Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von Junirose am 19.04.2017, 14:30 Uhr

Künstliches Hören ist Quatsch...

Hallo,

ich bin zwar schon längere Zeit stille Mitleserin....aber habe irgendwie heute erst den Mut gefunden, mich hier im Forum anzumelden....aber dieser Beitrag /Thread (?) hat mich so angesprochen, dass ich mich doch gerne hier aktiv beteiligen möchte. Ich freue mich auf einen regen Gedankenaustausch.

Auch ich bin seit Oktober 2016 auf beiden Ohren (bilateral) mit CI-Implantaten versorgt und höre definitiv viel besser als vorher mit den Hörgeräten. Zurzeit bin ich noch in der Reha ( (alle 3 - 4 Wochen ambulant 1/2Tag)...und über fleißig das Hören mit den CIs.

Zu Beginn nach der Erstanpassung der Soundprozessoren empfand ich das Hören zuerst auf dem jeweils frisch versorgten Ohr als künstlich, aber mittlerweile hat sich das gelegt, und es hört sich alles ganz natürlich und authentisch an. Ich kann dank der CIs jetzt auch Geräusche wahrnehmen, die ich auch mit den leistungsstärksten Hörgeräten nie vorher gehört habe. Es ist für mich einfach faszinierend. Vor allem den Klang von Vogelstimmen, den ich vorher nie kannte, empfinde und empfand ich von Beginn an als ganz normal und natürlich.

Mit den Stimmen meiner Mitmenschen war es allerdings speziell zu Beginn etwas schwieriger, weil es schon ein Umstieg vom Hörgeräteklang zum Klang des CIs war.... Also, wie soll ich das beschreiben? Man hat z.B. noch einen bestimmten Klang der Stimme eines Familienmitgliedes von vorher "abgespeichert" und der ist jetzt erst einmal "anders". Aber man gewöhnt sich schnell dran! Und dann klingt die Stimme auch wieder "normal" bzw. man empfindet es als normal.

Bei Kindern wird die CI Implantation schon deshalb möglichst vor dem "Zeitfenster" des Spracherwerbs gemacht, damit sie diesen Umgewöhnungsprozess nicht erst erleben müssen. Ich habe vor und in meiner Reha von mindestens zwei Kindern gehört, die diese OP im Alter von 8 Monaten gemacht bekommen und auch gut uberstanden haben. Ein weiterer Vorteil ist, dass es dann nur eine OP ist.

Bei Erwachsenen wird nämlich erst ein CI implantiert. Erst dann, wenn man genug mit dem CI verstehen kann, um den Alltag zu bewältigen, wird das zweite CI implantiert. Das hängt ganz vom individuellen Fortschritt beim einzelnen Patienten ab...der Prozess des Hörenlernens verläuft bei jedem anders.

Ich hoffe, ich konnte hiermit auch ein wenig die Frage der Ausgangsposterin beantworten.

Wenn noch Fragen sind, antworte ich gerne per PN.

LG Junirose

 
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