zurück| Geschrieben von Urri11 am 20.12.2006, 19:27 Uhr |
Für mich aktuell... Einverständniserklärung...
Ich hatte heute einen Zettel an Felix Garderobenplatz hängen:
Einverständniserklarung....
das in der Tageseinrichtung in Bild und Ton aufgenommen werden darf.
Anzukreuzen ist dann noch
- das Material darf nur intern verwendet werden
- das Material darf auch für die Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden.
Das Ganze ist begründet mit:
"Im Rahmen des Orientierungsplan des Landes Baden-Württemberg ist eine differenzierte Dokumentation der Entwicklung - und Bildungsschritte jedes Kindes vorgeschrieben. Bild und Ton Material unterstützen diese Dokumentation.
Mich würden Eure Meinungen dazu interessieren.
Gruß Urri
Beitrag beantwortenRe: Für mich aktuell... Einverständniserklärung...
Antwort von bröckchen am 20.12.2006, 19:35 Uhr
hi urri
also ich würde es machen. hab da persönlich kein problem mit in einem solchen rahmen!
alles liebe
Jill
Re: Für mich aktuell... Einverständniserklärung...
Antwort von RominaMama am 20.12.2006, 19:38 Uhr
Also ich weiß nicht. Ich hab mit solchen Sachen so meine Probleme. Definitiv erlaube ich keine Fotos von Simon in der Öffentlichkeit. Von Videos ganz zu schweigen. Habe diesbezüglich auch in unserer Einrichtung Bescheid gesagt das ich nicht möchte das er auf Fotos erscheint die in der örtlichen Presse gedruckt werden.
Intern wäre für mich zu klären ob die mir garantieren können das damit kein Schindluder getrieben wird und das nicht irgendjemand von ausserhalb herkommen und sagen kann er möchte so eine Aufzeichnung von ihm.
Gruß,
Romina
Re: Für mich aktuell... Einverständniserklärung...
Antwort von estelle77 am 20.12.2006, 19:52 Uhr
Ich wäre da auch skeptisch bei. Ganz ehrlich sehe ich da auch weder Sinn noch Grund. Genaues Nachfragen über die Vorgehensweise ist hierbei sicher angebracht.
Re: Für mich aktuell... Einverständniserklärung...
Antwort von wilma68 am 20.12.2006, 20:33 Uhr
Hi Urri,
weia... ganz ehrlich? - Also, obwohl ich gegen einen generellen genetischen Fingerabdruck in Profihand nichts hätte, empfinde ich solche "Dokumentationen" als äußerst bedenklich...
Bei Sönke im Kiga sollte so etwas auch einmal gemacht werden. Ich wurde aber erst eingeweiht, als der Bericht fast fertig war. Die entscheidenden Details habe ich noch später erfahren, als ich mich gegen dieses Projekt ausgesprochen hatte. Zum Einen wurden nur einzelne Kinder beobachtet, die in irgendeiner Form als auffällig galten (diese Pauschalisierung betraf auch mein Kind, der schon damals als überdurchschnittlich begabt galt), zum Anderen wurden Krisensituationen provoziert, bspw. Über-/Unterforderung.
Diese Beobachtungen und die dazugehörigen Berichte sollten in der Berufsschule besprochen und gegebenfalls in der Grundschule weiter geführt werden. Wie schnell es da in einer Kleinstadt, wo die Verschwiegenheit der Beteiligten "Pädagoninnen" nicht zu gewährleisten ist, zu einer Stigmatisierung des Kindes kommen kann, ist sicherlich klar...
Die Praktikantin, die diese Geschichte maßgeblich zu verantworten hatte, musste halt neu beginnen, aber mit anderen Kindern in einer abgespeckten Version, denn Bild- und Tondokumente wollte keiner von den Eltern zulassen. Dieses Bild- und Tonmaterial ist eben schneller zweckentfremdet, als man denkt.
Kinder sind keine Versuchskaninchen, denen das Recht auf Anonymität vorenthalten werden kann... Jeder Probant in der Forschung hat ein Recht auf Datenschutz - Kinder nicht? Wenn Berichte verfasst werden, muss sichergestellt sein, dass es eine Codierung gibt. Bild- und Tonaufnahmen gehen garnicht...
Selbst wenn die Eltern unterschreiben, wäre ich mir nicht sicher, dass bei eventuellem Missbrauch mit gravierenden Folgen für die Kinder nicht von Seiten derselben in späteren Jahren juristische Schritte gegen die Institute und gar gegen die Eltern Erfolg haben würden...
Frag' am Besten noch genauer nach und entscheide dann.
LG, W
Re: Für mich aktuell... Einverständniserklärung...
Antwort von maleja am 20.12.2006, 20:56 Uhr
Hallo Urri,
das haben wir bei uns auch. Was spricht dagegen? Wenn Du möchtest, dass Dein Kind bestmöglichst gefordert wird, musst Du halt auch evetl Unbequemlichkeiten in Kauf nehmen. Wobei ich diese Aufnahmen nicht als Unbequemlichkeiten sehe. Da werden ja keine "Petzsituationen" aufgenommen ("sehen sie mal, das ist IHR Kind, das sich hier so daneben benimmt"), sondern Kinder werden im Alltäglichen aufgenommen, damit die Beobachtung einfacher läuft.
