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Geschrieben von charty am 17.11.2014, 9:04 Uhr

An die Mediziner: Darmgeschwür

Guten Morgen

ich bräuchte mal Eure Meinung dazu, ob die Schilderungen schlüssig sind und was ich ggf. fragen könnte, um für mich mehr Klarheit zu bekommen.

Mein Ex teilte mir Mitte letzter Woche mit, dass er die Diagnose Darmkrebs am Tag vorher bekommen hat. Er hätte schon seit geraumer Zeit Durchfall (hat er seit über 12 Jahren) und in der letzten Zeit wäre immer Blut beigewesen bzw. das Blut sei nur so gelaufen. Bei einer Darmspiegelung wäre der Arzt nur so 15 cm in den Darm hineingekommen und hätte einen Tumor gefunden. Die Gewebeprobe ergab, dass der Tumor sich wahrscheinlich gerade in einem Wechsel von gutartig zu bösartig befindet. Eine OP ist unumgänglich. Wahrscheinlich müssen sie um die 40 - 60 cm Darm entfernen, minimalinvasiv.
Das CT diese Woche soll weiteren Aufschluss geben.
Wir hatten uns dann darauf geeinigt unserer Tochter ersteinmal nichts zu sagen bis er mehr weiß. Nun hat er es ihr am Samstag spontan, als ich sie zu ihm gebracht habe, erzählt und ihr mitgeteilt, dass der Tumor hühnereigroß ist und er eine leichte Chemo braucht, damit Schlimmeres verhindert werden kann. Das CT diese Woche soll nun zeigen, ob der Tumor schon gestreut hat oder ob alles eigentlich harmlos ist, weil Tumor noch gutartig ist.

Ist diese Schilderung schlüssig? Bei mir wirft sie Rätsel auf. Meine Tochter fragt mich, wie es sein kann, dass er jetzt schon weiß, dass er eine Chemo braucht, wenn noch nicht klar ist, ob der Tumor wirklich bösartig ist. Ich habe keine Antwort. Vielleicht könnt Ihr mir hier weiterhelfen.

Vg Charty

 
14 Antworten:

Das lässt sich vermutlich aus der Gewebeprobe ableiten.

Antwort von Petra28 am 17.11.2014, 9:22 Uhr

Der Pathologe wird eine entsprechende Diagnose gestellt haben (Übergang von gut- zu bösartig). (Ich bin allerdings keine Medizinerin)

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ich bin auch keinen Medizinerin

Antwort von Pamo am 17.11.2014, 9:25 Uhr

Aber aus deinem Post schussfolgere ich, dass du Grund zu der Annahme hast, dass dein Ex sich mit seiner Krankheit evtl. wichtig oder wichtiger machen möchte.

Wie geht es denn eurer Tochter jetzt mit dieser Nachricht? Wie alt ist sie eigentlich? Und wie ist ihr Verhältnis zum Papa?

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Re: ich bin auch keinen Medizinerin

Antwort von Pamo am 17.11.2014, 9:28 Uhr

"schlussfolgere" - nicht "schussfolgere"

obwohl das Wort schussfolgern auch etwas hat...

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Re: An die Mediziner: Darmgeschwür

Antwort von lilly1211 am 17.11.2014, 10:03 Uhr

Meine Mutter hatte einmal eine Darmspiegelung nach deren Ende der Arzt sofort sagen konnte dass das was er gefunden hat mit Chemotherapie und Operation behandelt werden muss, das Ergebnis des Pathologen stand da auch noch aus. Er meinte das hätte er sofort gesehen. Und exakt das hat sich auch bestätigt, sowohl die Art des Tumors als auch die Art der Behandlung.

Es könnte also sein dass es stimmt.

Alles Gute für euch!

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Re: ich bin auch keinen Medizinerin

Antwort von charty am 17.11.2014, 10:12 Uhr

Ich möchte es mal so ausdrücken: Es liegt in seiner Natur sich auf irgendeine Weise immer Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Ich bezweifle allerdings nicht, dass es ernst ist. Tumor gutartig oder bösartig, egal, es ist eine ernste Sache.

