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von Leena  am 20.10.2013, 10:36 Uhr

Ich habe keine Probleme, mir geht es gut

Ich sollte mir das endlich bewusst machen.

Wir hatten jetzt das Wochenende Familienfeier, letzte Woche waren wir im Urlaub und haben dann am Handy Urlaubsbilder unserer Kinder gezeigt. Mein Schwager hat am Handy Fotos vom Grabstein ihrer drei Kinder gezeigt. Das erste Kind ist im Kindergarten-Alter plötzlich gestorben, das zweite nach einer zu frühen Geburt und das dritte letztes Jahr, nach langer Krankheit, aber dann dich wieder sehr plötzlich. Seitdem sind beide Eltern - irgendwie zerbrochen. Meine Schwägerin kann auch mit Medikamenten gar nicht mehr schlafen und ist ganz abgemagert, mein Schwager ist wegen Depressionen in Behandlung, verträgt aber die Medikamente nicht. Man steht so daneben, so verdammt hilflos. Meine Schwägerin spricht im Präsenz von ihrem dritten Kind - mein Schwager macht dann bei jedem Satz Imperfekt daraus...

Soweit "funktionieren" sie noch, sind berufstätig, kümmern sich um ihre anderen Kinder - aber sind so "leer". Jetzt fahren sie das erste Mal alleine in Urlaub...

Ich lebe, mein Mann lebt, unsere Kinder leben. Alles andere ist doch letztlich "Peanuts". Die Relationen rattern.

Hinterm Horizont geht's weiter - irgendwie.

 
20 Antworten:

Re: Ich habe keine Probleme, mir geht es gut

Antwort von Jassy2101 am 20.10.2013, 10:41 Uhr

Mhm....da muss ich Dir recht geben.
Meine eigene Unzufriedenheit kotzt mich manchmal auch an *schäm*. Wir haben beide einen guten Job, unser Haus ist bald fertig, die Große ist gut in der Schule und wir bekommen bald unser zweites Wunschkind...

Und wenn mir dann solchen Schicksalen begegnet wie bei Deinem Schwager, schäme ich mich noch mehr. Es stimmt; man ist soweit gesund und hat eigentlich alles was man je wollte... Alles andere ist "Schnulli"!

LG Jassy *der es echt leid tut, was Dein Schwager und Deine Schwägerin durchmachen müssen*

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Re: Ich habe keine Probleme, mir geht es gut

Antwort von mf4 am 20.10.2013, 10:57 Uhr

Wenn man hört und liest was manche für Problemchen haben denke ich auch oft... ihr habt doch nun wirklich nichts durchzustehen, nur Pillepalle. Für diejenigen ist es aber kein Pillepalle.
Diese Familie kann einem nur von Herzen leid tun und ich möchte mir nicht vorstellen wie es ist damit weiter leben zu müssen... das Leben ist nicht mehr schön und dass Wunden heilen ist leider auch nur ein Spruch, den man gern dahin sagt.

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Re: Ich habe keine Probleme, mir geht es gut

Antwort von Hase67 am 20.10.2013, 12:33 Uhr

Leena,

es entspricht zwar nicht dem Tenor von heilsversprechender US-Lektüre à la Dale Carnegie und auch nicht dem allgemeinen küchenpsychologischen Konsens, aber: der Vergleich mit anderen, die es richtig schlimm getroffen hat (so wie deinen Schwager) bringt einen langfristig keinen Schritt weiter, wenn es um die eigenen Probleme geht. Er macht zwar vorübergehend demütig und lässt einen die Perspektive verändern, aber: Demut ist doch nicht das, was du brauchst, Leena. Mach dir doch jetzt nicht noch zusätzlich ein schlechtes Gewissen, indem du dir sagst: Was habe ich eigentlich, was stelle ich mich so an?

Dass das Schicksal deines Schwagers grausam ist, steht außer Zweifel, und natürlich ist es wichtig, den beiden zu helfen, für sie da zu sein und sich in ihrer Gegenwart evtl. auch mit Pillepalle-Problemen zurückzunehmen, weil es einfach grotesk wäre. Aber: Man kann sich mit solchen Pseudovergleichen auch wunderbar selbst ausreden, dass es im eigenen Leben durchaus ernste Baustellen gibt, die man auch im eigenen Interesse konkret angehen sollte, nicht tapfer weglächeln nach dem Motto: Da geht's uns ja noch gut. Mach das nicht, Leena.

