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Geschrieben von Ulimama am 04.01.2006, 19:47 Uhr

@Elamaus und alle - einige Zusatzinfos, lang

hallo elamaus,

erst einmal vorneweg - tu was für dich, such dir hilfe.

wo und von wem du diese hilfe bekommen bzw. dir holen kannst, ist ein anderes problem.
der erste ansprechpartner sollte normalerweise tatsächlich ein (nicht unbedingt dein üblicher) hausarzt sein, aber jemand, bei dem du dich auch seelisch gut fühlst. wenn z.b. dein normaler hausarzt eher unsensibel ist, ein anderer arzt im nachbarort aber von einer vertretung her dir in guter erinnerung als mensch ist - gehe da hin mit deinem seelischen problem.

die überweisung sollte dann nicht zu einem neurologen, sondern zu einem psychiater oder nervenarzt erfolgen. ein neurologe kennt sich mit epilepsien, lähmungen, kopfschmerzen etc. aus, aber nicht unbedingt mit depressionen. außer wenn er nervenarzt bzw. arzt für neurologie UND psychiatrie ist, die haben beides.

gibt es bei euch in für dich erreichbarer nähe ein gesundheitsamt mit sozialpsychiatrischem dienst oder beratungseinrichtungen (familienberatung, eheberatung etc.) von meist freien trägern, wo man termine ohne überweisung und ohne bezahlung vereinbaren kann, um erst einmal zu erfahren, was es im umfeld für hilfen gibt?

hast du eine psychiatrische klinik oder abteilung in deiner nähe? gibt es dort eine tagesklinik? waren hat sowas, glaube ich. schwerin, neubrandenburg? ueckermünde auf alle fälle.
manche tageskliniken haben für ihre patienten vom "platten land" einen fahrdienst, den auch die krankenkasse übernimmt...

wenn du für ambulante psychotherapie (bei einem kassenanerkannten psychotherapeuten - das kann ein psychologe oder ein arzt sein) zu sehr ab vom schuß wohnst - ich fürchte in meckpom sind die auf dem land eher dünn gesät - und auch tagesklinik nicht geht...dann würde ich dir auch zu einer stationären behandlung raten.

da wiederum gibt es den weg in eine fachklinik, kostenträger entweder rentenversicherung (also "kur") oder krankenversicherung auf extra antrag. wenn du allerdings nicht berufstätig bist und auch keine längeren arbeitsunfähigkeitszeiten wegen depression oder ähnlichen dingen hattest, könnten die sich zickig haben mit der kostenübernahme. und beide varianten - ebenso wie das finden eines ambulanten therapeuten und die wartezeit dort auf den ersten termin etc. - dauern sehr lange, bis es losgeht.

am schnellsten geht tagesklinik oder vollstationär in einem regulären psychiatrischen krankenhaus. faustregel: je größer die anzahl der psychiatrischen betten in einem krankenhaus bzw. in einer psychiatrischen abteilung, um so eher haben sie auch spezielle behandlungsangebote für depressive patienten. gehst du an eine abteilung mit nur 40 betten, ist vermutlich alles gemischt auf der station, also depression, angst, sucht, psychose, verwirrtheit etc...

in eine psychiatrische klinik oder tagesklinik kann dich auch dein hausarzt direkt einweisen. du bekommst einen einweisungsschein in ein bestimmtes krankenhaus und entweder macht dein hausarzt das bett für dich klar oder du rufst dann selbst in der klinik an und verabredest den aufnahmetermin.
wenn du dann dort bist, kannst du selbst mitentscheiden, wie lange du bleibst. vorausgesetzt, du bist nicht akut selbstgefährdet, also selbstmordgefährdet. dann wirst du natürlich nicht so leicht entlassen. wenn das aber nicht das problem ist, kommst du jederzeit auch wieder aus der klinik raus, keine angst. du entscheidest mit, ob du medikamente nimmst, du kannst auch ablehnen (ist oft aber nicht wirklich sinnvoll...)issenntg etcei.rfalls du dicht an der grenze zu brandenburg wohnst könnte ich dir angermünde empfehlen (ist verhandlungssache, ob sie "ausländer" nehmen).

alles gute und lg
uli die weiß wovon sie spricht

 
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