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von EmmaKili  am 05.02.2018, 19:15 Uhr

Begriff „Mohr“...“Neger“...

Was meint ihr dazu? Habe gerade einen Bericht gesehen über die Mohren- Apotheke...es wird geklagt dass sie den Namen ändern sollen...
Bisher wurde ja schon vieles abgeschafft...Negerkuss, der Kleine Mohr im Buch kleiner Muck, Mohrenkopf, der Sarotti Mogr wurde zum Sarotti-Magier...wie seht ihr das Ganze?
Zu überzogen oder notwendig?
Ich persönlich finde es zu überzogen - zumal viele Afroamerikaner „Neger“nicht mal als Schimpfwort sehen...(kenne auf Grund von unserem Footballverein Einige - die kommen saisonal zu uns, ist immer eine lustige Truppe...und da ist es oft statt „hey Bro“...ein „hey Nigger“ und der Mann einer Bekannten sieht es ebenso als nicht schlimm an-hatten das Thema erst)

 
70 Antworten:

ich habs gerade auch gesehen

Antwort von Ellert am 05.02.2018, 19:20 Uhr

und nur den Kopf geschüttelt
ich habe Mohr nie als negativ empfunden
nenne auch Mohrenköpfe immer noch so
Mohren sind süße Figuren meiner Kindheit und total liebenswert

dagmar

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Re: ich habs gerade auch gesehen

Antwort von Tonic2108 am 05.02.2018, 19:42 Uhr

Finde es albern und dumm eine Umbenennung zu fordern. Da steckt sicher eine Tradition dahinter, die Apotheke heißt seit Jahrzehnten so.

Ich finde diese übertriebene PC zum .

Fordert man im Gegenzug auch die Umbenennung der Deutschländer Würstchen, des Wiener Schnitzels oder der Nürnbergerle? Zigeunerschnitzel darfs ja auch nicht mehr geben und Pipis Papa darf kein Negerkönig sein.

PS Sind die Umbenennungs-Forderer eigentlich bereit, die Kosten für die Umbenennung zu bezahlen?

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Re: Begriff „Mohr“...“Neger“...

Antwort von Leena am 05.02.2018, 19:46 Uhr

http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Mohren-Apotheke-entfernt-Logo;art675,2891859

http://www.fr.de/frankfurt/mohren-apotheke-cdu-greift-auslaendervertretung-wegen-rassismus-vorwurf-an-a-1441496

Moment mal, wer klagt..? Die Kommunale Ausländervertreter der Stadt Frankfurt hat vor rund 2 Wochen die Stadtverordnetenversammlung aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass rassistische Bezeichnungen und Logos „aus dem Stadtbild Frankfurts verschwinden“. Und als konkrete Beispiele die beiden Apotheken in Frankfurt genannt, die das Wort „Mohr“ im Namen tragen.

Das Ganze wird hier diskutiert - aber erfreulich sachlich. Auch die beiden betroffenen Apotheker sind sehr sachlich und berichten, dass sie nicht angefeindet werden etc. Die Stimmen hier schwanken zwischen "ist mir noch nie aufgefallen", "na ja, historisch bedingt" und "ja, eigentlich schon rassistisch".

Für viele - definitiv nicht alle - der Menschen mit der dunkler Hautfarbe ist "Mohr", "Mohrenkopf" etc. sehr wohl diskriminierend. Und ob sich die betreffenden Menschen gegenseitig so titulieren, oder ob sie von anderen so tituliert werden - ist auch noch mal ein himmelweiter Unterschied.

Hier, den Artikel zu dem Thema finde ich sehr gut:

https://www.tz.de/muenchen/stadt/simon-pearce-comedian-muenchen-an-alle-muenchner-glauben-in-toleranter-stadt-zu-leben-meta-5387283.html

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Re: Begriff „Mohr“...“Neger“...

Antwort von Malefizz am 05.02.2018, 19:50 Uhr

Danke Leena, für die erhellenden Artikel. Ich finde die künstliche Aufregung wegen der angedachten Änderung auch ziemlich unsachlich, zumal gern mit Begriffen verglichen wird, die niemals eine vergleichbare negative oder diskriminierende Note enthalten. Sprache unterliegt immer einem Wandel, und ist Ausdruck unserer Zei und Denkweise, und es wäre schlimm, wenn man nur aus Trotz an solchen Wörtern festhalten würde...

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Re: Begriff „Mohr“...“Neger“...

Antwort von EmmaKili am 05.02.2018, 20:38 Uhr

Entschuldige bitte, habe einen Bericht im tv gesehen wo es hieß es würde dazu aufgefordert und nun geklagt...
Na ich weiß ja nicht..ich denke es gibt Schlimmeres und weltweit haben wir definitiv größere Probleme als unnötig Geld rauszuschleudern für Umbenennungen in Büchern, auf Wänden&co. finde selbst „nur“eine Forderung auch ohne Klage übertrieben, da könnte man meinen manche haben einfach zu viel Zeit um sich Gedanken um Unnützes zu machen...nicht böse gemeint, aber meine Meinung..da wundert es mich ja dass unsere Gaststätte nebenan immer noch den Namen „Das deutsche Haus“trägt...evtl.noch niemandem aufgefallen..sonst würde es vermutlich auch schon lächerlicher Weise unter Rassismus fallen...

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Re: ich habs gerade auch gesehen

Antwort von kaempferin am 05.02.2018, 20:49 Uhr

"...und nur den Kopf geschüttelt."
Ich auch, denn man kann es ECHT auch TOTAAAL ÜBERTREIBEN mit der sog. politischen Korrektheit.

"ich habe Mohr nie als negativ empfunden."
Ich auch nicht.

"nenne auch Mohrenköpfe immer noch so."
Ich auch, denn WIE soll man sie denn auch SONST nennen???

"Mohren sind süße Figuren meiner Kindheit und total liebenswert."
Auch das sehe ich ganz genauso - und für mich auch.

Der absolute Knaller ist ja das, dass man die Mohrenapotheke nun auch noch umbenennen soll. Und es gibt ja auch den Nach-/Familiennamen Mohr (hatte ich auch eine Mitschülerin in der Klasse, die so (mit Nach-/Familiennamen) hieß (inzwischen nicht mehr, da verheiratet) - sollen die sich nun auch ALLE umbenennen lassen?! Nichts für ungut, aber das wäre wirklich hochgradig albern... mehr als albern... Man kann auch päpstlicher sein als der Papst...

