sagen: 100% sauber und problemfrei gibts bislang
Antwort von Lauch1 am 09.05.2019, 9:07 Uhr
Das ist ja die Frage, ob nicht ein neues deutsches Kohlekraftwerk/Gaskraftwerk wesentlich besser ist, als ein Jahrzehnte altes Kernkraftwerk irgendwo in Europa. Da nur auf den CO 2 Ausstoß zu schauen ist definitiv falsch.
Re: Großbritannien seit einer Woche ohne Kohlestrom
Antwort von Muts am 09.05.2019, 9:53 Uhr
Wir waren vor 2011 in D auch schon "weiter" beim Kohleausstieg.... nachdem man die AKWs abgeschaltet hat, hat man etliche Kohlekraftwerke wieder ans Netz genommen- nicht unbedingt die "saubesten".
Re: Großbritannien seit einer Woche ohne Kohlestrom
Antwort von Rosewill am 09.05.2019, 11:23 Uhr
Die Seite beweist eigentlich nur dass Wind- und vor allem Solarstrom völlig sinnfrei sind, da es keine wirtschaftliche Speichermöglichkeit gibt.
Re: Großbritannien seit einer Woche ohne Kohlestrom
Antwort von Lauch1 am 09.05.2019, 12:42 Uhr
„Ich meine damit: Die Leute schauen aus dem Fenster. Sie sehen, dass sich draußen die Windräder drehen. Drinnen läuft ihr Fernseher. Und dann folgern sie: „Die Energiewende funktioniert.“ Ich kann diese Haltung auch in meinem engsten Umfeld beobachten: Menschen wollen, dass Dinge funktionieren, aber sie wollen nicht damit behelligt werden, wie sie funktionieren. Die allermeisten Menschen sind so. Und deshalb weiß eine Mehrheit nicht, dass hinter jeder Windkraftanlage zwingend ein Backup aus Kohle und Kernkraft stecken muss. Strom muss zu jeder Sekunde bedarfsgenau produziert werden, sonst bricht das Netz zusammen. Daher braucht man für den Fall von wetter- und tageszeitbedingten Einbrüchen der Erneuerbaren einen konventionellen Schatten-Kraftwerkspark. Das sollten die Leute begreifen und wissen.„
https://www.nzz.ch/wirtschaft/deutsche-energiewende-absurditaet-mit-system-ld.1450698
Re: Großbritannien seit einer Woche ohne Kohlestrom
Antwort von Lauch1 am 09.05.2019, 12:48 Uhr
„Die Instabilität des deutschen Stromnetzes fordert die Linz AG. Weil der unregelmäßig erzeugte Windstrom aus Norddeutschland wegen mangelnder Leitungskapazitäten nur schwer zu den großen Abnehmern der Industrie im Süden transportiert werden kann, müssen südliche Stromerzeuger immer kurzfristiger "dagegenhalten".“
https://www.nachrichten.at/wirtschaft/wirtschaftsraumooe/jeden-dritten-tag-hilft-linzer-kraftwerk-den-deutschen-aus;art467,3096930
Deutschland wir möglicherweise aus der Erzeugung von Kern- und fossiler Energie aussteigen, verwenden wird es sie aber definitiv weiterhin. Und zwar aus ausländischen Kraftwerken mit schlechteren Standards.
Re: ich will sagen: 100% sauber und problemfrei gibts bislang
Antwort von Korya am 09.05.2019, 13:21 Uhr
Naja, die ältesten stehen halt leider nach wie vor in Deutschland und Frankreich rum. England hat nur moderne. Da wohne ich lieber neben so einem als unter einem Kohlekraftwerk.
Wohlgemerkt in Verbindung mit vernünftiger Wartung und Notfallplan.
Dass wir nicht bis ans Ende unserer Tage unsere Bergwerke mit dem Müll vollstellen können, ist dich jedem klar. Eine kurzfristige Alternative zur Kernkraft sehe ich bei uns jedoch nicht.
Re: ich will sagen: 100% sauber und problemfrei gibts bislang
Antwort von Lauch1 am 09.05.2019, 13:39 Uhr
Kernenergie ist die teuerste Variante der Stromerzeugung, von der Gefährlichkeit gar nicht zu reden. Man kalkuliert halt einfach nicht mit den tatsächlichen Kosten, sondern überwälzt sie auf den Steuerzahler und auf die nächsten x Generationen.
