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Geschrieben von Tante Lisbeth am 17.01.2015, 19:25 Uhr

Journalistin veröffentlicht Hassmails (inkl. Namen)

http://www.sueddeutsche.de/medien/beleidigende-leserbriefe-jetzt-war-es-mir-zu-viel-1.2308823

Im Link ein kurzer Artikel dazu. Wie findet ihr das?

Ein guter Weg, um ein Bewusstsein für das Shitstormen und Trollen zu schaffen?

Viele Grüße!

 
16 Antworten:

Re: Journalistin veröffentlicht Hassmails (inkl. Namen)

Antwort von Lauch1 am 17.01.2015, 19:34 Uhr

Wer schreibt denn schon mit Klarnamen. Klassische Leserbriefe werden ja nicht das tatsächliche Problem sein.

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Re: Journalistin veröffentlicht Hassmails (inkl. Namen)

Antwort von Tante Lisbeth am 17.01.2015, 19:47 Uhr

hm, ja das stimmt, ich schätze auch, dass wohl mindestens 80% nicht ihre Klarnamen nutzen.

Aber wer weiß, einige vielleicht doch...unabhängig davon, ich finde es schon hart, heutzutage als Journalist so leicht persönlich angegriffen und beleidigt zu werden. Im www ist es halt wirklich schneller "getan" und anonymer, trotzdem trifft es einen, oder mich würde es schon treffen, wenn ich so etwas lesen müsste in Verbindung mit meinem Namen. Also ich könnte an ihrer Stelle für einige Zeit nicht mehr wirklich ruhig schlafen, mich würde das zugegebenermaßen treffen...und das ist ja kein Einzelfall.

VG

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Richtig so!

Antwort von wolke76 am 17.01.2015, 20:19 Uhr

Niemand muss sich so beschimpfen lassen, weder per "ordentlichem Brief" noch per Mail noch persönlich oder wie auch immer. Egal, ob es die echten Namen sind oder Pseudonyme - ich finde es gut, dass Frau Florin diese Mails veröffentlicht hat.

Mehrheitlich sind sie extrem beleidigend, auf sehr primitive Weise.

Man kann sicher seine Meinung äußern, auch als Leserbrief an eine Zeitung. Man kann zum Ausdruck bringen, dass man absolut anders denkt und, um das Bsp. aufzugreifen, es lächerlich findet, die Anzeige nicht zu drucken. Punkt, aus. Aber es darf nicht sein, dass man sich solcher Ausdrücke bedient.

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"Es darf nicht sein, dass man sich solcher Ausdrücke bedient"

Antwort von Leena am 17.01.2015, 20:46 Uhr

Was nicht sein kann, das nicht sein darf..?

Gut, das hier war offensichtlich ein besonderer Shitstorm, aber im Laufe meines Berufslebens bekomme ich auch immer mal wieder den einen oder anderen Brief, in dem jemand - mit Klarnamen ;-) - seine Meinung über mich in dieser oder ähnlicher Weise kundtut.

Zum Teil finde ich das sehr bedauerlich - zum Teil aber stellenweise auch recht erheiternd. Bei manchen Leuten fragt man sich wirklich... aber gut, aber paar Ausreißer wird es immer geben.

Ob es jetzt nötig war, die angebenen Namen der Mail-Schreiber zu veröffentlichen, sei von mir aus dahin gestellt...

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Re: Richtig so!

Antwort von Tante Lisbeth am 17.01.2015, 20:48 Uhr

Ja, das kann ich unterschreiben! Ich finde die Wortwahl wirklich erschreckend. Generell, wenn man sich Kommentare unter Artikeln anschaut. Das lässt in die Abgründe des Querschnitts der Menschheit blicken. So banal, so böse.

