Rund um die Erziehung

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Geschrieben von EarlyBird am 19.04.2016, 1:07 Uhr

Erst Wurzeln, dann Flügel

Hi oh nein ich wollte so was doch niemanden unterstellen...

Nur sehe ich das halt etwas anders und etwas nüchtener.
Ich sehe es aber nunmal auch nicht so, das man erst lernen kann zu teilen wenn man den Respekt für das Eigentum anderer gelernt hat. Das ist für mich gleichwertig und fließend, also: Meins & Deins.

Und gerade diesen Unterschied kennen Kinder und sind m.E. sozusagen sogar Experten auf diesem Gebiet wie ich finde.
Und wenn andere mit den Sachen meines Sohnes gespielt haben, so hatte das rein gar nichts mit einem respektlosen Umgang bzgl. seines "Besitzes" zu tun.
Sondern es wurde schlicht unter den Kindern damit gespielt und sollte tatsächlich mal etwas kaputt gegangen sein, eine Schaufel oder Ähnliches so habe ich ihm diese ersetzt oder sie wurde von der befreundeten Mama ersetzt.

Zu deiner Frage 'wie ich das meinem Kind beibringen möchte..": Also erstens habe ich es anscheinend (sogar super) geschafft und zudem habe ich meines Wissens nie zugelassen das seine Spielsachen von anderen respektlos behandelt worden wären..

Auch das "dieses Kind aus irgendwelchen Gründen schlechte Erfahrungen gemacht hat", wie du sagst, wundert mich insofern, da ich aus dem Text der AP nur die ganz normalen Erfahrungen in Bezug auf Spielsachen/Geben und Nehmen/Teilen und Wegnehmen rauslesen kann, welche jedes Kind erfährt und zur Kindheit dazu gehören. Natürlich können selbst diese Erfahrungen unterschiedlich intensiv oder gar belastend vom einzelnen Kind empfunden werden, keine Frage.
Dennoch sehe ich die "Thematik des Hergebens" als einen Entwicklungsprozess an, welcher in erster Linie überwunden werden muss und i.d.R. nicht durch bestärkendes Verständnis und Umsicht gemindert wird. Eine solch aufgearbeitete Sensibilisierung für das Recht an Eigentum steht für mich nicht im Vordergrund.
Hingegen das Verständnis für ein "mir wird es nicht entgültig genommen, ich bekomme es wieder" für mich primäres Ziel ist und um das zu Erreichen ist der Kontakt zu anderen Kindern schon recht bedeutend.
Auch zu beachten ist das "Besucherkind", welches auf Besuch vor einem schlaraffenartigen Spielzeugberg (i.d.R. sind die Kinder hier nicht arm bestückt) steht, welche es zu Hause nicht hat und selbstverständlich getne Spielen möchte.
Das kann man nicht außer acht lassen und der Wunsch nach Bedürfnisbefriedigung ist letztendlich auf beiden Seiten da:
1 Das Kind welchem alles gehört und nichts hergeben kann/möchte
2 Das Kind auf Besuch welches gerne Spielen möchte

Meine logische Schlussfolgerung: Wenn mein Kind nicht bereit ist zu teilen, kann kein Kind kommen - das würde ja nahezu der Bestrafung des Tantalos gleichen.
Auch sehe ich das Kind nicht als hilfloses Geschöpf, welchem sowohl von der Mutter als auch von dem Gastkind Sachen entwendet werden.
Die Fairness im Spiel gilt es zu bewahren und insbesondere bei noch vorherrschenden Verlustängsten, sollten die Eltern/due Mama dazu angehalten sein penibel ein Auge drauf zu haben und wohlwollend bestärkend zur Seite stehen bis dieser Entwicklungsschritt geschafft ist.

Auch möchte ich mich nicht als unsensible Mama bezeichnen. Ich möchte sogar behaupten das meine Kinder sehr behütet und liebevoll aufwachsen, was ich im Übrigen auch von dir ind deinen Kindern denke. (ich fand das bei euch mit ihrer eigenen Spielecke auch eine sehr nette Idee, auch wenn es sicherlich Kinder gibt, welche hierfür Regeln bräuchten, damit nicht ihr ganzes Hab ung Gut aufgetürmt bis zur Zimmerdecke in der Save-Area aufgebarrt wird. ;). )

Auch finde ich es immer schwierig diese heiße Phase mit uns Erwachsenen zu vergleichen.
Aber okay:
Wenn ich meine Freundin zum gemeinsamen Backen einlade, so darf diese selbstverständlich meine Küche benutzen.
Wenn wir ein Kind zum Spielen eingeladen haben, dann durfte dieses auch mit den Spielsachen spielen.
Gut man kann jetzt sagen, Kinder haben nicht immer die Wahl wer kommt und wer nicht. Aber solch kleine Kinder entwickeln i.d.R, auch erst noch ein gesür für ihre Elitebesitztümer.
Das soll heißen: selbst die ungeliebtesten, unwichtigsten aller Spielsachen, welche tatsächlich schon seit Monaten unangrührt staubig im Schuppen liegen werden auf einmal heißbegehrt so wenn ein anderes Kind damit spielt.
Denn es geht in diesem Alter meist nicht darum, sein wertvollstes zu schützen oder Angst zu haben man bekomme es nicht wieder.. da spielen eine ganze Reihe von anderen Gefühlen mit, welche oft sogar noch nicht verstanden und eingeordnet werden können z.B.:
Neid & Mißgunst
Angst vor Benachteiligung
Kontrolldurst
Wut & Ärger
usw.

Und es ist meiner Ergahrung nach auch leider nicht so, das alle Kinder automatisch teilen, wenn sie nicht teilen mussten. Das widerspricht vollkommen meinen Erfahrungen.
Meine Erfahrungen haben mir gezeigt, das Kinder wekche gelernt gaben das Teilen stets ein Geben&Nehmen ist tun sich damit leichter.
Auch zu sagen sie brauchen die Abgrenzung ihrer Besitztümer um sich besser identifizieren zu können, sehe ich überhaupt nicht so. Im Gegenteil sogar, erst wenn die Kinder das Loslassen können finden sie sich wieder, da sind die Familie und das liebevolle zu Hause in diesem Alter von 2 Jahren entscheidender und nicht der Besitz was einen ausmacht.
Aber nun gut, ich habe schon verstanden was du sagen wolltest und kann es zumindest nachvollziehen.

Nein und mein Kind fühlte sich nicht erst bemüßigt, sein Terrain abzustecken..
Keine Ahnung was du da hineininterpretierst...
Es war so selten das ich ich es wahrscheinlich aneiner Hand abzählen könnte und soweit ich mich erinnere, nur wenn ein bestimmtes "wilderes" Kind zu Besuch war.

Anmerken möchte ich noch sehr gerne, das es in etwa eine handvoll Userinnen gibt, welche ich zu meinen "Lieblingsschreiberinnen" zähle und da gehörst du, liebe Ursel, definitiv dazu. Ich schätze deine Meinung und deine Ansichten sehr und es ist für mich immer wieder schön deine recht ausführlichen, liebevollen und kinderorientierten Beiträge zu Lesen.

Aber dennoch muss nicht dein Weg immer der richtige oder gar der einzig Richtige sein.
Ich habe es bei meinem Kind richtig gemacht, wäre mein Kind anders, so wäre meine Einstellung vielleicht auch anders. Das widerrum solltest du vielleicht auch mal überdenken.

Lg EB

 
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