Re: ich will sagen: 100% sauber und problemfrei gibts bislang
Antwort von shinead am 09.05.2019, 13:45 Uhr
>>Wohlgemerkt in Verbindung mit vernünftiger Wartung und Notfallplan.
Der Notfallplan hilft Dir bei einem GAU aber nix wenn Du zu nah dran wohnst. Innerhalb eines Radius von 25-30 km kommst Du ggf. gar nicht mehr raus und so eine 200 km Sperrzone reicht in Deutschland von Biblis bis Köln...
Dezentralisierung heißt m.E. die Lösung. In der Schweiz gibt es ein Modellhaus ohne Stromanschluss. Der Strom für das Mehrfamilienhaus wird ausschließlich selbst erzeugt. Im kleinen funktioniert das. Man muss aber ggf. ein bisschen mehr um die Ecke denken.
Re: ich will sagen: 100% sauber und problemfrei gibts bislang
Antwort von Lauch1 am 09.05.2019, 13:57 Uhr
Und die Endlager werden nach dem Floriani Prinzip ausgesucht, Hauptsache weit weg. Dauerhafte Konzepte gibt es so weit ich weiß ohnehin keines. Außerdem haben auch alle das Trara rund um die Sicherheit der Gorleben Transporte vergessen.
Re: ich will sagen: 100% sauber und problemfrei gibts bislang
Antwort von shinead am 09.05.2019, 14:44 Uhr
Gorleben ist es m.E. nur geworden weil das Wendland so dünn besiedelt ist. Die Proteste in eng besiedelten Gebieten (z.B. Ruhrpott) wären nicht so gut zu managen und zu ignorieren gewesen.
Mich würde mal interessieren wie viel so eine kWh kosten würde, wenn die ganzen Kosten für Transport, Wiederaufbereitung und "Zwischenlagerung" plus die anteiligen Kosten für eine eventuelle Endlagerung mit eingerechnet würden.
Re: Großbritannien seit einer Woche ohne Kohlestrom
Antwort von Shanalou am 09.05.2019, 14:52 Uhr
Das ist überhaupt nicht nötig! Die gesamten Kohlekraftwerke können durch die schon jetzt bestehenden Gaswerke ersetzt werden. Damit kann man den CO2 Ausstoß bereits um 40% senken. Das wäre schon mal ein Anfang. Weiterhin muss man an Speicherkapazitäten für Energie arbeiten (Stichwort Flüssiggas, Brennstoffzellen) und nicht wieder die nächsten 20 Jahre nur pennen. Natürlich ist das im Moment sehr teuer, aber das ist bei allem Neuen so. Auch Kernkraft ist sehr teuer, wenn man wirklich alle Kosten einrechnen würde, was ja noch nie getan wurde. Außerdem muss viel mehr Energie eingespart werde und zwar konsequent.
Re: ich will sagen: 100% sauber und problemfrei gibts bislang
Antwort von Lauch1 am 09.05.2019, 16:13 Uhr
Unbezahlbar.
Wenn die Betreiber nach dem Verursacherprinzip für alle Kosten und Schäden haften und den Müll entsorgen müssten, würde kein Atomkraftwerk mehr gebaut werden.
Energie einsparen
Antwort von Finale am 09.05.2019, 16:53 Uhr
Ganzehrlich, wie soll das funktionieren?
Im privaten funktioniert das schon nicht, weil keiner auf die vielen kleinen Helferlein verzichten will. Ohne Strom funktioniert doch gar nichts mehr. Ich komme nicht einmal an Bargeld. In der Wirtschaft ist es noch extremer.
In meiner Firma hat jeder mindestens einen PC, die meisten zwei und ein Handy. Früher waren die Mitarbeiter auf Dienstreisen nicht erreichbar, geht heute nicht mehr. In der Produktion wurde nach und nach alles automatisiert. Nicht umsonst sind Elektroingenieure so wahnsinnig gesucht. Ohne Elektrik funktioniert nichts mehr.
Re: ich will sagen: 100% sauber und problemfrei gibts bislang
Antwort von Korya am 09.05.2019, 17:26 Uhr
Was ist denn das für eine Aussage. Klar, wenn du beim GAU danebenstehst, war es das. Dennoch, es ist ja nun nicht so, dass in der westlichen Welt ständig Atomkraftwerke hochgehen. Die Spannbreite der Sicherheitssysteme gegen Unfälle beschränkt sich doch nicht ausschließlich auf einen Gau.
