Geschrieben von Marie24 am 19.12.2006, 21:26 Uhr

2.Interview mit Natascha Kampusch....

Ich habe vorhin im Fernseher ein Ausschnitt des zweiten Intetrviews mit N.Kampusch gesehen...
(ob das wohl noch irgendwo ganz gezeigt wird?)
Jedenfalls fand ich, dass sie nicht mehr diesen Optimismus ausstrahlt wie beim ersten Interview.
Fast hatte ich den Eindruck, die ersten Monate in Freiheit haben schon sehr viel (zu viel?) Kraft von ihr abverlangt, und ihr wird wohl erst jetzt richtig klar sein, wie viel sie verpasst hat und wie schwer der "Neubeginn" überhaupt ist. Unter anderem hat sie geäußert, sie könne (noch) überhaupt nicht unter Menschen gehen.
Erstaunlich fand ich, wie sie zugelegt hat- gar kein Vergleich mehr zu dem zarten Mädchen dass man anfangs gesehen hat.
Sie tut mir leid...jetzt noch mehr als kurz nach ihrer Befreiung, denn damals war da noch die ganze Euphorie, und jetzt? Was meint ihr?

LG *Marie*

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7 Antworten:

Re: 2.Interview mit Natascha Kampusch....

Antwort von Urri11 am 19.12.2006, 21:45 Uhr

Ich habe das Interview nicht gesehen, aber ich denke es wird Jahre dauern bis sie es (wenn überhaupt jemals) verarbeitet hat. Ihr Weg wird sehr hart und steinig sein und es werden immer wieder Löcher kommen in die sie fällt. Ich denke gerade durch die Aufarbeitung wird sie sich erst bewußt was alles war.Aber sie hat keine andere Chance. Ich wünsche Ihr viel viel Kraft damit sie in ein paar Jahren ein (halbwegs) normales Leben führen kann.

LG Urri

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das war gestern

Antwort von titu am 19.12.2006, 22:54 Uhr

übrigens hab ich es bei *rtl* gesehen *g*
ich fand es sehr traurig, stellenweise musste sie sich fangen und hat mit aller kraft versucht taff zu bleiben, und dennoch ihre gefühle zu übermitteln,
armes mädchen
Gruss Tina

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Re: das war gestern

Antwort von Shi-chan am 19.12.2006, 23:22 Uhr

Ich hab's nicht gesehen, aber kann es verstehen, wenn es so ist, wie du schreibst.
Sie lebte jahrelang in Gefangenschaft, hat nichts Neues mitbekommen, ihre damaligen Freunde sind jetzt in anderen Städten, ihre Familie hat sich mit höchster Wahrscheinlichkeit auch ziemlich geändert (immerhin war sie mehrere Jahre weg und da verändern sich Menschen nun mal).
Außerdem ist es doch sogar verständlich, wenn sie dicker geworden ist (wenn ich mich mal so ausdrücken darf). In der Gefangenschaft hat sie bestimmt nicht sonderlich viel zu essen bekommen und jetzt plötzlich darf sie richtig reinhauen. Daran ist der Körper wahrscheinlich auch nicht gewöhnt.
Na ja... Sie tut mir zumindest wahnsinnig Leid und ich habe totale Angst, dass das in unserer Familie auch passiert...
Shi-chan

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Re: DAs wundert mich überhaupt nicht

Antwort von saulute am 20.12.2006, 2:11 Uhr

Als ich zum ersten MAl mit 18 nach Deutschland kam, habe ich auch soviel in den 3 Monaten zugenommen. Aber nicht, weil wir in Ex-Sowjetunion nichts zu essen hatten. Ich wußte nicht, was Joghurt ist. Als ich zum ersten MAl diese Götterspeise - Joghurt mit Erdbeergeschmack - zu mich nahm,meine Geschmacknerven waren überfordert. Ich dachte das wäre die beschriebene göttliche MAna, die eines TAges vom Himmel runterfallen wird. Damals wusste ich natürlich nicht, dass es Geschmacksverstärker waren, die wir in ehemaligen sowjetunion nicht kannten. Unsere nahrung war ziemlich fade im Geschmack, im Vergleich zu diesem ersten Löffel dieses besagten himmlischen joghurts, aber auch deswegen, weil es keine fertiggerichte, sondern nur Rohkost gab. Das heisst im Übertriebenen, meine Mutter musste ihre Hähnchen bei meiner Oma selbst rupfen ( die so fett und gelb waren, dass nach einer kurzen garzeit die suppe im Fett schwamm) und unser Müll nur aus Biomüll bestand - nämlich Kartoffelnschalen.
Die Kartoffeln, die man gekauft hat, waren so dreckig, dass man mit HAndschuhen sie schälen musste, wenn man nicht wollte , tagelang mit schwarzen Händen durch die Gegend zu laufen.
Äpfel gab es nur im herbst, ansonsten getrocknete, Vitaminmangel wurde mit fischöl, rote Beete und Kohl behoben.
Bananen, Orangen und Anans kannten wir nicht, und MArokko habe ich das erste Mal kennengelernt, als ich eine MAndarine gegessen habe, auf der ein schwarzer Aufkleber mit "MArokko" drauf stand.
Und was soll ich sagen, ich glaube, wir haben uns damals gesünder ernährt.
Jetzt kann ich Joghurt nicht mehr ausstehen, aber ich werde nie wieder diesen himmlischen Geschmack von geschmacksverstärkern vergessen, wo meine asketischen Geschmacksnerven unter dieser geschmacksfülle fast zusammengebrochen sind.

Ich weiß, ePddWnb.

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Re: DAs wundert mich überhaupt nicht

Antwort von max am 20.12.2006, 8:14 Uhr

ich habs leider nicht gesehen *heul*. War im Kino und wollte es aufnehmen, hab gestern erst bemerkt dass das nicht funktioniert hat.

Sie muss ja alle 2 Std. was essen wegen dem Kreislauf und da sie oft hungern musste, klar, da läuft der Körper auf Sparflamme und man nimmt viel schneller zu. Ich finde sie aber nach wie vor sehr hübsch, sie erinnert mich vom Gesicht an Kirsten Dunst.

Aber am 3.1. wird angeblich ne Doku über den Fall gezeigt wo man auch Ausschnitte vom Interwiev nochmal sieht. Hoffe ich zumindest. Der Fall hat mich von Anfang an sehr bewegt. War das 1. was ich nach 2 Wochen Dom. Rep. Urlaub im Flieger gelesen hab vor 10 Jahren. Natascha Kampusch verschwunden...

lg max

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