Das Verhältnis Tochter (11 Jahre) - Vater war und ist aufgrund der Vergangenheit nicht allzu gut. Sie liebt ihn, aber sie weiß auch um seinen Schwächen. Eigentlich geht sie fast nur noch zu ihm, weil sie dann ihre kleinere Halbschwester sieht, die auch an den Tagen kommt, wenn unsere Tochter ihren Papa-Tag hat.
Interessant ist - wenn auch Zufall -, dass diese Nachricht kam, nachdem unsere Tochter vor einigen Wochen mit ihm gesprochen hat, dass sie ihn nicht mehr so oft sehen möchte; sie hätte gerne längere Zeitabstände. Man muss dazu sagen, dass wir vor gut 2 Jahren weggezogen sind (250 km) ins benachbarte Ausland. Allerdings habe ich einen 3 Wochen Turnus garantiert, in dem ich immer nach München gefahren bin und er nur jedes 4. Mal gekommen ist, weil es ihm finanziell "angeblich" nicht so gut geht. Da er nicht häufiger kommen wollte (Fahrt kostet ihn 22 Euronen und Übernachtung entfällt), wollte sie längere Abstände, was er auch akzeptiert hat.

Unsere Tochter war natürlich schon betroffen von der Nachricht, aber ich habe mit ihr noch einmal darüber gesprochen (von ihm hat sie nur die Informationen erhalten). Wir warten jetzt einmal die Untersuchungsergebnisse von dieser Woche ab und dann sehen wir weiter. Sauer war sie jedoch auf mich, weil ich davon wusste, ihr aber nichts gesagt habe. Ich habe ihr jedoch erklärt, dass ich ohne weitere Informationen/Details sie nicht vorab beunruhigen wollte. Das hat sie eingesehen, wobei sie mich dann erst einmal fragte, ob es sein könne, dass der Papa die Geschichte nur erfunden hat. Das glaube ich jedoch auf gar keinen Fall. Nur schlüssig ist für mich die Angelegenheit nicht, zumindest nicht mit meinem medizinischen Wissen.

Jetzt gratulieren wir ihm heute noch zum 50. Geburtstag und dann warten wir auf neue Infos.

Vg Charty

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Re: ich bin auch keinen Medizinerin

Antwort von Pamo am 17.11.2014, 10:17 Uhr

Ich drücke die Daumen, dass alles zu seiner Gesundheit und eurer Zufriedenheit läuft!

Nur die Sache mit dem Abwarten, die sehe ich kritisch. Wenn man dem KV nicht wirklich im Detail glauben kann, dann kann aus dem Abwarten ein ewiges Verschieben von wichtigen Entscheidungen werden wenn ihr auf eine Entwarnung warten solltet...

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Vielleicht hast Du doch recht.

Antwort von Petra28 am 17.11.2014, 10:43 Uhr

Beginnende Bösartigkeit ist doch höchstens Stufe 1 - und da passt die Chemo nicht dazu (so lese ich das jedenfalls auf die Schnelle aus den Leitlinien.)

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Re: Vielleicht hast Du doch recht.

Antwort von IngeA am 17.11.2014, 12:43 Uhr

Über die endgültige Behandlung wird meist erst entschieden, wenn der Tumor entnommen ist. Eine Gewebeprobe aus einer Biopsie kann nur ein Anhaltspunkt sein. Man sieht, ob die Zellen in dieser kleinen Probe gleichmäßig verändert sind und auch wie sie verändert sind, aber trotzdem kann es sein, dass es 2cm daneben ganz anders aussieht. Wenn der Tumor entnommen ist wird eben der ganze Tumor untersucht, nicht nur so ein kleines Fitzelchen. Und man sieht auch dann erst mit letzter Sicherheit, ob der Tumor in umgebendes Gewebe eingewachsen ist und v.a. wie groß der Abstand zum gesunden Gewebe ist. Wenn der Abstand nur sehr klein ist, kann es sein, dass bei einem Tumor, bei dem man sonst keine Chemo machen würde halt doch eine gemacht wird. Es steht halt einfach zu viel auf dem Spiel um das locker zu sehen.
Und noch was, weil vermutet wird, dass der Mann das u.U. mehr aufbauscht als notwendig:
Egal wie er sonst ist, ob er eine Neigung zum Übertreiben hat. Mit so einer Diagnose ist man immer erst mal in einem Ausnahmezustand. Wenn der Arzt gesagt hat: "Jetzt warten wir mal die OP ab, dann sehen wir, ob ev. ne leichte Chemo notwendig ist oder nicht", wird daraus für den Patienten leicht ein "ich brauch ne Chemo". Und das sollte man ihm auch zugestehen.