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Re: "Es darf nicht sein, dass man sich solcher Ausdrücke bedient"

Antwort von Tante Lisbeth am 17.01.2015, 20:55 Uhr

...eigentlich ist es wohl genau so am besten für einen selbst - wenn man sich auch darüber amüsieren kann und Beleidigungen nicht ernst nimmt. Ich könnte das (bisher) nicht (also wenn mir viele Leute mit diesem Wortlaut schreiben würden - das ging mir nah, auch wenn ich es nicht wollte), aber ich finde es stark, wenn man den Kommentatoren genau "nicht" den Gefallen tut, das persönlich zu nehmen. Vielleicht schafft man das, oder vielleicht würde ich das auch schaffen, wenn ich schon länger als z.B. Journalistin arbeiten würde. Mit der Routine wird ja auch das "Fell" dicker und da fällt einem eine professionelle Trennung bestimmt auch leichter. Geht wahrscheinlich gar nicht anders, ein gewisser Selbstschutz muss wohl sein, sonst dreht man ja am Rad...;)

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Re: "Es darf nicht sein, dass man sich solcher Ausdrücke bedient"

Antwort von wolke76 am 17.01.2015, 21:00 Uhr

Es handelt sich hierbei um wirklich derbe Ausdrücke. Mit "blöder Kuh" oder "dröger Kirchentussi" hätte Frau Florin wohl leben und vielleicht sogar darüber grinsen können. Aber dass sie so dermaßen angemacht wird, ist nun wirklich nicht zu tolerieren.

Ich vermute, dass es tagtäglich ähnliche Mails / Briefe an andere Jornalisten hagelt. Nur veröffentlicht das keiner. Ich kann es schon nachvollziehen, wenn einem die Hutschnur reißt und es mal publik macht, was man sich als JournalistIN so bieten lassen muss. Vielen wird das gar nicht bewusst sein - mich eingeschlossen.

Sofern die Identität von einigen Schreibern bekannt ist und diese Leserbriefe/-mails nur veröffentlicht werden, dann können die Schreiber derselben ganz froh sein. Hier könnte man nämlich zum Teil über eine Strafverfolgung wg. Beleidigung nachdenken.

Dass die Namen (ob nun echt oder nicht) mit veröffentlicht werden, ist m.E. nicht zu beanstanden. Wie in dem Artikel nachvollziehbar stand, kamen die Schreiben als Leserbrief rein und somit gibt der Schreiber ja sein Einverständnis, dass es veröffentlicht wird.

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Re: "Es darf nicht sein, dass man sich solcher Ausdrücke bedient"

Antwort von Leena am 17.01.2015, 21:22 Uhr

Ja, ich habe mir den Artikel bzw. den Link auf die Zeitung durchgelesen, inklusive der Mails mit der "linken Abfickhure" und dem "Sie pseudochristlicher Dreck" - ja, sicher sind die Ausdrücke wirklich derb. Natürlich könnte man durchaus über eine Anzeige wegen Beleidigung nachdenken.

Ich bin übrigens kein Journalist, nur Finanzbeamte, und bisher bin ich eigentlich bei solchen Beleidigungen ganz gut bei weggekommen - mein eines Highlight war mal "dir haben sie ins Gehirn geschissen, Mädchen!" (ich wollte immer schon "meine" Finanzbeamte duzen!), mein anderes "Sie kacken ja Primeln!" Da hatte ich dann allerdings Kopfkino, stellt mir das bildlich vor und musste unprofessionell kichern. Mal ein "blöde, geldgeile Fotze" ist dagegen langweilig...

Wobei sich bei mir die Leute eher die Mühe machen, seitenlange, heiße Epistel zu schreiben, im Stile von "wir brave Bürger erheben uns gegen das Imperium etc.pp." - mir tut es dann immer leid, dass ich nicht zurückschreiben kann "ja, aber das Imperium schlägt zurück!" Solche Steilvorlagen dann nicht zu nutzen, wenn ich freundlich-höflich zurückschreibe, fällt mir immer noch schwer... und zurückschreiben muss ich ja.

Nur, weil man jemanden anzeigen könnte, ist es ja nicht unbedingt sinnvoll, dies auch zu tun. Auch wenn es definitiv gut ist, das man es könnte. :-)

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Re: "Es darf nicht sein, dass man sich solcher Ausdrücke bedient"

Antwort von wolke76 am 17.01.2015, 21:50 Uhr

"Nur, weil man jemanden anzeigen könnte, ist es ja nicht unbedingt sinnvoll, dies auch zu tun. Auch wenn es definitiv gut ist, das man es könnte. :-) "

Dem stimme ich uneingeschränkt zu! ;-)

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Re: "Es darf nicht sein, dass man sich solcher Ausdrücke bedient"

Antwort von Häsle am 17.01.2015, 22:21 Uhr

Ich kenne das auch. Und nach der Beleidigung kommt dann oft noch "Ich zahle mit meinen Steuern dein Gehalt. Morgen bist du arbeitslos." Ja, is scho recht. Da müsste schon jemand mit mehr Niveau kommen, damit ich mich persönlich angesprochen fühle.
Sehr witzig sind dann auch die vorsorglichen Entschuldigungen am nächsten Tag, wenn die Ehefrau oder der Anwalt von der "Entgleisung" erfahren haben.