Aber weißt was, wenn Du Fragen hast, ich bin mit der Materie bis ins letzte Detaill vetraut - hatten schon x Elternabende deswegen, ebenso wurde es mir nun 2x in meiner Funktion als GR vom Schul-und Sportamt vorgstellt...., ruf mihc an und ich erklär Dir alles. Hab auch das Handbuch über das QM und den Orientierungsplan B-W.
GRüßle Silvia
Re: Für mich aktuell... Einverständniserklärung...
Antwort von Urri11 am 20.12.2006, 21:27 Uhr
Also wir haben es jetzt so besprochen:
1. ich werde morgen mit der Erzieherin reden, wie das genau ablaufen soll (ich mag sie sehr gerne und wir haben eigentlich dieselbe Wellenlänge @Maleja sie war mit ihrer Tochter damals bei Dr. Bonnet - sagt Dir der Name etwas?)
2. wenn wir zustimmen, dann nur für interne Zwecke.
und 3.
evtl. werde ich auf Dein @Maleja Angebot zurückkommen
Grüßle Urri
????
Antwort von Einstein-Mama am 20.12.2006, 21:45 Uhr
Also wir mußten auch eine Einverständniserklärung unterschreiben!
Dabei ging es aber eher um die Erlaubnis, daß zum Beisp. bei einem Laternenfest danach ein Bild in der Zeitung ist, welches wir entweder nicht wollen (um unser Kind der Öffentlickeit fernzuhalten), oder eben einverstanden damit sind!
Meinst Du ao etwas, oder habe ich was falsch verstanden?
Sorry!
Antwort von Einstein-Mama am 20.12.2006, 21:47 Uhr
Habs nochmal gelesen und falsch verstanden, ich glaub ich habe Löcher im Hirn wegen Schlafmangel!
Gut Nacht, ich poste heute besser nicht mehr:(
Nein, damit hat es nichts zutun....
Antwort von Urri11 am 20.12.2006, 22:00 Uhr
hier geht es um den Orientierungsplan des Landes Baden-Württemberg indem eine differenzierte Dokumentation der Entwicklung - und Bildungsschritte jedes Kindes vorgeschrieben ist.
Diesen Plan haben wir wohl der Pisa-Studie zu "verdanken". Unsere Kinder sollen bestmöglichst gefördert werden damit wir bei der nächste (über....nächsten) Pisa-Studie besser abschneiden.
Eigentlich keine schlechte Sache... nur... irgendwie ... haben wir auch unsere Bedenken.
- Wer schaut sich die Aufnahmen an?
- Werden die Kinder in "Schubladen" gesteckt
- Die Kinder werden es merken, dass sie gefilmt werden... verhalten sie sich dann noch unbefangen?
....
Jedes Kind ist ein Individuum...
Ohne genau zu wissen was für Aufnahmen das sein sollen und was mit diesen Aufnahmen passiert bzw. wer sie sieht und auswertet (auch wie sie ausgewertet werden) werden wir nicht unterschreiben.
Gruß Urri
@Urri
Antwort von maleja am 20.12.2006, 22:18 Uhr
Wenn ich hier Deine Bedenken nochmals lese, sehe cih schon, dass wir da mal drüber reden müssen. Denn so ist es überhaupt nicht, wie Du es Dir vorstellst. Ich verstehe Deine Bedenken 100%, hatte sie zu Anfang auch. Aber wie gesagt, wir wurden nun 1000 mal informiert und ich habe nun überhaupt keine Bedenken mehr.
Was mich wundert, hattet Ihr denn keinen Elternabend zu diesem Thema? Wir hatten sogar eine Veranstaltung bei uns in der Stadthalle, wo alle Eltern eingeladen waren. Wie gesagt...1000 mal informiert.
Dr. Bonnet kenne ich nicht. Reutlingen? Oder Filderklinik?
Ruf mich doch morgen mal an, falls Du auch keien Bedenken mehr haben solltest, können wir uns ja mal wieder zum Kaffee verabreden, *ggg.
Grüßle Silvia
Re: @Maleja
Antwort von Urri11 am 20.12.2006, 22:49 Uhr
Felix war über eine Woche nicht im Kiga (er hatte tagelang 39-40 Fieber... grummel) und ich habe heute erst mal nur die ganzen Zettel mitgenommen. Muß morgen erst mal nachfragen wer, wie, wo, was...
Elternabend war keiner. Wundert mich auch etwas. Die anderen Eltern haben diesen Zettel wohl schon länger... ich weiß jedoch nicht wie die reagiert haben. Waren ja letzte Woche nicht groß draußen.
Weiß noch nicht ob ich mich morgen schon bei Dir melde... will wie gesagt erst mal hier im Kiga mit den Erzieherinnen reden.
