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Geschrieben von lastunicorn am 20.02.2013, 8:00 Uhr

Im Kino werde ich den Film nicht ansehen... aber mit Sicherheit als

Konserve oder im TV. Ich fürchte um meine Contenance während des Filmes... und ich werde mir diesen Film hauptsächlich aus zwei Gründen ansehen: zum Einen, weil es ihr Weg ist, sich "das Herz auszuschütten" u d wir ihr als Menschen zuhören sollten. Ich würde ihr auch zuhören, wenn sie mir gegenüber säße. Das, was sie erlebt hat, ist so furchtbar für eine menschliche Seele, dass sie halt das Bedürfnis hat, es unendlich vielen Menschen zu erzählen. Der andere Grund ist viel banaler: sie wird nie die Chance auf ein normales Leben mit einem Beruf haben. Wenn sie jetzt mit Büchern, Filmen und Interviews zu ihrem Leben auch noch Geld verdienen kann, unterstütze ich das gerne, denn das ist ehrlich (und hart) erworbenes Geld.

Hat nicht einmal Ayle gefragt, ob man erwarten würde, dass Frau Kampusch einen Benimmkurs für Opfer ablegen sollte? Dieser jungen Frau wurde eine ganz wichtige Sozialisationsphase vorenthalten. Sie wird niemals so leben können wie Lieschen Müller. Sie wird immer Probleme mit Beziehungen haben und ist eine der einsamsten Menschen auf der Erde. Wer sie dann noch lapidar als "gestört" bezeichnet, wie oben zu lesen ist, muss sich möglicherweise einmal Gedanken darüber machen, ob er nicht selber mit seiner Wahrnehmung neben der Spur liegt. Jeder hat so seine Päcklein zu tragen... aber darüber die Empathie für diese wirklich gequälte Seele zu vergessen??? Die unterirdischen "Enthüllungsjournalie", die mutmaßt, sie hätte mit ihrem Peiniger eine ganz normale Beziehung geführt, der sogar ein Kind entstammte. Wie "gestört" müssen erst die Journalisten sein, die eine solche Täter-Opfer-Konstellation als "normal" hinstellen. Es ist gut, dass nicht alle bekannten Fakten in die Öffentlichkeit gelangen, denn dem sensationsgeilen Menschen ansich reicht ja das Bekannte schon aus, um es umzudichten, umzuinterpretieren und daraus eigene Schlüsse zu ziehen, die weit ab von der Realität sind. Aber leider haben wohl tatsächlich einige Fakten die Öffentlichkeit erreicht, die unter Verschluss bleiben sollten. Sieht so Opferschutz aus? Natascha Kampusch selber hat nämlich einige Fakten nicht öffentlich gemacht, die aber jetzt im Film aufgegriffen wurden, um wenigstens etwas Realität hinein zu bringen. Und wir als "Zuhörer/Zusehe" haben schlicht nicht das Recht auf die ganze Wahrheit, sondern sollten ihr nur zuhören/zusehen...

Da bleibt wirklich nur die Frage offen, die oben schon gestellt wurde: Was ist nur mit den Menschen los?

 
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