OK, die Worte "Bimbo" und "Nigger" finde ich auch total unterirdisch, daneben und verwerflich, aber bitte doch nicht Mohr! Und ich selbst werde auch weiterhin MOHRENköpfe sagen - jawoll!!!!!

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Alleen

Antwort von Lauch1 am 05.02.2018, 20:58 Uhr

"Alleen
Alleen und Blumen
Blumen
Blumen und Frauen
Alleen
Alleen und Frauen
Alleen und Blumen und Frauen und
ein Bewunderer"
Sexistisch, also übermalt.
Waterhouse „Hylas and the Nymphs", Sexismus also entfernen, um Debatte darüber auszulösen.
Ich persönlich bekomme bei solcher vermeintlicher PC Beklemmungszustände.

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Re: Begriff „Mohr“...“Neger“...

Antwort von Lauch1 am 05.02.2018, 21:07 Uhr

Klar kann man klagen, man kann auch wg Volksverhetzung die Polizei rufen, wenn sich eine Kindergartengruppe Astrid Lindgren anhört ("Negerkönig")
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/schweden-anzeige-wegen-pippi-langstrumpf-hoerspiel-15283524.html

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Re: Begriff „Mohr“...“Neger“...

Antwort von Einstein-Mama am 05.02.2018, 21:49 Uhr

Na, ganz offensichtlich hast du ja auch zu viel Zeit um dir Gedanken um Unnützes zu machen...
Neu hier?

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Re: Begriff „Mohr“...“Neger“...

Antwort von EmmaKili am 05.02.2018, 22:26 Uhr

@Einstein-Mama...aber ich werde nicht dafür bezahlt ich vertreib mir nur ab und an meine abendliche Langeweile...und ja...relativ neu hier..hab schon bemerkt dass es hier ein paar gibt die gerne einfach nur Senf dazugeben oder provozieren wollen ohne jeglichen Sinn - aber das ist dann wohl deren Zeitvertreib ist in mancher Arbeit nicht anders „Wo viele Weiber, da viel Gezanke“

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Re: Alleen

Antwort von Blueberry am 06.02.2018, 6:43 Uhr

Ja, der PC-Wahn kennt keine Grenzen mehr. Dass man überhaupt noch Führerschein sagen darf und dass die deutsche Nationalhymne noch nicht umgeschrieben wurde...hey, ich meine.. "brüderlich mit Herz und Hand.." Geht doch mal GAR nicht...wo sind da die Schwestern?

Der Aufriss um dieses Gedicht ist auch so ein Beispiel...

An der Uni malen auch Feministinnen auf Stellenausschreibungen rum, in denen ein "deutscher Muttersprachler" gesucht wird für eine Lehrstelle in Kiew. Ooooh, sind Frauen nicht erwünscht? Mimimimimi!
Dabei konnte man dieser Stellenausschreibung sprachlich sogar sehr deutlich ansehen, dass sie ohnehin schon auch nicht von deutschen Muttersprachlern verfasst wurde und somit vielleicht auch solche Animositäten einfach nicht kennt.
Ich weiß immer nicht, ob ich das albern, peinlich oder einfach nur dämlich finden soll. Auch wie mit dem Gedicht. Wo man überall Sexismus reinlesen und interpretieren kann, Himmel hilf. Manche haben echt sonst keine Sorgen, glaube ich.

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Re: Begriff „Mohr“...“Neger“...

Antwort von EmmaKili am 06.02.2018, 7:14 Uhr

Danke, danke...DANKE...wahre Worte...

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Re: Alleen

Antwort von blund04 am 06.02.2018, 7:23 Uhr

Ja, die Geschichte mit diesem Gedicht geht zurzeit auch durch die Medien.
Ich finde es total bescheuert, dass das Gedicht wegkommt. Muss man es allen recht machen?
Vielleicht hat der Dichter vorher eine schöne Frau gesehen, die auf einer Allee spazierte. Zuhause ist ihm diese Begegnung wieder eingefallen, und er hat dieser Verse niedergeschrieben.
Darf ein Mann heutzutage keine Frau mehr bewundern, sie schön finden und ihr das sogar sagen?
Ich finde, dieser Feminismus treibt Blüten, da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln. Ich kann damit nichts anfangen.
Ich freue mich über Komplimente von Kollegen. Da ist nichts sexistisches.
LG blund

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Re: Alleen

Antwort von Blueberry am 06.02.2018, 7:29 Uhr

Die Tochter des Verfassers dieses Gedichtes hat sich in einem Video dazu geäußert. Ausgangspunkt für das Gedicht ist eine Momentaufnahme auf den Ramblas in Barcelona in den 50er Jahren.

https://video.ftxl1-1.fna.fbcdn.net/v/t42.1790-2/21188474_467781606929828_7699625585647026176_n.mp4?efg=eyJ2ZW5jb2RlX3RhZyI6InN2ZV9zZCJ9&oh=4adecaae5eb9fe8f247a09f391dee528&oe=5A79713B

Etwas unhandlicher Link, aber sehenswert, finde ich.

Ich habe auch nichts gegen Komplimente. Aber ich stelle fest, dass viele, die sich da so aufplustern ohnehin keine bekommen würden...vielleicht kompensieren sie da an der Stelle irgendwas. ;-)

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Re: Alleen

Antwort von Einstein-Mama am 06.02.2018, 7:39 Uhr

Geht es jetzt nur noch um diese Gedicht, oder wie ursprünglich im AP, um Ausdrücke wie "Mohr" und "Neger"?

Hier im Dorf wohnt auch eine Familie mit Nachname Mohr, den Nachnamen "Neger" hab ich allerdings noch nie gehört.

Scheint aber wohl auch kein Problem zu sein, so lange man selbst keiner ist, oder?

Dann ist "kleiner Halbneger" also auch gar nicht rassistisch?

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Re: Alleen

Antwort von Blueberry am 06.02.2018, 7:48 Uhr

Ich habe mit Begriffen wie Mohr kein Problem...nö. Ebensowenig wie mit Mohrenkopf und Zigeunerschnitzel.

