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Geschrieben von Badefrosch am 16.11.2014, 9:18 Uhr

Zukunftsvision - 1. Klässler mit Tablet / Laptop

Ich hab grade auf FB gelesen, das ein 5-jähriger den Microsoft IT- Expertentest mit Bravour bestanden hat.

Ich merke es bei meinem fast 7-jährigen, wie sehr er sich dafür interessiert.

Schon allein schreiben und malen hier oh graus. Klar ist es doof, wenn man eine Seite den selben Buchstaben schreiben muss, aber es mangelt einfach an der Motorik.


Auf dem Computer schreibt er problemlos Wörter und liest diese auch.


Ich sehe es schon kommen, dass unsere Enkelkinder nicht mehr mit der Hand schreiben können und alle nur noch wie wild rumtippseln.

 
16 Antworten:

Re: Zukunftsvision - 1. Klässler mit Tablet / Laptop

Antwort von Shelpy am 16.11.2014, 10:23 Uhr

Hallo, naja auf einem Tablett kann man ja auch mit einem speziellen Stift schreiben lernen. Der Vorteil wäre, dass die Kinder nicht mehr Bücher schleppen müssten.
LG
Shelpy

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ich schriebs schon im "Weihnachten"

Antwort von Butterflocke am 16.11.2014, 11:17 Uhr

Mein Sohn(8) wünscht sich nichts als Schubshandy, Notebook oder ähnliches....

Er bastelt den ganzen Tag an alten Rechnern (Dank Herrn Flocke), hilft mir problemlos bei Handy- oder Computersorgen und hat sogut wie keine anderen Interessen. Es ist schrecklich - so isolierend.
Wenn ich dagegen meine Tochter sehe, wie gesellig und kommunikativ sie ist, wie viele Freundschaften sie pflegt....usw.

Vielleicht gibt es auch Vorteile....(siehe Shelpy;-))
Wenn ich speziell an Weihachten und den ganzen Plastik-Scheiß(!) denke, wüsste ich nicht, was daran besser sein soll.
Bücher liest mein Sohn auch auf meinem iPad - immerhin.
Tja...vielleicht ist das tatsächlich einfach die Zukunft, an die wir uns nur schwer gewöhnen können, weil WIR es aus unserer Schulzeit eben so nicht kennen.

Meiner Ansicht nach geht aber auch Vieles verloren, wenn der Technikkonsum nicht ein wenig gesteuert wird. Das Suchtpotential ist einfach vorhanden und kann oft selbst von Erwachsenen nicht gesund geregelt werden.

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Re: Zukunftsvision - 1. Klässler mit Tablet / Laptop

Antwort von Hase67 am 16.11.2014, 11:47 Uhr

Hi,

ich merke selbst, wie ungern ich noch mit der Hand schreibe - tippend schreiben geht um ein Vielfaches schneller. Letztendlich ist das natürlich eine Gewohnheitssache - das Gehirn prägt die Bereiche am meisten aus, die am meisten beansprucht werden, auch motorisch. Unabhängig davon wären Schreiben, aber auch Malen (!) Kulturtechniken, deren Erlernen ich bei Kindern nicht einfach so verloren geben möchte. Ob vom Bildschirm oder vom Papier gelesen wird (bei vernünftiger, relativ flimmerfreier Bildschirmqualität) finde ich weniger kritisch, obwohl ich Papierbücher nach wie vor lieber mag - beim Bildschirm gehen einfach so viele Sinneseindrücke verloren, die ja auch haptischer und olfaktorischer Natur sind, wenn ich ein Buch aufschlage und blättere.

Die Bücherschlepperei in die Schule sehe ich auch zweischneidig: Einerseits sind Schulranzen natürlich schwer und belastend für den Rücken, andererseits glaube ich, dass da viel auch mit der Tragetechnik und der Gerätschaft zusammenhängt, in der man die Bücher befördert, und mir gefällt der "Bequemlichkeit-über-alles"-Trend nicht. Man müsste mal Untersuchungen anstellen, was den Rücken tatsächlich mehr belastet: Das (kurzfristige) Tragen schwerbeladener Schulranzen oder das lange Sitzen und generelle Wenig-beanspruchen des Körpers. Ich weiß nicht, ob es dazu Studien gibt, ich empfinde das immer als sehr "punktuell". Und wenn ich sehe, wie wenig Körperspannung und Dynamik teilweise schon Grundschulkinder haben, kann ich mir schon vorstellen, dass Trainingsmangel bei Rückenproblemen eine große (größere?) Rolle spielt.