Eigentlich hätte ich den Zettel schon bis zum 18.12 wieder abgeben sollen... aber da lass ich mich nicht drängen.
Kaffee (sofern Espresso ;-) ) ist keine schlechte Idee... aber dieses Jahr wohl nimmer drin.
Ich glaub wir hatten das Thema "Bonnet" schon mal beim Kaffee.
*
Dr. med. Eckhard Bonnet
FA für Kinderheilkunde u. Jugendmedizin i. R.
Naturheilverfahren, Homöopathie, Orthomolekulare Medizin, Mikrobiologische Medizin, Biomolekulare Medizin, Ernährungsmedizin, Umweltmedizin, Sportmedizin
Thüringer Str. 13, 72768 Reutlingen
Tel. 07121/630807, Fax 07121/630808
Unsere Kinderärztin hat seine Praxis übernommen.
Grüßle Urri
Re: Für mich aktuell... Einverständniserklärung...
Antwort von Angie256 am 20.12.2006, 23:50 Uhr
Hallo
das wird bei uns auch gemacht und ist meiner Meinung nach völlig in Ordnung. Dafür werden sogar die Erzieherinnen extra geschult und ausgebildet. Es geht einfach darum dass sowohl Du als Elternteil dein Kind mal in Action siehst. Es gibt ja vieles was die Erz. erzählen und manche Mütter dann sagen: Das glaub ich nicht, das macht mein Kind nicht oder SO ist mein Kind nicht. Außerdem dient es als Hilfe für die Erzieherinnen sich mal dann außerhalb der Situation zu "erleben". D.h. das sich das alle Erz. ansehen und besprechen wo derjenige richtig oder falsch reagiert hat. Dient also auch mal als Spiegelbild.
Fürs öffentliche bedeutet dass auch andere Erz. davon profitieren wie man in welchen Sit. umgeht. Ich habe das z.B. bei meinem Sohn bei der Ergo mitgemacht. Haben ein kleines Video gedreht mit versch. Situationen in denen sie mir nachher gezeigt hat wo ich falsch reagiere. Außerdem nahm sie es zu einer Tagung mit und hat dort ebenfalls Meinungen und Lösungen zu erhalten. Und wie siehts aus wenn Du und Dein Kind ein solches Video zu sehen bekommt von fremden Kindern um unterstützend zu wirken??? Sowas kommt einem ja auch zugute. Ich denke alles in allem eine positive Sache
Gruss Angie
@Angie256: Sorry, aber soetwas geht ja schon fast in Richtung Super Nanny...
Antwort von wilma68 am 21.12.2006, 14:09 Uhr
Hi Angie,
so wie du die Nutzung der Aufnahmen beschreibst, werden meine oben geschilderten Befürchtungen doch absolut bestätigt... Wer weiß, was dein Kind dazu in späteren Jahren einmal sagen wird, wenn seine Ausfälle und sein Fehlverhalten im Kiga als Lehrfilm durch ganz Deutschland touren... Wer weiß, ob ihm diese Dokumentationen später nicht einmal seine berufliche Zukunft zerlegen können... Sollte dein Kind einmal einen Beruf ergreifen, wo er im Licht der Öffentlichkeit stehen würde, na dann, "Prost Mahlzeit!" Man braucht doch bloß MTV laufen zu lassen, um zu sehen, wie weit in die Vergangenheit der heutigen Promis die Recherchen zurückgehen...
Ich persönlch halte das für eine Verletzung des Selbstbestimmungsrechts! Wir als Eltern ahben eine Verpflichtung unseren Kindern gegenüber, der rest der Nation kommt jawohl erst danach. Ich kann doch mein Kind nicht für einen Lehrfilm instrumentalisieren!
Also ich finde es, auch unter dem Mantel der Wissenschaft versteckt, höchst bedenklich, was heute "gegen die schlechten Pisa-Ergebnisse" für ein Schrott entwickelt wird.
LG von W, die schon während der Psychologie-Seminare an der Uni keine gefilmten Rollenspiele mitgemacht hat und damit richtig lag, da diese bei der Absolventenfeier zum Besten gegeben wurden...
Re: @Angie256: Sorry, aber soetwas geht ja schon fast in Richtung Super Nanny...
Antwort von Angie256 am 21.12.2006, 14:49 Uhr
Hallo Wilma
also ganz so extrem wie Du das schilderst wird das ja nun nicht betrieben. Wir wollen doch mal die Kirche im Dorf lassen. Unter bestimmten Voraussetzungen finde ich dieses Spiegelbild eines jeden sehr hilfreich. Dieses Video wird nicht von Mann zu Mann getragen und an sämtliche Fernsehsender geschickt. Dieser Rahmen wo das Video ausgewertet wird bleibt immer noch klein und wird trotz dieser Erklärung immer NOCHMAL mit den Eltern abgesprochen. Aber jeder so wie er meint. Ich kann deine Bedenken durchaus verstehen sehe selbst aber nicht diese Extremdarstellung.
LG Angie