Ja, eure Kinder leben und ihr seid zusammen. Aber deshalb sind DEINE Probleme und Nöte doch nicht weniger wert. Manchmal möchte ich dich schon ein bisschen schütteln, damit du ein bisschen netter und gütiger zu dir selbst, nicht nur zu anderen Leuten!

LG

Nicole

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Re: Ich habe keine Probleme, mir geht es gut

Antwort von sojamama am 20.10.2013, 14:03 Uhr

Ja, im Gegensatz zu solch schweren Verlusten, sind unsere Probleme wirklich klitzeklein.
Ich gerate auch ab und an in diese Sinnkrisenspirale... ich komme meist selber raus, manchmal stecke ich tagelang fest, heulenderweise.... allein, unter der Dusche. So dass es halt keiner merkt.

Ich bin unendlich dankbar, dass ich gesunde, lebende Kinder habe. Tolle Kinder. Ich glaube, man sollte sich immer öfter bewusst machen, welch Glück man eigentlich hat.
Jeder Tag ist ein Geschenk.

melli

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ich kann dem Hasen nur in allen Punkten zustimmen

Antwort von Leewja am 20.10.2013, 14:37 Uhr

ich hatte es sinngemäß schon ähnlich formuliert, aber bei mir klang es herzlos und unsensibel....ich meine aber das gleiche!

sorg für dich, leena!

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Re: Ich habe keine Probleme, mir geht es gut

Antwort von cystus am 20.10.2013, 15:36 Uhr

hmm, ich frage mich gerade , dem mann dem letzte woche das bein abgenommen wurde, oder die frau die seit kurzem weiß dass die ihre familie verlassen wird , da sie unheilbar krank ist,menshcen die verhungern,
die menschen auf der welt, die jeden tag gefoltert werden, die kinder, die verschleppt und vergewaltigt werden oder brutal sterben müssen....

es könnte so weiter gehen...mit den aufzählungen.

es ist sicherlich wichtig, nicht nur immer auf sich selber zu schauen, und mehr das zu werten was man hat, als sich zu bemitleiden ...dennoch, jeder hat mal kummer und das darf man auch raus lassen.

es ist teilweise wie mit krankheiten, viele leiden bei grippe etc.
aber die verschwindet ja eigentlich wieder- also sich dann sagen besser grippe als krebs.... uws!?!

es ist unendlich traurig, was in deiner familie vorgefallen ist, und ja es für mich in meienr vorstellung auch da sschlimmste, seine kinder zu verlieren.

eine frau die ich durch die arbeit her kenne, hat ihre tochter vor 3 jahren (12 war sie) bei einem verkehrsunfall verloren.

und weißt du was sie sagte?!
es ist das schlimsmte was ich erlben musste und doch bin ich danbar, dass ich weiß das mein kind tod ist, anstatt das ich zu eltern gehören würde, deren kind verschollen und sie nciht wissen was mit ihm passiert ist.meine seele wird immer traurig sein, aber sie ist zur ruhe gegommen im gegesatz zu anderen eltern , die nie ihr kind mehr finden.

ich hätte damals fast geweint und fühlte nur enorme demut und respekt für diese frau.

ich will damit auch nur sagen leena, jeder trägt sienen stein und und es gibt kleine und große und manche die man vielleicht kaum tagen kann und doch drückt jedem mal ein steinchen im schuh.

lg

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Eines meiner absoluten "Lieblingsthemen"...

Antwort von lastunicorn am 20.10.2013, 16:47 Uhr

wie kommst du darauf, dir deine "Probleme" schön zu reden, wenn du sie mit denen deiner Verwandten vergleichst? Ich finde es immer wieder total borniert und überheblich, solche pseudodemütigen Selbstkasteiungsreden wie du sie jetzt verfasst hast, zu lesen. Du brauchst Schwager und Schwägerin sicherlich kein Mitleid entgegen zu bringen - mit Mitgefühl würfest du ihnen eher helfen können... wenn das denn überhaupt deine Intention ist. Das eigene situativ als unangenehm empfundene Leben dann so vergleichend aufzuwerten, finde ich für eine intelligente Frau wie dich erbärmlich. Ich hoffe, dass du das im RL nicht auch so "heraushängen" lässt...

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Re:habe ich etwas uebersehen?

