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Geschrieben von Leolu am 29.04.2010, 8:31 Uhr

benötige bitte erziehungsrat

Ich frage mal vorne weg, ist ihm das wirklich gleichgültig oder zeigt er es nur nicht?
Kann Dir dazu eigentlich nur aus eigener Kindheit berichten, weiß aber nicht, ob Dein Osselchen da genauso empfindet. Ich hätte mir eher die Zunge abgebissen als mich zu entschuldigen, das gleiche galt für um etwas bitten. Nicht, daß ich nicht wußte, daß ich was falsch gemacht habe, aber das wollte ich wenn möglich aus meinem Bewußtsein drängen, denn im Innern hegte ich ein extremes Gewissen, was man mir aber nicht ansah. Stattdessen reagierte ich gereizt und bockig, auch so wie Du Oscars Reaktion beschreibst. Mir fällt dazu die Geschichte ein, wo ich am Abend zu vor im TV sah, daß es gefährlich ist anderen Kindern den Stuhl wegzuziehen, da könnten die sich das Genick brechen. Aus purem Interesse, nicht mit dem Gedanken wem weh tun zu wollen, probierte ich das am nächsten Tag mal aus. Das Mädchen fiel auch wie geplant aufs Hinterteil und heulte. Natürlich sollte ich mich entschuldigen, mir tat es auch innerlich Leid, daß es ihr weh tat, aber reagiert hab ich sogar noch schlimmer, weil ich nicht wollte daß die Erzieherinnen das mitbekommen und sie so rumgeheult hat, hab ich ihr auch noch ein Gehauen, damit sie die Klappe hält, hat sie aber nicht getan. Oh, was war das mieses Gefühl Unrecht zu haben und einen Fehler gemacht zu haben, daß man die Konsequenzen, daß das Stuhlwegziehen Schaden anrichtet (für mich war das nur ein Versuch, wollte wissen ob das stimmt), zugegeben hätte ich das aber nie und nimmer, hat mich auch kein Erzieher zu gebracht, stattdessen wurde ich nach Hause geschickt für den Tag. Innerlich ein Kampf aus schlechtem Gewissen und der Erkenntnis blöd gewesen zu sein, war beides gleich schlimm. Auch bei so Unfällen, tat es mir Leid, gesagt hätte ich aber sicherlich, daß sie selbst schuld sei, warum steht sie auch im Weg.
Man muß halt unterscheiden, zwischen nicht vorhandener und nicht gezeigter Empathie, und selbst kleine Kinder können so etwas sehr gut verstecken. Ich würde es sogar als frühe Form von Schamgefühl bezeichnen, glaube das paßt ganz gut.
Es hat sich übrigens nicht wirklich viel geändert, entschuldigen bei meinen Kindern, wenn ich grundlos geschimpft habe, kein Thema, bei Fremden geht gar nicht, selbst wenn ich weiß, ich bin im Unrecht, so im Internet hier im Forum einzugestehen, daß man falsch liegt geht auch ganz gut, aber sich persönlich mit wem auseinader setzen zu müssen, gefühlsmäßig erniedrigt hinstellen zu müssen (so fühlt sich das für mich an) und zugeben, was falsch gemacht zu haben, das ist was ganz fieses, ebenso fies die Konsequenz das Kapitel nicht abschließen zu können, anstatt etwas zu klären sich tagelang mit einem schlechtem Gewissen rumzuplagen, selbst bei Kleinigkeiten, die einen aber nicht schlafen lassen:-(. Man versucht aber vielleicht noch bemühter als andere möglichst Fehler zum Umgehen, um gar nicht erst in die Situation zu geraten, immerhin etwas:-)). Ahso, nicht daß wer denkt ich rüpel mich durchs Leben, so Kleinigkeiten, jemanden auf den Fuß treten oder anrempeln, da ein Sorry ist kein Problem, nur wenn es was größer wird (zum Glück schon länger nicht passiert:-)). Kommt auch auf die Reaktion des Betroffenen an, wenn der gleich Theater macht und Schuldzuweisungen von sich gibt, dann fällt einem eine Entschuldigung noch schwerer, dann versucht man lieber den Spieß irgendwie umzudrehen. Trotzdem würde ich niemanden wünschen so zu sein, das schlechte Gewissen ist eine qual, man kann nicht mehr essen, nicht mehr schlafen, traut sich nicht aus dem Haus, anstatt sich mal eben zu überwinden und sich zu entschuldigen, womit vieles aus der Welt zu schaffen ist, es geht aber einfach nicht:-(. Schriftlich, ohne jemanden in die Augen schauen zu müssen, hab ich sowas dann öfter mal gemacht später, auch schon Entschudligungsblumenstrauß geschickt.
Ich würde jetzt an Deiner Stelle nicht unbedingt davon ausgehen, daß Oscar keine Empathie hat, sie zu zeigen klappt halt nicht bei jedem. Meine dritte ist auch so, sie wütet und bockt und wird richtig derb, um sich dann in ihr Zimmer zu verziehen und mit sich zu kämpfen. Inzwischen weiß ich, daß sie mit sich kämpft, sie ist aber auch derweil fast 6, und es tut richtig weh, sie da mit sich selbst leiden zu wissen:-(. Manchmal, wenn es innerlich blockiert, dann hilft auch keine Erziehung, kein Zwingen sich zu entschuldigen, irgendwann wird einem bewußt die Entschuldigung ist eigentlich der leichtere Weg, es geht trotzdem nicht:-(.
LG
Nina

 
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