Neger ist durchaus auch ein Nachname. Gab doch diesen Dachdecker, dem man auch Rassismus wegen seines Firmenlogos vorwirft.

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Re: Alleen

Antwort von Einstein-Mama am 06.02.2018, 7:57 Uhr

Aha. Also ist der Ausdruck "Neger" neuerdings legitim? Ist voll an mir vorbeigegangen....

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Re: Alleen

Antwort von Blueberry am 06.02.2018, 8:02 Uhr

Hä? Ich sagte, dass es Leute gibt, die so heißen. Nicht mehr und nicht weniger.

Neger muss man anonsten im aktuellen Sprachgebrauch sicher nicht verwenden. Allerdings halte ich das Ausmerzen solcher Worte in alten Büchern und Geschichten auch für übertrieben. Man schreibt ja auch Shakespear und Goethe nicht um, nur weil sich in deren Werken sicher Dinge finden, die heute nicht mehr der PC entsprechen...

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Re: Alleen

Antwort von Lauch1 am 06.02.2018, 8:27 Uhr

"Kleiner Halbneger" ist natürlich rassistisch.
Wenn du jede Apotheke, jede Flagge (die sardische z Bsp) wegmachst, ändert sich kein Bisschen an diskriminierenden Geschichte, du übertünchst das Ganze nur.

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Wo kommen wir da hin?

Antwort von Falbala am 06.02.2018, 8:47 Uhr

Ich sehe da einen Trend, den Männer (und Frauen) irgendwann nicht mehr ernst nehmen können, verständlicherweise. Bin gespannt, wann die erste "Feministin" verlangt, das Reclam-Hefte namhafter Künstler überarbeitet werden, weil da "sexistische" Gedichte enthalten sind!

So etwas zum Beispiel, weil so eindeutig zweideutig und somit pfui und frauenverachtend:

Immer wieder
Immer wieder, ob wir der Liebe Landschaft auch kennen,
und den kleinen Kirchhof mit seinen klagenden Namen
und die furchtbar verschweigende Schlucht, in welcher die andern
enden: immer wieder gehn wir zu zweien hinaus
unter die alten Bäume, lagern uns immer wieder
zwischen die Blumen, gegenüber dem Himmel.

R.M. Rilke

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Re: Alleen - was ist mit dem "maximalpigmentierten" Piraten in den AsterixComics?

Antwort von Falbala am 06.02.2018, 8:51 Uhr

der Mann im Ausguck wird überzogen satirisch dargestellt, mit riesigen Lippen, kann nicht richtig reden, und ist ziemlich dumm.
Man könnte hier leichten Rassismus interpretieren!

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Re: Alleen - was ist mit dem "maximalpigmentierten" Piraten in den AsterixComics?

Antwort von Lauch1 am 06.02.2018, 8:54 Uhr

Der war auch sicherlich rassistisch gemeint. Soll man das jetzt so als Mahnung darstehen lassen oder vermeintlich ungeschehen machen in dem man die Comics korrigiert. Und Lindgren und Preussler, und Mozart und Shakespeare, ...

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Re: Alleen

Antwort von Blueberry am 06.02.2018, 9:00 Uhr

Die Stadtverwaltung von Gomringers Wohnort Rehau wird den Text des Gedichtes an ihre Hauswand anbringen... finde ich sehr gut!


https://www.frankenpost.de/region/rehau/Rehau-nimmt-sich-kuenstlerische-Freiheit;art2452,5958409

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Re: Alleen

Antwort von bea+Michelle am 06.02.2018, 9:27 Uhr

Ich finds komplett überzogen.

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Re: Alleen

Antwort von Blueberry am 06.02.2018, 9:29 Uhr

Was? Dass es weg soll weil böse und sexistisch? Oder dass es woanders wieder hinkommt?

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Re: Alleen

Antwort von Lusiana am 06.02.2018, 9:43 Uhr

Ich bin wahrscheinlich zu blöd, aber ich lese in diesem Gedicht eh nichts sexistisches.
Soll Mann jetzt alle Frauen uninteressant finden, sie missachten, ignorieren, wie ein Neutrum betrachten? Sich am besten kastrieren oder blenden?
Tut mir leid, aber was wird das gerade, das klingt alles nur noch so Pseudofeministisch, an den Haaren herbeigezogen.
Das Gedicht ist doch schön und ich betrachte so ungefähr wie der Bewunderer Blumen und die Anmut von Pferden. Vielleicht bin ich zu nett, aber ich denke nicht, dass dem Künstler beim Anblick von Frauen gleich die Hose platzt. Werden wir gerade prüde? Was ist eigentlich mit Aktgemälden? Oder Zeitschriften wie Playboy etc.?

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Re: Alleen

Antwort von Blueberry am 06.02.2018, 9:45 Uhr

Zumal der Bewunderer ja auch der ganzen Aufzählung nur mit einem "und" angeschlossen ist. Er agiert ja nicht mal aktiv.

Ja, an den Haaren herbeigezogen. Mit Schwung.

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Re: Alleen

Antwort von Maxikid am 06.02.2018, 9:50 Uhr

Drei meiner Ärzte heißen Mohr mit Nachnamen und ich kenne sogar jemanden mit dem Nachnamen Nigger...

Gruß maxikid

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Ich bin wahrscheinlich zu blöd,

Antwort von Petra28 am 06.02.2018, 9:54 Uhr

aber ich sehe nicht, warum dieses Gedicht an irgendeiner Hauswand stehen sollte... Was ist daran so besonders, dass man sich darüber solche Gedanken macht?

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Re: Ich bin wahrscheinlich zu blöd,

Antwort von Blueberry am 06.02.2018, 9:58 Uhr

Es ist nunmal Kunst. Warum stehen irgendwo Denkmäler, Skulpturen oder wieso hängen irgendwo Bilder?
Was spricht dagegen, ein Gedicht als Kunst auf eine Hauswand zu schreiben?

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Alltagsrassismus

Antwort von tonib am 06.02.2018, 10:05 Uhr

http://www.zeit.de/arbeit/2018-01/alltagsrassismus-deutschland-ministerien-bundestag-protokoll

Hier ein sehr interessanter Beitrag aus der Zeit dazu. Lesenswert auch die Kommentare, vor allem die Eierei der Autorin.

Er zeigt die Schwierigkeiten auf.