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Re: ich schriebs schon im "Weihnachten"

Antwort von Ebba am 16.11.2014, 12:17 Uhr

Naja, Zeiten ändern sich. Heute kann auch nicht mehr jeder mit Pfeil und Bogen oder Speer ein Wildtier erlegen, das Wild zubereiten, Feuer ohne Streichholz anzünden, giftige von ungiftigen Pflanzen unterscheiden. Kein Mensch geht mehr zu Fuß von Kön nach München oder gar quer durch Kontinente.
Technische und gesellschaftliche Entwicklungen haben zu einer Weiterentwicklung geführt. Dennoch sind wir immer noch Mensch, immer noch gesellige Wesen, haben noch Beine zum Laufen, im Zweifelsfalle auch fur sehr lange Märsche.
Es ist eben so, die Zeiten ändern sich, aber so vieles ändert sich irgendwie doch nicht, jedenfalls nicht so schnell, dass der Mensch nicht hinter her käme.
Erst letzte Woche habe ich mich mit meiner Tochter darüber unterhalten bzw. besser "einen Monolog geführt, :-), wie ich wohl die heutige Welt empfunden hätte, wäre ich als 16 jahrige von 1979 ins Jahr 2014 gebeamt worden.
So viel auffälliges hätte ich wohl nicht vorgefunden. Einzig die Möglichkeit, dass nun wirklich jeder von überall her mit seinem eigenen kleinen Telefon telefonieren und in ein seltsame "Internet" gehen kann, hätte mich wohl ein wenig überrascht und zugleich wohl auch begeistert, v.a. auch dieses Facebook :-).
Und wenn dann in 40 Jahren die Menschen nicht mehr mit der Hand schreiben, weil es schneller geht zu tippen oder gleich zu diktieren, na und? Das wir mit der Hand schreiben ist doch nur darin begründet, dass wir bislang keine andere Möglichkeit hatten Gedanken, Geschichten, Erkenntnisse, Mitteilungen festzuhalten.
Und introvertierte Menschen, so wie du. deinen Sohn beschreibst, die gab's doch schon immer. Zu meiner Zeit haben sie halt auf ihrem Zimmer gehockt und gelesen oder Musik gehört, wahlweise an ihrem Moped rumgeschraubt u.ä. Mehr kommuniziert als heutige Nerds haben sie aber ganz bestimmt nicht.

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Re: Motorik

Antwort von Badefrosch am 16.11.2014, 16:59 Uhr

Was ich halt sagen will, ist dass die Kinder dann irgendwann motorisch nicht mehr in der Lage sind zu schreiben.

Es geht alles mit Tippen oder einem Fingerwisch. Bei manchen Geräten vielleicht mit einem Stift, der zumindest den Bewegungsablauf wiedergibt. Aber welchen Druck man ausüben muss, das fehlt vollommen.

Was die Bücher und Hefte betrifft, das ist mit Sicherheit besser ein 300 bis 500 Gramm Tablet / Netbook oder ähnliches in die Schule mitzunehmen.


Meiner z.B. versteht nicht oder will nicht verstehen, warum er Schreiben üben soll, geht doch alles mit dem Tablet schneller und leichter, sozusagen den Weg des geringsten Widerstandes. Wobei das ein anderes Thema ist.

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Re: Zukunftsvision - 1. Klässler mit Tablet / Laptop

Antwort von germanit1 am 16.11.2014, 17:03 Uhr

Bei uns gab es dieses Jahr die Moeglichkeit, dass die neuen Mittelschueler (6.Klasse) keine gedruckten Buecher mehr benutzen, sondern Buecher auf Tablets. Die Buecher fuer Tablets waeren auch um einiges billiger gewesen. Trotzdem hat sich wohl die Mehrheit der Eltern fuer die gedruckten Buecher entschieden. Ich finde, in den gedruckten Buechern kann man auch mal was unterstreichen oder einen Kommentar reinschreiben. Inwieweit das mit den Buechern auf Tablet geht, weiss ich nicht.

Unsere haben jetzt in der 4. Klasse schon 8 oder 10 Buecher, von denen sie die meisten immer mitschleppen muessen. Da sich jetzt einige Eltern beschwert haben, duerfen die Kinder die Buecher in der Schule lassen (es sei denn, sie brauchen sie fuer die Hausaufgaben). Ich bin dagegen, die Buecher in der Schule zu lassen. Bei uns war die Schule letzte Woche 2 Tage wegen Unwetterwarnung zu. Oder wenn Kind krank war, kann es eventuell am Nachmittag bevor es wieder zur Schule geht, die Hausaufgaben machen. Auch sind in anderen Klassen schon Sachen verschwunden. Der Schulleiter meinte zu mir, dass er sehen will, ob unsere ab naechstem Jahr Tablets bekommen. Haette ich die Codes (die Klassenlehrerin weiss davon leider nichts, obwohl sie die laut Verlag haben sollte). koennte ich die Buecher aus dem Internet runterladen.

