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Geschrieben von Püppi1711 am 24.01.2010, 9:52 Uhr

Entscheidungen...

Hallo!

Ich habe hier schon mal über meine Beziehung geschrieben, bin momentan aber total verwirrt und wäre froh, wenn jemand unvoreingenommen seine Meinung dazu sagen könnte. Ich weiß nämlich selber nicht mehr, was richtig und was falsch ist.

Es ist so, dass sich seit der Geburt unseres Sohnes vor zweieinhalb Jahren unsere Beziehung immer mehr verschlechtert hat. Bereits kurz vor der Geburt war mein Mann furchtbar gereizt, ist mich mehr als einmal heftig angegangen. Wir steckten mitten im Umzug, deshalb schob ich es darauf und natürlich wusste ich, dass er auch vor der Umstellung Angst hatte. Es war aber ein absolutes Wunschkind, bereits vom Kennenlernen an lag er mir ständig in den Ohren, dass er unbedingt bald Kinder haben möchte. Da ich nicht so ein Freund spontaner Entscheidungen bin wenn es um solche Sachen geht, habe ich aber sehr lange gewartet bis ich einverstanden war. Als unser Sohn dann kam war mein Mann dauernd überfordert: das Geschrei war ihm zuviel, deshalb musste meist ich den Kleinen beruhigen. Er war auch eher auf mich fixiert und ein absolutes Stillkind, trotzdem bin ich überzeugt, wenn mein Mann einfach mal versucht hätte geduldig damit umzugehen wenn er weint, hätte er sich bei ihm auch beruhigt, nur kam es nie soweit weil er gleich ausflippte. Dass ich stille bzw. ein Jahr stille hat ihm gar nicht gepasst, mehr als einmal meinte er, es würde ihm gar nicht gefallen dass der Kleine so an der Brust hängt und er wünsche, dass sich das demnächst ändert. Auch als das Abstillen nicht auf Anhieb klappte (ich habe trotzdem gestillt so lange ich wollte, erst als der Kleine anfing zu beißen habe ich versucht abzustillen) gab es ständig Streit weil er mir Inkonsequenz vorwarf. Er selber war aber oft auch gar nicht da, ging zum Fußball etc., und wenn er daheim war, meckerte er nur herum weil dies nicht perfekt war und hier vielleicht Unordnung herrschte. Ganz zu schweigen von diversen Bemerkungen über mein Aussehen (obwohl ich nach der Geburt nur noch vier Kilo mehr habe und vorher wirklich schlank war).

Generell höre ich das dauernd: Ich bin nicht streng genug, sollte ihn nicht so viel trösten wenn er weint weil er meist eh nur Theater macht, soll ihn nicht so oft hochnehmen, und bei uns schlafen sollte er schon gar nicht mehr. Da gebe ich zu dass ich vielleicht etwas bequem bin. Aber die Versorgung lag wirklich fast ausschließlich bei mir und das nächtliche Stillen war erst so häufig, später beim Zahnen wachte er teilweise im Dreiviertelstundentakt auf - hätte ich da jedes Mal aufstehen müssen, wäre ich vermutlich durchgedreht. Seitdem gibt es Phasen da schläft er immer in seinem Bett durch, aber seit der Kiga-Eingewöhnung sucht er wieder mehr Nähe, kriecht dann frühmorgens zu mir und ich habe damit kein Problem. Das wird auch wieder aufhören. Mein Mann ist nachts sowieso bei der Nachtschicht. Aber es passt ihm einfach nicht.

Genauso ist ein großes Streitthema, dass ein zweijähriger nun mal recht lebhaft ist. Abends hüpft er immer mal in der Wohnung herum oder rennt von einem Zimmer ins andere - ich weiß schon dass es für die Nachbarn nicht angenehm ist, aber letzten Endes ist er tagsüber im Kiga, schläft nachmittags, und mal ein paar Minuten abends werden sie dann wohl Krach ertragen können, bzw. das Getrappel. Auch beim Essen gibt es ständig Streit. Mein Sohn bettelt vor dem Essen immer dass er was Süßes möchte, was es natürlich nicht gibt. Dann will er nicht essen, und sofort rastet mein Mann aus. "Das eine sage ich dir, du kriegst überhaupt nichts süßes mehr," etc. Ich finde das sinnlos. Es hat noch nie was verbessert. Ich stelle meist das Essen hin, esse selber und nach ein paar Minuten haut er dann auch rein. Er ist einfach auch müde vom Kiga und überfordert mit der Essenserwartung, deshalb versuche ich das ohne Druck zu machen.

