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Geschrieben von Jana287 am 07.03.2024, 16:03 Uhr

Der Bundesrechnungshof zur Energiewende

https://www.wiwo.de/politik/deutschland/scharfes-urteil-58-seiten-abrechnung-mit-der-energiewende/29694884.html

"Auf insgesamt 58 Seiten haben die Bonner Prüfer detailliert zusammengetragen, was aus ihrer Sicht alles nicht stimmt an der Erzählung, die Habeck selbst gerne verbreitet: dass nach Jahren des Stillstands die grüne Transformation, der Umbau der Stromversorgung, wieder mächtig Dynamik erlebt."
...
„Die Versorgungssicherheit ist gefährdet, der Strom ist teuer und Auswirkungen der Energiewende auf Landschaft, Natur und Umwelt kann die Bundesregierung nicht umfassend bewerten.“ Das kommt einer Generalkritik gleich. Diese Lage, so der Rechnungshof weiter, „birgt erhebliche Risiken für den Wirtschaftsstandort Deutschland sowie die Akzeptanz der Energiewende in der Bevölkerung.“

Für mich jetzt nicht überraschend, ich hoffe es wird endlich gesehen und reagiert.

 
13 Antworten:

Re: Der Bundesrechnungshof zur Energiewende

Antwort von Dots am 07.03.2024, 18:30 Uhr

Ja, das hoffe ich auch, dass darauf reagiert wird. Denn die Prüfer haben vor allem bemängelt, dass es mit dem angekündigten Ausbau bei weitem nicht schnell genug voranginge, u. a. beim Windkraftausbau auf dem Land, bei den Ladekapazitäten in der Fläche, etc. pp. Die Strompreise würden dadurch auch noch schneller sinken.

Der Eingangsparagraf hat übrigens wenig mit dem Rest des Artikels zu tun, da geht es um das Wirtschaftswachstum Deutschlands. Und da mussten die Zahlen nicht wegen der Klimapolitik nach unten korrigiert werden, sondern weil insgesamt in Deutschland eine enorme Kaufzurückhaltung herrscht, obwohl die Inflation deutlich gesunken ist. Habe ich gestern erst im Capital gelesen, ich gucke mal, ob ich den Artikel noch finde.

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Re: Der Bundesrechnungshof zur Energiewende

Antwort von Jana287 am 07.03.2024, 19:00 Uhr

Nein, keineswegs.
Es geht nicht nur um Kritik am langsamen Ausbau.

https://www.bundesrechnungshof.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2024/energiewende/kurzmeldung.html

"Die Bundesregierung muss die Systemkosten der Energiewende anders als bisher klar benennen. Außerdem muss sie endlich definieren, was sie unter einer bezahlbaren Stromversorgung versteht."

" Der Ausbau erneuerbarer Energien ist für eine treibhausgasneutrale Energieversorgung von herausragender Bedeutung. Gleichzeitig ist er mit negativen Umweltwirkungen verbunden. Knappe Flächen und Ressourcen werden in Anspruch genommen, die biologische Vielfalt wird beeinträchtigt.

Die Bundesregierung kann nicht garantieren, dass die Energiewende die Umwelt so wenig wie möglich belastet. "

Ich lese mich da auch noch ein, bin aber überrascht, mit welcher Klarheit hier deutliche Kritik geübt wird.

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Re: Der Bundesrechnungshof zur Energiewende

Antwort von kea2 am 08.03.2024, 9:12 Uhr

Wie genau soll man denn Energie erzeugen, ohne dass das in irgendeiner Form die Umwelt oder Menschen schädigt/gefährdet?
Einen Tod wird man sterben müssen.
Ich sehe hier nur die Variante möglichst wenig, wie auch immer erzeugte, Energie zu verbrauchen.

