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Geschrieben von Hase67 am 19.01.2015, 15:39 Uhr

Damit uns der Diskussionsstoff nicht ausgeht!

So, jetzt aber:

a) Zu den Leuten, die sagen, dass der Islam ein endemisches Gewalt- und Antisemitismusproblem habe, zu dem die Mehrheit der Muslime Stellung beziehen soll:
Das Gewalt- und Antisemitismusproblem, auf das du dich beziehst, hat doch keine religionsimmanenten, sondern politische und soziologische Gründe, an denen auch heutige und ehemalige Großmächte und Mittelmächte keinen geringen Anteil haben. Deshalb greift es für mich zu kurz, wenn man an die Verantwortung der "muslimischen Gemeinschaft" appelliert. Natürlich müssen AUCH die Muslime, vor allem die Religonswissenschaftler und -gelehrten, Stellung dazu beziehen und einräumen, dass autoritäre und fundamentalistische Strömungen innerhalb ihrer Gemeinschaft ein größeres Problem darstellen, als man es lange wahrhaben wollte. Was den aktuellen islamistischen Terror angeht, sind vor allem polizeiliche und militärische Maßnahmen gefordert.

b) Und zum Thema "Integration als Bringschuld": Mir ist die Wortwahl mit "Bringschuld" zu negativ besetzt, aber natürlich setzt Integration Eigenverantwortung voraus - und die Bereitschaft, die Grundregeln des Zusammenlebens in der Gesellschaft, deren Teil man sein möchte, zu respektieren und zu befolgen. Wie weit die kulturelle und sprachliche Integration gehen muss, hängt doch sehr vom einzelnen Fall ab - der Vater meiner türkischen Ex-Kommilitonin und Mitbewohnerin lebt beispielsweise seit über 40 Jahren in Deutschland, spricht nur brockenweise Deutsch und hat aus diesem Grund als Türkischlehrer für türkischstämmige Kinder der 2. und 3. Generation gearbeitet. Voll integriert ist er hauptsächlich in seiner türkischen Community. So jemand stellt aber kein "Problem" oder gar eine Bedrohung für unsere Gesellschaft dar. Ich glaube außerdem, dass Staat und Kommunen im Interesse des sozialen Friedens und des kulturellen Dialogs sehr gut daran tun, eben nicht vorrangig auf das zu pochen, was du "Bringschuld" nennst, sondern möglichst optimale Bedingungen zu schaffen, um Integration zu erleichtern und zu beschleunigen, nicht nur, aber auch in ihrem eigenen Interesse. Dass das schwierig ist und nicht generell klappt, ändert für mich nichts an dem für mich richtigen und sinnvollen Grundsatz.

 
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