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Re: "Es darf nicht sein, dass man sich solcher Ausdrücke bedient"

Antwort von Leena am 17.01.2015, 22:55 Uhr

Oh ja , den Satz mit "mit meinen Steuern zahle ich dein Gehalt" kenne ich auch gut. Witzigerweise regelmäßig von solchen Zeitgenossen, deren Steuern dafür nicht mal ansatzweise ausreichen würden. Aber das denke ich dann nur, das sage ich nicht. ;-)

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Tipp / Alternative: Antwortschreiben senden mit Glitzer...

Antwort von Tante Lisbeth am 18.01.2015, 1:43 Uhr

...falls Adressen bekannt sind

http://shipyourenemiesglitter.com/

Der "Erfinder" sendet den Feinden seiner Kunden "so viel Glitzer in einem Umschlag, dass diese das Zeug wochenlang überall finden werden." Der Glitzer sei wie ein "Herpes" – einmal da, würde man ihn kaum noch loswerden. Ebenfalls im Umschlag werde er eine Nachricht mitsenden, die erklärt, warum der Adressat die Glitzerbombe verdient.

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We send glitter to people you hate...

Antwort von Leena am 18.01.2015, 14:51 Uhr

Vielleicht ist ja genau das der springende Punkt - ich hasse "meine" Steuerbürger, die verbal ausfällig werden, ja nicht. Und ich glaube, sie sind mir auch nicht wichtig genug, Geld dafür auszugeben, um sie mit Glitter zu ärgern. Wobei das auch unprofessionell wäre, in amtlichen Schreiben. ;-)

Außerdem ärgern sie sich ja schon genug, da kann ich mir mein Geld und meinen Glitzer und meine innere Beteiligung auch sparen. :-)

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Re: Journalistin veröffentlicht Hassmails (inkl. Namen)

Antwort von Nikas am 18.01.2015, 15:08 Uhr

Hier handelt es sich nicht nur um reinen shitstorm und einzelne Trolle. Sondern um rechte und evangelikale Gruppen, die gezielt vorgehen, stalken, öffentlich Themen besetzen, sich einmischen (die sich im übrigen auch in dem neuen Antieurotrupp zusammenfinden, aber auch verschiedene andere Initiativen betreiben; die es schon immer gab und die seit einiger Zeit Morgenluft wittern; die apfelkuchenbackende Eva etwa, die ja auch in diesen Kreisen herumwabert, ist ja schon ein älteres Thema) und auch zur dunklen, rechten Seite der KK gehören. Nicht harmlos. Diese selbsternannten Christen sind u.U. zu allem fähig. Und die betroffene Journalistin wird das natürlich schon seit längerem beobachten; und nun hat man sich eben eine neue Strategie überlegt.
Man sollte deshalb weniger darüber reden, ob man "sowas tut", sondern über die, die hinter diesen netten Mails stecken.

"Ein guter Weg, um ein Bewusstsein für das Shitstormen und Trollen zu schaffen?" - Darum geht es nicht, und geht es bestimmt auch nicht der Journalistin. Sondern ein möglicher Weg, um diese reaktionären, demokratiefeindlichen "Gotteskrieger" (das Wort hab ich bewusst gewählt ;-) ) zu demaskieren.

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Re: We send glitter to people you hate...

Antwort von shinead am 18.01.2015, 16:05 Uhr

Mir würde privat schon so der ein oder andere einfallen...

Für den Job sollte ich das mal meinem Chef vorschlagen... Vielleicht könnten wir den Glitter der letzten Mahnung beilegen....

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Re: Journalistin veröffentlicht Hassmails (inkl. Namen)

Antwort von Leena am 18.01.2015, 17:21 Uhr

Ob es nun um rechte Evangelikale oder um sog. Reichsbürger handelt, nun ja.

Ehrlich gesagt, ich find beide... *räusper*.

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