LG Inge

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ich stimme Inge da voll und ganz zu

Antwort von Leewja am 17.11.2014, 12:50 Uhr

die Diagnose einer Krebserkrankung (und das scheint ja nun so zu sein) IST eins chock und nichjt alles kann immer ganz rational und sachlich verarbeitet und abgespeichert werden.
Seit Monaten/Jahren, viel Blut, Hühnereigroß, reichlich Dickdarm weg...das ist ja auf jeden fall erschreckend, an die sterblichkeit mahnend, beängstigend und auch tatsächlich nicht ganz auf die leichte schulter zu nehmen.

Ob udn welche chemo er vielleicht braucht, macht doch aber für dich und eure tochter eher keinen unterschied, oder?

er ist krank, er wird operiert, er wird behandelt, er wird einige zeit eingeschränkt sein, was fahren angeht....was ist sonst problematisch?

erpresst er sie mit der krankheit, dass sie öfter (statt seltener) kommen soll?

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Re: ich stimme Inge da voll und ganz zu

Antwort von charty am 17.11.2014, 13:43 Uhr

Dass es ernst ist, ist mir klar. Auch, dass er jetzt voll durch den Wind ist. Ist alles verständlich und hat er auch ein Recht dazu.
Nur bekomme ich - egal zu welcher Angelegenheit - selten alle notwendigen Infos und teilweise auch die Wahrheiten. Das hat schon des häufigeren zu ziemlichen Rattenschwänzen mit Konsequenzen nach sich gezogen.

Nein, er hat sie noch nicht erpresst wegen der Besuchshäufigkeit, kann das aber nicht ausschließen, dass das noch kommt. Ich glaube, er unterschätzt das ganze auch noch ein wenig, wieviel Kraft ihn alleine die OP kosten wird. Er soll jetzt erst einmal Kraft tanken und die OP durchziehen.

Und natürlich spielt es zumindest für meine Tochter eine Rolle, wenn er Chemo benötigt und das ganze bösartig ist. Irgendjemand muss sich dann mit ihr auseinandersetzen, was Chemo bedeutet für den Körper, dass er wahrscheinlich die Haare verliert, evtl. noch weniger Lust und Laune hat, mit ihr etwas zu machen, wenn sie da ist etc. Auch mit ihren Gedanken und Ängsten (wird er evtl. sterben, wie wird es sein, wenn er evtl. einen künstlichen Darmausgang braucht etc.) muss sich jemand auseinander setzen und für sie da sein. Er wird es wie immer nicht machen. Er wirft ihr die Brocken hin und das war es. Ich bin diejenige, die sie wieder auffangen darf. Sorry, ich weiß, dass das meine Pflicht ist und ich mache es auch gerne, aber muss ich immer alles alleine machen? Aber was meine Tochter durch ihn all die Jahre erdulden musste und mitgemacht hat, hat auch mich eine Menge Kraft gekostet und ich war froh, dass sie sich seit dem Umzug sehr stabilisiert hat.

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Re: Vielleicht hast Du doch recht.

Antwort von IngeA am 17.11.2014, 14:11 Uhr

Hühnereigroß ist normalerweise größer als 5cm und damit T3. Das heißt automatisch, dass der Tumor definitionsgemäß mindestens in Stadium II A ist und lt. Leitlinie mit zusätzlicher Chemo behandelt wird.