Doofer Vergleich, aber genauso komm ich auch "nicht mehr raus", wenn ich in einen schweren Autounfall verwickelt bin, mein Flugzeug abstürzt oder mir ein Meteorit aufs Dach fällt. Trotzdem versuchen wir weiterhin Auto oder Flugzeug immer sicherer zu machen.
Und darauf bezog ich mich: ständige Verbesserung regelmäßiger TÜV, keine Scheu auch bei auch geringfügigen Störungen die Dinger immer wieder runter zu fahren. Oder auch Auflagen an neue Gegenbenheiten anzupassen: wie nach Fukushima Seewälle zu erhöhen / Sprinklersysteme separat zu schalten etc.
Re: ich will sagen: 100% sauber und problemfrei gibts bislang
Antwort von Lauch1 am 09.05.2019, 22:10 Uhr
Natürlich, weil ja ein TÜV reicht, werden Atomkraftwerke ja auch gerne Nähe von Grenzen gebaut, natürlich völlig ohne Hintergedanken. Erdbeben, menschliches Versagen, Terroranschläge und Massen an atomaren Müll für den es nicht einmal ansatzweise eine Lösung gibt. Die Japaner haben diese Technik nicht unter Kontrolle, 170.000 Einwohner wurden aus den betroffenen Gebieten nahe Fukushima evakuiert, und alle anderen auch nicht.
Re: Energie einsparen
Antwort von Lauch1 am 09.05.2019, 22:17 Uhr
Genau so. Womit werden denn die ganzen Elektroautos fahren, wenn Autos mit fossilen Treibstoffen verboten sind?
Re: ich will sagen: 100% sauber und problemfrei gibts bislang
Antwort von Korya am 10.05.2019, 1:51 Uhr
Jetzt wird es abenteuerlich. In Deutschland werden Atomkraftwerke bevorzugt in der Nähe von Ballungsgebieten (wo der Strom gebraucht wird) in Kombi mit großen Flüssen (wegen der Kühlung) gebaut. Das heißt: Hamburg, Ruhrpott, Köln/Bonn, Großraum Stuttgart, Großraum München.
Die Japaner haben die Technik im Griff.
Was sie nicht im Griff haben, ist ihr Risiko-
Management. (Oh Mann, ich hätte jetzt Lust einen kurzen Exkurs über zu enge Anbindung von mächtigen Firmen und politischer Elite zu starten, aber das würde uns jetzt noch weiter von britischer Kohle entfernen, um die es hier ja geht.)
Was die Endlagerung anbelangt, bin ich voll bei dir: hierin sehe ich mit Abstand das Hauptargument gegen Kernkraft.
Re: ich will sagen: 100% sauber und problemfrei gibts bislang
Antwort von Lauch1 am 10.05.2019, 8:14 Uhr
Das ändert aber nichts daran, dass AKWs wenn möglich in Grenznähe gebaut werden, um die Verstrahlung im eigenen Territorium zu minimieren. Bsp Tihange.
Wie professionell das Handling rund um Fukushima war, hat man ja gesehen.
Re: Energie einsparen
Antwort von shinead am 10.05.2019, 9:34 Uhr
Wir könnten die gut entwickelte E-Technik nutzen um Hybriden zu entwickeln (ohne Plug-In) um schon einmal den Verbrauch von Sprit extrem herunter zu regeln.
Die so "gewonnene" Zeit kann man nutzen um an anderen Antrieben zu forschen. Wasserstoff zum Beispiel. Damit wird doch auch schon ewig experimentiert.
Re: ich will sagen: 100% sauber und problemfrei gibts bislang
Antwort von Korya am 11.05.2019, 9:51 Uhr
Mmmh, bei aller Kritik aber mit einem 9.1 Beben hatte niemand gerechnet. Sowas kannte man bis dato nur von Chile oder Indonesien.
In Deutschland gilt ein Beben von 4.5 bis 5 als großes. Das stärkste war soweit ich mich erinnere irgendwas knapp über 6. Wenn jetzt plötzlich ein 7.x Beben Sindelfingen platt macht, kann man schwer die Stadtplaner als unprofessionell bezeichnen, die die Bautechnik nicht im Griff haben.
Ich bin kein Freund von Tepco, im Gegenteil - aber headbashing ist nicht angebracht.
Immerhin bekommen es die Japaner noch hin, Flughäfen und Bahnhöfe zu bauen, die japanischen Ingenieure können also nicht völlig unter aller Sau sein.
LG Katia
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