Antwort von Benedikte am 20.10.2013, 16:55 Uhr

Hallo Leena,
natuerlich hilft es manchmal, sich nicht nach ""oben"" sondern nach ""unten""zu vergleichen, einfach um ein Gefuehl fuer Verhaeltnisse und Relationen zu haben.

Und drei Kinder zu verlieren, durch verschiedene Umstaende, aber alle frueh, das wuerde kaum einen nicht zerbrechen lassen. Und verglichen damit ist alles andere peanuts, einfach weils schlimmer nicht geht.

In der Sache hilft es aber bei der eigenen, objetiv betrachteten, Situation nicht weiter. Wobei ich mich gerade frage, ob ich etwas uebersehen habe?

Ich meine, ich hatte ja auch mal geschrieben, dass ich meine, dass Du in letzter Zeit serh sehr haeufig ueber Erschoepfung und Ausgebranntsein und so geklagt hast. Wobei ich jedes einzeln verstehe, halt die HAeufigkeit und enge Taktung viel fand. Aber ansonsten hattest Du doch, wenn ich mich erinnere, eigentlich nicht ueber handfeste Probleme geschrieben ( bis auf die Sache mit deinen Eltern vielleicht), sondern ueber Aergernisse, Befindlichkeiten etc.pp. * also Muedigkeit, Erschoepfung, Auseinandersetzung mit KiGa. Und ja, da finde ich auch, dass das eben keine probleme sind, sondern etwas auf den Ebenen darunter.


gleichwohl, viel Kraft schicke ich Dir

Benedikte

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Das ist ziemlich daneben, Hase.

Antwort von lastunicorn am 20.10.2013, 17:01 Uhr

So von oben herab von einem "grausamen Schicksal" zu sprechen, klingt immer nach Altwitwengesäusel auf einem Bingo-Abend in der örtlichen Kirchengemeinde. Muss das sein? Soll so eine Formulierung Leena helfen, ihre verquere Sicht wieder gerade zu rücken? Das ist doch daneben.

Zudem: es überhaupt als Problem zu titulieren, wenn eine Familie drei (!) Kinder bestatten musste, ist wohl mehr als zynisch... oder völlig verzerrt in der Wahrnehmung. Dann auch noch zu meinen, dass die "Probleme" von Leena GLEICHWERTIG mit dem Tod von drei Kindern in einer Familie zu sehen wären, ist doch wohl absolut weltfremd. Man muss das nicht erst selber erleben, um ein wenig besser zu begreifen, wie einschneidend so etwas ist. Leenas "Probleme" sind, wenn es denn die hier im RUB beschriebenen sind, zu bewältigen... der Tod des eigenen Kindes ist nicht zu überwinden. Wie das erst aussieht, wenn Eltern drei ihrer Kinder beisetzen müssen, können wir nur erahnen.

Hase, dieses war einer deiner schlechtesten Beiträge, den ich je von dir gelesen habe...

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Re: Das ist ziemlich daneben, Hase.

Antwort von Hase67 am 20.10.2013, 17:30 Uhr

Lastunicorn,

ich mag mich nicht für etwas rechtfertigen, das ich nicht geschrieben habe, auch wenn du es so liest. Egal, was ich dir entgegnen würde, du würdest es mir wutentbrannt vor die Füße spucken und mir Borniertheit vorwerfen - aber du triffst die Falsche. Ich will mich mit dir nicht streiten, nicht über dieses Thema.

Mein einziges Anliegen war, Leena zu zeigen, dass sie ihre - nämlich wirklich vorhandenen - Probleme, denn sie ist schon seit ein paar Monaten immer wieder erschöpft, und die Phasen werden kürzer - nicht kleinreden soll - wenn sie sich an so einem - jawohl, grausamen - Schicksal misst, ist eigentlich gar keine Unmutsäußerung mehr erlaubt. Du haust genau in die andere Kerbe, das ist deine Sache und deine Einschätzung. Für mich ist Leena weder ein unsensibler noch ein "weltfremder" Mensch - sie ist eher jemand, der sich selbst permanent zurücknimmt und nicht offensiv genug für ihre Interessen eintritt. So jemandem haue ich nicht mit der virtuellen Keule über den Kopf, das ist nicht meine Art.

Nicole

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Re: Eines meiner absoluten "Lieblingsthemen"...

Antwort von Leena am 20.10.2013, 17:50 Uhr

Ich habe es in keiner Weise als "pseudodemütige Selbstkasteiung" gemeint, und es war auch kein "mein Gott, was geht's mir gut, wenn ich sehe, wie schlecht es anderen geht".

