Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von desireekk am 13.06.2016, 15:07 Uhr

Wie ich am eigenen Leib Integration erlebe...

Ich lebe ja nun in den USA...
Als Deutsche, mit deutschen Kindern.
Aber mein Mann ist Amerikaner.

Und sooo einfach ist das alles nicht.

Ich stimme einem 100% zu: OHNE SPRACHKENNTNISSE GEHT GAR NICHTS!

Wenn ich schon große Mühe habe die Emails der schule zu lesen 8was nächste Woche los ist, was die Kinder brauchen, etc.) oder es unendlich mühsam ist einem engl. Radiosender zu folgen... geschweige denn, ein Telefonat mit einer Behörde o. ä. zu führen.... dann wird man niemals "ankommen".
Mein Englisch bewegt sich auf sehr hohem Niveau, da betrifft also nicht mich.
Aber mein eigenes "Ankommen" hat meine Sinne geschäfrft.
Ich erlebe hier "gemischte" Familien und rein deutsche Familien.
Und die meisten der Familien die ich hier kenne WOLLTEN hier her, nicht dass sie versetzt wurden und nun nur ihre Zeit absitzen.

Nun würde ich Integration nicht unbedingt am Staubsaugermodell festmachen wollen, aber es kann ein Indiz sein.
Ebenso wie die ´Teilnahme am 4. Juli, o. ä.

Ein aktuelles Beispiel von mir:
Ich selbst finde es völlig unsinnig, dass zum Ende der 8. Klasse ein heiden Geld ausgegeben wird, weil man in der Schule einen Ball hat... 14 Jährige verbringen STUNDEN im Schönheitssalon/Friseur (Frisur, Maniküre, Pediküre, Make-up) vor dem Ball, ein teures Kleid wird gekauft... etc.
Mein Sohn weigerte sich über WOCHEN zu dem ball zu gehen, für ihn ist das einfach etwas, das er nicht kennt, niemals erlebt hat um sich herum, etc.
ich habe ihm erklärt das es einfach teil des Lebens hier ist, dass eine gute Gelegenheit ist Erinnerungen zu bilden. Gezwungen habe ich ihn nicht.
(Er entschied sich am Morgen des Balles doch hinzugehen).
Ja, er wäre weniger integriert wenn er nicht hingegangen wäre.
Aber er spricht due Sprache fliessend.

Hier (USA) ist JEDER Stolz auf seine Abstammung (mein Mann z. B. rühmt sich "Italiener" zu sein, kann aber kein Wort Italienisch ) das hält ihn aber nicht davon ab dass er rein amerikanisch denkt und handelt.
Hier gibt es "irische" Festivals mit Guinness und orange-weiß-grünen Tshirts, genauso wie ein "Oktoberfest" oder eine Fiesta Italiana.
Den Teilnehmern/Organisatoren aber abzusprechen dass sie Amerikaner wären oder nicht integriert, hielte ich für sehr gewagt, wenn nicht sogar gänzlich falsch.

Wir hatten hier gestern ein "Public Viewing" auf unserer Terasse (anlässlich des Fußballspielst D-UKR): Groß-TV rausgeschleppt, Freunde (meist deutsche, aber auch Amerikaner der Nachbarschaft) eingeladen.... und Hamburger/Hot Dogs gegrillt... und Chili gekocht :-)
Ich fand es wunderbar... und habe es ganz bewusst unter dem Gesichtspunkt der Integrationsdebatte in Deutschland mir eine Weile angeschaut wie hier alles durcheinanderschnatterte.

Fakt ist: wenn man andere kulturelle und ethnische Wurzeln hat als das Land in dem man lebt, muss man sich ganz schön strecken, aber das leben ist nun mal kein Ponyhof...

LG

D

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.