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von spiky73  am 28.03.2019, 14:03 Uhr

Problem mit Partner....

Hallo,

Die Überschrift stimmt nicht so ganz, du hast keine Probleme mit dem Partner, sondern nur mit dir selbst. :-)

Leider hast du nicht geschrieben, wie alt euer Kind ist, aber wenn es schon lacht, dann ist es mit Sicherheit kein Neugeborenes mehr, nicht wahr?

Viel kann ich dir leider nicht raten, aber erzählen, wie es bei mir war.

Als meine große Tochter damals geboren wurde, ist jetzt auch schon über 19 Jahre her *seufz*, da war ich alleine zur Entbindung und danach noch im Krankenhaus. Mit dem Vater führte ich damals gezwungenermaßen eine Fernbeziehung und daran ist die Beziehung letztendlich ein paar Monate später gescheitert.
Der Vater hat also die ersten Wochen überhaupt keine Rolle gespielt dann war ich für ein paar Wochen bei ihm (mit Kind) und er war keine große Hilfe - und ansonsten musste ich mir von Anfang an schon Strategien einfallen lassen, um alleine mit Kind zurecht zu kommen. Das beziehe ich auf organisatorische Sachen wie: wohin mit dem Kind wenn ich aufs Klo muss oder duschen möchte oder für irgendwas eine freie Hand brauche?

Die ersten 1-2 Wochen nach der Geburt hatte ich nämlich auch Probleme, das Kind überhaupt aus der Hand zu geben. Der Vater war nicht da, da musste ich nicht eifersüchtig sein. Aber Oma, Uroma, Freundinnen, alle, die das Baby gerne halten wollten, da ist es mir ganz schwer gefallen, das Kleine überhaupt aus meinem Dunstkreis zu lassen...
Ich weiß nicht, weshalb ich diese starken Gefühle hatte und woher sie kamen. Gut, ich habe eh die ersten Tage im Krankenhaus und dann zuhause damit zugebracht, das Kind von morgens bis abends anzuschauen und auf meinem Bauch schlafen zu lassen.
Aber irgendwann war diese Phase vorbei. Ich kann es an nichts bestimmtem festmachen, warum es so war, aber es ging plötzlich leichter, das Kind loszulassen und irgendwann war ich wie gesagt auf jede helfende Hand angewiesen...
Da war ich dann froh über jeden, dem ich das Kind in den Arm drücken konnte...

Beim zweiten Kind war es ganz anders. Auch da gab es von Anfang an keinen Vater, auf den ich hätte eifersüchtig sein können.
Aber es war eine Kaiserschnittgeburt und ich bekam weder die Entbindung noch die ersten Stunden danach mit, die Kleine hat auch noch fünf Tage lang in der Säuglingsintensiv im Wärmebett gelegen und war verkabelt - und ich konnte sie weiterhin nur alle paar Stunden zum füttern sehen. Es hat Tage und Wochen gedauert, bis ich mit dem Kind eine ähnliche Verbundenheit verspürte wie mit der Großen. Irgendwie hat diese wichtige und prägende Phase einfach gefehlt Da hatte ich dieses "wir gegen den Rest der Welt"-Gefühl auch nicht...
Aber sie ist auch ein ganz anderer Typ, wesentlich rustikaler und selbständiger als die Große, weniger anhänglich, da ist die Beziehung ganz anders. Und ich bin heilfroh, beim zweiten Kind nicht so helikoptern zu müssen wie beim ersten.

Ich glaube, dass Kinder, die in einer Familie mit beiden Elternteilen aufwachsen, schon eher zu dem einen oder anderen tendieren, genau wie man als Mutter oder Vater mit jedem Kind eine völlig andere Art von Verbundenheit spürt. Ich könnte nicht sagen, dass ich von der Intensität her für das eine oder andere Kind mehr empfinde, das wäre auch quatsch irgendwie, aber ich habe mit jedem der beiden eine andere Art der Beziehung, mit anderen Facetten und Schwerpunkten. Keine Ahnung, wie ich das besser ausdrücken soll.

Die Große wäre, unter anderen Rahmenbedingungen (Vater noch mit mir zusammen) bestimmt ein Papakind gewesen und ich hätte damit zurecht kommen müssen. Das wäre mir bestimmt nicht leicht gefallen. Während die Kleine vermutlich weder zum einen noch dem anderen Elternteil tendiert hätte.

Vielleicht können andere hier erzählen, wie sie damit umgegangen sind.

Die Große hat ihren Vater übrigens zum ersten Mal bewusst erlebt, da war sie 5 Jahre alt. Seitdem war er alle Jubeljahre mal hier (er lebt auf einem anderen Kontinent) und seitdem meine Tochter alt genug ist, kommuniziert sie mit ihm via Messenger. Ich bin da zum Glück inzwischen außen vor.
Bei seinen Besuchen hatte ich nie Probleme, das Kind auch mal dem Vater zu überlassen. Es war ja auch schön, das Kind glücklich und endlich "komplett" zu erleben.
Aber ich bin heute immer noch pikiert, wenn er aus der Ferne "I love you" säuselt und sich auf Facebook als Superdad produziert - und alle hofieren ihn und applaudieren... Und selbst das Kind ist Feuer und Flamme. Während die Realität halt so aussieht, dass 99.9% der Zeit ich das Kind versorgt habe und er auch nur einen Teil des Unterhalts gezahlt hat, den er hätte zahlen müssen. Da kann ich nach all den Jahren auch nicht über meinen Schatten springen und die negativen Gedanken außen vor lassen.

Viele Grüße,
Martina

 
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