Bei uns ist es seit Anfang des Monats so, dass die Schule mit den Eltern nur noch ueber Internet kommunizieren will. Dazu sollte jede Familie der Schule eine Email Anschrift geben, mit der die Schule mit den Eltern kommunizieren kann. Es wird vorausgesetzt, dass man mindestens 1 Mal am Tag im Internet ist. Es gab auch Zugangsdaten (wohl fuer jedes Elternteil) fuer den Server der Schule. Allerdings scheint die Seite nur mit einem bestimmten Browser (Crome) richtig zu funktionieren. Viele Eltern haben Probleme, die Seite zu oeffnen. Ueber die Umstellung wurden wir Eltern ca. 2 Wochen vorher informiert. Ich kenne Familien, die keinen Internetzugang haben und auch mit Internet ueberhaupt nicht umgehen koennen. Internetkurse wurden vorher nicht angeboten.

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Re: Motorik

Antwort von germanit1 am 16.11.2014, 17:20 Uhr

Fuer bestimmte Kinder (mit LRS) hat das Arbeiten mit dem Computer wohl Vorteile. Ich habe da mal was drueber gelesen und in einer lokalen Gruppe hat jemand auch mal gefragt, ob jemand der Schule bzw. dem Kind mit dem Problem einen gebrauchten Computer schenken kann.

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Mit der Motorik ist das eh so eine Sache...

Antwort von lastunicorn am 17.11.2014, 0:35 Uhr

An unserer Grundschule verdient sich eine ergotherapeutische Praxis eine goldene Nase mit irgendwelchen Stifthaltehilfen... angeblich sollen heute bis zu 70 % der Grundschüler ja keinen Stift mehr halten können.

Ich vermute ja eher, dass da schön viele Baustellen bei Schülern "erfunden" wurden und werden, mit denen irre viel Kohle gescheffelt werden kann. Auch der Anteil der AD(H)S- oder auch LRS-Kinder, der Kinder mit Logopädiebedarf und was nicht noch Alles therapeutischer Hilfe "bedarf", ist in meinen Augen erschreckend. In unserer Dorfgrundschule sind das nicht selten die Hälfte der Schüler in einer Klasse. Die Kinder werden zu gerne mit einer Diagnose versehen...

Daher würde ich mir weniger Sorgen darum machen, ob der Sprößling vielleicht eher von allgemeiner Unlust geplagt wird, den ordinären Griffel in die Hand zu nehmen, wenn's doch mit dem Tablett so viel leichter ist mit dem Schreiben. Spätestens die Wunschzettel zu Weihnachten werden wieder liebevoll mit der Hand geschrieben und bemalt... bei uns zumindest. ;-)

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Dir kann geholfen werden:

Antwort von Petra28 am 17.11.2014, 8:59 Uhr

Schenk ihm einen Raspberry Pi.

Was ist eigentlich an seinem Hobby so isolierend? Warte mal ab, bis er einen Kumpel findet, der dieses Interesse teilt...

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Re: Zukunftsvision - 1. Klässler mit Tablet / Laptop

Antwort von wassermann63 am 17.11.2014, 13:23 Uhr

Unabhängig von zur Zeit laufenden wissenschaftlichen Untersuchungen über das menschliche Lernverhalten im Vergleich zwischen digitalen und analogen Medien (Fuchs- versus Igelintelligenz: der eine überfliegt und bekommt nur Teile des großen Ganzen mit, der andere vertieft und verankert die Kenntnisse des großen Ganzen ) bilde ich mir ein, kompetent genug zu sein, um folgendes Statement abzusondern:

Im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit bin ich sehr oft in der Situation, dass ich Texte nicht nur kapieren und übersetzen muss, sondern auch akribisch korrigieren bzw. lektorieren darf. Dabei habe ich folgendes festgestellt:

Beim Vergleichen der Texte allein auf dem Monitor (also digital) fallen mir im Schnitt ca. 10% weniger Fehler auf (!). Anders herum: beim Vergleichen der Texte auf Papier (analog) entgeht mir so gut wie nichts.