Ich weiß, dass ich meinem Schwager und meiner Schwägerin kein "Mitleid entgegen zu bringen brauche", danke. Was meine "Intention" ist..? Im Grunde - rauszuschreien, wofür ich keine Worte und keinen Raum habe. Man steht daneben und ist hilflos und es zerreißt einen, wenn man sie sieht.

Daneben IST alles andere "lächerlich".

Mit meinem Mann kann ich das Thema nur brockenweise ansprechen, auch wenn er nur der Onkel ist. Oder vielmehr - ansprechen eigentlich gar nicht, es kommt von ihm und sind dann meistens angefangene Halbsätze.

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Re:habe ich etwas uebersehen?

Antwort von Leena am 20.10.2013, 18:04 Uhr

Nein, gar nichts übersehen, was mich betrifft.

Handfeste Probleme HABE ich nicht, ernst gemeint. Nur Kleinvieh und Ärgernisse, die in der Masse zwar nerven, aber mir sonst nichts tun. Und was meine Eltern betrifft... das ist, zumindest derzeit, nicht originär mein Problem. Das Gespräch mit dem Hausarzt will ich nach den Ferien angehen, vorher kann ich nicht wirklich etwas tun und werde mir jetzt nicht prophylaktisch den Kopf zerbrechen. Meine Mutter ist nächste Woche verreist, ich versuche, derweil dann mal bei meinem Vater vorbei zu schauen, wenn er mich nimmt, ansonsten rufe ich halt an.

Ich wollte mir mein Leben (mit dem ich im Großen und Ganzen durchaus zufrieden bin und im Grundsatz gar nicht anders haben möchte) nicht schön reden. Ich habe mich nur akut so klein und hilflos gefühlt, Schwager und Schwägerin gegenüber...

Es ist schwer, Worte zu finden.

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Re:klar, verstehe ich

Antwort von Benedikte am 20.10.2013, 18:16 Uhr

man kocht oft so im eigenen Saft, ist beschaeftigt mit den Kleingkeiten, dem Kleinvieh und den Eargernissen und tut sich selbst etwas leid und wenn man dann mit so unglaublichem konfrontiert wird, dann bleibt einem die Spucke weg und man geniert sich fast, mit dem eigenen Leben nicht ganz zufrieden gewesen zu sein weil man erts merkt, wie gut es einem geht wenn einem ein solcher Spiegel vor die Augen gehalten wird

ICH verstehe das und auch warum Du Deinen Beitrag so geschreiben hast, ich haette ihn auch so und genau so schreiben koennen

nochmals, halt die Ohrensteif und viel Kraft, denn wenn man aergernnisse und Kleinvieh zulasnge vernachlaessugt, koennen sie zu problemen werden

Benedikte

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@lastuni

Antwort von jaspermari am 20.10.2013, 19:10 Uhr

ich habe das etwas anders verstanden. Nicht in dem Sinne "sich an dem Leid der anderen zu ergötzen", sondern wenn man selbst etwas hat, dass einen belastet , seines in Relation zu sehen.

Ich finde auch nichts schlimmers daran, wenn jemandem, der einen schlimmen Schicksalsschlag erlitten hat, Mitgefühl entgegengebracht wird.

Ich meine damit aber "konstruktives Mitgefühl.

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Re: @jasper

Antwort von Sanbee am 20.10.2013, 19:28 Uhr

Das ist ja das was lastunicorn geschrieben hat. Mitgefühl ist in Ordnung. Mitleid dagegen nicht...

Ich denke einfach, dass jemand der weiß wie schmerzhaft der Verlust eines Kindes (oder auch mehrerer Kinder), das von einer ganz anderen Perspektive betrachtet. Ich stelle mir das vor wie eine Wunde die nie richtig verheilt und jede unbedachte Berührung schmerzt sehr intensiv... oder es fühlt sich dauerhaft wund an? Für ein Elternteil der das erleben muss(te) muss es wirklich schlimm klingen und kann durchaus auch so verstanden werden wie lastunicorn es auffasst.
Auch wenn Leena es sicherlich nicht so gemeint hat...

Aber auch das ist nur spekulativ. Eigentlich weiss ich, dass ich gar nichts weiss... :-( und eben nur versuchen kann mich einzufühlen...

Sorry, wenn ich daneben liege...