Atomkraft ist jedenfalls nicht die Lösung, wie gerne behauptet wird.
Wenn man da die Folgekosten einpreist, ist das die teuerste Möglichkeit Energie zu erzeugen. Das sieht man als Verbraucher nur nicht direkt, weil ein Teil der Kosten nicht eingepreist ist, sondern verstaatlicht wird.
Für den Betrieb wird aus den Flüssen Kühlwasser entnommen, erwärmt und wieder eingeleitet. Bei den heißen, trockenen Sommern durch den Klimawandel bedankt sich das Ökosystem der Flüsse für diese zusätzliche Belastung, bzw. wenn die Flüsse schon zu warm sind oder zu wenig Wasser führen, können die Atomkraftwerke nicht mehr arbeiten.
Abgesehen davon muss jeder, der für Atomkraft ist, auch für ein Endlager in seiner unmittelbaren Umgebung sein.
Merkwürdigerweise wird da auf einmal die Zustimmungsrate sehr gering.
Von der Gefahr durch einen Super-GAU mal ganz zu schweigen. Wenn mitten in Europa so ein Teil hochgeht, haben wir keine Probleme mehr mit CO2...

Auch so Geschichten wie CO2 aus der Luft zu entziehen und in den Boden zu pressen, sehe ich kritisch. Das sind Technologien, bei denen nicht wirklich absehbar ist, was sie für Folgen auf das Gesamtsystem haben.

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Re: Der Bundesrechnungshof zur Energiewende

Antwort von Silvia3 am 08.03.2024, 9:41 Uhr

Ich sage nur Nord-Süd-Link (die Stromleitung, die grüne Energie von Norddeutschland nach Süddeutschland bringen soll). Wird seit Jahren geplant, 2026 soll mit dem Bau begonnen werden, die Fertigstellung ist für 2037!!! geplant.

Da wird auf jede individuelle Befindlichkeit Rücksicht genommen, egal ob Aluhutträger oder grün-geringelter Erdwurm. Unsere Gesetzgebung muss dringend überarbeitet werden, es kann nicht sein, dass jeder, der etwas zu meckern hat, seine individuellen Rechte vor Gericht einklagen kann, dabei aber die Gesamtgesellschaft komplett zum Stillstand gebracht wird. So wird das nichts mit der Energiewende, vom Wirtschaftsstandort Deutschland mal ganz abgesehen.

Wir haben Stillstand, und der ist unter der Ampel zumindest nicht besser geworden.

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ja, unglaublich

Antwort von Benedikte am 08.03.2024, 10:37 Uhr

dass eine Oberste Bundesbehörde laut so Watschen verteilt. Zeigt mE die Verzweiflung und die Sorge vor den drohenden Dramen, zumal ja die bisherigen Berichte allesamt genixt wurden.

Ich habe Deinen verlinkten Artikel nicht gelesen, aber andere, und auch einen schönen Kommentar

https://www.welt.de/wirtschaft/plus250446880/Energiewende-Der-vernichtende-Sonderbericht-des-Bundesrechnungshofes.html

Hier steht auch einiges über die...ich möchte es fast kollusives Vorgehen nennen. Eine grünengeführte Netzagentur, die die Sicherheit der Stromversorgung bejaht, ihrer Aussage allerdings "Best Case Szenarien" zugrunde legt. Genannt werden die nicht, vermutlich konstant 25 Stunden Sonne und Wind pro Tag. Dazu ein BMWK, das..... wer mag, soll selber lesen.

Ich sag nur: Die Fakten sind bekannt. Seit langem, und jeder, der es wissen will, weiß Bescheid. Bereits jetzt ist der Strom fast die Hälfte teurer als in RestEuropa. Wir verstromen Kohle, dass dreckigste, was es gibt. Letztlich- gewählt ist gewählt. Und ich finde es falsch, jetzt auf die Grünen physisch einzukloppen, wie ja immer häufiger passiert-, man muss seinen Unmut an der Wahlurne austoben.

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Re: ja, unglaublich

Antwort von Dots am 08.03.2024, 11:14 Uhr

*man muss seinen Unmut an der Wahlurne austoben.

Was heißt das denn dann konkret? Also wenn man nicht gerade die CSU oder die Freien Wähler wählt (oder wählen kann), läuft das ja auf die AfD hinaus.

Die Sicherheit der Stromversorgung ist sowieso gegeben, nur werden wir in Zukunft keine Grundlastkraftwerke mehr brauchen und somit auch keine Braunkohle und erst recht keine Atomkraft mehr. Das "Zappelstrom"-Problem wird man dadurch regulieren, dass Stromverbraucher den Strom dann nutzen, wenn er vorhanden und günstig ist, und den Rest besorgen Speicherlösungen wie Batteriespeicher. Man nennt das Prinzip "intelligente Netze" oder "smart grids". Man kann den Stromverbrauch auch der Netzinfrastruktur anpassen und muss nicht dauerhaft alles "volle Pulle" laufen lassen. Das ist ein Auslaufmodell.