Wenn ich weiß, dass Menschen sich gestört oder verletzt fühlen, vermeide ich Begriffe. Ich entschuldige mich auch, wenn ich merke, dass etwas falsch angekommen ist, selbst wenn es nicht böse gemeint war. Natürlich ist es wichtig, Rassismus, Sexismus etc. zu vermeiden und zu bekämpfen. Eine Abgrenzung ist schwer, aber nötig.

Denn wenn in der immer häufiger gängigen Lesart verstanden wird: "der/die (vermeintlich oder tatsächlich) Diskriminierte bestimmt, was Rassismus/Sexismus ist und zwar alles, was ihn/sie stört" - dann verabschiede ich mich aus der dazugehörigen Runde. Immer stärkere Empfindlichkeit auf allen Seiten empfinde ich als Kulturverlust: überall Erniedrigte und Beleidigte.

Ich will auch nicht die Vergangenheit umdefinieren und umbenennen müssen, ich will keine Gedichte umschreiben und keine Gemälde verhüllen.

Ich finde den Südseekönig statt des Negerkönigs völlig ok - es ist eine Übersetzung, und der Gedanke bleibt gleich, auch der Schokokuss tut mir nicht weh, aber ich will nicht die Tintenfassgeschichte aus dem Struwwelpeter streichen. Wir müssen besser informieren und die Werke in ihren Kontext stellen, aber der Bücherverbrennung und dem Bildersturm entgegentreten.

Luther war Antisemit, Rudyard Kipling Rassist und Nietzsche Frauenverächter. Von Wagner will ich gar nicht reden. Wäre trotzdem schade, wir könnten ihre Werke nicht mehr entdecken und bewundern und uns unsere eigene Meinung dazu bilden.

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Ja, und?

Antwort von Petra28 am 06.02.2018, 10:21 Uhr

Was spricht dagegen, es zu entfernen? Müssen Gedichte auf Hauswänden für immer bestehen bleiben? Wenn ja, da wüsste ich bessere.

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Re: Alltagsrassismus

Antwort von Malefizz am 06.02.2018, 10:27 Uhr

Danke für diesen unaufgeregten, lesens- und nachdenkenswerten Beitrag! Wirklich exzellent auf den Punkt gebracht...

Es stimmt wirklich: viele bedeutsame Menschen haben/hatten fragwürdige Einstellungen, aber diese Fragwürdigkeit ergibt sich oft nicht mehr zu ihren Lebzeiten, deshalb ist Kontextualisierung wirklich das A und O.
Sprache ist allerdings oft die erste Waffe, und viele nutzen sie allzu oft gedankenlos, wenn nicht gezielt...

Zum Thema Mohr allgemein kann man in der vielgeschmähten Wikipedia viele interessante Dinge erfahren, welche vielleicht verdeutlichen, warum sich aktuell einige Menschen an diesem Wort so sehr stören.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mohr

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Re: Begriff „Mohr“...“Neger“...

Antwort von memory am 06.02.2018, 10:28 Uhr

Ich möchte auch gar nicht wissen , wie Viele die angeblich ja nur auf PC bedacht sind und so energisch den moralischen Zeigefinger schwingen und deswegen Kunst und Geschichte "umformen ", nicht auch daraus ihr Selbstwertgefühl und ein Machtgefühl ziehen ! Immerhin , das was man sagt, ist ja moralisch so wasserdicht , da KANN ja keiner das Gegenteil behaupten und jeder da nicht begeistert mitmacht , kann ja nur Rassist, Sexist und was weiß ich sein- also kann man das immer weiter "treiben" und das , was man daraus macht , wunderbar auskosten (ICH habe dafür gesorgt....) !

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Re: Ja, und?

Antwort von Blueberry am 06.02.2018, 10:30 Uhr

Und was spricht dagegen, es dort zu lassen? Studentinnen mit Sexismus-Halluzinationen?

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Übrigens:

Antwort von Petra28 am 06.02.2018, 10:31 Uhr

Das Gedicht soll nun alle fünf Jahre wechseln, was ist daran schlimm?

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Re: Ja, und?

Antwort von Petra28 am 06.02.2018, 10:32 Uhr

Die Sanierung des Gebäudes? Und warum danach nicht ein Neues, so wie jetzt vorgesehenen, alle fünf Jahre?

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Re: Ja, und?

Antwort von Blueberry am 06.02.2018, 10:37 Uhr

Das ist ja aber offensichtlich nicht der Grund... Klar, kann man jetzt "zufällig" super kombinieren, aber die Forderung der Entfernung hatte damit ja ursprünglch erstmal nichts zu tun, sondern die Intention war eine ganz andere.

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Re: Ich bin wahrscheinlich zu blöd,

Antwort von Lauch1 am 06.02.2018, 10:39 Uhr

Das war nicht irgendeine Hauswand, sondern die Fassade einer Berliner Hochschule.

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Re: Übrigens:

Antwort von Blueberry am 06.02.2018, 10:40 Uhr

Na dann kann man ja nur noch hoffen, dass nicht irgendwer wieder in einem kleinen Wörtchen bösen Sexismus findet. Wird doch langsam sehr schwer. Vielleicht sollte man nur noch

"Hier könnte Ihr* Gedicht stehen.

*richtet sich selbstverständlich an weibliche, männliche, trans und sonstige Menschen."




hinschreiben.

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Re: Übrigens:

Antwort von Lauch1 am 06.02.2018, 10:47 Uhr

Schlimm wäre es nicht, wenn Gedichte an der Fassade von Anfang an turnusmäßig wechseln würden. Aber so war es ja nicht, sondern im Zuge der MeToo Bewegung wurde gegen das Gedicht agitiert wurde und deswegen musste es weg. Dann kam medialer Gegebeind und jetzt muss man es eben schönreden. Ist aber nicht schön, sondern bedenklich.

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Ganz einfach

Antwort von mausebär2011 am 06.02.2018, 12:24 Uhr

Wenn ein Wort für eine Person eine Beleidigung ist, dieser Mensch sich gekränkt fühlt, ich ihn damit verletze - genau dann ist es angebracht dieses Wort nicht mehr zu benutzen.

