Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Strudelteigteilchen am 06.11.2014, 18:05 Uhr

Aber das liegt doch in der Natur der Sache

Meine Kinder stehen etwas genervt-erstaunt vor dem Mauerfall-Gedöns, weil die kein Bild davon haben. In 25 Jahren wird da auch weniger Bohei drum gemacht, in 50 Jahren noch weniger, und in 2000 Jahren gibt es eine Sonderbriefmarke, die nur Numismatiker interessiert (weil kein Mensch mehr Briefe schreibt *lach*).

Je weiter etwas weg ist, desto theoretischer, kühler, pragmatischer wird es betrachtet. Deswegen galoppiert man im Geschichtsunterricht durch die Steinzeit und wird dann zur Neuzeit hin immer langsamer, genauer und "zerpflückender". Man hat mehr Bezug zum eigenen Leben, man sieht die Zusammenhänge zum heute klarer, und man schlägt sich mit Zeitzeugen herum, die die Deutungshoheit beanspruchen und gegenteilige Meinungen gerne als persönlichen Angriff begreifen.

Schau Dir mal die aktuelle Diskussion an darüber, wer jetzt "schuld" ist am Mauerfall. Kohl (oder seine Frau - das weiß man ja immer nicht so genau) ist persönlich beledigt, weil man seinen Anteil an der Wiedervereinigung in Frage stellt. Und daraus folgt das übliche Gehacke und Gekeife. Meine Kinder meinen, daß man damit doch mal langsam durch sein müßte.

So ist das mit den Sachen, die sich von aktuellen Ereignissen zu geschichtlichen Ereignissen verwandeln - sie fordern viel Aufmerksamkeit, um sich, quasi, in der Geschichte richtig einsortieren zu können. Ich bin mir recht sicher, daß die Römer auch eine Weile den Eindruck hatten, daß die Varusschlacht doch langsam mal durch sein dürfte als Diskussionsthema.

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.