Ehe ohne liebe

ich habe auch schon Typen "ausgesessen", einen sogar über zwei Jahre lang. Der Preis war hoch, aber es hat sich gelohnt. Aber auch nur, weil ich mich emotional von diesem Mann nach einem Jahr total abgekapselt habe - für mich selbst war das natürlich keine schöne Zeit und ich habe mich dabei selbst fast verloren - wenn ich nicht sehr gute Freunde gehabt hätte, die mir immer wieder die Stange gehalten haben oder mir gut zugeredet haben. Und auch ich war "nur" noch bei ihm, weil mein Kind - und es war nicht mal sein Kind - so an ihm hing. Und irgendwann an einem Donnerstagabend war ich stark genug um einen Schlusstrich zu ziehen und ihn rauszuwerfen. Bis heute glaube ich, dass das eine der besten Entscheidungen in meinem Leben war. Die Zeit danach war nicht lustig und einfach, aber ich habe es überlebt und bin einige Wochen später ganz gestärkt und wieder als "die Alte" in mein neues Leben getreten.

Tatsächlich hätte auch ich Dir zur Trennung geraten. Beim Posting von nikas habe ich kurz überlegt ob es ironisch gemeint ist :)
Ist der Schaden größer als der Nutzen? Dann geh. Ist noch ein Nutzen da, dann bleib und baue für die Zukunft vor. Vater wird und muss er nach einer Trennung immer noch sein, vielleicht "weiß" der Typ auch, dass Du Dich eh nicht trennst und tanzt Dir deshalb auf der Nase rum. In dem MOment, wo Du Dir aber sicher bist, zu gehen, wird sich zeigen ob er kämpft oder einfach geht. Dann lass ihn gehen.

Wer auch immer am Verhütungsfehler Schuld war, das Kind ist jetzt da und es ist auch seins. Dass das "nicht eigene" Kind anfangs in kleines bißchen in den Hintergrund rutscht, empfinde ich fast als normal. Ich würde sogar so weit gehen, dass ich sagen würde, das wäre bei mir aktuell genau so - Hilfe, bin nicht schwanger, aber auch ich habe ein Kind und einen neuen Partner. Mein jetziger Partner hat ganz klaren Kinderwunsch; ich habe damit abgeschlossen. SOLLTE aber noch was nachkommen, bin ich mir ziemlich sicher, dass mein Erstgeborener nicht mehr wirklich die erste Geige spielt - und ich denke, das ist bis zu einem gewissen Grad zu vertreten. Dass er aber das zweite, eigene, Kind mehr oder weniger ablehnt finde ich überhaupt nicht in Ordnung und zeugt von Unreife.

Es ist auch mit drei und mehr Kindern zu schaffen, wie uns täglich das Alleinerziehendforum beweist. Halte die Ohren steif, ich denke, Du wirst irgendwann aufwachen und wissen, was richtig ist.

Wurde über das Thema Trennung denn schon mal konkret gesprochen?