Ich hatte fast 20Jahre eine Freundin aus Somalia. Für sie war es ein Wort das sie den Tränen näher brachte.
Mir war also völlig egal ob die Leute es schon immer so gesagt haben und es doch nicht so schlimme wäre weil der brühmte Schokokuss ja auch immer schon so hieß.
Meine Freundin, ihre bekannten und Verwandten - die hat es alle verletzt. Also ist es ein Wort das niemals über meine Lippen kommen wird, ich verletzte ungerne Menschen aus reiner Sturheit.


Dies mal als Beispiel. Es gibt natürlich unzähliche Wörter die als Beleidigung rüberkommen.
Warum sollte ich absichtlich Leute beleidigen?
Wenn ich weiss, da gibt es Menschen die darunter leiden das man bestimmte Wörter nutzt, warum sollte ich sie dann aussprechen?
Klar hat man vieles schon immer gesagt.
Aber wenn ich doch weiss ich verletze jemanden damit, dann bin ich doch in der Pflicht dies zu unterlassen.
Ich kann sehr gut ohne einige Wörter leben, ich ziehe daraus keinen Nachteil sie nicht zu nutzen. Die Personen die diese Wörter betrifft ziehen aber einen Nachteil daraus, sie fühlen sich wertlos, beleidigt, verletzt.
Und das nur weil man meint das Wort gab es doch schon immer und wäre daher nicht so schlimm.


Ich finde es einfach vollkommen egal was ich eigentlich ausdrücken will. Wenn es bei dem Empfänger beleidigend ankommt, dann habe ich auch beleidigt.


Ich meine mal im ernst... Als ich Jugendliche war, war es total "mode" jeden ständig "Behindert" zu nennen. "Ey biste Behindert oder was?"
Behindert ist an sich kein schlechtes Wort.
Bei einer Freundin kam es aber als Beleidigung an, denn ihre Schwester war stark Behindert. Also war für mich immer klar das ich soetwas niemals sagen werde. Denn es hat sie beleidigt, egal wie normal das Wort ansich ja ist. Und ich verletzte Menschen eben ungerne.

Mich zb. kann man auch mit einem harmlosen Wort sehr verletzen. "Verwöhnt"
Das musste ich mir in meiner Jugend oft anhören, heute ist es eine regelrechte Beleidigung für mich. Und als meine Schwiegermutter einmal sowas zu mir sagte (und ich weiss sie meinte es nicht böse) war ich fix und fertig. Das hat mich lange beschäftigt. Es hat mich verletzt.
Sie wusste das dann und benutzte dieses Wort von da an nie mehr.

So etwas nennt sich Rücksichtsnahme.

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Re: Begriff „Mohr“...“Neger“...

Antwort von Christine70 am 06.02.2018, 12:29 Uhr

Ich persönlich finde den Begriff "Mohr" jetzt auch nicht schlimm und habe da immer eine süße kleine Figur im Kopf, also nichts negatives.


Im Gegensatz zu "Nigger, Neger, Bimbo" Wobei Bimbo auch ein Name für einen Elefanten sein kann.

Erst gestern habe ich ein Interview gesehen, da meinte Sydney Youngblood "Ich bin ein Neger und für mich ist das KEIN Schimpfwort" Fand ich schon wieder irgendwie lustig, wie er das gesagt hat. Auch wenn ich das Wort nicht benutze.



Dazu fällt mir grad ein: Wollen wir nicht das Wort "Führerschein" auch verbieten? Heißt ja eh schon im Amtsdeutsch "Fahrerlaubnis"

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Jupp

Antwort von Christine70 am 06.02.2018, 12:34 Uhr

Und dieses "Gedicht" wird jetzt am Entstehungsort (weit weg von Berlin) wieder an einem Gebäude angebracht.

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"weltweit haben wir definitiv größere Probleme"

Antwort von Leena am 06.02.2018, 13:18 Uhr

Ähm, ja. Vor allem, weil "wir" Weiße sind in einer weißen Umgebung und keine Ahnung davon haben, wie es ist, wegen seiner Hautfarbe als Mensch 2. oder 3. Klasse behandelt und wahrgenommen zu werden.

Ich finde es dumm, wenn Weiße erklären, sie haben mit "süßen Mohren, Mohrenköpfen und Negerküssen" so überhaupt kein Problem, das hieß doch schon immer so, das war doch nie böse gemeint... es war, bestensfalls, zum Teil gedankenlos, und verdammt oft war es sehr wohl böse gemeint!

In so vielen Köpfen ist diese "Schranke" immer noch da. Es ist definitiv "Alltagsrassismus" und das kein Bewusstsein dafür da ist, macht das Ganze nur noch schlimmer. Da beugt sich die Nachbarin über den Kinderwagen mit dem Enkelchen und strahlt, oh, wie süß, ein Schokoladenbaby! Da weigert sich die Patientin im Krankenhaus in der Gynäkologie, sich vom schwarzen Stationsarzt untersuchen zu lassen, weil - ein Schwarzer hat an ihren Fortpflanzungsorganen nichts verloren (Zähne untersuchen dürfte er aber, wenn's ein Zahnarzt wäre - das ist ja total was anderes!). Warum soll ich tun, was du sagt - "bin ich dein Neger, ey?"

Die Hautfarbe macht in den Köpfen verdammt vieler Menschen einen Unterschied. Und solange das noch so ist, so lange muss man über Worte wie "Neger" und "Mohr" diskutieren und ein Bewusstsein schaffen, damit das rassistische Denken, aus dem diese Worte lange Zeit benutzt wurden, irgendwann einmal wirklich überwunden werden kann.

Ich sage jetzt nicht, dass man deshalb gleich jede "Mohren-Apotheke" umbenennen muss. Aber man kann ein Bewusstsein schaffen. Um man muss ja nicht unbedingt "Klischeebilder" weiterverwenden. Wenn die Mohren-Apotheke in Eschersheim anlässlich dieser Diskussion jetzt das Logo mit der schwarzen Frau mit dicken Lippen, Turban und großen Ohrringen von der Internet-Seite der Apotheke entfernt, finde ich das tatsächlich gut.

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Ernst Neger...

Antwort von Leena am 06.02.2018, 13:29 Uhr

...war eine der bekanntesten Größen im Mainzer Karneval von den 50er bis zu den 80er Jahren, der "singende Dackdeckermeister" mit seinem Lied „Heile, heile Gänsje“.

