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von Leena  am 19.01.2015, 10:19 Uhr

Nazi, rechtsextrem, was weiß ich...

"Da stehe ich also jetzt, so wahr mir Gott helfe, randvoll mit Zivilcourage, aber nirgends kein Nazi in Sicht."

Habe nur ich ein Problem mit diesem Satz? Ich dachte immer, eine doppelte Verneinung ("nirgends kein") hebt sich wieder auf? Dann könnte die Dame doch mutig losmarschieren! *kopfkratz*

Ansonsten bin ich beu Leewja - es gibt sicher noch ein paar Nazis, aber die sind - 70 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs - nicht mehr besonders taufrisch. Ansonsten gibt es Neonazis, die heute im Grunde noch denselben Scheiß glauben wie die "Original-Nazis" damals.

Wobei für mich dem Begriff nach Nationalsozialismus die spezifisch deutsche Form des Faschismus ist - entsprechend der auch bei Wikipedia zu findenden Definition von "radikal antisemitische, rassistische, antikommunistische und antidemokratische Weltanschauung".

Die Ideologie des IS erfüllt sicherlich viele dieser Kriterien auch, wobei "vorrangiges Feindbild" dort ja wohl eher "die Jesiden" sind, nicht "die Juden". Anti-jesidisch ist allerdings kein Kriterium des Begriffs "Nazi" - und jeder "echte Neonazi" würde sich vermutlich mit Freuden (äh - oder eher mit Freunden, er müsste ja wohl stark genug fühlen, um garantiert gewinnen zu können) mit einem IS-ler anlegen...

Wenn jemand die Anhänger des IS als Faschisten bezeichnen möchte, dann hätte ich damit begrifflich kein Problem, dann für extrem nationalistisch, extrem hierarchisch und extrem antidemokratisch halte ich die IS-Ideologie auch.

Ach so, eine Anmerkung noch zum Antisemitismus einiger islamistischer Aktivisten:

Im Koran (2:62) selber werden die Anhänger der anderen "Buchreligionen" (heute also insbesondere noch die Juden und die Christen) ausdrücklich anerkannt und wären entsprechend "zu verschonen", gewissermaßen:

"Diejenigen, die glauben, und diejenigen, die Juden sind, und die Christen und die Säbier, all die, die an Gott und den Jüngsten Tag glauben und Gutes tun, erhalten ihren Lohn bei ihrem Herrn, sie haben nichts zu befürchten, und sie werden nicht traurig sein."

"Der Islam an sich" ist als keineswegs antisemitisch. Es gibt aber durchaus Muslime, die antisemitisch denken und / oder handeln. Das macht die Sache an sich nicht besser, aber zumindest "der Islam an sich" kann nichts dafür.

Und damit relativiere ich nicht den bei manchen Islamisten vorhandenen Antisemitismus, sondern ich packe jeden Begrifff dahin, wo er hingehört, ohne alles in einen Pott zu schmeißen und rhetorisch einmal kräftig durchzurühren, so wie die Bloggerin da in ihrem Artikel es m.E. tut.

Jemand, dessen Weltsicht immer noch nach Jahrzehnten durch das Reagieren auf die eigenen Eltern und deren Anschauungen extrem geprägt ist und sich davon offenbar nie emanzipiert hat, ist im Übrigen für mich (!!!) als Autor einer "Diskussionsgrundlage" nur schwer ernst zu nehmen, weil ich es extrem als Reaktion, nicht als Aktion empfinde.

Was die von der Dame beschriebene "Angst, in die ganz rechte Ecke gestellt zu werden" betrifft - die "rechte Ecke" ist doch nicht dasselbe wie die "rechtsextreme Ecke"?!? Ich wage mal die Behauptung, die meisten Menschen, die da bei Pegida mitmarschieren, zumindest die, die sich in Interviews äußern, stehen politisch rechts von der politischen Mitte der Gesellschaft. Rechtsextreme sind sicherlich auch dabei, aber nicht jeder Rechte ist rechtsextrem - das wäre ja extrem! ;-)

Wobei viele, die sich da äußern, sich tatsächlich selbst ganz weit rechts hinstellen... jemand, der in vollem Ernst auf "das Scheiß-Ausländer-Pack" schimpft, denkt nun mal nicht wirklich liberal.

 
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