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Re: ja, unglaublich

Antwort von Ellert am 08.03.2024, 11:32 Uhr

Wir verstromen Kohle, planen Gaskraftwerke und verbieten den Leuten den Einbau neuer Gasheizungen.

Ich glaube allerdings nicht dass die bisherigen Wähler der Grünen das an der Urne zeigen, vermutlich trifft das auch eher die bisher nicht grün gewählt haben ?


Was wäre wenn die nächste Regierung anders zusammengesetzt sein wird - was wird wirklich zurückgenommen werden ?

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Re: ja, unglaublich

Antwort von Jana287 am 08.03.2024, 11:41 Uhr

In welcher Zukunft denn?
Wie viele Jahrzehnte soll das dauern, bis der von Dir beschriebene Zustand eingetreten ist?

Und wie dämlich ist es , Bestehendes abzuschalten und zu verbieten, bevor guter Ersatz da ist!

Aber, bis dahin ist die Bevölkerung verarmt und die Industrie abgewandert...

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Re: ja, unglaublich

Antwort von Dots am 08.03.2024, 12:34 Uhr

Bis 2032 ist es beschlossen. Es wurde auch nicht einfach "Bestehendes abgeschaltet und verboten", das ist doch Kappes. Deutschland ist, wie hier schon mehrfach geschrieben, auch keine Insel, die isoliert von anderen Staaten ihren Strom erzeugt, sondern wir sind Teil einer EU-weiten Energieversorgung. Wenn man wissen will, wie das funktioniert, dann muss man bei den Leuten nachlesen, die sich damit auskennen. Und das ist nun mal die Bundesnetzagentur. Wenn man natürlich findet, dass die Behörde selbst ideologisch unterwandert ist und die öffentliche Meinung manipuliert, dann wird es schwierig. Es wird auch generell schwierig, bei zukunftsträchtiger Energieerzeugung das wegzudiskutieren, was grüne Politik fordert, weil sich zunehmend zeigt, dass es faktisch stimmt, was da schon seit Jahren erzählt wird. Es behauptet eigentlich auch keiner mehr ernsthaft das Gegenteil, es sei denn, er hat eine populistische Agenda.

Das Problem ist aber natürlich, diese Konzepte auch in der Fläche und gegen diverse Widerstände durchzusetzen. Das scheitert nicht nur an Bürgerinitiativen, die plötzlich ihre Angst vor dem Artensterben entdecken, sondern auch und vor allem an politischen Widerständen auf Landes- und Lokalebene. Da gibt es enorm viele Betonköpfe, nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch in den Amtsstuben.

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Re: ja, unglaublich

Antwort von mauspm am 08.03.2024, 12:44 Uhr

das ist dann der "wohlstand des weniger"...k.g. eckardt hatte es mal so erwähnt

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bis 32 beschlossen - aber schafft man das ?

Antwort von Ellert am 08.03.2024, 20:47 Uhr

Die Speicherlösungen gibt es schon oder werden die noch entwickelt ?

Falls man wirklich noch neue Gaskraftwerke baut um den Bedarf zu decken
wie verkauft man dem kleinen Mann dass der sich keine neue Gasheizung einbauen darf?

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Re: bis 32 beschlossen - aber schafft man das ?

Antwort von Dots am 08.03.2024, 21:35 Uhr

Ich bin da nicht so pessimistisch. Die Speichertechnologien und -konzepte gibt es natürlich schon. Es ist eher eine Frage des politischen Willens, ob die dann auch implementiert werden.

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Re: Der Bundesrechnungshof zur Energiewende

Antwort von kevome* am 09.03.2024, 17:17 Uhr

interessanter Kommentar zu dem Bericht: https://dirkspecht.de/2024/03/ein-bericht-des-rechnungshofs-erzeugt-unverdienten-laerm/?fbclid=IwAR0wS2er7q0j5hWa1VyF8ERHIAGVRV1UIf8ZwZswv7H_Aa0pVwX_AtRkz_o

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