Das Logo der Dachdeckerfirma, die heute vom Enkel von Ernst Neger geführt wird, stammt übrigens aus den 60er Jahren und aus den Zeiten von Großvater Ernst. Und ist weiterhin in Gebrauch.

http://www.deutschlandfunk.de/rassismus-debatte-mainz-streitet-ueber-ein-60-jahre-altes.1769.de.html?dram:article_id=315918

https://www.neger.de//

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Re: "weltweit haben wir definitiv größere Probleme"

Antwort von Malefizz am 06.02.2018, 13:53 Uhr

Filmtipp dazu:

http://www.imdb.com/title/tt5555502/

Die Szenen und Dialoge sind sehr berührend, und geben die ganze Bandbreite des Dilemmas wieder, als Mensch mit einer anderen Hautfarbe von seinem Umfeld schlicht als Mensch akzeptiert zu werden.

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Re: "weltweit haben wir definitiv größere Probleme"

Antwort von Einstein-Mama am 06.02.2018, 14:21 Uhr

Danke Leena! Genau meine Meinung. Dieses "das habe ich schon immer so gesagt und ich werde es auch weiterhin sagen, weiß schon immer so war!!!!!!!!!!!!!!!!", geht mir tierisch auf den Nerv!

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Re: Ganz einfach

Antwort von tonib am 06.02.2018, 14:29 Uhr

"Ich finde es einfach vollkommen egal was ich eigentlich ausdrücken will. Wenn es bei dem Empfänger beleidigend ankommt, dann habe ich auch beleidigt."

Das sehe ich anders, es sei denn, du meinst die Fälle, in denen dir besondere Befindlichkeiten bekannt sind. Da würde ich mitgehen, aber in anderen Fällen nicht.

In der ZEIT-Geschichte über "David" fühlt er sich gekränkt, weil er auf Englisch angesprochen wird - Subtext : "er spricht mich auf Englisch an, weil er denkt: So wie du aussiehst, kannst Du kein Deutscher sein."

In anderen Fallen sind Menschen gekränkt, weil sie auf Deutsch angesprochen werden - Subtext: "warum können die Deutschen keine Rücksicht nehmen, die sehen doch, dass ich kein Deutscher bin".

Oder dass sie gar nicht angesprochen werden: "er will mit Ausländern nichts zu tun haben".

Alles Rassisten?

Da fände ich etwas mehr Gelassenheit durchaus angebracht.

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Re: Ganz einfach

Antwort von Blueberry am 06.02.2018, 14:52 Uhr

Richtig. Wenn ich die Befindlichkeiten von Freunden oder Bekannten kenne, dann kann ich darauf Rücksicht nehmen.

Wenn ich aber mit meiner Leberkässemmel in der Stadt sitze und sich ein Veganer dadurch in seinen Befindlichkeiten gestört fühlt, dann ist mir das herzlichst egal.

Man kann doch als Mensch nicht auf jede nur denkbare Animosität anderer Rücksicht nehmen, ehe man irgendwas sagt oder macht. Dann setzt man sich am besten gleich schweigend in eine Ecke und bleibt da sitzen.

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Re: Ganz einfach

Antwort von mausebär2011 am 06.02.2018, 15:41 Uhr

Stimmt. Wenn ich nicht weiss das es denjenigen beleidigt habe, habe ich nicht boshaft gehandelt.
Sagt mir die Person dann aber das es nicht ok war entschuldige ich mich und habe verstanden das ich meinen gegenüber grade beleidigt/gekränkt habe.
Das merke ich mir dann für die Zukunft und ziehe meine Schlüsse.
Und wenn dann eine bestimmte Personengruppe auf ein und das selbe Wort anspringt (wütend wird, traurig wird etc pp), dann bin ich dazu in der Lage 1 und 1 zusammen zu zählen.
Und genau dann werden bestimmte Wörter einfach tabu.
Soviel Respekt habe ich meinem gegenüber, ich sage/tue es nicht wenn die Gefahr besteht das eine bestimmte Handlung oder ein Wort für ihn beleidigend sind.

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Re: Ganz einfach

Antwort von Tonic2108 am 06.02.2018, 15:44 Uhr

Sehe ich auch so. Kann man sich für den Nabel der Welt halten und erwarten, dass alle Welt auf seine Befindlichkeiten Rücksicht nimmt?

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Re: Ganz einfach

Antwort von mausebär2011 am 06.02.2018, 15:51 Uhr

Ja, ich tue das. Wenn ich weiß das ich jemanden mit etwas verletze dann unterlasse ich das.
Wie gesagt, Rücksichtnahme - Respekt - Toleranz

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tonib

Antwort von Benedikte am 06.02.2018, 16:06 Uhr

das sehe ich genauso

ich finde "David" an manchen Punkten auch überspannt

bspw Arbeit in einem Ministerium vonwegen der Abteilungsleiter spricht ihn mit falschem Namen an

ich arbeite auch in einem Ministerium. abteilungsleiter ist direkt vorm Staatssekretär und nur durch diesen vom Minister getrennt, also WWWWIIIIIICHTIG

ich war in genügend abteilungen wo die AL gerade noch die Leute kennen, die an den Morgenlagen teilnehmen, also die RL A 16 und B3 und ggf noch deren Stellvertreter

aber danach hört es auf....

und hier zu erwarten, dass der eine Zeitarbeitskraft mit Namen kennt- das ist absolut überspannt

und die geschichte mit den Haaren- ganz ehrlich- kann ich mir nicht vorstellen

in der Ministerialbürokratie sind die heute sooo auf politische Korrektheit getrimmt und sowas wäre derat karrierezerstörend- wie gesagt, das begreife ich nicht

würde gerne wissen, was der AL dazu sagt

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Re: Ganz einfach

Antwort von Blueberry am 06.02.2018, 16:29 Uhr

Ich bin nicht auf dem Welt, um es allen recht zu machen. Mir macht es auch nicht jeder andere recht.
Aber das ist für mich auch ok. Ich bin nicht der Nabel der Welt, wie Tonic so schön schrieb. Ich neige aber auch nicht zu mimimimimi und wittere überall Diskrinierung, Sexismus oder wasauchimmer...

Ich finde, Frauen, die ständig überall eine Bedrohung ihrer Weiblichkeit sehen, machen sich SELBST doch erst zum schwachen Geschlecht, anstatt souverän aufzutreten und als PERSON einfach präsent zu sein und zu überzeugen.

