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Geschrieben von misu78 am 29.04.2015, 13:22 Uhr

Hilfe - ich bin Sklavin meines Kindes!

hallo! du beschreibst das dilemma der meisten jungen mütter unserer zeit: viel zu hohe ideale, die theorethisch zwar super klingen, an denen man aber in der praxis scheitert bzw. phasenweise beinahe zugrundegeht. ich kenne das. weiters kenne ich auch diese zweifel: bin ich zu nachgiebig? zu verständnissvoll? verziehe ich mein kind zu einem egoistischen, asozialen arschloch? wann sag ich nein? oder sage ich gar zu oft nein? wie bleibe ich konsequent? wie zeige ich ihr respektvoll grenzen auf? man ist hin und her gerissen.

ich persönlich mache mit meinem ersten kind (jetzt 17,5 monate alte) gerade die erfahrung, dass je älter sie wird, ich immer besser darin werde mich ohne schlechtes gewissen abzugrenzen. das wiederum bringt mit sich, dass sie peu á peu lernt, dass auch ihre mutter grenzen hat. grundsätzlich ist es bestimmt eher nicht so gut dein kind "heulen zu lassen" wenn es sich vermeiden lässt. aber je älter die kinder werden, desto öfter stellen sich nun mal sitationen ein, die sie frustrieren und die man als mutter in dem moment akut auch nicht auf der stelle zur zufriedenheit der kleinen verbessern kann z.b. passiert es bei uns zur zeit öfters, dass wir mit dem kinderwagen unterwegs sind und meiner tochter es plötzlich einfällt, dass sie sofort auf der stelle aus dem kiwa aussteigen muss, um sich die füsse zu vertreten. wenn ich da nicht mitspiele (ist oft der fall), wird geweint. je nach tagesverfassung in unterschiedlicher intensität. ich gehe dann zwar verbal auf sie ein und versuche sie zu trösten, aber ich nehme sie halt nicht raus. nicht weil ich es nicht kann, sondern weil ich in dem moment finde es ist nicht der ort und die zeit für ein spaziergang. und da tut es mir leid für sie, dass unsere interessen kollidieren, aber da wird bei mir eine grenze erreicht. dementsprechend fällt es mir in solchen momenten eher leicht konsequent zu sein.

lange rede, kurzer sinn: immer wenn du kannst, geh auf deine tochter ein, trag sie herum, gib ihr aufmerksamkeit. das leben wird automatisch und von selbst, ohne dein zutun situationen entstehen lassen, in denen deine kleine kurz mal warten wird müssen, frustriert sein wird und in denen du nicht gleich abhilfe schaffen kannst. sie wird lernen, dass mama immer da ist, wenn sie kann. aber auch, dass mama halt nicht immer alles kann. und dass man manchmal nicht bekommt was man will. keine angst, sie wird kein arschloch.

lg misu

ps: eine alernativlektüre zu "oje ich wachse"
kann ich dir mit "toddlers are assholes" empfehlen.
sehr amüsant.

 
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