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von Leena  am 26.03.2019, 20:45 Uhr

Jetzt bin ich nicht mehr die einzige Schwester meiner Schwester...

Noch etwas ungewohnt...

Nach über 50 Jahren hat sich der leibliche Vater meiner Schwester, der sie seinerzeit zur Stiefeltern-Adoption freigegeben hatte, bei ihr gemeldet. Er ist mittlerweile geschieden und hat eine Tochter aus seiner letzten Ehe, die ihn ermutigt hat, sich bei meiner Schwester zu melden. Er hat sie wohl schon länger in sozialen Netzwerken beobachtet und jetzt nach dem Tod unserer Mutter, den er mitbekommen hat, war es der Anstoß, sich auch zu melden...

Sie schreiben jetzt eifrig. Meine Schwester ist völlig begeistert und schwärmt von ihrem Vater, ihrer neuen Schwester und deren Kindern und will möglichst bald hin.

P.S.: Ich glaube nicht, dass ich "eifersüchtig" bin. Eigentlich finde ich es eher erleichternd, dass ich jetzt nicht mehr die einzige "Familie" für meine Schwester bin. Aber irgendwie traue ich dem neuen "Familienidyll" noch nicht, bzw. habe Bedenken, wie belastbar sowas ist, nach über 50 Jahren...

 
12 Antworten:

Re: Jetzt bin ich nicht mehr die einzige Schwester meiner Schwester...

Antwort von spiky73 am 26.03.2019, 21:32 Uhr

Huhu Leena,

Du hattest doch immer erzählt, dass deine Schwester von deinen Eltern recht abhängig war und auch von ihnen gepampert und unterstützt worden ist.
Und dass deine Schwester nicht der einfachste Mensch unter Gottes schöner Sonne ist...

Da gibt es jetzt beim neu entdeckten Vater zwei Möglichkeiten:

Entweder er hat ein schlechtes Gewissen, nimmt deine Schwester unter seine Fittiche und lässt ihr alles durchgehen (dann musst wenigstens DU dir den Verantwortungs-Schuh nicht mehr anziehen). Und übernimmt auch noch ein bisschen die Verantwortung für sie...
Oder aber sein Interesse erlischt ganz schnell. Egal, ob es an ihrem schwierigen Wesen liegt oder an ihrer Unselbständigkeit. Oder daran, dass seine Neugierde durch einen kurzen Kontakt bereits befriedigt wurde und sein Durchhaltevermögen doch nicht so groß ist...

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Re: Jetzt bin ich nicht mehr die einzige Schwester meiner Schwester...

Antwort von zwergchen84 am 27.03.2019, 8:09 Uhr

Was die Belastbarkeit der Idylle nach 50 Jahren angeht: Da bleibt wohl nur abzuwarten, wie es sich entwickeln wird... Ansonsten "geniesse" es, nicht mehr die Einzige im Leben deiner Schwester zu sein. Denn so kommst auch du mal dazu, "Luft" holen zu können und nicht immer das Gefühl zu haben, du müsstest jetzt parat stehen, wenn was ist ;)

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Re: Jetzt bin ich nicht mehr die einzige Schwester meiner Schwester...

Antwort von Leena am 27.03.2019, 13:24 Uhr

...ich hoffe ja auch noch auf die Version "er übernimmt ein bisschen Verantwortung für sie", auch im Sinne von "wenn was ist, muss nicht unbedingt ich Gewehr bei Fuß stehen".

Mal schauen, wie es sich entwickelt... was anderes kann ich ja eh nicht. :-)

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Re: Jetzt bin ich nicht mehr die einzige Schwester meiner Schwester...

Antwort von spiky73 am 27.03.2019, 13:52 Uhr

Aber eigentlich bist du doch gar nicht in der Verantwortung...

Deine Schwester ist ein großes Mädchen und sollte das mit dem Leben schon selbst auf die Reihe kriegen... :-/

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Re: Jetzt bin ich nicht mehr die einzige Schwester meiner Schwester...

Antwort von kirshinka am 28.03.2019, 9:59 Uhr

Deine Schwester ist NICHT DEINE VERANTWORTUNG!

Ganz ehrlich - ist sie nicht!

Deine Verantwortung sind deine Kinder etc.

Das ist eine gute Gelegenheit für deine Schwester das wachsen zu lernen!

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Re: Jetzt bin ich nicht mehr die einzige Schwester meiner Schwester...

Antwort von Leewja am 28.03.2019, 11:03 Uhr

das muss sich seltsam anfühlen....

Ich drücke die Daumen, dass es etwas Last von Dir nimmt!

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Re: Jetzt bin ich nicht mehr die einzige Schwester meiner Schwester...

Antwort von Daffy am 28.03.2019, 13:52 Uhr

Interessante Konstellation - und wahrscheinlich erst mal eine Erleichterung. Aber wetten würde ich darauf, dass es nicht bis zum nächsten Krippenspiel hält. Die haben sich noch nicht mal gesehen und Deine Schwester fühlt sich als Teil der Familie? Ich halte ja viel von der Bedeutung genetischer Verwandschaft - aber mir wäre das zu schnell zu eng.

Ich glaube auch nicht, dass der Vater meint, väterliche Verantwortung nachholen zu müssen. Zum einen hat er sich nicht verdrückt, sondern seine Rechte und Pflichten wurden im gegenseitigen Einverständnis vom Ehemann der Mutter übernommen. Zum anderen geht er wahrscheinlich davon aus, dass eine über 50-Jährige ihr Leben im Griff hat. Im Gegenteil wird er womöglich auf IHRE Unterstützung zählen.