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Total am Thema vorbei

Antwort von Einstein-Mama am 06.02.2018, 17:11 Uhr

es ging ursprünglich um Bezeichnungen, nicht darum in welcher Sprache ich einen Fremden anspreche.
Und die Bezeichnung Neger, Mohr, Nigger und Bimbo ist und bleibt rassistisch, egal welche weit hergeholten Beispiele hier jetzt rauskamt, um das zu verharmlosen, oder schönzureden.

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Diskussionsverlauf

Antwort von tonib am 06.02.2018, 17:39 Uhr

Ich habe kurz überlegt, es Dir zu erklären. Von den genannten Bezeichnungen zu einer Diskussion über Rassismus zu gelangen, scheint mir allerdings keine unüberwindbare Transferleistung zu sein.

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Re: tonib

Antwort von Leena am 06.02.2018, 18:18 Uhr

"David" erwartet doch aber gar nicht, dass sein Abteilungsleiter ihn kennt - er erwartet nur, dass sein Abteilungsleiter ihn nicht automatisch sofort mit dem einzigen anderen Schwarzen verwechselt, der auch noch in der Abteilung ist. Warum sollte das "überspannt" sein?

Was die Geschichte mit den Haaren betrifft - kann man so schlecht etwas dazu sagen. Ich denke, meiner Erfahrung nach, vorstellbar wäre es, wenn auch - gerade bei jüngeren Vorgesetzten jenseits der 60 - sicherlich die Ausnahme.

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Re: tonib

Antwort von Benedikte am 06.02.2018, 18:30 Uhr

nein

mein Verständnis war, dass er sauer war weil der AL ihn verwechslt hat und hat aus der Tatsache, dass der andere zufällig auch farbig war, sofort hammehart geschlussfolgert, dass der alle Farbigen über einen Kamm schwert und nur mit einem Namen benennt

aber genau das ist es, wo ich das gefühl habe, dass es überspannt wird

in der letzten abteilung- wo ich nur ein Jahr war und teleteilzeit hatte -hatte ich am anfang einen drei Minuten Vorstellungstermin-abends um 20.00 Uhr- da rief mich die Sekretärin an, ob ich denn "zeit hätte"

da hat sie mich mit richtigem Namen angeredet weil die akte vor ihr lag mit Auftrag " Begrüßung Benedikte in der abteilung"- aber das ganze folgende Jahr hat sies nicht mehr geschafft

und hätte sie mich falsch angeredet, hätte ich da nie böse absicht vermutet oder dass sie alle FRauen, Rheinländerinnen, Mütter, Brillenträgerinnen in einen Topf wirft- sondern nur, dass man als AL schlichte Referenten nicht kennen kann

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Re: tonib

Antwort von Malefizz am 06.02.2018, 18:36 Uhr

Nein, er war sauer, weil der AL ihn nicht von seinem anderen Kollegen gleicher Hautfarbe unterscheiden konnte. Das passiert übrigens nicht nur einem kleinen Praktikanten, sondern sogar weltberühmten Schauspielern wie Samuel L. Jackson.

https://www.youtube.com/watch?v=OdxMkQhq58g

Und unter der Hand wird eben oft gefrotzelt, dass die eh alle gleich aussehen, insofern ist der Zorn verständlich.

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Aber das ist doch nicht rassistisch?

Antwort von Petra28 am 06.02.2018, 18:55 Uhr

Das ist unseren Hirnen geschuldet. Leider weiß ich gerade nicht, wie das Phänomen heißt... Wie sehen bei uns vertrauten Gesichtern (hellhäutig, europäisch) viel detaillierter als bei uns fremden Gesichtern (dunkelhäutig oder asiatisch.) Und umgekehrt natürlich auch.

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Re: Aber das ist doch nicht rassistisch?

Antwort von Malefizz am 06.02.2018, 19:19 Uhr

Du meinst sicher den Cross-Race Effect. Per se mag der Vorfall sicher nicht böswillig rassistisch sein, denn natürlich gibt es dieses Phänomen, und er belastet internationale Beziehungen zu Genüge, aber in diesem spezifischen Ambiente wird es von Betroffenen offenbar weniger toleriert, weil gewisse Dinge doch vorausgesetzt werden dürfen, nämlich ein besseres Bewusstein gerade für diese Feinheiten...

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Re: tonib

Antwort von Sille74 am 06.02.2018, 19:27 Uhr

Na ja, aber mit dem blonden und blauäugigen Mitarbeiter wird der Abteilungsleiter ihn ja kaum verwechseln können ...

Natürlich gibt es diesen "die sehen eh alle gleich aus"-Gedanke, wobei da schon fraglich ist, ob das wirklich rassistisch ist oder nicht einfach "normal" und menschlich: http://www.tagesspiegel.de/wissen/psychologie-die-sehen-doch-alle-gleich-aus/1013994.html). Aber wie dem auch sei, selbst, wenn man jetzt nur den konkreten Fall hernimmt: ich finde es schon etwas übertrieben und für das Zusammenleben auch wenig gedeihlich, hinter solchen Dingen immer gleich (Alltags)Rassismus zu wittern. Vielleicht beobachtet der Abteilungsleiter einfach oberflächlich. Ich werde bei uns im Ort auch dauernd wegen ein paar recht oberflächlicher Merkmale mit einer anderen Frau verwechselt ... Oder der Abteilungsleiter tut sich wirklich, wie er es ja auch selbst von sich behauptet, schwer, sich (neue) Gesichter zu merken. Kann doch sein. Wieso muss man da gleich unterstellen, es würde eigentlich nicht stimmen und es stecke eine rassistische Grundeinstellung dahinter?