LG Inge

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Re: ich stimme Inge da voll und ganz zu

Antwort von IngeA am 17.11.2014, 14:24 Uhr

Natürlich ist das für euch auch belastend und für dich äußerst anstrengend, wenn du immer die Erklärungen liefern muss, die dein Ex eben nicht liefert. Du hast (im Allgemeinen) dann auch das Recht sauer auf ihn zu sein.
In diesem einen Fall aber, würde ich meine Wut schlucken.
Auch darüber, dass er es eurer Tochter erzählt hat, obwohl es anders ausgemacht war.
Eine Freundin von mir hat vor ein paar Wochen die Diagnose Brustkrebs bekommen. Als der Verdacht aufgekommen ist (in der Mammographie, also noch nichts näheres bekann) hat sie natürlich auch mit Freundinnen und Verwandten telefoniert, irgendwo muss man sich ja auskotzen. Normalerweise erwartet man dann tröstende, aufbauende Worte. Aber sobald das Wort "Krebs" fällt, legen viele den Schalter um. Die haben sie total verrrückt gemacht mit irgendwelchen Horrorszenarien. Ich kenne einige ihrer Freunde und aus der Familie, das ist für die eigentlich ganz untypisch.
Ich will nur sagen: Du weißt nicht, was für deinen Ex zwischen eurem Telefonat und dem Besuch der Tochter passiert ist.
Für die Erklärungen für die tochter würde ich auch gar nicht so stark darauf einsteigen ob gutartig oder bösartig. Das Gewebe gehört da nicht hin, also wird dafür gesorgt dass es raus kommt und dass auch nichts nach wächst. Dafür die OP und ev. die Chemo.
Die Unterscheidung ist sowieso nicht so einfach. Ein gutartiger Tumor streut nicht. NIE. Das weiß man aber oft nicht, ob der Tumor streuen würde, das weiß man erst wenn er gestreut hat. Und darauf wartet man nicht. Die Wahrscheinlichkeit ob er streut (Aggressivität) sieht man daran, wie die veränderten Zellen aussehen. Das sieht ja anscheinend nach der ersten Biopsie nicht so schlecht aus.

LG Inge

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Re: Vielleicht hast Du doch recht.

Antwort von charty am 17.11.2014, 17:47 Uhr

Herzlichen Dank. Die Info war für mich sehr wertvoll.
VG Charty

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Re: ich stimme Inge da voll und ganz zu

Antwort von Hase67 am 18.11.2014, 8:31 Uhr

Charty,

ich gehe davon aus - unabhängig davon, wie sehr dein Ex dazu neigt, sich selbst zu wichtig zu nehmen und sich dann auch wenig Gedanken darüber zu machen, wie es deiner Tochter mit seinen Äußerungen geht - dass er sich momentan tatsächlich in einem Ausnahmezustand befindet, weil alles noch sehr vage ist und man tatsächlich erst mal die OP abwarten muss. Aber allein schon die Tatsache, dass da eine (schon ziemlich große) Geschwulst ist und der Arzt angedeutet hat, dass da ein gutes Stück Darm weg muss und auch eine Chemo anstehen dürfte, würde auch bei jemandem, der normalerweise besonnen und vernünftig reagiert, zu merkwürdigen Reaktionsmustern führen. Und wenn evtl. so ein großes Stück Darm entfernt werden muss, wird der Arzt auch vielleicht schon die Möglichkeit eines künstlichen Darmausgangs erwähnt haben - das ist auch eine Aussicht, die man erst mal verkraften muss.

In dieser Situation würde ich an deiner Stelle auch mehr Verständnis zu zeigen versuchen, als es unter anderen Umständen notwendig wäre. Und wenn dein Ex dazu neigt, Informationen immer nur häppchenweise fallen zu lassen, dann informiere dich selbst möglichst genau, um deine Tochter vorzubereiten, was evtl. sein könnte - auch wenn es verständlich ist, dass es dir stinkt, wenn dieser Job immer bei dir hängen bleibt.

LG

Nicole

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