Vorgestern nun flippte mein Mann beim Abendessen total aus. Erst wollte Junior wieder nicht essen, nachdem er dann doch etwas zu sich genommen hatte bekam er auch einen kleinen Nachtisch; "Ja, genau, wieder nur Süßigkeiten, du sagst nie nein!" schimpfte er, und so weiter und so fort. Solche Vorwürfe treffen mich sehr, weil es éinfach nicht stimmt. Ich lege sehr viel Wert auf gesunde Ernährung und koche selbst nach der Arbeit immer frisch anstatt einfach eine Dose aufzumachen - auch dass der Kleine nicht zuviel Süßes isst darauf achte ich. An dem Tag hatte er reichlich Obst, Gemüse gegessen und mittags auch einen Nachtisch, aber sonst gar nichts Süßes. Ich meine, man muss mir doch zugestehen dass ich selber nach meinem ERmessen entscheide wann er etwas bekommt, oder nicht? Vor allem verbringt mein Mann nicht den ganzen Tag mit uns und bekommt gar nicht mit, wie oft der Kleine tatsächlich von mir ein Nein hört.

Die Sache artet echt aus, ich bekam wieder gesagt dass ich viel zu lasch sei, dabei finde ich an vielen Sachen, die mein Mann furchtbar findet (Kleckern beim Essen, Toben wenn es nicht gerade spätabends oder in der Mittagszeit ist) einfach nichts und versuche meinem Sohn auch soviel Nähe zu geben wie er braucht. Er ist längst nicht mehr so anhänglich wie als Baby, auch der KIga ist kein Problem.

Unsere Beziehung scheint wirklich den Bach runterzugehen. In letzter Zeit ist mein Mann dauernd gereizt, mault ständig an uns beiden herum, und wenn es zum Streit kommt, sagt er, wir sollen halt zu meiner Mutter ziehen, die sei ja genauso weich mit dem Kind wie ich. Seit ich meinem Mann nun ein paar Takte gesagt habe (zugegeben: es war auch harter Tobak, ich sagte, er würde sich zu einem richtigen Kotzbrocken entwickeln dem man nichts mehr recht machen kann) ist absolute Funkstille und ich frage mich echt, wo es hinführt. Einerseits verstehe ich ihn weil sich alles so verändert hat und unser Sohn schon zu den eher anstrengenden Kindern gehört. Auf der anderen Seite weiß ich nicht, warum jedes Schimpfen mit dem Kind so ausarten muss und er null Verständnis dafür hat dass ein so kleines Kind einfach noch nicht alles weiß und kann bzw. seine Grenzen auslotet. Durch seine Gereiztheit klammert sich unser Sohn mehr an mich und will nicht beim Papa bleiben, wofür natürlich auch wieder meine Erziehung verantwortlich gemacht wird.

Ich kann echt nicht mehr beurteilen wo ich Fehler mache, weil jede Ungezogenheit auf meine Erziehung zurückgeführt wird. Ich verstehe auch dass mein Mann nach einem Jahr Nachtschicht jetzt echt fertig ist, wobei ich immer drauf geachtet habe dass er seinen Ausgleich bekommt und wir ihn wenig beim Schlafen stören (ich bin eh beim Arbeiten und unser Sohn im Kiga, nachmittags schläft er, also ist da auch Ruhe), trotzdem scheint es nie zu reichen was ich gebe.

Tut mir leid dass es so lang geworden ist. Ich habe das Gefühl, dass sich jetzt wirklich langsam entscheidet ob wir weiter zusammenleben, aber vor der Ungewissheit des allein erziehens habe ich natürlich auch Angst. Kein eigenes Auto, nur ein Teilzeitverdienst für den ich auch noch ein Auto brauche... aber so kann es einfach nicht weitergehen!

 
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