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Du schließt dich als Adressatin

Antwort von lastunicorn am 20.10.2013, 20:22 Uhr

meines Beitrags völlig aus, oder? DU setzt gleich und DU stellst in deinem Beitrag den Tod der Kinder als "Problem" fest.

Köpfchen streicheln geht anders...

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Re: Ich habe keine Probleme, mir geht es gut

Antwort von Fuchsina am 20.10.2013, 23:25 Uhr

Was diese Familie durchmachen muss ist ganz furchtbar. Und ja, objektiv sind alle anderen Probleme im eigenen Leben tatsächlich "peanuts". Nur, dass hilft einem nicht weiter und m.E. ist das auch gut so.

Vor2,5 Jahren ist mein Mann aus heiterem Himmel plötzlich zusammengebrochen, Diagnose: Hirntumor. Zum Einen waren für mich diese schrecklichen paar Minuten als er auf dem Boden lag, nicht atmete und ich dachte er stirbt vor meinen Augen. Zum Anderen dann der Schreck der Diagnose, die Unsicherheit was die Zukunft bringt, die Angst um ihm, Hirn-OP, Reha usw. Ja, das alles hat uns für eine Weile auch sehr demütig gemacht. Ja, wir haben für eine Weile alle anderen Probleme in der Tat als "Peanuts" gesehen. Ja, ich habe mich nach dem - vorher noch als langeweilig verfluchten - normalen Alltag gesehnt.

Aber mit der Zeit ging dieses Gefühl der "Dankbarkeit" vorbei und man fiel wieder in den Alltag und man war von "Peanuts" wider genervt. Für eine Weile fand ich das sehr Schade und versuchte dagegen anzukämpfen. Mitterweile sage ich aber, zum Glück, dass dieser Zustand nicht für immer anhält.

Denn stell Dir doch mal vor, wir würden alle mit diesen Demoklesschwert des ganz Schlimmen über unseren Köpfen leben. Stell Dir mal vor, wir würden alle immer nur darüber Dankbar sein, dass wir und unsere Familienmitglieder noch leben und dass keine grauenhafte Katastrophe bislang passiert ist. Was wäre das denn für ein Leben? Welche Perspektiven hätte man denn da? Woher käme die Initiatieve, die Energie mehr aus sich und dem Leben zu machen, was zu "bauen"?

Nein, so eine Perspetkive ab und an ist sicher mal nicht schlecht, aber auf Dauer ist es kein Stück hilfreich. Denn auch wenn objektiv die Probleme "Peanuts" sind, sollten und müssen sie "subjektiv" eben genaso Probleme bleiben, damit man im Leben vorankommen und Zufriedenheit finden kann.

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Re: Ich habe keine Probleme, mir geht es gut

Antwort von mf4 am 20.10.2013, 23:30 Uhr

Ich denke nicht, dass man das vergleichen kann... dein Mann ist zum Glück wieder gesund geworden aber die Kinder werden nicht mehr lebendig und das Schwert bleibt über den Kopf, das Messer in der Brust, Narben heilen nicht und es wird eben nicht alles gut.

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Re: Ich habe keine Probleme, mir geht es gut

Antwort von Fuchsina am 20.10.2013, 23:38 Uhr

Ich meinte doch nicht auf dem Bezug der betroffenen Familie, sondern auf dem Bezug vom AP. Dass sie nicht auf Dauer damit leben soll / kann, dass es ihr ja "eigentlich" gut geht und ihre Probleme nur "Peanuts" sind weil andere Menschen eben Katastrophen wiederfahren sind. Ich dachte, das hätte ich auch so, klar ausgedrückt.

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Re: Das ist ziemlich daneben, Hase.

Antwort von Vicoline am 21.10.2013, 6:52 Uhr

Bei Sorgen und Problemen von "gleichwertig" zu sprechen, ist nie möglich.... 3 Kinder zu bestatten ist ein Schicksal, ein sehr, sehr grausames. Ohne Frage, ohne Wenn und Aber. Und ohne das man sich selbst vorstellen oder erahnen kann, wie schlimm das ist.

Das zu sehen, macht demütig und es kann den Blick schärfen für die Dinge, die gut sind im eigenen Leben, die sonst selbstverständlich ist. Jedoch tröstet das Leid der von anderen nie über das eigene Leid hinweg.

Und eigene Probleme zu sehen, ist der erste und wichtigste Schritt, sie zu ändern.

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