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Geschrieben von Jeckyll am 21.07.2019, 20:49 Uhr

Ja, die Ergebnisse sind erdrückend

Aber mich wundern sie nicht.
Bildungstechnisch geht das Land Stück für Stück weiter abwärts.
Und "Schuld" sind nicht nur die armen Ausländerkinder oder deren Eltern.

Nein, ich sehe ALLE Eltern in der Verantwortung. Sicher haben auch die Eltern, die ihren Kindern aus diversen Gründen nicht genügend Bildung (zB in Form von vorlesen oder üben) vermitteln (können) einen Anteil an der Misere.

Aber auch sehr engagierte und selbst hoch gebildete Eltern tragen zu oft dazu bei.

Wer war denn schon mal in einer völlig durchschnittlichen ersten/zweite. Klasse zwei Stunden Gast? Keine dörfliche Zwergenschule mit fünfzehn Kindern in der Klasse aber auch nicht die Brennpunktschule mit 31 Kindern.
Gutes Mittelmaß.
Der Lehrer fordert die Kinder auf, sich hinzusetzen und ein Buch auf den Tisch zu legen. Von 25 Kindern tun dies vielleicht 10 bei der ersten Aufforderung. Die anderen 15 Kinder brauchen eine zweite Aufforderung oder direkten Körperkontakt oder eine ausgesprochene Drohung bis sie ihre Aufgabe erfüllen. Und am Ende haben fünf ihr Buch gar nicht dabei.
Fünf Minuten vergehen bis alle Kinder das Buch aufgeschlagen haben. Die ersten Kinder haben schon die Lust verloren. Und so weiter.
Wie gesagt. Normale Schule, normale Schüler, normaler Lehrer.

Und wie kommt so was? Indem es "modern" "angesagt" und vor allem "richtig" ist den Kindern von klein auf beizubringen dass sie Erwachsenen immer ebenbürtig sind. Ein Recht darauf haben über sich selbst zu bestimmen, in alles eingebunden zu werden und alles so oft erklärt zu bekommen wie sie wollen. Die Grenzen, die für Kinder noch vor zwanzig Jahren selbstverständlich gegolten haben, gibt es längst nicht mehr.

Man verstehe mich bitte nicht falsch. Kinder müssen ernst genommen werden, verdienen dass wir uns um sie Gedanken machen und sollen Stück für Stück mehr Verantwortung für sich übernehmen können.
Aber alles hat seine Grenze. Und diese wird flächendeckend so gut wie nicht mehr eingefordert. Weil das eben nicht immer einvernehmlich und ohne Widerstand funktioniert.

Es ist schön, wenn man Kindern erklärt warum sie etwas tun oder nicht tun sollen. Oder ihnen die Wahlfreiheit lässt. In der Schule KANN das aber nicht funktionieren. Wie soll ein Lehrer auch nur acht Kindern individuell erklären warum sie jetzt in diesem Buch arbeiten sollen und nicht im anderen? Dann ist die Stunde um.

Aber das vermitteln Eltern heute nicht mehr. Den Kindern ist nicht klar dass von ihnen erwartet wird im Normalfall einfach zu tun was ihnen aufgetragen wird. Ohne Extrawurst und ohne zickerei. Weil die Gradwanderung zwischen "hört auf niemand mehr" und "ist duckmäuserich" schwierig ist.

Dazu kommt dass Eltern ihren Kindern oftmals nicht das kleinste bisschen mehr zumuten können. Wer in seinem Leben noch nie selbst Stifte gespitzt hat (ich schätze zwei Drittel aller Erstklässler) wird dies auch in der Schule kaum selbst tun (bzw auf die Idee kommen es zu tun) und mit den stumpfesten stiften umgehen, wenn Mama vergessen hat das Mäppchen zu kontrollieren. Wem kein Fußweg wegen dem bösen Verkehr mehr zugemutet wird, wird sich aufgrund mangelnder Bewegung schlechter konzentrieren können.

Ach, ich könnte ewig so weiter machen. Und ob des Themas manchmal auch verzweifeln.

Wo ist nur der gesunde Menschenverstand hin?

Jeckyll

 
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