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von Leena  am 22.07.2017, 13:07 Uhr

@Alba

Ja, ich habe das Original-Interview gelesen. Und - nein, ich finde es ausgesprochen gruselig.

Vielleicht reagiere ich so emotional, weil ich selbst eine Tochter mit in die Ehe gebracht habe, mein Mann hat sie kennen gelernt, als sie 2 Jahre alt war, und sie mit 5 Jahren dann adoptiert. Die Vorstellung, dass es relativ "normal" sei, dass sich Hetero-Adoptivväter in ihre 15-jährigen Stieftöchter verlieben, finde ich (daher besonders) gruselig. Mit 15 ist man ein KIND - und sexuelle Ambitionen auf ein Kind finde ich so oder so absolut unverständlich, wenn man selbst schon in der "Lebensmitte" steht.

Und - ja, ich finde es auch bei Woody Allen nicht erquicklich. Auch wenn man bedenken kann, dass Soon-Yi Previn bereits 8 - 10 Jahre alt war, als Woody Allen mit Mia Farrow zusammen kam und Allen nie mit ihr in einem Haushalt gelebt hat, so dass man sich fragen kann, inwieweit er für sie ein sozialer Vater war. Trotzdem finde ich es unter den Umständen und in dem Alter ausgesprochen unerquicklich, ja. Als Filmemacher schätze ich ihn aber trotzdem.

Die Aussagen von dem Kasseler Professor finde ich jedenfalls nicht besonders wissenschaftlich, sondern sehr wertend eingefärbt, und das stört mich massiv. Insbesondere unter rot-grünen Politikern wird "Homo-Ehe und Pädophilie" befürwortet?!? Das ist, bezogen auf die rot-grünen Politiker, die ich persönlich kenne, Quatsch mit Sauce und eine ehrenrührige Unterstellung.

"Das Problem künstlicher Befruchtungen lesbischer Pärchen, wobei nach Geburt eines Kindes eine Frau die Vater-Rolle übernimmt, kann hier nicht im Detail thematisiert werden. Das bemitleidenswerte Befruchtungs-Produkt muss dann z. B. im Kindergarten sagen: „Mein Papa ist meine zweite Mama“. Um das durchzuboxen, wird die von Kindesmisshandler John Money eingeführte, widernatürliche Früh-Sexualisierung betrieben, die ich als geistige Vergewaltigung Schutzbefohlener interpretiere."

Das "bemitleidenswerte Befruchtungs-Produkt"? Sind "Befruchtungsprodukte" immer bemitleidenswert? Oder gilt das nur, wenn die sozialen Eltern homosexuell sind? Meine Mutter ist übrigens auch (nach 1945, ihr Vater war am Kriegsende gefallen) von zwei Frauen großgezogen worden, nämlich von ihrer Mutter und deren Schwester. Ein "Papa" war ihre Tante aber deshalb nicht. Ich hätte bisher gedacht, Kindererziehung sei in erster Linie eine soziale Aufgabe, keine Frage der persönlichen sexuellen Orientierung.

Und es als "widernatürliche Früh-Sexualisierung" zu deklarieren, wenn Kinder in der Grundschule und in der weiterführenden Schule altersgerecht Sexualkundeunterricht bekommen und im Kindergarten einfach nur gesagt wird, Familie gibt es in ganz vielen verschiedenen Facetten...da kann ich dem Professor nicht ganz folgen. Hat der Professor eigentlich selber Kinder und Erfahrung, wie Sexualunterricht hier in Hessen heutzutage abläuft..? Ich konnte spontan nichts dazu finden...

Seine Empörung über die homoerotischen Kinderschänder, deren Rente von "Kindern aus fertilen Mann-Frau-Ehen aufgebracht werden" muss, was eine "Ungerechtigkeit ersten Ranges" sei.... tut mir leid, da kann ich auch nicht folgen.

Und die Aussage, dass ein "heteronormal" veranlagter Adoptivsohn mit einer "erblich fixierten (instinktiven) Homophobie ausgestattet" sei und daher "mit massivem emotionalen Abscheu" "täglich mit ansehen muss", wie seine homosexuellen Adoptiveltern... wie "abscheulich", wenn man ansehen muss, dass sich Menschen gleichen Geschlechts an den Händen halten oder gar küssen... aber wahrscheinlich ist bloß meine instinktive Homophobie kaputt...

Ich fand die Aussagen des Professors jedenfalls massiv wertend und polarisierend, womit sich jede wirklich Diskussion schon von vornherein erledigt, wenn er jeden, der eine andere Ansicht hat, als Pädophilie-Befürworter tituliert.

Okay, wahrscheinlich ist Pädophilie genauso natürlich wie Homosexualität für den jeweiligen Menschen. Aber nicht alles, was natürlich ist, ist auch sozialverträglich. Homosexualität halte ich aber für durchaus sozialverträglich - im Gegensatz zu Pädophilie.

 
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