Oder das mit den Haaren ... Abgesehen davon, dass ich es mir in der Konstellation auch kaum vorstellen kann (dann scnon eher so, wie es Simon Pearce im anderen Artikel beschreibt, wobei dieser dann doch eigentlich auch wieder froh sein könnte, dass da offensichtlich keine Berührungsängste bestehen, die er doch ansonsten so beklagt) ... Dass das eine unmögliche Grenzüberschreitung ist, muss ja nicht diskutiert werden. Aber ist es rassistisch? Klar kann da der Gedanke dahinter stecken: beim "Neger" kann man sich das erlauben. Aber ist das wirklich das Naheliegendste? Meine blonde, kleine Tochter wird schon (zu ihrem Leidwesen) im Urlaub in Südeuropa sehr beglotzt und v.a. getätschelt bis hin zu abgeknutscht (ich, ziemlich dunkelhaarig und im Sommer mit recht dunkler Hautfarbe, werde dort hingegen andauernd gefragt, ob ich denn wirklich Deutsche sei). Ist es nicht einfach in gewisser Weise "normal", Neugier und Erstaunen ggü. dem Andersartigen hu empfinden? Oder vielleicht hätte der seltsame Abteilungsleiter auch über die Igelfrisur des blonden und weißen Kollegen gewuschelt, weil er allgemein etwas distanzlos ist ...

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Re: Aber das ist doch nicht rassistisch?

Antwort von Steffi528 am 06.02.2018, 19:28 Uhr

Jepp, das wäre für mich eine Erklärung, zumal ich auch recht gesichtsblind bin und Menschen, die ich nicht oft sehe, nicht unterscheiden kann, Asiaten und Farbige ohne markante Merker für mich sehen alle gleich aus, mir ist aber auch klar, das ich Langnase für Asiaten auch aussehe wie meine Nachbarin. Da zucke ich dann mit den Schultern und denke mir, was soll es?
Es gibt aber auch ausreichend Europäer, die ich nicht wieder erkennen kann, wenn ich sie ein oder zweimal gesehen habe.

Trotzdem ist die Diskussion wichtig und wertvoll und ja, wenn ich weiß, das etwas jemanden verletzt, dann meide ich das. Das heißt nicht, das ich nicht auch mal voll ins Fettnäpfchen trete, auch wenn ich das nicht möchte. Für diese Mohren-Apotheken-Diskussion würde ich anbieten, die argsten "Schnitzer", die leicht zu beseitigen sind (komische Logos auf Internetseiten ohne lange Tradition, zu beseitigen und, das wäre meine Lösung, wenn ich Besitzerin einer Apotheke mit 400 Jahre Geschichte wäre, ein Schild mit einer Erklärung an meiner Hauswand anzubringen, die die Geschichte erklärt, die Diskussion zulässt und Raum bietet, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Was ist eigentlich eine Squaw? Das ist eine Frage, die uns hier in Europa nicht so oft betrift und wo anders ein größeres Thema ist und genauso unterschiedlich bewertet wie der Mohr hier. Mal ist es ein Scherz, mal die Bezeichnung einer indianischen Frau (ohhhh, es gibt sehr viele unterschiedlcihe Indianervölker, welches Volk nehmen wir da???), mal eine herabwürdigende Bezeichnung.
Diese Diskussionen gibt es also nicht nur bei uns.

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Re: "weltweit haben wir definitiv größere Probleme"

Antwort von puja am 06.02.2018, 23:13 Uhr

Meine Freundin ist extrem hellhäutig. Ihr Sohn ebenso.
Ständig wird sie als käsig bezeichnet. Und ihr Sohn als kleiner Stinkerkäse (trägt noch Windeln).
Sie hasst es.
Sie mag Käse nicht, findet ihn eklig.
Aber wehe sie sagt etwas, dann ist sie eine Mimose die keinen Spaß versteht.
Auch nicht besser als das Schokobaby.

Ich selbst wurde heute im Autohaus dermaßen herablassend und unverschämt behandelt, dass mein Mann es kaum glauben konnte.
Auto hat Automatik und mitten im Fahren schaltete es runter, wie in den 1. Gang
Macht sich gut auf der Autobahn wenn man 130 fährt.
Autohaustyp glaubt es nicht.
Er sieht mir schon an, dass ich nicht Auto fahren kann.
Ich fahre seit über 20 Jahren Auto.
Die letzten 15 Jahre mindestens 120 km täglich.
Mein Auto hat sein Mitleid, ich nicht.
So etwas ist mir noch nie vorher passiert.
Was ich sagen will, manche Menschen sind sehr unfreundlich und wäre ich dunkelhäutig hätte ich das Erlebnis heute definitiv darauf bezogen.

Trotzdem glaube ich auch, dass Dunkelhäutige und Schwarze Probleme im Alltag haben, die "Weiße" nicht haben.
Übertriebene PC macht das aber nicht besser.

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Re: "weltweit haben wir definitiv größere Probleme"/@puja

Antwort von kaempferin am 06.02.2018, 23:27 Uhr

"Ständig wird sie als käsig bezeichnet."
Auch nicht gerade toll... wenn auch keine Beleidigung. Aber das muss auch nicht sein.

"Und ihr Sohn als kleiner Stinkerkäse (trägt noch Windeln)."
Mag ja (für manche) ganz witzig klingen, aber auch das muss nicht sein bzw. das muss man nicht sagen. Wie alt ist denn der Sohn Deiner Freundin? Denn wenn er schon älter ist, macht das das ganze ja noch schlimmer und grenzt schon an Spott.

Ich frage mich auch: WARUM kann man manche Leute nicht einfach in RUHE lassen und sie so akzeptieren, wie sie nun mal SIND?! Werde das auch nie verstehen, dass man irgendwelchen unsinnige Bemerkungen ablassen muss.

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Re: "weltweit haben wir definitiv größere Probleme"

Antwort von SassiStern am 06.02.2018, 23:47 Uhr

Opfer von Alltagsrassismus sind doch heutzutage vor allem Weiße.

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Re: "weltweit haben wir definitiv größere Probleme"

Antwort von blund04 am 07.02.2018, 7:22 Uhr

Du schreibst nur gequirlte Scheixxe! Echt.

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Könntest Du mal bitte näher erläutern, ...

Antwort von Sille74 am 07.02.2018, 8:05 Uhr

... woran Du das festmachst, wo und wie Du das beobachtest, vielleicht selber so erlebst?

Ich persönlich habe diese Beobachtung bzw. Erfahrung nämlich nicht gemacht. Allerdings werte ich auch vieles nicht immer gleich als "Rassismus" (s.o.)

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Re: Könntest Du mal bitte näher erläutern, ...

Antwort von SassiStern am 09.02.2018, 0:12 Uhr

Ein Beispiel https://www.welt.de/politik/deutschland/article7464856/Berlin-will-Migranten-per-Gesetz-bevorzugen.html

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