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Re: Jetzt bin ich nicht mehr die einzige Schwester meiner Schwester...

Antwort von Leena am 28.03.2019, 17:59 Uhr

Es fühlt sich irgendwie ziemlich seltsam an.

Ich bin mir nur noch selbst unschlüssig, warum es sich so seltsam anfühlt. Eigentlich ist es doch schön, dass ich jetzt doch nicht so ungefähr "die einzige Familie bin, die sie noch hat".

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Re: Jetzt bin ich nicht mehr die einzige Schwester meiner Schwester...

Antwort von Leena am 28.03.2019, 18:07 Uhr

Mir ist schon klar, dass ich nicht für meine Schwester verantwortlich bin. Ich habe ja auch gar keinen Einfluss auf das, was sie tut. Nur normalerweise erwartet sie schon vor mir, wenn irgendwas in den Brunnen gefallen ist, dass ich sie bei der Schadensbeseitigung zumindest moralisch unterstütze. Und so würde ich auch "Familie" grundsätzlich definieren - wenn einer Hilfe braucht und sonst keiner da ist, hilft man - wenn auch nicht unbegrenzt oder immer und immer wieder.

Wobei mir schon auffällt - seit dem Tod unserer Mutter jetzt im Januar "verfügt" meine Schwester viel weniger über mich als sie das bisher getan hat, und geht auch viel weniger selbstverständlich davon aus, dass ich irgendwas tue, sie bei uns übernachten kann etc.pp. Jetzt frag sie, ob sie hier schlafen kann, statt mir einfach nur mitzuteilen, wann sie kommen wird. :-)

Mal schauen, wie alles sich so weiter entwickelt...

Ich bin eh schon froh und dankbar, dass ich finanziell nicht für meine Schwester verantwortlich bin, schließlich sind wir nicht in gerader Linie verwandt. Und auch moralisch ehe ich mich da nicht in der Pflicht. Das hatte ich aber auch schon sehr deutlich unserer Mutter gegenüber kommuniziert, als sie nach dem Tod meines Vaters entsprechende Erwartungen äußerte...

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Re: Jetzt bin ich nicht mehr die einzige Schwester meiner Schwester...

Antwort von Leena am 28.03.2019, 18:14 Uhr

Na ja, der leibliche Vater hatte meine Schwester nie gesehen, er hat Unterhalt gezahlt und als er dann heiratete und seine Frau Nachwuchs erwartete, hat er wohl angeregt, dass mein Vater meine Schwester im Rahmen einer Stiefelternadoption (in der damals möglichen Form, die noch etwas komplizierter war als mittlerweile) adoptiert hat. Hat ihm immerhin den Unterhalt gespart... als besonders engagierten Vater würde ich ihn jedenfalls bisher nicht einschätzen in der Hinsicht.

Klar, soweit ich das sehe, hat ihn unsere Mutter vermutlich auch nicht übermäßig ermutigt, sich um sein Kind zu kümmern. Trotzdem denke ich, es gehören meistens doch zwei dazu, wenn sich ein Vater so komplett gar nicht um sein Kind bemüht.

Mal schauen, wie sich die neuen "Familienbande" jetzt entwickeln. Meine Kinder würden sich jedenfalls herzlich freuen, wenn meine Schwester das nächste Krippenspiel bei ihrem Vater samt dortiger Schwester und deren Kindern verbringen würde.

Ob er jetzt Unterstützung von ihr erwartet... das können sie dann gerne untereinander ausmachen.

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Re: Jetzt bin ich nicht mehr die einzige Schwester meiner Schwester...

Antwort von Bookworm am 04.04.2019, 10:14 Uhr

Liebe leena,

ich bin nicht mehr so oft hier und habe die >Neuigkeit erstaunt gelesen.

Es freut mich für Dich, dass Deine Schwester jetzt "noch eine Familie" hat.
Und hoffe auch dass es Dich entlastet.

Dass deine Mutter verstorben ist habe ich leider gar nicht mitbekommen, trotzdem mein sehr verspätetes Beileid.

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@Bookworm

Antwort von Leena am 04.04.2019, 18:53 Uhr

Danke sehr!

Mal schauen, wie es sich mit der "neuen Familie" meiner Schwester so anlässt... Zuerst sind meine Schwester und ihr leiblicher Vater etwas mühsam in den sozialen Medien umeinander geschlichen, haben gegenseitig Beiträge gelikt und geteilt, sind aber mindestens 2 oder 3 Wochen nicht weiter gekommen. Erst als meine Schwester dann (bewusst) einen Beitrag von meinem Blog mit Bezug zum Tod unserer Mutter geteilt hat, hat er sie dann wohl direkt angeschrieben und sie haben dann wohl auch sehr lange miteinander telefoniert. Wo er ihr aber auch schon gleich gesagt hat, dass er sie nicht besuchen kommen kann, weil ihm das zu weit ist... Sie schwärmt jedenfalls davon, dass sie jetzt wieder "einen Papa" hätte. Und eine neue Schwester und neue Neffen/Nichten noch dazu...

Bei meiner Mutter ging es dann letztlich zum Schluss sehr schnell, aber es war auch "aussichtslos" mit ihren extrem aggressiven und schnell wachsenden Hirntumoren und letztlich kam dann die Entscheidung von ihr, dass jede weitere Behandlung eingestellt wurde. Gut zwei Wochen später ist sie dann Anfang des Jahres gestorben.

LG!

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