Mal abgesehen davon ist es auch in der internetbasierten Berichterstattung mehr als offensichtlich, dass Druckfahnen nicht mehr auf der "Fahne" korrigiert werden, sondern digital. Anders kann ich mir die horrende Anzahl an Tippfehlern (sogar in den Headlines!) nicht erklären. Selbst Werbeprospekte enthalten heute schon Tippfehler. Auch hier wird mit Sicherheit nicht mehr "auf dem Blatt" korrigiert.

FAzit: Schulbücher digital zu ersetzen führt dazu, dass Kinder das Wissen nur noch kurz und punktuell auffassen (überfliegen), aber nicht zwangsläufig kapieren oder gar verankern. Ich stelle mir die Zukunft sehr lustig vor: der zukünftige Arzt praktiziert sein Handwerk anhand von Textpassagen, die er aus dem Internet runterkopiert und in seine Diplomarbeit eingefügt hat. Diese digital nachzulesenden Ergüsse sind dann praktisch der Ausdruck des Fundaments seines "Wissens", mit dem er auf die Patienten losgelassen wird...

DAs ist jetzt mal ganz grob und plakativ dargestellt, aber ganz so unrealistisch ist es nicht. Leider.

LG
JAcky

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Ich halte dagegen und behaupte,

Antwort von Petra28 am 17.11.2014, 14:04 Uhr

dass mir bei der Korrektur meiner eigenen Texte am Bildschirm genauso viel oder wenig entgeht, wie bei einem Ausdruck. Ich lerne auch vorwiegend "digital", wobei der Lerneffekt da am höchsten ist, wo ich am meisten Interesse dran habe - und der Lerneffekt ist digital enorm, weil ich das Wissen direkt vernetzen kann.

Dein Beispiel ist jedoch gar nicht so unrealistisch (wobei: schreiben Ärzte eigentlich Diplomarbeiten? Und wenn Ärzte etwas schreiben, ist dass dann nicht stets etwas Empirisches?) - das wackelige Fundament gründet sich aber m.E. nicht auf digitales Lernen, sondern auf in der Schule bereits notwendig gewordenes Bulimie-Lernen.

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Re: Ich halte dagegen und behaupte,

Antwort von wassermann63 am 17.11.2014, 15:25 Uhr

Du hast vollkommen recht, die Synapsen verdichten sich da am besten, wo schon ein "Netz"werk vorhanden ist und dieses wiederum bildet sich vorzugsweise um die Fakten/Konzepte/Begriffe herum, an welchen man ein persönliches Interesse hat.
Und da ist es relativ irrelevant, wo ich das Lernmaterial herhole, ob aus dem Netz oder auf dem Papier. Sollte man meinen.

Aber meiner Meinung und Erfahrung nach ist es so, dass das Hirn Reize besser verarbeitet, je mehr Sinnesorgane an der Reizaufnahme beteiligt sind. Sei es das Gehör, das Gefühl oder gar die vollkommen unabhängige Bewegung während des Lernens. Oder mal ganz blöd gesagt: durch reines Anglotzen erschließt sich einem nicht automatisch der Sinn.

Natürlich ist es aber auch so, dass die reine Angewohnheit und die daraus entstehende Routine beim einen oder anderen durchaus dazu führen kann, dass er die Infos super aufnimmt, auch wenn nur visuell, ohne jeglichen Fingerzeig ;-)

Meine Beispiele dienen im Übrigen immer nur der Ver-anschau-lichung, dass heißt, Bilder sollen den Sinn meines Geschreibsels erklären. Dabei ist der Wahrheitsgehalt oder auch nur die Richtigkeit des Beispiels nicht immer, ähm, so ganz hundertprozentig...

LG
JAcky

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Re: Ich halte dagegen und behaupte,

Antwort von Hase67 am 18.11.2014, 11:22 Uhr

Bis vor ein paar Jahren hätte ich auch noch unterschrieben, dass einem in der Papierform weniger Fehler "durch die Lappen gehen" - inzwischen kann ich das nicht mehr unterschreiben, seit ich bessere Bildschirme (und zwei) habe, übersehe ich auch weniger. Es ist sicher auch ein Stück weit Gewohnheit, mich nerven inzwischen eher Papierwuste auf dem Schreibtisch, die beseitige ich so schnell wie möglich.

Es ist ganz sicher so, dass das Gehirn sich auf andere Formen des Lernens und Schreibens einstellt und diese Areale entsprechend ausprägt. So kommt es z. B., dass Kinder, die Videospiele spielen, oft eine deutlich bessere Hand-Auge-Koordination haben als Erwachsene, die das nicht gewöhnt sind. Schwierig finde ich es aber, wenn sich der Ausschnitt der Welt, den man wahrnimmt, nur noch auf den Bildschirm und nicht mehr auf die konkrete Umgebung konzentriert.

Dass sich Leute die Inhalte ihrer Abschlussarbeiten "zusammenklauen", hat es in vor-digitalen Zeiten bekanntlich auch schon gegeben. Dass man da digitale Quellen zur Verfügung hat, halte ich übrigens für einen Segen, wenn ich an meine eigene Diplomarbeitszeit und die Zeit denke, die für das ganze "Drumherum" wie Fernleihe etc. draufging. Das heißt ja nicht, dass man sich ungestraft einfach irgendwelche Inhalte zusammenklauen kann - das Urheberrecht gilt ja nach wie vor.

Die Digitalisierung ist schon ein zweischneidiges Schwert, gerade, was Wissenserwerb angeht. Ich sehe ja am Lernverhalten meiner Kinder, dass das Erlernen eines bestimmten Basiswissens einen geringeren Stellenwert einnimmt als noch zu meiner Schulzeit - Wissen ist ja praktischerweise jederzeit verfüg- weil ergoogelbar, auch wenn man da zeitweise Abstriche an der Qualität machen muss. Aber es ist auch ein ungeheurer Vorteil und eine Zeitersparnis, ohne die ich meinen Job heutzutage auch als extrem anstrengend und zeitraubend empfinden würde - zum Beispiel, wenn ich mal wieder etwas sehr spezielles Klinisches auf dem Tisch liegen habe. Wenn ich mich da immer erst in Bibliotheken oder im Gespräch mit Fachleuten schlau machen müsste... So kann ich im Internet zumindest auf eine Menge Abstracts und frei verfügbare Publikationen zum Thema zurückgreifen, ich finde das klasse...

LG

Nicole

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Re: Ich halte dagegen und behaupte,

Antwort von wassermann63 am 18.11.2014, 16:37 Uhr

Hi Nicole,

ich könnte mir meine Arbeit (die der deinen ja recht ähnlich ist ;-)) ohne Internet auch gar nicht mehr vorstellen. Auch die Qualität hat sich enorm verbessert, weil das Internet eine ganz neue Dimension im Checken und Hinterfragen der Begriffe und Definitionen bietet.

Was mir so große Sorgen bereitet, ist die - wie soll ich es nennen - Informationsüberflutung, derer ein Erwachsener mit "analogem" Hintergrund noch einigermaßen Herr werden bzw. bleiben kann. Aber die Kinder nicht. Wenn schon kleine Kinder dazu angehalten werden, sich vorgefertigtes Wissen "kurz mal" zu ergooglen und Eltern und Lehrkräfte davon ausgehen, dass dies absolut ausreichend sei, um den Kindern bei Multiple-Choice-Aufgabenstellungen hinreichenden Input zu geben, dann wird es früher oder später hapern, nämlich am tatsächlich verankerten und verinnerlichten und vor allem begriffenen Wissen.

Google reicht aus, um die Chancen zu erhöhen, das Kreuzle an der richtigen Stelle zu machen, um mal bei diesem Beispiel zu bleiben.

Noch ein Beispiel: es gibt Nintendo-Spiele, wie z.B. Prof. Layton, die den Kindern einiges an Grips und Einsatz abverlangen, so dass die Kids auch nach einer Stunde Spiel noch nicht vollkommen verblödet sind.

Nehme ich aber ein Rubbel-Wisch-Spiel aus dem Playstore, für das man auf dem Tablet rumrubbelt, dann kann man den Verblödungsgrad regelrecht ablesen, im Verhältnis zur aufgewendeten Zeit.

Deshalb meine Rede, dass differenzierter Einsatz verschiedener Sinne das Verankern des Wissens fördert.

LG
JAcky

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Re: Die Enkelkinder werden nicht mehr rumtippseln!

Antwort von Franke am 18.11.2014, 21:55 Uhr

Die sprechen ihre Texte drauf. Beziehungsweise sie sagen einige Stichworte und dann schlägt der Rechenknecht Texte zum Thema vor - auf Wunsch auch gleich noch in Englisch oder Französisch übersetzt.

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Re: Die Enkelkinder werden nicht mehr rumtippseln!

Antwort von wassermann63 am 19.11.2014, 10:10 Uhr

Genau! Nur dass der Rechenknecht kein Knecht des users mehr ist, sondern das Werkzeug der großen "Gockel-Maschinerie" und von dieser so gesteuert wird, dass nur noch die Texte erscheinen, die den Profit von Gockel sichern und steigern.

*find*

LG
JAcky

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